• Granny meets the world
6月 – 7月 2019

On the way to the north

Juni 2019 もっと詳しく
  • 旅行の開始
    2019年6月9日

    Über den Großen Belt

    2019年6月9日, デンマーク ⋅ ☀️ 16 °C

    Der große Belt, das ist die Meerenge zwischen den dänischen Inseln Fünen und Seeland und auf dem Weg nach Schweden, muss man darüber. Seit 1998 geht das über die Storebæltsbroen, die große Belt Brücke.
    Nicht weniger beeindruckend als die Öresundbrücke, der östlichen Brückenabschnitt. Er bildet eine Hängebrücke, die mit einer Spannweite von 1624 Metern zu den längsten Hängebrücken der Welt gehört. Der westliche Teil ist nicht ganz so spektakulär. Beide Brückenteile treffen sich auf der kleinen Insel Sprogø, die mitten in der Meerenge liegt. Leider gibt es auf der kleinen Insel keine Haltemöglichkeit, also bin ich über die gesamte Brücke gefahren und habe direkt auf der Insel Seeland hinter der Brücke, meinen ersten großen Stop gemacht, für einen Spaziergang am Meer.
    Aus der Ferne hatte ich schon den Ballon gesehen. Als ich zum Parkplatzes zurück kam, stand dort ein Fahrzeug vom Ballonteam und ein Typ, der sich offensichtlich mit dem Ballon verständigte. Ich hab ihn gefragt, ob der Ballon hier am Strand landet!?. Diese Frage habe ich ihm in Englisch gestellt und er antwortet in sehr gutem Deutsch. Nein, dafür ist es zu windig, der Ballon versucht durch die beiden Stützpfeiler zu fliegen und landet im Landesinneren.
    Ah, da kam also mein perfektes Fotomotiv angeflogen. Also Kamera aufgebaut und geduldig warten. Ergebnis gibt es in den Fotos.
    Da ich noch ganz fit war, bin ich noch bis Malmö weiter gefahren. In Malmö wollte ich eigentlich ein schönes Nachtfoto vom Turning Torso, ein Hochhaus, welches in sich gedreht ist. Nur ist das Gebäude leider nicht beleuchtet/ angestrahlt, so, dass das Ergebnis unbefriedigend war. Aber auf dem Weg aus der Stadt, habe ich am Stadthafen den alten Leuchtturm entdeckt. Nachts um eins ist die Stadt schön leer und ich hatte noch ein tollen Fotomotiv.
    Etwa 40 Kilometer außerhalb von Malmö, in Ålabodarna habe ich dann mein Nachtlager aufgeschlagen. Ganz ruhig und idyllisch, direkt am Meer. Mein erster Blick am Morgen, ein Mohnblumenfeld. Da habe ich doch noch vor der Zahnbürste am Morgen die Kamera rausgekramt.
    Im kleinen Hafen von Ålabodarna gibt es eine Marina mit Duschen und Toilette, alles sehr sauber. Und das Frühstück im Hafen war auch ganz witzig, viele „Ureinwohner“ mit Vierbeiner unterwegs. Allein drei davon haben sich mit mir über das Wetter unterhalten 😊, während ich da so mein Tee geschlürft und mein Müsli gelöffelt habe.
    Ich habe jetzt schon wieder Spaß an den Begegnungen und diesem Leben aus dem Auto. Schweden ist fast so ein wenig wie nach Hause kommen, weil ich letzen Sommer so begeistert war.
    Ich liebe diese unkomplizierten Menschen, diese Heile- Welt Landschaften, durch die ich heute gefahren bin. Ich bin jetzt fast 24 Stunden in dem Land und habe noch nicht eine Krone an Bargeld gebraucht. Wozu auch, bin ja auf der Durchreise. Habe aber trotzdem konsumiert...Kaffee und Eintritt für Kultur... hier brauchst du kein Bargeld.

    Mein heutiger Tag.... continuation tomorrow
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  • Die Geschichte hinter dem Foto

    2019年6月10日, スウェーデン ⋅ ☁️ 11 °C

    Heute mal eine Geschichte zum Foto...
    Natürlich hat jedes Foto eine Geschichte und die Situationen und Emotionen beim Fotografieren kennt eigentlich nur der Fotograf und eventuell beteiligte Personen. Betrachter des Fotos kennen nicht das Drumherum.
    Die Geschichte zu diesem Foto hier hat für einen leichten Herzkasper bei mir gesorgt.
    Nachts gegen eins am Stadthafen von Malmö....
    Ich hatte den alten Leuchtturm schon in verschiedenen Perspektive fotografiert und wollte ein letztes Foto machen, mit der Spieglung der bunten Lichter.
    Als ich so vertieft in den Einstellungen meiner Kamera rumhantiere, nimmt mein Unterbewusstsein einen leichten Schatten links neben mir wahr. Ich habe da überhaupt noch nicht reagiert. Erst beim zweiten Mal und jetzt direkt neben meinem Fuß.... 🤔, mein Gehirn arbeitete im Hintergrund... Schatten... kleiner als eine Katze... größer als eine Maus...Aaaaaaa....Ratte 😳.
    Kurzer Herzstillstand... Stativ weggerissen und mich erstmal sehr schnell entfernt. Brrrrr! Die Gegend wirkte überhaupt nicht nach Ungeziefer, alles sehr schick.
    Das Vieh hat sich auch ganz schnell verkrochen...
    Ich habe das Foto doch noch gemacht, nach dem ich mich etwas beruhigt hatte. Ich werde bei diesem Foto aber immer diesen Schreck und Ekel im Kopf haben🥴.
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  • WhatsApp Vorgänger und Anna

    2019年6月10日, スウェーデン ⋅ ☀️ 15 °C

    Ich will nicht nur Kilometer schrubben auf dem Weg in den Norden. Deshalb gab es unterwegs etwas Wissen und Kultur.

    Die Radiostation Grimeton war mal ein Meilenstein auf dem Weg zur weltumspannenden Kommunikation. Zusammen mit zwanzig weiteren Anlagen dieser Art bildete sie ab Mitte der Zwanziger Jahre im letzten Jahrhundert ein weltumspannendes Funknetzwerk.
    Heute ist es der Einzige noch erhaltene und funktionierende Längstwellensender, dessen gesamtes Ausstattung aus den 1920er Jahren komplett vorhanden ist. Weshalb die Station 2004 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde.
    Witzig sind die Geschichten drumherum. So hatten die Menschen damals Angst, dass diese riesigen Funkmasten Blitze anziehen könnten oder das die Schwänze ihrer Kühe von den Leitungen wie durch ein Wunder nach oben angezogen würden 😉.
    Es gibt ein kleines Museum, die Mitarbeitersiedlung, welche damals extra gebaut wurde, ist heute in Privatbesitz.
    Ringsherum Idylle pur....Kühe liegen faul auf den Wiesen unter den Sendemasten.

    Darf ich vorstellen.... das ist Anna. Sehr dominant thront dieser 14 Meter hohe Frauenkopf des spanischen Künstlers Jaume Plensa in diesem Skulpturenpark, nördlich von Göteborg und lässt ihren Blick über die Umgebung schweifen. „Sie“ hat mich auch am meisten beeindruckt.
    Der Skulpturenpark „Pilane“ ist schon etwas besonderes, zur Zeit neunzehn Skulpturen sind in der Landschaft verteilt. Ein bisschen wandern mit Kultur, großartige Ausblicke in die Landschaft und weidende Schafe mittendrin. Die Skulpturen in der Landschaft wechseln jährlich, nur Anna bleibt.
    Es waren aber auch „Kunstwerke“ dabei, wo ich mir gedacht habe, 🤔 ....schön ist anders oder das hätte ich besser hinbekommen oder was soll das!? Liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.

    Nach so vielen Kilometern im Auto, wandern im Skulpturenpark und Bildung, musste eine Stärkung her. Das Herrenhaus Sundsby lag da auf meinem Weg. Ein alter Hof aus dem 14. Jahrhundert, liebevoll saniert in einem kleinen Park. Es gibt einen Hofladen, eine Bäckerei und ein gemütliches Café mit Garten. Unbedingt anhalten, falls ihr mal in der Gegend seit. Und für die Insider- Ja, ich habe industriell verarbeiteten Zucker konsumiert und es war lecker 😋.
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  • Skulpturen und Sandby

    2019年6月10日, スウェーデン ⋅ ⛅ 12 °C

    Hier die Skulpturen, welche nicht zu meinen Favorit zählen und ein paar Bilder vom alten Hof.

