On the way to the north

June - July 2019
Juni 2019
  • 29footprints
  • 3countries
  • 24days
  • 215photos
  • 2videos
  • 7.3kkilometers
  • Day 1

    Über den Großen Belt

    June 9, 2019 in Denmark ⋅ ☀️ 16 °C

    Der große Belt, das ist die Meerenge zwischen den dänischen Inseln Fünen und Seeland und auf dem Weg nach Schweden, muss man darüber. Seit 1998 geht das über die Storebæltsbroen, die große Belt Brücke.
    Nicht weniger beeindruckend als die Öresundbrücke, der östlichen Brückenabschnitt. Er bildet eine Hängebrücke, die mit einer Spannweite von 1624 Metern zu den längsten Hängebrücken der Welt gehört. Der westliche Teil ist nicht ganz so spektakulär. Beide Brückenteile treffen sich auf der kleinen Insel Sprogø, die mitten in der Meerenge liegt. Leider gibt es auf der kleinen Insel keine Haltemöglichkeit, also bin ich über die gesamte Brücke gefahren und habe direkt auf der Insel Seeland hinter der Brücke, meinen ersten großen Stop gemacht, für einen Spaziergang am Meer.
    Aus der Ferne hatte ich schon den Ballon gesehen. Als ich zum Parkplatzes zurück kam, stand dort ein Fahrzeug vom Ballonteam und ein Typ, der sich offensichtlich mit dem Ballon verständigte. Ich hab ihn gefragt, ob der Ballon hier am Strand landet!?. Diese Frage habe ich ihm in Englisch gestellt und er antwortet in sehr gutem Deutsch. Nein, dafür ist es zu windig, der Ballon versucht durch die beiden Stützpfeiler zu fliegen und landet im Landesinneren.
    Ah, da kam also mein perfektes Fotomotiv angeflogen. Also Kamera aufgebaut und geduldig warten. Ergebnis gibt es in den Fotos.
    Da ich noch ganz fit war, bin ich noch bis Malmö weiter gefahren. In Malmö wollte ich eigentlich ein schönes Nachtfoto vom Turning Torso, ein Hochhaus, welches in sich gedreht ist. Nur ist das Gebäude leider nicht beleuchtet/ angestrahlt, so, dass das Ergebnis unbefriedigend war. Aber auf dem Weg aus der Stadt, habe ich am Stadthafen den alten Leuchtturm entdeckt. Nachts um eins ist die Stadt schön leer und ich hatte noch ein tollen Fotomotiv.
    Etwa 40 Kilometer außerhalb von Malmö, in Ålabodarna habe ich dann mein Nachtlager aufgeschlagen. Ganz ruhig und idyllisch, direkt am Meer. Mein erster Blick am Morgen, ein Mohnblumenfeld. Da habe ich doch noch vor der Zahnbürste am Morgen die Kamera rausgekramt.
    Im kleinen Hafen von Ålabodarna gibt es eine Marina mit Duschen und Toilette, alles sehr sauber. Und das Frühstück im Hafen war auch ganz witzig, viele „Ureinwohner“ mit Vierbeiner unterwegs. Allein drei davon haben sich mit mir über das Wetter unterhalten 😊, während ich da so mein Tee geschlürft und mein Müsli gelöffelt habe.
    Ich habe jetzt schon wieder Spaß an den Begegnungen und diesem Leben aus dem Auto. Schweden ist fast so ein wenig wie nach Hause kommen, weil ich letzen Sommer so begeistert war.
    Ich liebe diese unkomplizierten Menschen, diese Heile- Welt Landschaften, durch die ich heute gefahren bin. Ich bin jetzt fast 24 Stunden in dem Land und habe noch nicht eine Krone an Bargeld gebraucht. Wozu auch, bin ja auf der Durchreise. Habe aber trotzdem konsumiert...Kaffee und Eintritt für Kultur... hier brauchst du kein Bargeld.

