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- Dag 1
- onsdag den 27. april 2022 kl. 17.49
- ⛅ 15 °C
- Højde: 188 m
TysklandBad Kissingen50°11’55” N 10°4’23” E
Wolgast
27. april 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 15 °C
2021 sind wir von Wolgast auf die Insel Usedom gefahren. Heute starten wir hier die dritte Etappe unserer Deutschlandumrundung. Wir werden den letzten Teilabschnitt der Ostseeküste bis zum Stettiner Haff noch "abfahren", ehe wir an der deutschen Ostgrenze Richtung Süden radeln.
Wolgast, am Peenestrom in Vorpommern gelegen, war im Mittelalter ursprünglich Siedlungsgebiet der slawischen Liutizen. Hier befand sich ein Tempel ihres Gottes Jarovit, der von Otto von Bamberg auf seiner zweiten Missionsreise 1128 zerstört wurde. An gleicher Stelle ließ er die St.-Petri-Kirche bauen. Der Kirchbau und der südlich davon gelegene wendische Rundling waren der Ursprung der Stadt. Später war Wolgast ein relativ unbedeutendes Mitglied der Hanse.
Der bereits 1198 heiliggesprochen Otto I. von Bamberg, auch als "Apostel der Pommern" bezeichnet, war Bischof in Bamberg, das damals noch zum Erzbistum Mainz gehörte und christianisierte auf zwei Missionsreisen das heidnische Pommern, das vom polnischen Herzog Boleslav III. aus der böhmischen Dynastie der Přemysliden 1121 erobert wurde.
Pommern bezeichnet ursprünglich eine Region an der Ostseeküste die im Nordosten Deutschlands und im Nordwesten des heutigen Polen gelegen ist. Der Name ist die eingedeutschte Version einer slawischen Landschaftsbezeichnung "po morse", am Meer gelegen.
Bekannt ist Wolgast auch als Geburtsort von Philipp Otto Runge, nach Caspar David Friedrich der bedeutendste Maler der deutschen Romantik.Læs mere
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- Dag 2
- torsdag den 28. april 2022
- ⛅ 14 °C
- Højde: 10 m
TysklandStolpe an der Peene53°52’19” N 13°33’48” E
Einsame Wege und weite Landschaften
28. april 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 14 °C
Von Wolgast nach Gutshof Stolpe über Hohendorf, Lassan und Anklam
Am Westufer des Peenestroms entlang; nach dem Ortsende von Hohendorf, kurzer Abstecher direkt zum Peeneufer; zurück auf den "Usedom Rundweg", über weite Strecken ein holpriger Plattenweg; durch den Lassaner Winkel weiter nach Lassan; zwischen Lassan und Buggenhagen verlassen wir den offiziellen Radweg und fahren auf Feldwegen durch das nahgelegene Naturschutzgebiet, nahe am Peeneufer, einsame Wege und Wiesen - ein Vogelparadies; über den Janowitzer Kanal; nach Umrundung der "Halbinsel" auf der R66 straßenbegleitender Radweg durch das Peenetalmoor über Libnow und Relzow nach Anklam; hier überqueren wir die Peene und von dort geht es auf circa zehn Kilometer am Ostufer der Peene entlang über Görke nach Stolpe, die letzten zwei Kilometer ein neu asphaltierter straßenparalleler Fahrradweg.
Lassan war ein ehemaliges slawisches Fischerdorf und ist eine der kleinsten Städte Deutschlands. Traurige Berühmtheit hat die Stadt weil bei früheren Wahlen die NPD und andere rechtsnationale Parteien wie die AFD hohe Stimmenanteile dort erzielte. Der Name bedeutet auf altpolabisch, eine Sprache der westslawischen Stämme, soviel wie Waldbewohner. Wir besichtigen die evangelische Kirche St. Johannis und den Hafen.
Anklam, ebenfalls eine Hochburg der rechtsextremen Szene in Vorpommern, ist der Geburtsort von Otto Lilienthal (1848 bis 1896), der als erster Mensch Gleitflüge mit einem Flugapparat durchführte. Im Rahmen einer "Sightseeingfahrt" durch die Stadt besuchen wir die Nikolaikirche, das Steintor, die Marienkirche und das Otto-Lilienthal-Denkmal. Die 1243 als "Tanclim" erstmals erwähnte Stadt erlebte auf Grund ihrer günstigen Lage an der Peene eine blühende Handelsentwicklung, nachdem sie 1283 dem Bund der Hanse beigetreten war. Im Dreißigjährigen
Krieg plünderten abwechselnd kaiserliche und schwedische
Truppen die Stadt. 1648 wurde die gesamte Stadt schwedisch, 1720 gelangte der nördlich des Flusses gelegenen Stadtteil zu Preussen und 1815 wurden die beiden Stadteile schließlich wiedervereinigt.