  • Continue on the way to the north

    2019年6月11日, スウェーデン ⋅ ☁️ 12 °C

    Ein paar Kilometer weiter Richtung Norden, hieß das Ziel. Wie weit es genau wird, keine Ahnung, ich lass mich da überraschen.
    Es gibt nur drei Daten, der 22., der 30. und der 02.07., an denen ich Pläne habe. An letzterem muss ich wieder zu Hause sein.
    Also bin ich erstmal einfach losgefahren. Keine Autobahn mehr, sondern nur noch Landstraße. schön gemütlich, da wo es schön war einfach mal anhalten und eine Kaffee in der Sonne trinken.
    Solange, bis ich keine Lust mehr hatte. Dann hab ich mir den nächsten Campingplatz rausgesucht und dort mein Zelt aufgebaut. Wieder schön am See, mit tollem Blick, in Särna.
    Ich habe mich gleich für zwei Nächte entschieden, da ich hier von Schwedens größtem Wasserfall gelesen hatte. Es folgt also ein Wandertag.
    Dieser Tag also völlig unspektakulär, es gab als krönenden Abschluss noch einen tollen Sonnenuntergang über dem See. Großartiges Farbenspiel am Himmel, so gegen Mitternacht.
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  • Wandern im Nationalpark Fulufjället

    2019年6月12日, スウェーデン ⋅ ☁️ 8 °C

    Gestern noch ein herrlicher Sonnenuntergang und am Tag auch recht warm....und heute, sehr bewölkt und frisch. Aber ich wollte ja wandern und nicht baden.
    140 km Wanderwege führen durch den Nationalpark, darunter auch ein Abschnitt des bekannten Fernwanderweges Kungsleden.
    Ich wollte jetzt nicht so weit. Erst zum Wasserfall, mit 93 Metern ist der Njupeskär Schwedens höchster Wasserfall und dann eine Runde um den Wasserfall. Was heißt um... hoch auf den Berg, über eine Brücke und dann wieder runter vom Berg. 6,5 km klingt jetzt auch nicht so schlimm weit. Ich hatte mich schon gewundert, dass die Zeitangabe für diese Wanderung bei über drei Stunden lag. Normalerweise sind diese Angaben immer sehr sportlich. Ich benötige immer länger, da die Aussicht genossen werden muss oder ein paar Fotos gemacht werden müssen. Jetzt weiß ich, warum diese Zeitangabe so lang war.
    Aber erst mal von vorn. Es gibt unterhalb des Wasserfalls einen kleinen Aussichtspunkt. Dort habe ich die ersten Fotos gemacht. Eine Schwedin hat mich angesprochen, ob ich wüsste, was das heute für ein besonderer Tag ist.
    Sie erzählte mir, dass die Kronprinzessin heute hier sein wird. Ich dachte ja ich habe sie falsch verstanden. Auch wenn sie total begeistert klang und sich gefreut hat wie ein Keks. Prinzessin, so ein Quatsch. Da wären hier Sicherheitskräfte ohne Ende. Ich bin dann gemütlich direkt zum Wasserfall, habe meine Fotos gemacht und als ich auf dem Rückweg zu diesem Aussichtspunkt zurück kam.... ein riesen Menschenauflauf dort. Und da stand wirklich, Schwedens Kronprinzessin Victoria und jede Menge Fotografen.
    Ok, hab ein schnelles Beweisfoto gemacht, die Menschen dort wollten alle ein Selfi mit ihr, wie peinlich, und hab mich dann auf meinen Wanderweg begeben. Der Menschenauflauf ist mir dann aber gefolgt 😳. Also habe ich den Tross aus Prinzessin und Kameraleuten erstmal an mir vorbei ziehen lassen. Die Frau kann einem fast leid tun, immer mit solchem Anhängsel unterwegs. Aber meinen Respekt, sie ist da auch hochgekraxelt. Es war keine Sänfte dabei 🤣.
    Der Wanderweg begann eigentlich ganz gemütlich, bis man nach ca. zwei Kilometern nur noch über Geröllfelder geklettert ist. So ging das fast bis zum Ende des Abstiegs. Wenn nicht überall orange Markierung auf den Steinen gewesen wären, hätte man nicht vermutet, auf dem richtigen Weg zu sein. Sehr anstrengend, mit tollen Ausblicken, aber schön. Jetzt weiß ich, warum die Zeitangabe so hoch war. Ich habe über vier Stunden gebraucht.
    Zurück auf dem Campingplatz haben mich meine Nachbarn gefragt, was ich denn so gemacht habe. Ich nur, war wandern am Wasserfall. Sie darauf, hast du die Prinzessin gesehen? Hä, woher wisst ihr das? Muss heute an der Rezeption Gespächsthema gewesen sein.
    Ich so, ja, ist ca. ein Meter an mir vorbei gelaufen und hat „Hi, hi, zu mir gesagt.
    Die Mädels sind fast ausgeflippt. 😳 Was, echt, hast du Fotos....omg, was war ich plötzlich spannend, nur weil Schwedens Kronprinzessin im Wanderoutfit an mir vorbeigegangen ist. Manchmal verstehe ich die Menschen nicht.
    Meine Abendgestaltung wurde auch noch lustig.
    Der Campingplatz hat einen gemütlichen Aufenthaltsraum. Da es heute zu kalt war, um vor dem Zelt zu sitzen, habe ich mich dort niedergelassenen, um meine Fotos zu sortieren und meinen Tagesbericht hier zu schreiben.
    Dort saßen zwei französische Pärchen beim Abendessen. Nach dem Essen fingen sie an Karten zu spielen und fragten mich, ob ich mitspielen will.... Keine Ahnung, was sie gespielt haben. Mein Englisch ist ja schon schlecht... ihres war noch viel schlechter, sie haben versucht, es mir mit Händen und Füßen zu erklären... wir hatten Spaß, verstanden habe ich nichts.
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  • Adventure pur

    2019年6月13日, スウェーデン ⋅ ☁️ 8 °C

    Ich wusste schon, was heute Morgen auf mich zukommt. Als Camper beschäftigt Frau sich ausführlich mit dem Wetterbericht.
    Regen und richtig viel davon, war angesagt. Ich hatte am Abend vorher noch überlegt, alles abzubauen und im Auto zu schlafen, aber nö, ich hatte den Platz bezahlt und wollte es gemütlich. Ich habe dann nur alles soweit weggepackt, dass nur noch das Zelt und dessen Inhalt, Isomatte und Schlafsack einzuräumen waren.
    Und natürlich hat es geregt, zwar nicht so heftig, wie angedroht, so dass ich beim Abbau nicht ganz so nass geworden bin.
    Ohne Frühstück bin ich erstmal gestartet, in der Hoffnung, dass der Regen aufhört und ich ein gemütliches Plätzchen zum Frühstücken finden.
    Und davon gibt es hier jede Menge. Gegen zehn hat der Regen eine Pause eingelegte und ich meinen Platz hoch über einem rauschenden Fluss mit Picknickbank gefunden. Ich hätte da glatt bleiben können, aber es war viel zu früh, um sich einen Platz für die Nacht zu suchen. Ich wollte den Regentag zum Fahren Richtung Norden nutzen.
    Und auf meinem Weg, irgendwo im nirgendwo, steht er plötzlich auf der Straße.... ein Elch. Ich erstmal gebremst und er.....
    trottet ganz gemütlich auf die andere Straßenseite und verschwindet im Dickicht. Was für ein toller Anblick. Ich war natürlich viel zu langsam mit dem Handy, die Kamera war überhaupt nicht griffbereit.
    Nach etlichen Kilometern haben ich dann noch einen perfekten Platz zum Übernachten gefunden. Oft sind das Privatgrundstück und die Eigentümer lassen das Campen zu, reglementieren es aber, da viele Touri‘s das Jedermannsrecht für sich auslegen und das oft nicht so, wie es mal gedacht war. An diesem traumhaften Platz hat der Eigentümer eine klare Botschaft hinterlassen „Only one days camp“ und deinen Müll sollst du mitnehmen.
    Es gab eine Feuerstelle und es lag sogar Holz da. Perfekt 👌. Und ich habe mich wie Bolle gefreut, dass ich das Feuer anbekommen habe, da das Holz durch den Regen doch recht feucht war.
    Es war urig, ich hab den Rest Glühwein getrunken und einen Weißwein zum Glühwein gemacht, Fotos sortiert, meinen Reisebericht geschriebene, auf’s Wasser gestarrt. Gegen Mitternacht ging mein Feuer langsam aus, es war aber noch richtig hell, da verliert man das Zeitgefühl.
    Mein Zelt habe ich dann aufgebaut und mich in den Schlafsack verkrochen. Ohne Schiss, was sollte auch passieren, es wurde ja nicht mal dunkel. Das ist nur unser Kopf, der Ängste produziert.
    Ich habe herrlich geschlafen in meiner ersten Wildcampnacht ganz allein. Es gab nur ein Völkchen, das sehr angriffslustig war, die Mücken. Aber dieser Platz war jeden Mückenstich wert 😊.
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  • Zum Polarkreis