    Mein heutiger Tag.... continuation tomorrow
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  • Day 2

    Die Geschichte hinter dem Foto

    June 10, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute mal eine Geschichte zum Foto...
    Natürlich hat jedes Foto eine Geschichte und die Situationen und Emotionen beim Fotografieren kennt eigentlich nur der Fotograf und eventuell beteiligte Personen. Betrachter des Fotos kennen nicht das Drumherum.
    Die Geschichte zu diesem Foto hier hat für einen leichten Herzkasper bei mir gesorgt.
    Nachts gegen eins am Stadthafen von Malmö....
    Ich hatte den alten Leuchtturm schon in verschiedenen Perspektive fotografiert und wollte ein letztes Foto machen, mit der Spieglung der bunten Lichter.
    Als ich so vertieft in den Einstellungen meiner Kamera rumhantiere, nimmt mein Unterbewusstsein einen leichten Schatten links neben mir wahr. Ich habe da überhaupt noch nicht reagiert. Erst beim zweiten Mal und jetzt direkt neben meinem Fuß.... 🤔, mein Gehirn arbeitete im Hintergrund... Schatten... kleiner als eine Katze... größer als eine Maus...Aaaaaaa....Ratte 😳.
    Kurzer Herzstillstand... Stativ weggerissen und mich erstmal sehr schnell entfernt. Brrrrr! Die Gegend wirkte überhaupt nicht nach Ungeziefer, alles sehr schick.
    Das Vieh hat sich auch ganz schnell verkrochen...
    Ich habe das Foto doch noch gemacht, nach dem ich mich etwas beruhigt hatte. Ich werde bei diesem Foto aber immer diesen Schreck und Ekel im Kopf haben🥴.
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  • Day 2

    WhatsApp Vorgänger und Anna

    June 10, 2019 in Sweden ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich will nicht nur Kilometer schrubben auf dem Weg in den Norden. Deshalb gab es unterwegs etwas Wissen und Kultur.

    Die Radiostation Grimeton war mal ein Meilenstein auf dem Weg zur weltumspannenden Kommunikation. Zusammen mit zwanzig weiteren Anlagen dieser Art bildete sie ab Mitte der Zwanziger Jahre im letzten Jahrhundert ein weltumspannendes Funknetzwerk.
    Heute ist es der Einzige noch erhaltene und funktionierende Längstwellensender, dessen gesamtes Ausstattung aus den 1920er Jahren komplett vorhanden ist. Weshalb die Station 2004 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde.
    Witzig sind die Geschichten drumherum. So hatten die Menschen damals Angst, dass diese riesigen Funkmasten Blitze anziehen könnten oder das die Schwänze ihrer Kühe von den Leitungen wie durch ein Wunder nach oben angezogen würden 😉.
    Es gibt ein kleines Museum, die Mitarbeitersiedlung, welche damals extra gebaut wurde, ist heute in Privatbesitz.
    Ringsherum Idylle pur....Kühe liegen faul auf den Wiesen unter den Sendemasten.

    Darf ich vorstellen.... das ist Anna. Sehr dominant thront dieser 14 Meter hohe Frauenkopf des spanischen Künstlers Jaume Plensa in diesem Skulpturenpark, nördlich von Göteborg und lässt ihren Blick über die Umgebung schweifen. „Sie“ hat mich auch am meisten beeindruckt.
    Der Skulpturenpark „Pilane“ ist schon etwas besonderes, zur Zeit neunzehn Skulpturen sind in der Landschaft verteilt. Ein bisschen wandern mit Kultur, großartige Ausblicke in die Landschaft und weidende Schafe mittendrin. Die Skulpturen in der Landschaft wechseln jährlich, nur Anna bleibt.
    Es waren aber auch „Kunstwerke“ dabei, wo ich mir gedacht habe, 🤔 ....schön ist anders oder das hätte ich besser hinbekommen oder was soll das!? Liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.

