Satellite
Show on map
  • Day 10

    Kanamo Base Camp Hike @4800m

    September 28, 2023 in India ⋅ ☀️ 6 °C

    Der "Kanamo Peak Trek" ist einer der wenigen Berg-Touren in Asien, die nicht erklettert, sondern erwandert werden können. Der Trek beginnt im kleinen Dorf Kibber und führt über eine sehr verlassene Gegend auf 5964 m. Seine schneebedeckten Gipfel kann man von Kibber aus sehen, inkl. den letzten steilen Anstieg über viel Geröll. Ist man auf die Höhe von Kibber akklimatisiert (4200 m), muss man nochmals 2/3 Tage für den Aufstieg einkalkulieren. Eine Übernachtung erfolgt mindestens im Base Camp auf ca. 4830 m - wenn nicht zwei, um sich zu akklimatisieren. Am nächsten Tag geht es dann zum Gipfel und zurück zum Base Camp oder ganz zurück nach Kibber.

    Aus Zeitmangel und unzureichender Akklimatisierung, ist das für mich nicht möglich. Deshalb nehme ich mir nur den Trek von Kibber zum Base Camp vor.
    Um 10:40 Uhr geht's los. Maps.me meint, ich brauche für die 5,3 km und 730 Höhenmeter knapp 5 Stunden. Hmm, das sollte schneller gehen.
    Der Trek geht direkt hinter Kibber gemächlich los mit leichten Steigungen und Geröll - typisch für die Gegend.
    Markierungen gibt's keine, dafür aber einen leicht ausgetreten Weg - und ich habe ja GPS 😅.
    Ich komme gut voran, mache meine Verschnaufpausen mit Trinken und Maps.me korrigiert mein Ankunftszeit am Base Camp immer wieder im Viertel-Stunden-Takt nach vorne 👍. Die Landschaft ist sehr eintönig, man könnte fast meinen, ich laufe in einer Abraumhalde herum 🫣. Menschen sehe ich keine. Dafür aber immer wieder den schneebedeckten Kanamo Peak und ein paar Ibex Herden - eine Art Steinböcke, deren Klettekünste atemberaubend sind. Höhenangst kennen die nicht, die stehen am Abgrund, ohne mit der Wimper zu zucken 😄.
    Nach 2 Stunden erreiche ich einen See, an dem man seine Wasservorräte auffüllen kann - für mich aber nicht notwendig. Der See befindet sich auf knapp unter 4700 m. Probleme mit der dünnen Luft habe ich bis jetzt nicht. Mein Puls pendelt sich bei 120 - 130 ein 👏.
    Auf knapp 4800 m erreiche ich eine verlassene Lagerstelle mit Zivilisationsmüll. Maps.me meint, es geht noch 30 Höhenmeter weiter bis zum Base Camp, jedoch finde ich keinen Weg. Ich streune durch die Gegend, aber da ist nichts, was annähernd einem Weg entspricht. Fragen kann ich keinen, außer einer Yak-Herde, deren "Chef" mich die ganze Zeit argwöhnisch beobachtet. Die auf mich sehr groß wirkenden Tiere mit ihrem dicken Fell sind ganz schön wendig. Streit möchte ich mit denen nicht anfangen.
    Ich beschließe für mich, am Base Camp zu sein, auch wenn Maps.me da andere Meinung ist. Ich bin jetzt 3 Stunden unterwegs und mein GPS zeigt 4795 m an - reicht 👍.
    Vielleicht täuscht sich meine App einfach, ich sollte ja auch knapp 5 Stunden für die Wanderung brauchen 😅.
    Lange halte ich es hier nicht aus, trotz schönem Wetter und mäßigem Wind. So ein Glücksgefühl, jetzt auf knapp 4800 m zu stehen, stellt sich bei mir nicht ein 🤔. Die Gegend ist ziemlich "trostlos" und der Müll auf dieser Höhe wirkt deprimierend. Den "Kanamo Peak" mit seinen 5964 m sieht man von hier leider nicht mehr. Zurück geht's auf dem gleichen Weg. Bei einer Bachüberquerung komme ich etwas ins Grübeln, da der Weg nicht mehr klar ersichtlich ist. Nach etwas herum Gesuche, bin ich aber wieder "on track".
    Die Schwerkraft treibt mich nach unten, so dass ich nach gut 1,5 h wieder in Kibber bin.
    Leicht geschafft, lege ich mich erst einmal für ein Stündchen auf's Ohr 👍.
    Read more