    2019年6月14日, ノルウェー ⋅ ⛅ 16 °C

    Nach meiner Nacht Wildcamping fehlte so ein wenig die morgendliche Dusche. Ich habe kurz überlegt, ob ich in den See springe. Ich stand wirklich schon mit dem Handtuch am Ufer. Das Wasser ganz klar ohne Geschlunze auf der Wasseroberfläche. Schon sehr verführerisch.
    Der rechte Fuß war im Wasser, dann habe ich diesen Plan abgebrochen. Temperatur wohl nur knapp über dem Gefrierpunkt 🥶. Also nur Katzenwäsche...
    Ich konnte mich garnicht so schnell von dem tollen Platz verabschieden, noch dazu war der Sommer zurück. Der Himmel blau und es war schon gut warm. Ich habe noch gemütlich gefrühstückt, noch ein wenig auf den See gestarrt, das Zelt abgebaut und bin dann langsam weiter Richtung Norden. Da das Wetter heute so toll war, habe ich noch einige schöne Plätze mitgenommen für ein Kaffeepäuschen. Den Kaffee muss man da übrigens selbst kochen, da gibt es kein Café mit 10 verschiedenen Kaffeesorten und Kuchenauswahl. Hier gibt es nur Landschaft und davon ganz viel.
    Kurz vor der Grenze zu Norwegen habe ich meine Vorräte in Schweden noch mal aufgefüllt und mein Auto betankt, da mir erzählt wurde, in Norwegen ist das alles nochmal teurer. Ich denke heute, dass stimmt nicht. Wenn ich mich nicht verguckt habe, war der Diesel hier an der Tanke fast 10 Cent günstiger. Aber egal, das wird mich nicht ruinieren.
    Vor dem Grenzübertritt hatte ich ja ein wenig bammel, da ich schon mehr Wein an Board hatte, als erlaubt. Die erlaubte Menge ist lächerlich und Alkohol gibt es in Norwegen nur für sehr viel Geld und nur in bestimmten Geschäften und zu bestimmten Uhrzeiten.
    Norwegen ist auch kein EU Mitglied, also war ich auf die Grenzkontrollen gespannt. Ich bin über die E12 kurz vor Mo i Rana über die schwedisch- norwegische Grenze und es war da nichts. Nur ein Parkplatz. Navi und Handy haben mich in Norwegen begrüßt. Da ist ja an der dänischen Grenze mehr los und die Schweden haben Passkontrollen durchgeführt.
    Panik also umsonst.
    Weiter Richtung Artic Circle. Auf dem Weg habe ich noch eine Pause auf Grund menschliche Bedürfnisse gemacht und plötzlich staute sich der Verkehr auf der Straße vor diesem Parkplatz und es wurde wild gehupt.... Unfall!?
    Nein, zwei Rentiere spazierten gemütlich auf der Straße rum und störten sich überhaupt nicht an den hupenden Autos 😊. Willkommen in Norwegen.
    Mein Zelt habe ich direkt an einem rauschenden Fluss ca. 10 km vor dem Polarkreis aufgeschlagen. Ein kleiner, sehr naturbelassener Campingplatz, kaum Gäste. Trotz des rauschenden Flusses habe ich dort herrlich geschlafen...
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  • Arctic Cricle

    2019年6月15日, ノルウェー ⋅ ⛅ 14 °C

    66 Grad nördliche Breite - Ich habe den Polarkreis überquert. Zu Fuß...🥾 Denn der tatsächlich Polarkreis befindet sich derzeit einen Kilometer nördlich des Polarkreiszentrums an der E6 ca. 50 km nördlich von Mo i Rana.
    Die Neigung der Erde ist nicht konstant, sondern schwankt. Das heißt, dass der Polarkeis hin- und her wandert. Aktuell wandert der Polarkreis 14 Meter pro Jahr nach Norden.
    Das ist nicht mein Schulwissen 😉, das habe ich im Polarkreiszentrum gelernt.
    Man kann um das Arctic Circle Center ein wenig durch die karge Landschaft wandern.
    Ein wenig touristisch ist das Center, es gibt einen Souvenirshop, ein Burgerrestaurant, ne Menge ausgestopfter Tiere und ein Kino, in dem ein Film über den Polarkreis in Dauerschleife läuft.
    Der Polarkreis liegt hier auf gut 600 Meter Höhe.
    Blauer Himmel, über 20 Grad und noch jede Menge Schnee. Ich wollte bei meiner kleinen Wanderung über ein Schneefeld abkürzen und bin mal glatt bis zum Knie darin versunken 😳.
    Am Nachmittag habe ich die Gegend mit dem Mountainbike südlich von Mo i Rana erkundet.
    Tolle Seen, Wasserfälle an jeder Ecke, die das Schmelzwasser vom Berg spülen.
    Mein Zelt steht heute auf einem kleinen Naturcampingplatz am Gletschersee. Fast wie Wildcampen, nur nicht allein. Duschen Fehlanzeige, dafür nur 10€ die Nacht.
    Hier legt am Morgen das Boot zu meinem nächsten geplanten Ausflug ab, den ich bei meiner Fahrradtour entdeckt habe.
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  • The glacier is calling

    2019年6月16日, ノルウェー ⋅ ⛅ 21 °C

    Auf dem Weg zu Norwegens zweitgrößtem Gletscher.
    Ein Boot setzt dich über zur Wanderung zum Svartisen Gletscher. Vier Stunden später fährt das Boot zurück. Drei Kilometer soll die Wanderung weit sein, bis man vor einer der bekanntesten Gletscherzungen, Austerdalsisen, steht. Insgesamt hat der Gletscher ca. 60 Zungen und erstreckt sich über ein Gebiet von 370 km2.
    In den letzten Jahrzehnten hat sich der Gletscher sehr zurückgezogen, sprich man läuft über ein Gebiet, was vor Jahren noch vom ewigen Eis bedeckt war.
    Von wegen Wanderung oder man läuft, vielleicht die ersten 500 Meter, dann wird das ganze zur Klettertour. Der Weg ist mit roten Markierungen versehen. Follow the red signs to the glacier 😎.
    Auf und ab über die verschiedenen Gesteinsschichten, die manchmal aussahen wie gestapelt. Laufen war da nicht, hoch klettern auf allen vieren und wieder herablassen.
    Nur soviel, ich bin platt und hatte nach meiner Rückkehr keine Lust das Zelt abzubauen und noch irgendwohin zu fahren.

    Nach ca. drei Kilometern erreicht man ein Schutzhütte und hat den ersten Blick auf diese Gletscherzunge 😮. Wow!
    Faszinierend, da wird dir so richtig bewusst, was der Mensch doch für ein kleines Würmchen ist, gegenüber den Naturgewalten.
    Man kann theoretisch bis an das Eis ran klettern, ich habe das dann aber aufgegeben, da die Kletterei unheimlich kräftezehrend war und ich schiss hatte, das Boot dann nicht pünktlich zu erreichen.

    Auch wenn ich völlig platt bin, war das ein sehr beeindruckend Ausflug über eine karge Landschaft, die das ewige Eis erst vor wenigen Jahrzehnten freigegeben hat.
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  • Landschaftsroute Richtung Süden

    2019年6月17日, ノルウェー ⋅ ⛅ 12 °C

    Heute Morgen war der Himmel nicht mehr blau, sondern total wolkenverhangen und man hat zum Teil die Bergkuppen nicht mehr gesehen. Ich war in der Nacht alleine auf dem Campingplatz, nach der Gletschertour sind die anderen alle weitergereist. Ich habe mich dann auch auf die Weiterreise gemacht und zwar Richtung Süden. Die Wetterprognose versprach einen Tag im Auto. Was jetzt nicht so schlimm ist. Norwegen hat 18 Landschaftsrouten, die dich an den Schönsten Ecken vorbei führen. Seen, Flüsse, Fjorde mit großartigen Ausblicken und Fotospots. Eigentlich hätte ich alle paar Kilometer anhalten können.
    Ich bin heute einen Teil der Landschaftsroute Helgelandskysten gefahren. Idyllische Plätze ohne Ende, aber halt viel von Wolken verhangen und Nieselregen. Unzählige Tunnel, der längste über zehn Kilometer und die erste Fähre, um über das Wasser zu kommen, habe ich heute genutzt. Natürlich war sie gerade weg, als ich da ankam. Habe die Wartezeit mit einem Kaffee in einem gemütlichen Café an Hafen überbrückt.
    Gegen Abend klärte es wieder auf und wurde auch wärmer. Ich hatte zeitweise nur 6 Grad und hatte schon überlegt, für heute Nacht eine Hütte zu mieten.
    Es ist jetzt kurz nach 23 Uhr, der Himmel ist wieder blau mit kleinen Schleierwölkchen und die Sonne scheint. Mein Zelt steht wieder direkt am Wasser.
    Mal sehen, wie das Morgen aussieht...
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  • Der Oftenåsen bei Steinkjer