    Nach so vielen Kilometern im Auto, wandern im Skulpturenpark und Bildung, musste eine Stärkung her. Das Herrenhaus Sundsby lag da auf meinem Weg. Ein alter Hof aus dem 14. Jahrhundert, liebevoll saniert in einem kleinen Park. Es gibt einen Hofladen, eine Bäckerei und ein gemütliches Café mit Garten. Unbedingt anhalten, falls ihr mal in der Gegend seit. Und für die Insider- Ja, ich habe industriell verarbeiteten Zucker konsumiert und es war lecker 😋.
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  • Day 3

    Continue on the way to the north

    June 11, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 12 °C

    Ein paar Kilometer weiter Richtung Norden, hieß das Ziel. Wie weit es genau wird, keine Ahnung, ich lass mich da überraschen.
    Es gibt nur drei Daten, der 22., der 30. und der 02.07., an denen ich Pläne habe. An letzterem muss ich wieder zu Hause sein.
    Also bin ich erstmal einfach losgefahren. Keine Autobahn mehr, sondern nur noch Landstraße. schön gemütlich, da wo es schön war einfach mal anhalten und eine Kaffee in der Sonne trinken.
    Solange, bis ich keine Lust mehr hatte. Dann hab ich mir den nächsten Campingplatz rausgesucht und dort mein Zelt aufgebaut. Wieder schön am See, mit tollem Blick, in Särna.
    Ich habe mich gleich für zwei Nächte entschieden, da ich hier von Schwedens größtem Wasserfall gelesen hatte. Es folgt also ein Wandertag.
    Dieser Tag also völlig unspektakulär, es gab als krönenden Abschluss noch einen tollen Sonnenuntergang über dem See. Großartiges Farbenspiel am Himmel, so gegen Mitternacht.
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  • Day 4

    Wandern im Nationalpark Fulufjället

    June 12, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 8 °C

    Gestern noch ein herrlicher Sonnenuntergang und am Tag auch recht warm....und heute, sehr bewölkt und frisch. Aber ich wollte ja wandern und nicht baden.
    140 km Wanderwege führen durch den Nationalpark, darunter auch ein Abschnitt des bekannten Fernwanderweges Kungsleden.
    Ich wollte jetzt nicht so weit. Erst zum Wasserfall, mit 93 Metern ist der Njupeskär Schwedens höchster Wasserfall und dann eine Runde um den Wasserfall. Was heißt um... hoch auf den Berg, über eine Brücke und dann wieder runter vom Berg. 6,5 km klingt jetzt auch nicht so schlimm weit. Ich hatte mich schon gewundert, dass die Zeitangabe für diese Wanderung bei über drei Stunden lag. Normalerweise sind diese Angaben immer sehr sportlich. Ich benötige immer länger, da die Aussicht genossen werden muss oder ein paar Fotos gemacht werden müssen. Jetzt weiß ich, warum diese Zeitangabe so lang war.
    Aber erst mal von vorn. Es gibt unterhalb des Wasserfalls einen kleinen Aussichtspunkt. Dort habe ich die ersten Fotos gemacht. Eine Schwedin hat mich angesprochen, ob ich wüsste, was das heute für ein besonderer Tag ist.
    Sie erzählte mir, dass die Kronprinzessin heute hier sein wird. Ich dachte ja ich habe sie falsch verstanden. Auch wenn sie total begeistert klang und sich gefreut hat wie ein Keks. Prinzessin, so ein Quatsch. Da wären hier Sicherheitskräfte ohne Ende. Ich bin dann gemütlich direkt zum Wasserfall, habe meine Fotos gemacht und als ich auf dem Rückweg zu diesem Aussichtspunkt zurück kam.... ein riesen Menschenauflauf dort. Und da stand wirklich, Schwedens Kronprinzessin Victoria und jede Menge Fotografen.
    Ok, hab ein schnelles Beweisfoto gemacht, die Menschen dort wollten alle ein Selfi mit ihr, wie peinlich, und hab mich dann auf meinen Wanderweg begeben. Der Menschenauflauf ist mir dann aber gefolgt 😳. Also habe ich den Tross aus Prinzessin und Kameraleuten erstmal an mir vorbei ziehen lassen. Die Frau kann einem fast leid tun, immer mit solchem Anhängsel unterwegs. Aber meinen Respekt, sie ist da auch hochgekraxelt. Es war keine Sänfte dabei 🤣.
    Der Wanderweg begann eigentlich ganz gemütlich, bis man nach ca. zwei Kilometern nur noch über Geröllfelder geklettert ist. So ging das fast bis zum Ende des Abstiegs. Wenn nicht überall orange Markierung auf den Steinen gewesen wären, hätte man nicht vermutet, auf dem richtigen Weg zu sein. Sehr anstrengend, mit tollen Ausblicken, aber schön. Jetzt weiß ich, warum die Zeitangabe so hoch war. Ich habe über vier Stunden gebraucht.
    Zurück auf dem Campingplatz haben mich meine Nachbarn gefragt, was ich denn so gemacht habe. Ich nur, war wandern am Wasserfall. Sie darauf, hast du die Prinzessin gesehen? Hä, woher wisst ihr das? Muss heute an der Rezeption Gespächsthema gewesen sein.
    Ich so, ja, ist ca. ein Meter an mir vorbei gelaufen und hat „Hi, hi, zu mir gesagt.
    Die Mädels sind fast ausgeflippt. 😳 Was, echt, hast du Fotos....omg, was war ich plötzlich spannend, nur weil Schwedens Kronprinzessin im Wanderoutfit an mir vorbeigegangen ist. Manchmal verstehe ich die Menschen nicht.
    Meine Abendgestaltung wurde auch noch lustig.
    Der Campingplatz hat einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Da es heute zu kalt war, um vor dem Zelt zu sitzen, habe ich mich dort niedergelassenen, um meine Fotos zu sortieren und meinen Tagesbericht hier zu schreiben.
    Dort saßen zwei französische Pärchen beim Abendessen. Nach dem Essen fingen sie an Karten zu spielen und fragten mich, ob ich mitspielen will.... Keine Ahnung, was sie gespielt haben. Mein Englisch ist ja schon schlecht... ihres war noch viel schlechter, sie haben versucht, es mir mit Händen und Füßen zu erklären... wir hatten Spaß, verstanden habe ich nichts.
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  • Day 5

