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  • Day 8

    Neißemündung und Lausitzer Neiße

    May 4, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 19 °C

    Słubice nach Gubin

    Auf dem Oder-Neiße-Radweg in Frankfurt über die Insel Ziegenwerder und durch die Gubener Vorstadt nach Güldendorf. Auf einer relativ stark befahrenen Straße den Berg hinauf nach Lossow; ein straßenbegleitender Radweg führt in den Ort Brieskow-Finkenheerd; entlang der Oder und parallel zum Grenzverlauf auf einen Deichweg nach Aurith und vorbei am ehemaligen Kraftwerk in Vogelsang, das nie in Betrieb ging, weil es 1945 im Rahmen von Reparationsleistungen demontiert wurde, nach Fürstenberg, einen Stadtteil von Eisenhüttenstadt. Auf Kopfsteinpflaster Rundfahrt durch Fürstenberg und Überquerung des Oder-Spree-Kanals, auf dem Deichweg zunächst bis zur Abzweigung Neuzelle. Ausflug nach Kloster Neuzelle mit Mittagsrast; zurück auf den Radweg bis zur Neißemündung bei Ratzdorf; Uferweg nahe der Neiße, später auf dem Deich verlaufend und auf den offiziellen Radweg mündend; über Coschen, Bresinchen, Groß Breesen nach Guben und weiter zur polnischen Zwillingsstadt Gubin am Ostufer der Oder.

    Das Geburtsjahr von Eisenhüttenstadt war 1961. Damals wurden Fürstenberg, Stalinstadt und Schönfließ zu einer Stadt zusammengelegt. Stalinstadt entstand 1950 als sozialistische Planstadt für das Eisenhüttenkombinat Ost (EKO). Heute ist das ehemalige EKO-Werk unter dem Namen Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH einer der großen Flachstahlproduzenten in Europa, das besonders die Automobilindustrie beliefert.

    Das Kloster Neuzelle wurde als Zisterzienserkloster im 13. Jahrhundert vom Haus Wettin gegründet und bestand bis 1817, als es von der Regierung Preußens säkularisiert wurde. Im 17. Jahrhundert wurde die ursprüngliche gotische Hallenkirche St. Marien barockisiert. Auch die protestantische Kirche zum Hl. Kreuz wurde Anfang des 18. Jahrhunderts durch einen barocken Neubau ersetzt.

    Guben in der brandenburgischen Niederlausitz war bereits im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum der Tuch- und Hutherstellung, ein Handwerk das im 19. Jahrhundert revolutioniert wurde. Von dem Familienunternehmer Wilke wurde in Guben der witterungsbeständige Wollfilz erfunden. Gubener Tuche und Hüte waren weltbekannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die östlich der Neiße gelegene Altstadt stark zerstört, die östliche Kernstadt mit der Oder-Neiße-Grenzziehung abgetrennt, der Volksrepublik Polen zugeteilt und erhielt den Namen Gubin. Die westliche Zwillingsstadt hießt zu Zeiten der DDR "Wilhelm-Pieck-Stadt Guben", benannt nach dem in Guben geborenen ersten Staatspräsidenten und KPD- Funktionär der DDR, der die Zwangsvereinigung von KPD und SED maßgeblich vorantrieb und zusammen mit Otto Grotewohl 1946 einer der beiden Parteivorsitzenden der SED wurde und bis 1949der einzige jemals amtierende Präsident der DDR war.

    Besichtigungstour durch die beiden Städte: Rathaus, Ruine der Stadtkirche, Theaterinsel, Neißeterrassen.

    76 Kilometer, 210 Höhenmeter
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