    2019年6月18日, ノルウェー ⋅ ☁️ 11 °C

    Bei Sonnenschein und blauem Himmel bin ich gestern Abend kurz nach Mitternacht in meinen Schlafsack gekrochen, heute Morgen waren wieder alle Berge in dicken Wolken verschwunden und es hatte regnet.
    Also das nasse Zelt abbauen, noch gemütlich frühstücken und dann weiter Richtung Meer und Fjord- Landschaften.
    Ca. 40 Kilometer später habe ich einen Tankstop eingelegt, denn der Tipp war, tanke wenn du kannst und nicht, wenn du musst. Das Tankstellennetz ist nicht so dicht. Mein Tank war gut zur Hälfte leer, also wollte ich mal auffüllen.
    Für Diesel habe ich übrigens 1,40 € pro Liter gezahlt, was tatsächlich günstiger als in Schweden (1,59€) ist.
    Dieser Tankstop wird mich noch etwas beschäftigen und zur Änderung meiner Pläne führen. Dazu aber in einem nächsten Post.
    Mein nächstes Ziel war Steinkjer, dort wollte ich eine kleine Wanderung machen, die Aussicht über den Fjord genießen und mir ein lustiges Gartenmöbelstück ansehen 😉.
    Der Oftenåsen ist ein Berg hinter Steinkjer mit tollen Wanderwegen, einer Hütte auf dem Gipfel und einen riesigem Gartenstuhl, der sich rühmt, der größte Gartenstuhl der Welt zu sein.
    Hier gab es auch schöne Wanderwege und keine Kletterei, wenn auch sehr steil, denn auf knapp drei Kilometern waren über 300 Höhenmeter zu überwinden. Auf dem Weg nach Oben sind mir lustige „Gesellen“ begegnet. Oben bietet sich ein wundervoller Panoramablick über den Ort Steinkjer und den Fjord.
    Und dann dieser Gartenstuhl, 4,75 Meter ist er hoch und wiegt 2,5 Tonnen. Um den Tourismus in Steinkjer anzukurbeln, überlegten sich zwei Bewohner diese „Marketing Aktion“ und nun thront er seit 2013 auf dem Berg Oftenåsen, 336 Meter über dem Fjord.
    Nach meiner Wanderung bin ich noch ein gutes Stück weiter gefahren. Ich wollte Trondheim noch hinter mir lassen und da es nicht wirklich dunkel wird, hat man auch kein Zeitgefühl. Leider fing es wieder an zu regnen und so habe ich Kilometer gemacht, in der Hoffnung, mein Zelt im Trocknen aufbauen zu können. Wobei, Kilometer machen benötigt hier sehr viel Zeit, ich bin mit einer Durchnittsgeschwindigkeit von knapp 70 km/h unterwegs.
    Meinen Patz habe ich dann kurz vor Orkanger gefunden. Es war nach 22 Uhr, der Platzbesitzer aber noch telefonisch zu erreichen und ich durfte mir noch ein Plätzchen suchen. Check In sollte dann am nächsten Morgen passieren. Ich habe mir noch ein Abendmahl gekocht und als mein Zelt stand, regnete es wieder. Herrlich und ruhig geschlafen, wollte ich heute Richtung Kristiansund aufbrechen um die Atlantic Ocean Road zu fahren....
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  • Lost in Norway

    2019年6月19日, ノルウェー ⋅ ☁️ 13 °C

    Wie macht ihr das, wenn ihr ins Ausland reist? Immer Kopien aller wichtigen Papiere auf dem Smartphone dabei, Geld und Kreditkarten nie zusammen alles an einem Ort!
    Kenne ich alle diese Vorsorgemaßnahmen, hab ich auch am Anfang meiner Soloreisen so gemacht. War aber nie erforderlich, also wird man nachlässig 🤔.
    Im letzten Post hatte ich ja kurz erwähnt, dass mich der gestrige Tankstop noch beschäftigen wird und zur Veränderung meiner Pläne geführt hat. Das habe ich aber erst heute Morgen festgestellt.
    Nach dem Aufstehen wollte ich erstmal die Formalitäten erledigen, also einchecken und meine Übernachtung bezahlen.
    Nur wo war die Geldbörse??? Ich habe meine gesamtes Auto umgekrempelt, aus- und wieder eingeräumt- nichts.
    Dann überlege ich, wo hattest du dieses Ding zuletzt.....🤔
    Beim Tanken, das ist 340 km her, sagt mein Auto.
    Wie tankt man in Norwegen. Man muss nicht rein zur Kasse. Kreditkarte wird in die Zapfsäule gesteckt, du autorisierst dich mit deiner PIN, Kreditkarte raus, ich habe sie wieder in die Geldbörse gesteckt und diese dann auf das Dach des Autos gelegt 😳 um den eigentlichen Tankvorgang vorzunehmen. Tja, und da lag sie wohl noch, als ich weiter gefahren bin.
    Ich habe erstmal die Tankstelle gesucht und dann eine Telefonnummer. Anruf, meine erste Frage „Do you speak English?“. „No“ - aufgelegt.
    Oh, vielen Dank für das Gespräch. Ich muss mir Hilfe suchen. Der Platzbesitzer - Problem geschildert. Er hat für mich dort nochmal angerufen und die Tanke hat dann auch die Straße noch abgesucht. Nur leider ohne Ergebnis.
    Nun sitzt sie hier, ohne Geld, ohne Kreditkarte, ohne ID Card (die brauche ich, um auf die Fähre, Richtung Heimat zu kommen) und einer Tankfüllung für noch maximal 700 Kilometer.
    Trotz allem bin ich relativ entspannt, denn Panikmache bringt mich auch nicht weiter. Lösungen müssen her.
    Der Platzbesitzer hat für mich Kontakt mit seiner Bank hergestellt, meine Idee war, ich überweise denen Online Geld und die zahlen es mir dann aus. Die waren auch super nett, hatten aber keine Lösung für mich. Bei der Polizei war ich auch, für eine Verlustmeldung, falls es doch noch auftaucht und falls ich mir bei der Botschaft in Oslo einen Passersatz ausstellen lassen muss.
    Um das Geldproblem zu lösen habe ich jetzt einen Deal mit dem Platzbesitzer. Wenn mich meine Menschenkenntnis nicht enttäuscht, sollte ich zum Wochenende wieder „flüssig“ sein. Falls nicht, war es ein sehr teurer Campingplatz.
    Das Passproblem ist in Arbeit.
    Ich darf erstmal hier auf dem Platz bleiben.
    Und ganz so schlimm fand ich den Tag heute garnicht. Orkanger ist ein süßes und beschauliches Städten, da war ich auf der Bank und der Polizei. Da ich auf die Bearbeitung der Verlustmeldung ca. eine Stunde warten musste, bin ich ein wenig durchs Städtchen gebummelt.
    Und einfach mal nur lesen (ich staune selbst, das ich mich in der Situation darauf konzentrieren konnte) und ein wenig Fotos aufräumen mit Blick auf den Fjord- es gibt echt Schlimmeres.
    Sollte der Gelddeal nicht funktionieren, habe ich noch einen Plan B.
    Und hungern muss ich auch nicht, ich habe Vorräte für bestimmte sechs Tage. Ist dann mal nicht so abwechslungsreich. Pasta mit Pesto mal rot oder grün 😊. Knäckebrot, Reiswaffeln, Käse, Joghurt und zur Not, müssen meine angelegten Reserven angegriffen werden 😉. Und nicht zu vergessen, ich habe noch etliche Weinreserven im Kofferraum... also doch Kerstin lost in paradise 😂
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  • Trondheim

    2019年6月20日, ノルウェー ⋅ ⛅ 18 °C

    Der letzte Post ist definitiv der, mit den meisten Reaktionen. Ich sag einfach mal DANKE 🙏, für alle eure lieben Hilfsangebote, Nachrichten und Anrufe. Ihr seid großartig!
    Auch wenn ich jetzt einen Tag später sicher bin, dass alles klappen wird, war ich von der Welle der Anteilnahme, Hilfsangeboten und Besorgnis doch überrascht.
    Da hatte ich dann doch noch feuchte Augen, weil ich so gerührt war.

    Da ich erstmal ohne Geld hier sitze, wirklich ohne, 3,50 € Kleingeld liegen in meinem Auto, musste ein Ausflug her, der nichts kostet. Norwegen bietet da eine Menge an Natur und ich hatte mir schon die nächste Wanderung rausgesucht, als ich über die Parkgebühren für den Wanderparkplatz gestolpert bin. 20 NOK, ist eigentlich nichts, nicht mal zwei Euro. Hatte ich aber nicht. Darüber macht man sich sonst keine Gedanken, bezahlt es und gut. Also anderer Plan.
    Warum nicht nach Trondheim fahren. Städtetrip hatte ich zwar nicht geplant, der Plan war aber auch keinen Plan zu haben.
    Erstmal meinen Freund Google nach einem kostenlos Parkplatz fragen, kann etwas außerhalb sein, ich kann ja mit dem Fahrrad in die City fahren. Oft bieten sich da in Städten Park & Ride Parkplätze an.
    Parkplatz gefunden - dann starte ich heute mal das Experiment Städtetrip ohne Geld. Ich habe mir ein Lunchpaket gemacht, genügend Wasser eingepackt und wollte Richtung Trondheim starten.
    Bevor ich losgefahren bin, war ich noch mal bei John (mein Campingplatz Host), um ihm zu sagen, dass in den nächsten Tagen mein Pass in seiner Post ist. Er ist ja immer ganz besorgt und fragt, wie es mir geht. Ich erzähle so, dass ich jetzt einen Ausflug nach Trondheim mache, da meint er, brauchst du Geld 💴. Ich so, nein ich versuche den Tag ohne Geld zu überstehen, das klappt. Und er so, nimm lieber was mit und reicht mir zwei Fünfhunderter, also Tausend Kronen, rüber.
    Ich habe dann nur 500 Kronen mitgenommen, als Sicherheit, in dem Augenblick wusste ich aber, dass mein Deal gut gehen wird.
    Und war wieder total gerührt. Er ist ein wenig wie ein Papa, ich schätze er ist so Ende 60, Anfang 70.
    Ich hatte jetzt also Taschengeld, war aber fest entschlossen, es nicht auszugeben. Was sich John nicht verkneifen konnte, war dann noch der Hinweis „ Pass gut auf dein Geld auf“ ☺️.
    Etwa fünf Kilometer außerhalb vom Zentrum habe ich geparkt, mein Radel abgebaut und bin in die City gefahren.
    Trondheim ist die drittgrößte Stadt Norwegens mit gerade mal 180.000 Einwohner. Also nicht mal so groß wie Erfurt.
    Das Stadtzentrum von Trondheim ist nicht sehr groß und fast vollständig von Wasser umgeben. Die Innenstadt grenzt im Norden direkt an den Trondheimfjord – Norwegens drittlängstem Fjord – und wird im Süden und Osten vom Fluss Nidelva umflossen, der hier in den Fjord mündet. Nur ganz im Westen gibt es eine Landverbindung zum Festland. Entsprechend begrenzt ist der Platz und die Stadt hat sich schon längst über den Fluss hinaus ausgebreitet. Ich war nur in der Altstadt.