    Adventure pur

    June 13, 2019 in Sweden ⋅ ☁️ 8 °C

    Ich wusste schon, was heute Morgen auf mich zukommt. Als Camper beschäftigt Frau sich ausführlich mit dem Wetterbericht.
    Regen und richtig viel davon, war angesagt. Ich hatte am Abend vorher noch überlegt, alles abzubauen und im Auto zu schlafen, aber nö, ich hatte den Platz bezahlt und wollte es gemütlich. Ich habe dann nur alles soweit weggepackt, dass nur noch das Zelt und dessen Inhalt, Isomatte und Schlafsack einzuräumen waren.
    Und natürlich hat es geregt, zwar nicht so heftig, wie angedroht, so dass ich beim Abbau nicht ganz so nass geworden bin.
    Ohne Frühstück bin ich erstmal gestartet, in der Hoffnung, dass der Regen aufhört und ich ein gemütliches Plätzchen zum Frühstücken finden.
    Und davon gibt es hier jede Menge. Gegen zehn hat der Regen eine Pause eingelegte und ich meinen Platz hoch über einem rauschenden Fluss mit Picknickbank gefunden. Ich hätte da glatt bleiben können, aber es war viel zu früh, um sich einen Platz für die Nacht zu suchen. Ich wollte den Regentag zum Fahren Richtung Norden nutzen.
    Und auf meinem Weg, irgendwo im nirgendwo, steht er plötzlich auf der Straße.... ein Elch. Ich erstmal gebremst und er.....
    trottet ganz gemütlich auf die andere Straßenseite und verschwindet im Dickicht. Was für ein toller Anblick. Ich war natürlich viel zu langsam mit dem Handy, die Kamera war überhaupt nicht griffbereit.
    Nach etlichen Kilometern haben ich dann noch einen perfekten Platz zum Übernachten gefunden. Oft sind das Privatgrundstück und die Eigentümer lassen das Campen zu, reglementieren es aber, da viele Touri‘s das Jedermannsrecht für sich auslegen und das oft nicht so, wie es mal gedacht war. An diesem traumhaften Platz hat der Eigentümer eine klare Botschaft hinterlassen „Only one days camp“ und deinen Müll sollst du mitnehmen.
    Es gab eine Feuerstelle und es lag sogar Holz da. Perfekt 👌. Und ich habe mich wie Bolle gefreut, dass ich das Feuer anbekommen habe, da das Holz durch den Regen doch recht feucht war.
    Es war urig, ich hab den Rest Glühwein getrunken und einen Weißwein zum Glühwein gemacht, Fotos sortiert, meinen Reisebericht geschriebene, auf’s Wasser gestarrt. Gegen Mitternacht ging mein Feuer langsam aus, es war aber noch richtig hell, da verliert man das Zeitgefühl.
    Mein Zelt habe ich dann aufgebaut und mich in den Schlafsack verkrochen. Ohne Schiss, was sollte auch passieren, es wurde ja nicht mal dunkel. Das ist nur unser Kopf, der Ängste produziert.
    Ich habe herrlich geschlafen in meiner ersten Wildcampnacht ganz allein. Es gab nur ein Völkchen, das sehr angriffslustig war, die Mücken. Aber dieser Platz war jeden Mückenstich wert 😊.
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  • Day 6

