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  • Day 6

    Acute Mountain Sickness (Höhenkrankheit)

    September 24, 2023 in India

    Das im Hochgebirge liegende Spiti-Tal ist, infolge seiner durchschnittlichen Höhe von 3300 m und seinen bis zu 4500 m hohen, befahrbaren Pässen, ein heißer Kandidat für die "akute Höhenkrankheit" - die leichteste Form der Höhenkrankheit.
    Begibt sich der Reisende zu schnell in große Höhen, ohne ausreichend akklimatisiert zu sein, kann es zu einer Sauerstoffunterversorgung kommen. Schuld ist der mit zunehmender Höhe verringerte atmosphärische Luftdruck und der damit verbundene, niedrigere Sauerstoff-Partialdruck (der Prozentsatz an Sauerstoff in der Luft bleibt gleich!).
    Neben der dadurch verminderten Sauerstoffaufnahme führt der geringe Sauerstoff-Partialdruck zu einer Verengung der Blutgefäße in der Lunge und somit zu einem weiteren Absinken des Sauerstoffgehalts im Blut. Es tritt eine Sauerstoffunterversorgung des Körpers (Hypoxie) ein. Die körpereigene Atemregulation wirkt dem nicht entgegen, da sie vornehmlich auf den Kohlendioxidgehalt, den stärksten Atemantrieb des Blutes, reagiert. Dieser steigt bei abnehmendem Luftdruck aber nicht an.
    Der Körper reagiert auf diese Situation mit der vermehrten Produktion von roten Blutkörperchen, um das Sauerstoff-Defizit auszugleichen (= Akklimatisierung). Dies dauert in der Regel mehrere Tage, in Abhängigkeit der erreichten Höhe.
    Die ASM kann in ein lebensbedrohliches Höhenhirnödem (HACE) und Höhenlungenödem (HAPE) übergehen.

    Aus diesem Grund wird empfohlen, das Spiti-Tal über die längere und langsamer ansteigende Shimla-Route anzureisen und nicht über Manali. Bei Letzterer werden innerhalb von 10 h Fahrzeit ca. 2500 m bewältigt (Manali: 2000 m -> Kunzum Pass: 4500 m). Wenn man dann noch gleich am Chandrataal auf 4400 m übernachten möchte, ist die AMS vorprogrammiert!

    Symptome (nach 6- 12 h):
    :: Kopfschmerzen (Leitsymptom)
    :: Appetitlosigkeit
    :: Übelkeit
    :: Müdigkeit & Schwäche
    :: Schwindel
    :: Schlaflosigkeit

    Was ist zu beachten:
    :: Vorab eine Woche auf 2000 - 3000 m verbringen, mit Tagestouren in höhere Höhen, wenn eine Bergtour auf 4500 m und höher geplant ist.
    :: Ab 3000 m ü NN: ca. 500 m Anstieg/Tag + einen Tag Pause alle 3 - 4 Tage. Ist man schneller aufgestiegen, soll man mind. 2x auf derselben Höhe übernachten.
    :: Eine medikamentöse Prophylaxe ist möglich mit Acetazolamid, Steroide oder pulmonale Blutdrucksenker. Viele Bergsportler sehen das aber als "Doping" an 😉.

    Mehr Infos gibt's im Netz:
    Unter einer akuten Höhenkrankheit, kurz AMS, versteht man ein neurologisches Syndrom infolge einer akuten Akklimatisierungsstörung des Körpers an die veränderten Druckverhältnisse bei einem Aufstieg in große Höhen (meist ab 2.500 Metern über dem Meeresspiegel).
    Die wichtigsten Risikofaktoren sind ein zu schneller Aufstieg sowie eine vergangene Höhenkrankheit in der Anamnese. Die Fitness spielt keine Rolle. Personen über 50 Jahren erkranken seltener als jüngere Menschen, vermutlich weil sich im Alter die reaktive Erhöhung der Herzfrequenz abschwächt und sich die Atemantwort verstärkt, sodass trotz Minderversorgung des Körpers mit Sauerstoff (Hypoxie) die arterielle Sauerstoffsättigung konstant bleibt. Eine starke Abnahme der Sauerstoffsättigung und eine unzureichende Atemantwort bei Belastung sind Faktoren für eine schwere Höhenkrankheit.

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    Quellen: https://flexikon.doccheck.com/de/Akute_Höhenkra…
    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Höhenkrankheit
    https://www.msdmanuals.com/de/profi/verletzunge…
    https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-sy…
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