    Der „Nidarosdom“ sehr beeindruckend. Die Kirchen sind hier sonst alle sehr schlicht und aus Holz. Diesen Bau, mit der Fassade hätte ich nicht erwartet. Der Dom ist eine der bedeutendsten Kirchen Norwegens und war fast 100 Jahre lang die Krönungsstätte der norwegischen Könige. Außerdem ist er der Endpunkt des norwegischen Pilgerwegs von Oslo nach Trondheim. Er ist vor allem von außen sehr beeindruckend anzusehen. Die Hauptfassade ist mit zahlreichen Figuren und Statuen geschmückt, die Geschichten aus dem Alten Testament darstellen. Durch das Innere des Domes gibt es geführte Touren, nicht umsonst, also ohne mich. Der Park um den Dom, mit zum Teil recht alten Grabsteinen, lohnt auch einen Spaziergang.

    Die Festung Kristiansten wurde im 17. Jahrhundert zum Schutz der Stadt vor Angriffen durch schwedische Truppen errichtet. Auf einem Hügel gelegen, bietet sie einfach einen guten Panoramablick über Stadt und Fjord Der Aufstieg ist allerdings recht anstrengend, zunächst geht es über den Fluss und dann einen steilen Berg hinauf. Die Festung an sich, recht unspektakulär. Ein kleines Museum, Gastronomie, jede Menge Kanonen und Picknicktische mit Ausblick. Da habe ich meinen mitgebrachten Lunch genossen.

    Hier gibt es allerdings auch etwas sehr Interessantes zu entdecken: Den ersten und bislang einzigen Fahrradaufzug der Welt. Neben der Straße verläuft eine Rille, in der eine Fußplatte langsam nach oben fährt. Auf diese kann der Radler seinen rechten Fuß stellen und sich so den Berg hochziehen lassen. Es sah ziemlich anstrengend und verkrampft aus, gehört wahrscheinlich Übung dazu, aber wenn man jeden Tag hier hoch muss, ist die Vorrichtung sicher hilfreich. Ich hatte mein Fahrrad am Fluss geparkt und angeschlossen, mußte also zu Fuß den Berg hinauf.

    Bummel durch die Altstadt von Trondheim, die ebenfalls im 17. Jahrhundert mit dem Bau der Festung entstand. Sie ist durch die für Norwegen typischen kleinen, bunten Holzhäuser geprägt, die sich entlang der Nidelva schlängeln und heute zahlreichen Cafés, Boutiquen und Künstlerwerkstätten ein Zuhause bietet. Die Verführung war schon recht groß, sich einfach in einem dieser gemütlichen Café‘s einen Kaffee zu gönnen und das Treiben zu beobachten. Ich bin aber standhaft geblieben.
    Durch den Hafen bin ich noch geradelt, bevor ich dann den Rückweg angetreten habe.
    Ein toller Tag, ohne einen Cent auszugeben. Es funktioniert, mal abgesehen davon, dass ich für Diesel und Essen ja im Vorfeld Geld ausgeben habe. Aber die 500 NOK blieben unangetastet.

    Kurzes Update- ich habe John gestern 6000 NOK über TransferWise gesendet, die wahrscheinlich morgen auf seinem Konto sind und er sie mir dann bar auszahlen wird. Abzüglich der bereits erhaltenen 500 NOK und der Übernachtungen hier.
    Meinen Pass hat Felix heute Morgen per Expressversand aufgegeben und laut Sendungsverfolgung, wird er am Montag hier sein.
    Prozesse laufen 💪🏻
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  • Atlanterhavsveien

    2019年6月21日, ノルウェー ⋅ 🌧 14 °C

    Untertitel „Ich bin wieder im Spiel“ 😊

    Da sah’s ich heute Morgen bei meinem Müsli, betrachtete den doch sehr grauen Himmel und überlegte, was ich denn heute mit dem Tag anfange. Da kommt John vorbei, grinst mich an und wedelt mit einem Haufen Geldscheinen. Dein Geld ist angekommen und drückt es mir in die Hand 😃💪.
    Es war schon ein wenig Risiko dabei. Ich habe einem wildfremden Menschen mal eben 600 € überwiesen, in der Hoffnung auf eine ehrliche und hilfsbereite Haut. Er war aber auch sehr bemüht und ich hatte ein ganz gutes Bauchgefühl. Hat super geklappt, nicht mal 48 Stunden und die Kohle lag vor mir. Um das Risiko klein zu halten, habe ich natürlich nur ein minimal Budget kalkuliert. Also keine großen Extras. Aber ich bin erstmal Happy und da stand einem Ausflug heute nichts mehr im Wege.
    Und da die Sonne nicht zu mir kommen wollte, musste ich Richtung Sonne. Das Wetter sah in Kristiansund und am Atlantic besser aus.
    War eine tolle Tour, immer mit Blick auf den Fjord bis über die Atlantic Ocean Road, mit kleinen Wanderungen dazwischen. Diese ca. acht Kilometer der Atlantic Ocean Road verlaufen über acht Brücken über mehrere kleine Insel. Die Brücken sind schon recht spektakulär. Es gibt einige Parkplätze und einen kleinen Wanderweg für Fotostopps.
    Das Wetter war zwar trocken und recht warm, am Himmel spielten sich aber regelrechte Wolkendramen ab und den ein oder anderen Regenbogen gab es heute auch zu sehen.
    Zurück auf dem Campingplatz, ich bleibe hier bis Montag, dann soll mein Pass kommen, ging hier ein ordentliches Unwetter nieder.
    Das habe ich mal gemütlich im Zelt ausgesessen, heute mit heißem Tee statt Wein. Und jetzt, „brennt“ der Himmel wieder wie gestern Nacht.
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  • A great day

    2019年6月22日, ノルウェー ⋅ ⛅ 11 °C

    Ich weiß gerade nicht, ob ich heute einen sinnvollen Text zusammenbekomme, weil ich gerade etwas durch den Wind bin.

    Aber erstmal zu MEINEM Tag.
    Ich bin heute erst gegen Mittag vom „Hof“ gekommen, da ich so viele liebe Telefonate hatte. Und Geschenke mussten ausgepackt und ausprobiert werden.
    Und es muss sich niemand Gedanken machen, dass es für mich schlimm ist, diesen Tag alleine zu verbringen. Das habe ich mir so ausgesucht. Ich freue mich aber über jede Nachricht und jeden Anruf.
    Der heutige Tag, war eigentlich der einzige Tag, für den ich einen Plan hatte. Ich wollte diesen Tag auf dem Preikestolen begrüßen. Der ist aber mal 800 Kilometer weit weg und ich muss hier noch ausharren. Der Preikestolen wird aber noch erobert, in der kommenden Woche.
    Ein anderer Ausflug musste her für eine kleine Wanderung. Hitra war das Ziel. Zwar vor allem als Anglerparadies bekannt, aber auch tolle Fjordlandschaften Gebirge und Wald. Also schon wieder Landschaftsbilder 😉 Ich bin richtig begeistert von diesen abwechslungsreichen Landschaften, die einen immer wieder staunen lassen
    Das Wetter war heute auch sehr abwechslungsreich.. Pullover an, Regenjacke drüber, fünf Minuten später, Sonnenbrille auf, Regenjacke und Pullover aus und das im Wechsel. Konstant war nur der Wind, der heute sehr heftig war. Mein Zelt hatte ich vor meinem Aufbruch noch mal zusätzlich gesichert.
    Zurück von meinem Ausflug habe ich in Orkanger noch ein interessantes Haus entdeckt. Das norwegische Haus der Weltaustellung von 1893 in Chicago.
    Es stand auch bis 2017 in Chicago, dann hat man es zurückgeholt und hier wieder aufgebaut. Das habe ich ja dann 2017 im Dezember in Chicago nur ganz knapp verpasst 😉.
    Es ist komplett aus Holz, selbst die Dachschindeln und wirkt neben allen hellen und doch recht schlichten Holzhäusern im Ort, ein wenig wie ein Hexenhaus, so dunkel und verschnörkelt.
    Gekocht habe ich heute selbst. Es gab Fisch. Der ist hier richtig teuer, obwohl der hier überall rum schwimmt.
    Mittsommer in Norwegen, hier tote Hose. Nicht wie in Schweden, wo das ganze Land tanzt.