    Zum Polarkreis

    June 14, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach meiner Nacht Wildcamping fehlte so ein wenig die morgendliche Dusche. Ich habe kurz überlegt, ob ich in den See springe. Ich stand wirklich schon mit dem Handtuch am Ufer. Das Wasser ganz klar ohne Geschlunze auf der Wasseroberfläche. Schon sehr verführerisch.
    Der rechte Fuß war im Wasser, dann habe ich diesen Plan abgebrochen. Temperatur wohl nur knapp über dem Gefrierpunkt 🥶. Also nur Katzenwäsche...
    Ich konnte mich garnicht so schnell von dem tollen Platz verabschieden, noch dazu war der Sommer zurück. Der Himmel blau und es war schon gut warm. Ich habe noch gemütlich gefrühstückt, noch ein wenig auf den See gestarrt, das Zelt abgebaut und bin dann langsam weiter Richtung Norden. Da das Wetter heute so toll war, habe ich noch einige schöne Plätze mitgenommen für ein Kaffeepäuschen. Den Kaffee muss man da übrigens selbst kochen, da gibt es kein Café mit 10 verschiedenen Kaffeesorten und Kuchenauswahl. Hier gibt es nur Landschaft und davon ganz viel.
    Kurz vor der Grenze zu Norwegen habe ich meine Vorräte in Schweden noch mal aufgefüllt und mein Auto betankt, da mir erzählt wurde, in Norwegen ist das alles nochmal teurer. Ich denke heute, dass stimmt nicht. Wenn ich mich nicht verguckt habe, war der Diesel hier an der Tanke fast 10 Cent günstiger. Aber egal, das wird mich nicht ruinieren.
    Vor dem Grenzübertritt hatte ich ja ein wenig bammel, da ich schon mehr Wein an Board hatte, als erlaubt. Die erlaubte Menge ist lächerlich und Alkohol gibt es in Norwegen nur für sehr viel Geld und nur in bestimmten Geschäften und zu bestimmten Uhrzeiten.
    Norwegen ist auch kein EU Mitglied, also war ich auf die Grenzkontrollen gespannt. Ich bin über die E12 kurz vor Mo i Rana über die schwedisch- norwegische Grenze und es war da nichts. Nur ein Parkplatz. Navi und Handy haben mich in Norwegen begrüßt. Da ist ja an der dänischen Grenze mehr los und die Schweden haben Passkontrollen durchgeführt.
    Panik also umsonst.
    Weiter Richtung Artic Circle. Auf dem Weg habe ich noch eine Pause auf Grund menschliche Bedürfnisse gemacht und plötzlich staute sich der Verkehr auf der Straße vor diesem Parkplatz und es wurde wild gehupt.... Unfall!?
    Nein, zwei Rentiere spazierten gemütlich auf der Straße rum und störten sich überhaupt nicht an den hupenden Autos 😊. Willkommen in Norwegen.
    Mein Zelt habe ich direkt an einem rauschenden Fluss ca. 10 km vor dem Polarkreis aufgeschlagen. Ein kleiner, sehr naturbelassener Campingplatz, kaum Gäste. Trotz des rauschenden Flusses habe ich dort herrlich geschlafen...
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  • Day 7