    Und was ist der Anlass, dass ich so aufgelöst bin?
    Jeden Tag wenn ich was in meinem Auto gesucht habe, hatte ich immer noch die Hoffnung, gleich fällt dir deine Geldbörse in die Hände. Oder, wenn ich nach Hause komme, wartet dort ein Paket mit meiner Geldbörse auf mich. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
    Das was jetzt passiert ist, hatte ich so gar nicht auf dem Schirm.
    Eigentlich bin ich nicht mehr so oft auf Facebook unterwegs, ab und an mal stöbern in den Reisegruppen oder mal ein Post eines Fotos von Instagram.
    Da dort heute doch etliche Nachrichten eingegangen sind, wolle ich diese am Abend fein beantworten. Und was finde ich dort!? Eine Freundschaftsanfrage eines Norwegers 🤔. Ich hatte jetzt nicht so Intensiven Kontakt mit Norwegern, dass diese meinen vollständigen Namen kennen würden. Und Freundschaftsanfragen von Menschen, die ich nicht kenne, nehme ich grundsätzlich nicht an. Dazu gab es aber auch eine Nachricht...
    „I have found your wallet. Call me“ + eine Telefonnummer 😄. Hippie... und diese Nachricht war vom Dienstag Nachmittag 😳. Ich habe ihn leider nicht erreicht und ihn jetzt angetextet. Wenn es noch in seinen Besitz ist, mache ich morgen einen Ausflug in den Norden. Na, wenn das keine B-Day Überraschung ist. Ich bin da gerade aufgeregter, als bei der Feststellung des Verlustes. Dann mal bitte alle Daumen drücken.
    Was für ein großartiger Tag....
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  • Ein grauer Sonntag

    2019年6月23日, ノルウェー ⋅ ⛅ 10 °C

    Zuhause hätte ich gesagt, der perfekte Tag, um auf der Couch zu liegen und sich eine Serienfolge nach der anderen reinzuziehen.
    Nach dem ich noch schön in der Sonne gefrühstückt hatte, zogen richtig dunkle Wolken auf. Das wäre auch das Wetter gewesen, um im Auto zu sitzen und nur zu fahren. War auch meine erste spontane Idee, Richtung Norden aufzubrechen...
    Der Finder meiner Geldbörse hat sich heute Morgen auf meine Nachricht gemeldet. Leider hat er das gute Stück nicht mehr, sondern bei der Polizeistation in Grong abgegeben. 🙏
    Diese ist heute zum Sonntag geschlossen.
    Die erste spontane Idee war dann, Zelt ab bauen, da hoch fahren und sozusagen vor der Polizeistation übernachten, damit ich morgen früh bei Öffnung meinen „Schatz“ gleich wieder habe und auf dem Weg zurück in den Süden noch mal einen Stopp bei John, um meinen Pass einzusammeln.
    Das habe ich dann aber verworfen, da ich nicht weiß, ob das Teil noch dort liegt oder es vielleicht schon auf dem Weg nach Deutschland ist. Dann wäre ich die Strecke umsonst gefahren.
    Also wieder ab in den Wald zum wandern. Übrigens heute die Wanderung mit dem Wanderparkplatz für 20 Kronen. Ha, kein Automat weit und breit und auch niemand der kassieren wollte. Mein Auto stand auch alleine da. Und was springt mir da über den Weg, als ich so verträumt durch den Wald wandere. Vielleicht zehn Meter vor mir, ein Reh. Ich weiß nicht, wer von uns beiden mehr erschrocken war 😮.
    Interessant wurde es dann noch am Abend.
    Ich bekomme ja jeden Abend neue Nachbar. Die meisten bleiben wirklich nur eine Nacht und reisen am Morgen weiter. Da war schon ganz unterhaltsame Gesellschaft dabei.
    Maurice aus Frankreich, der mit seinem Fahrrad bereits bis hierher gekommen ist und noch bis zum Nordkap will. Vier Monate ist er bereits unterwegs, von Lyon, über Belgien, Deutschland, Dänemark.
    Oder Conny, mit ihr habe ich gestern Abend meine Weinflasche geleert. Sie ist gerade sechzig geworden, pensionierte Lehrerin aus der Schweiz, reist mit ihrem VW Camper (mein Traum) und ihrer Pudeldame durch Skandinavien, den ganzen Sommer lang.
    Besser als jedes Fernsehprogramm ist es auch, zu beobachte, wie die Neuankömmlinge ihren „perfekten“ Stellplatz suchen, Pärchen sind da sehr amüsant. Und dann ihre Wohndosen aufstellen. Ein Aufwand, da bin ich mit meinem Zelt ja inzwischen schneller.
    Und heute Abend, ein RIESEN Schiff von Wohnwagen. Bis der perfekte stand, war schon ein kleines Drama.
    Norweger, ich hab gefragt, wie lang die Wohndose ist und ob sie darin leben oder nur Urlaub machen. Zehn Meter ist das Schiff und nur für den Urlaub. Man wohnt zu zweit darin und ich dachte die Kelly Family reist an 🤣. Gezogen von einem Pickup. 😳
    Der Spritverbrauch wäre noch interessant 😂.
    Morgen früh werde ich nochmal mit der Polizeistation in Grong telefonieren. Das Telefonat wird dann über den weiteren Verlauf meiner Reise entscheiden.
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  • Wir sind wieder vereint

    2019年6月24日, ノルウェー ⋅ ⛅ 14 °C

    Sechs Tage waren wir getrennt, jetzt habe ich meine Geldbörse wieder, mit dem kompletten Inhalt.😀
    Ok, sie hat sehr gelitten, wurde wahrscheinlich mehrfach überfahren ☹️ und zwei Karten sind zerbrochen. Aber die sind sowieso alle nutzlos, da gesperrt.
    Es war aber auch so verrückt, das kann sich keiner für ein Drehbuch ausdenken. Als ich das Teil dann in meinen Händen hielt, habe ich gedacht, das glaubt dir kein Mensch.
    Ich habe heute Morgen mehrfach versucht, die Polizeistation in Grong zu erreichen. Vergeblich, da war nur besetzt. Dann bin ich nochmal hier zur Polizei, weil ich dachte, die haben interne Verbindungen und können das für mich klären. Fehlanzeige, die haben auch nur diese Telefonnummer. Haben mir aber erklärt, das Fundstücke erstmal ein paar Tage aufbewahrt werden, bevor versucht wird, sie an den Eigentümer zu schicken. Sie glaubt, es liegt noch dort, sagte sie zu mir. 🤔 Wissen wäre besser.
    Meine nächste Frage, wie lange ist denn dort geöffnet? Genau weiß sie es nicht, aber bestimmt bis 15 Uhr. Waaas!?
    Es war inzwischen kurz vor halb 12, es sind 240 Kilometer. Hier bist du im Durchschnitt
    mit 70 km/h unterwegs.
    Mein Navi sagt Ankunft 14:26 Uhr.
    Ich bin trotzdem gefahren. Stau und sowas gibt es hier ja nicht, sollte also machbar sein.
    Das erste Mal Zeit verloren habe ich, als die Schnellstraße gesperrt war. Schnellstraße heißt, du darfst 80 manchmal sogar 90 fahren.
    So eine Sperre hatte ich schon ein zwei mal, dann geht es auf der Landstraße mit 60 weiter, auch wenn das landschaftlich die schöneren Strecken sind, war es nicht das, was ich heute brauchte. Hat mich etwa 10 Minuten gekostet, bevor es wieder auf die Schnellstraße ging.
    17 Kilometer vor dem Ziel, ich dachte das glaube ich jetzt nicht.
    Stau 😳. Unfall, ein Transporter hatte Ladung verloren, die beim nachfolgenden PKW auf die Frontscheibe gefallen war. Kein Personenschaden, die Scheibe war zersplitterte. Zum Glück wurde nach wenigen Minuten an der Unfallstelle vorbeigeleitet. Jetzt hatte ich schon ein wenig Panik, da vor verschlossener Tür zu landen.
    Grong ist ein sehr verschlafener kleiner Ort. Ich habe die Polizeistation gleich gefunden. Öffnungszeiten tatsächlich 8-15 Uhr. Ich hatte noch 11 Minuten 😊🙏.
    Ich da rein, ganz kleiner Raum mit einem Tresen. Dahinter zwei grauhaarige Herren mit Vollbart, die offensichtlich ernsthaft beschäftigt waren und nur kurz mein Hello erwiderten.
    Ich habe mich vor dem Tresen gestellt und habe gesehen, was die beiden dort beschäftigte. Eine Frankiermaschine. Einer der beiden hielt ein kleines weißes Päckchen in der Hand. Und ich denke so, das ist doch nicht etwa deine vermisste Geldbörse, Größe könnte passen, schiele auf den Adressaten- Aufkleber.... und da steht doch tatsächlich mein Name und Anschrift drauf.
    Und ich so ohne nachzudenken „Stopp, this is my“.
    Die Gesichter der beiden, unbezahlbar😂.
    Natürlich habe ich den beiden dann die Geschichte erklärt. Sie haben das Päckchen dann aufgemacht und ich hatte sie wieder. Ich musste mich gar nicht irgendwie legitimieren. Meine Reaktion und die Geschichte waren wohl Beweis genug. Ich habe mich ordentlich bedankt und noch gefragt, wie das in Norwegen mit Finderlohn ist. Wie in Deutschland, auch 10%.
    Mit Datenschutz nimmt man es nicht so übertrieben, ich habe jetzt die Adresse vom Finder.
    15:05 Uhr habe ich bis über beide Ohren grinsend wieder in meinem Auto gesessen.
    Was für ein verrückter Tag, was für ein Drama. Die beiden wollten das Päckchen heute nach Deutschland versenden. Vernetzt scheint man bei der norwegischen Polizei nicht zu sein, sonst hätten sie über meine Verlustmeldung an meine Telefonnummer kommen können.
    Ich bin jetzt einfach nur HAPPY. Das ich meinen „Schatz“ wieder habe und die 480 Kilometer nicht erfolglos gefahren bin.
    Ach und ich habe jetzt Netz und doppelten Boden. Der Pass ist heute auch angekommen.
    Ich werde morgen sehr früh weiter reisen. Dann gibt es nicht mehr so viel Drama und Aktion, sondern nur noch spektakuläre Landschaften. I hope so
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  • Mardalsfossen und Road to the clouds