    Arctic Cricle

    June 15, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 14 °C

    66 Grad nördliche Breite - Ich habe den Polarkreis überquert. Zu Fuß...🥾 Denn der tatsächlich Polarkreis befindet sich derzeit einen Kilometer nördlich des Polarkreiszentrums an der E6 ca. 50 km nördlich von Mo i Rana.
    Die Neigung der Erde ist nicht konstant, sondern schwankt. Das heißt, dass der Polarkeis hin- und her wandert. Aktuell wandert der Polarkreis 14 Meter pro Jahr nach Norden.
    Das ist nicht mein Schulwissen 😉, das habe ich im Polarkreiszentrum gelernt.
    Man kann um das Arctic Circle Center ein wenig durch die karge Landschaft wandern.
    Ein wenig touristisch ist das Center, es gibt einen Souvenirshop, ein Burgerrestaurant, ne Menge ausgestopfter Tiere und ein Kino, in dem ein Film über den Polarkreis in Dauerschleife läuft.
    Der Polarkreis liegt hier auf gut 600 Meter Höhe.
    Blauer Himmel, über 20 Grad und noch jede Menge Schnee. Ich wollte bei meiner kleinen Wanderung über ein Schneefeld abkürzen und bin mal glatt bis zum Knie darin versunken 😳.
    Am Nachmittag habe ich die Gegend mit dem Mountainbike südlich von Mo i Rana erkundet.
    Tolle Seen, Wasserfälle an jeder Ecke, die das Schmelzwasser vom Berg spülen.
    Mein Zelt steht heute auf einem kleinen Naturcampingplatz am Gletschersee. Fast wie Wildcampen, nur nicht allein. Duschen Fehlanzeige, dafür nur 10€ die Nacht.
    Hier legt am Morgen das Boot zu meinem nächsten geplanten Ausflug ab, den ich bei meiner Fahrradtour entdeckt habe.
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  • Day 8

    The glacier is calling

    June 16, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 21 °C

    Auf dem Weg zu Norwegens zweitgrößtem Gletscher.
    Ein Boot setzt dich über zur Wanderung zum Svartisen Gletscher. Vier Stunden später fährt das Boot zurück. Drei Kilometer soll die Wanderung weit sein, bis man vor einer der bekanntesten Gletscherzungen, Austerdalsisen, steht. Insgesamt hat der Gletscher ca. 60 Zungen und erstreckt sich über ein Gebiet von 370 km2.
    In den letzten Jahrzehnten hat sich der Gletscher sehr zurückgezogen, sprich man läuft über ein Gebiet, was vor Jahren noch vom ewigen Eis bedeckt war.
    Von wegen Wanderung oder man läuft, vielleicht die ersten 500 Meter, dann wird das ganze zur Klettertour. Der Weg ist mit roten Markierungen versehen. Follow the red signs to the glacier 😎.
    Auf und ab über die verschiedenen Gesteinsschichten, die manchmal aussahen wie gestapelt. Laufen war da nicht, hoch klettern auf allen vieren und wieder herablassen.
    Nur soviel, ich bin platt und hatte nach meiner Rückkehr keine Lust das Zelt abzubauen und noch irgendwohin zu fahren.

    Nach ca. drei Kilometern erreicht man ein Schutzhütte und hat den ersten Blick auf diese Gletscherzunge 😮. Wow!
    Faszinierend, da wird dir so richtig bewusst, was der Mensch doch für ein kleines Würmchen ist, gegenüber den Naturgewalten.
    Man kann theoretisch bis an das Eis ran klettern, ich habe das dann aber aufgegeben, da die Kletterei unheimlich kräftezehrend war und ich schiss hatte, das Boot dann nicht pünktlich zu erreichen.

    Auch wenn ich völlig platt bin, war das ein sehr beeindruckend Ausflug über eine karge Landschaft, die das ewige Eis erst vor wenigen Jahrzehnten freigegeben hat.
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