    2019年6月25日, ノルウェー ⋅ ☁️ 11 °C

    Da habe ich mich doch heute gleich mal ins nächste Abenteuer gestürzt.
    Der Plan war eigentlich zum Trollstigen zu fahren. Eine bekannte Passstraße, die in elf Haarnadelkurven mit etwa zwölf Prozent Steigung hinauf zur Passhöhe führt. Diese Straße kann witterungsbedingt auch nur im Sommer befahren werden.
    Dann habe ich heute Morgen von der Wanderung zum Mardalsfossen, einem Wasserfall im Eikesdalen gelesen, mit dem Tipp das ganze mit der Route über den Aursjøvegen abzuschließen. Hörte sich spannend an und lag praktisch auf dem Weg.
    Die Fahrt Richtung Wasserfall war schon wunderschön, immer direkt am Fjord entlang. Das Wetter hatte sich heute für tiefhängende Wolken entschieden. Direkt an der Straße gab es schon etliche Wasserfälle zu sehen. Das Wasser lief praktisch überall vom Berg. Da ich gestern schon den ganzen Tag im Auto gesessen hatte, war diese kleine Wanderung zum Mardalsfossen genau passen.
    Vom Parkplatz läuft man ca. 35 Minuten bergauf, über einen wirklich schönen Waldweg, bis zum Wasserfall, immer begleitet von rauschenden Bächen.
    Am Wasserfall selbst wird es richtig naß. Regenjacke an, hieß das und da ist das Wasser noch ca. 100 Meter weit entfernt.
    Das besondere an diesem Wasserfall, den gibt es nur vom vom 20.Juni bis zum 20. August., sonst ist er trocken. Seit 1970 wird er zur Stromerzeugung umgeleitet. Auf Grund von Protesten aus der Bevölkerung lässt man ihn in diesen zwei Monaten frei fließen. Allerdings nur mit einer Wassermenge von 3 Kubikmeter pro Sekunde, statt der ursprünglich 45.

    Die nächste Empfehlung war, nimm doch dann den Aursjøvegen über das Gebirge. Diese Straße ist mautpflichtig und beginnt ca. fünf Kilometer vom Parkplatz des Wasserfalls. Man biegt von der Hauptstraße ab in einen Schotterweg und stehst erstmal vor einer Schranke. 100 Kronen, zu zahlen über einen Automaten an der Schranke.....only Credit Card. Wir erinnern uns, ich habe jetzt zwar Kreditkarten, die sind aber alle gesperrt. Dann soll das wohl nicht sein.
    Als ich da so stehe und überlege, wie ich jetzt weiterfahre, kommt aus der anderen Richtung ein Camper mit Stuttgarter Kennzeichen. Raus geht die Schranke automatisch auf. Der Fahrer fragt mich, ob ich da hoch will und meint viel Spaß, dass wird richtig abenteuerlich.
    Und ich so, will schon, habe aber keine funktionierende Kreditkarte, sondern nur Bargeld.
    Das Angebot, ich geb ihm die 100 Kronen bar und er öffnet für mich, mit seiner Kreditkarte die Schranke. Wie geil ist das denn 😃.
    Und schon war für mich die Schranke auf.
    Diese abenteuerliche Strecke ist ca. 40 km lang und führt über 900 Meter in die Höhe. Auf dem Weg nach oben gab es Momente, an denen ich diesen Deal kurz bereut habe.
    Es ist fast ausschließlich Schotterstraße. Diese wurde 1947 gebaut, um die Materialen für den Staudamm da oben hoch zu transportieren.
    Eine Autobreite, auf der einen Seite der Abgrund, auf der anderen der Felsen. Haarnadelkurven, Straßenkuppen, bei denen du erst gesehen hast, was dahinter kommt, als du auf der Kuppe warst. Je höher, um so tiefer der Abgrund auf der anderen Seite, logisch. Hatte ich erwähnt, dass ich Höhenangst habe. Leitplanke, ein paar zerbeulte Reste oder es lagen als Abgrenzung ein paar Felsbrocken da. Loser, rutschiger Schotter als Untergrund 😳. Manchmal hätte ich einfach gerne die Augen zu gemacht. Und dann der Tunnel, einfach in den Berg gehauen, grobe Felswände, etwa 500 Meter lang und stockduster, ohne Beleuchtung. Ich hatte echt ein wenig schiss.
    Das Mandra - bitte kein Gegenverkehr und wenn, dann nur, wenn der Abgrund links von mir ist.
    Aber da oben ist es großartig.
    Auf 930 Metern wurde es dann besser. Straße breiter, Gelände weitläufig, richtig schön da oben. Die Wolken hingen ganz tief, praktisch zum greifen und hüllten zum Teil die Straße ein.
    Am Stausee gibt es sogar eine Hütte mit Gastronomie. Im Gelände verteilt findet man etliche keine Ferienhütten und markierte Wanderwege. Ich hatte zwar im Hinterkopf, ich muss hier auch wieder runter, aber gefallen hat es mir da oben richtig gut. Außer dem Stausee gibt es noch viele kleine Seen und Flüsse. Ich habe kurz überlegt, ob ich da oben mein Zelt aufbaue, tolle Plätze in der kargen Landschaft gab es jede Menge. Außentemperatur sieben Grad, das ist mir dann doch zu kalt zum campen. Ich war fast drei Stunden unterwegs da oben. Da musste immer mal wieder ein Foto gemacht werden und diese Landschaft eingesaugt werden.
    Der Weg nach unten, viel entspannter, nicht so spektakulär, wie der nach oben. Falls ich diese Strecke jemals in meinem Leben wieder fahre, bei blauem Himmel muss das auch großartig sein, würde ich den Weg wieder so rum fahren, also beginnend am Wasserfall.
    Jetzt stehe ich auf einem kleinen Platz mit Blick auf den Fjord und es sind 15 Grad.
    Morgen wird es dann der Trollstigen. Aber welche Straße kann das Abenteuer noch steigern.
    Der Werbetext für die heutige Strecke „ Erleben sie eine abenteuerliche und unvergessliche Fahrt“. Das war es definitiv.
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  • Straße der Trolle und mehr...

    2019年6月26日, ノルウェー ⋅ ⛅ 10 °C

    Und das war nicht die einzige Straße mit Haarnadelkurven. Nur die Ausblicke waren an einigen Stellen von Wolken verhangen.
    Es ist jetzt 00:00 Uhr, ich habe gerade meinen Platz zum Schlafen gefunden, deshalb ein wenig Telegrammstil heute.

    Auf Richtung Trollstigen
    Beeindruckend diese Straße, anfahren am Berg sollt man beherrschen. Jede Menge Fahrzeuge. Aussicht aus 850 Meter Höhe -Null.
    Komplett von Wolken verhangen. 100% Luftfeuchtigkeit.
    Dafür hatte ich die Aussichtsplattform für mich allein. Think positive 😂

    Auf zum Geiranger Fjord
    Auf dem Weg dahin, tolles Restaurant, leckere Fischsuppe und endlich mal einen ordentlichen Cafe Latte mit Ausblick und Sonnenschein ☀️.
    Es wurde touristischer, viele Menschen, viele Busse 🚌🚌🚌.
    Will ich noch zum Geiranger?
    Egal, bin einmal hier, also Kreuzfahrtschiffe gucken im Fjord. Auf dem Weg dort runter, tolle Serpentinenstraße.
    Wow 😮. Richtig toll, der Blick von oben. Sehr schön hier, aber immer mehr Menschen 😳.
    Gefühlt habe ich wieder von jedem die Kamera oder das Smartphone in die Hand gedrückt bekommen...“Can you take a picture“? Aber gerne doch.
    Alle Campingplätze dort voll. Fahr ich halt weiter.
    Auf einem Parkplatz direkt am Fjord- Abendessen gekocht und mit tollem Ausblick mein Dinner eingenommen. Nur Wein ging nicht, ich wollte ja noch weiter fahren. Parken ist dort überall von 00:00-06:00 verboten.
    Der Weg aus dem Fjord, nicht weniger spektakulär. Über 1000 Meter hoch. Nebel und Sonne da oben. Jede Menge Schnee und nur noch fünf Grad. Brauche ich Winterreifen?
    Bin noch durch einige tolle Täler und Fjorde gefahren.
    Jetzt habe ich einen Platz mit grandiosem Blick auf den Innvikfjord.
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  • ...und noch mehr Fotos

    2019年6月26日, ノルウェー ⋅ ⛅ 9 °C

    Man kommt hier nicht nur so langsam voran, weil man nicht schnell fahren kann/ darf, sondern weil Frau ständig anhalten muss zum Fotografieren 😲

  • Begegnungen die Pläne verändern

    2019年6月27日, ノルウェー ⋅ ⛅ 15 °C

    Ich hatte für diese drei Wochen keinen Plan, nur Natur, beeindruckende Landschaften, wandern und radeln. Es gab nur einen einzigen „Termin“, am 22. wollte ich den Tag auf dem Preikestolen begrüßen. Das ich mich da selbst ein wenig ausgebremst haben, die Geschichte kennt ihr.
    Trotzdem wollte ich gerne noch da hoch, bevor es Richtung Fähre geht.
    Das habe ich heute abgewählt, für 2019. Weshalb, dazu später.
    Heute Morgen habe ich mein Frühstück noch mit dieser großartigen Aussicht auf den Fjord genießen können. Gegen 9:00 Uhr hielt an diesem Platz, an dem ich etwas versteckt im Grünen mein Zelt aufgebaut hatte, ein Reisebus nach dem andern. Kurz alle raus, Foto machen, alle wieder rein in den Bus. Das hat kaum fünf Minuten gedauert, dann war der Bus wieder weg. Ich weiß, warum ich solche Reisen nicht mag. Kaum ein Bus weg, kam auch schon der nächste. Deshalb habe ich meine Zelte dort schnell abgebaut und bin weitergefahren.
    Ich bin ein Stück durch den Jostedalsbreen Nationalpark gefahren. Jostedalsbreen ist der größte Gletscher auf dem europäischen Festland und man muss nicht mal zur Gletscherzunge wandern. Man kommt aus einem Tunnel und steht praktisch davor.
    Alte Wege, heute als Wanderwege markiert, führen durch die Landschaft. Über diese hielten die Gemeinden um den Gletscher ihre Beziehungen untereinander aufrecht. Ein großer Teil der Landschaften kann nur zu Fuß erreicht werden. Grüne Landschaften im Tal, im Gebirge kaum Pflanzen, nur karge Landschaft.
    Hier muss ich in diesem Leben nochmal hin.
    Erste Pause am Sognefjord, übrigens mit einer der längsten Fjorde der Welt. Auch wieder mit einem tollen Ausblick in den Fjord. Dort treffe ich Axel. Man kommt so ins Gespräch und er hatte viel zu erzählen. Ist Mitte/ Ende 60, war früher Reise- Busfahrer und ist jetzt mit seinem Motorrad in Norwegen unterwegs. Sich genau die Orte angucken, für die er in seinem Berufsleben nicht so viel Zeit hatte. Ich mag ja solche Begegnungen.
    Er erzählt mir etwas von der alten Straße, die er ab Lærdalsøyri bis Aurlandsvangen über das Gebirge nehmen will. Meine Neugier war geweckt. Als er dann aber meinte, da muss man gut eineinhalb Stunden mehr ein planen 🤔, meinte ich, dann wohl nicht und erzählte, dass ich zum Preikestolen will.
    Mädchen, nimm die Straße und genieße es, was willst du auf dem Felsen. Da wollen alle hin und es ist einfach nur voll. Und überlege mal, wie weit das noch ist.
    Er hatte tatsächlich „Mädchen“ zu mir gesagt 😊.
    Und wie recht er hatte. Ich fühlte mich tatsächlich schon ein wenig gestresst, die vielen tollen Orte, die ich gar nicht richtig genießen konnte, weil, ich wollte ja zum Preikestolen.
    Manchmal muss man einfach nur die richtigen Menschen treffen.
    Und was habe ich gemacht? Ich bin die alte Straße gefahren! Und es war großartig. Ein wenig wie zum Staudamm Aura, nur eine asphaltierte Straße bis auf 1400 Meter hoch. Wäre ich die E16 weiter gefahren, hätte ich durch den längsten Straßentunnel der Welt gemusst, 24,5 km ist der lang. Aber Tunnel hatte ich wirklich schon genug und da gibt es nichts zu sehen und ich finde das manchmal echt nervig. Die sind nämlich alle recht lang. Die alte Straße war definitiv die bessere Entscheidung.

    Der Preikestolen muss warten.
    Ich habe mir heute ziemlich früh einen Campingplatz gesucht und stehe jetzt praktisch fast unter einem Wasserfall.
    Und wen treffe ich hier 😂 Axel.
    Und Mädchen, hast du die Straße genommen, war die erste Frage 😉.
    Wir haben noch richtig lange geschwatzt, war sehr unterhaltsam.
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  • On the road

    2019年6月28日, ノルウェー ⋅ ⛅ 20 °C

    Als ich heute Morgen los bin, hatte ich einen Plan. Ich wollte einen Teil der Hardanger Landschaftsroute fahren und mein Ziel sollte Grendi sein. Dort wollte ich dann morgen zahme Elche gucken.
    Ich bin gerade mal die Hälfte der Strecke gekommen, weil es einfach wieder so schön war.
    Von der Hängebrücke über den Eidfjord hatte ich schon mal gelesen. Eine Hängebrücke mit einer Spannweite von über 1300 Metern.
    Da der Fjord an dieser Stelle über 500 Meter tief ist 😲, mussten die beiden Pylonen an Land stehen. An beiden Enden der Brücke gibt es Tunnel. Heißt ,der Tunnel „spuckt“ dich aus und „verschlingt“ dich am anderen Ende der Brücke wieder 😉. Und die beiden Tunnel waren jetzt mal spektakulär. Ich habe da mal ein kleines Video angehängt.
    Der Tunnel vor der Brücke aus Richtung Norden ist über sieben Kilometer lang und hat einen Kreisverkehr und der Tunnel nach der Brücke ist ca. zwei Kilometer lang und hat auch einen Kreisverkehr.
    Kurz dahinter beginnt ein Teil der Landschaftsroute Hardanger, von Kinsarvik bis Låtefoss. Sie schlängelt sich fast direkt am Felsen über dem Fjord entlang, vorbei an ganz vielen Apfelplantagen. Ich dachte erst es ist Wein, aus der Ferne, weil die Bäumchen wie ein Weinhang angelegt waren. Stellenweise sehr eng diese Straße. Sie endet kurz hinter dem Zwillingswasserfall Låtefoss.
    Dieser Wasserfall ist auch faszinierend.
    Direkt hinter der Straße, die wahrscheinlich immer naß ist, fällt das Wasser tosend hinab.
    Wenn man rechts neben dem Wasserfall einem schmalen Weg nach oben folgt, hat man einen tollen Blick auf den Wasserfall. Da der Himmel heute blau war und die Sonne gestrahlt hat, gab es in dem aufsteigenden Wasser einen Regenbogen nach dem anderen🌈.
    Hinter Odda bin ich dann die E134 gefahren. Diese Route führt über das Haukelifjell, an der Grenze zum Hardangervidda Nationalpark.
    Die Hochebene dieses riesigen Nationalparks ist der Rest einer Gebirgslandschaft, die während der Eiszeiten durch Gletscher abgeschliffen wurde. Weite Ebenen, Seen und ein paar wenige Hügel auf 1000 Meter Höhe.
    Noch so eine tolle Ecke... Vor dem Bau der E134 gab es eine Pass Straße, die man heute im Sommer erwandern kann. Habe ich heute unterwegs gelesen.
    Und mir hat es so gut gefallen, dass der nächste Campingplatz dann meiner war und ich noch ein wenig die Gegend erkundet habe.
    Abseits des Mainstreams gibt es so tolle Ecken. Ich frage mich gerade, warum ich unbedingt auf diesen Felsen muss 🤔.
    Morgen muss ich dann aber wirklich in den Süden. Am Sonntag um 6:45 Uhr geht meine Fähre von Kristiansand.
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