In der Nähe des Gutshofs Stolpe liegt unweit des Peeneostufers die Klosterruine Stolpe, das älteste Kloster Pommerns.
Die Peene, der "Amazonas des Nordens" entsteht aus mehreren Quellflüssen, die sich zum Großteil im Kumerower See vereinigen. Von dort windet sie sich mit einem Gefälle von nicht mehr als 24 cm ohne nennenswerte Eigenströmung durch eines der letzten naturbelassenen Urstromtäler Mitteleuropas und bildet insbesondere im unteren Peenetal in der Gegend von Anklam mit 200 Quadratkilometer das größte zusammenhängende Niedermoor der Deutschen Tiefebene, Lebensraum für Adler, Rothirsche, Otter, Pflanzen und Vögel. Schließlich mündet sie in den Peenestrom, einen Meeresarm.
Der Name bedeutet soviel wie schaumiger Fluss. Die Peene war lange Zeit die Grenze zwischen Brandenburg-Preußen und Schweden, ehe auf dem Wiener Kongress 1815 Schweden das restliche Pommern an Preußen abtrat.
65 Kilometer, 430 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 3
- fredag den 29. april 2022
- ⛅ 15 °C
- Højde: 8 m
TysklandUecker53°44’51” N 14°3’53” E
Naturerlebnisse im Anklamer Stadtbruch
29. april 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 15 °C
Stolpe nach Ueckermünde über Bugewitz, Leopoldshagen, Mönkebude und Grambin
Vom Gutshof zunächst auf gleichen Weg im unteren Peental am Rande des Naturschutzgebietes zurück nach Anklam und weiter auf Betonplatten nach Gnevezin, wo der Oder-Neiße-Radweg in einen holprigen Spurplattenweg übergeht; Abstecher nach Kamp und zum beschaulichen Kamper Hafen, wo in den Sommermonaten eine Fähre nach Karnin auf Usedom ablegt; Blick auf die in der Nazizeit erbaute Eisenbahnhubbrücke; intensive Naturerlebnisse auf dem Weg durch das Naturschutzgebiet Anklamer Stadtbruch - Graureiher, Bekassine, Schwarzhalstaucher, Singschwäne, Knäckenten leben hier; durch den Wald nach Leopoldshagen und Mönkebude; auf der Haffstraße nach Grambin; straßenbegleitender Radweg nach Ueckermünde; über die historische Brücke in die Lagunenstadt.
Ueckermünde liegt an der Mündung der Uecker in das Stettiner Haff und blickt auf eine ungefähr 750-jährige Geschichte zurück. Das Pommersche Herzogsschloss wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Heute befindet sich das Rathaus in dem Renaissancebau.
Das Stettiner Haff, auch als Pommersches und Oder Haff bezeichnet, ist nach dem Kurischen Haff die zweitgrößte Lagune an der Ostsee. Es ist als inneres Küstengewässer entstanden durch einen Gletscherstausee in der Weichseleiszeit und wird gebildet durch die Mündungsbereiche von Oder und Peene.
56 Kilometer, 160 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 4
- lørdag den 30. april 2022
- ☁️ 17 °C
- Højde: 37 m
PolenGrodzka Kępa53°25’56” N 14°33’22” E
Deutschlands nordöstlichster Hafen
30. april 2022, Polen ⋅ ☁️ 17 °C
Ueckermünde bis Stettin (Szczecin)
Auf dem asphaltierten Radweg durch den Naturpark Stettiner
Haff und die Ueckermünde Heide nach Bellin und weiter nach Vogelsang-Warsin; von hier führt ein neu ausgebauter Radweg nach Altwarp; mit dem Fährboot Lütt Matten Überfahrt nach Neuwarp oder Nove Warpno, die kleinste Stadt Polens; von dort Radweg nach Karszno (deutsch Albrechtsdorf) und durch den Wald zur deutsch-polnischen Grenze; teilweise sandiger Waldweg entlang der deutschen Grenze bis Rieth, wo wir wieder auf den Oder-Neiße-Radweg treffen; durch den Wald im Naturpark Stettiner Haff über Ludwigshof nach Hintersee und weiter nach Glashütte und Grünhof; auf einer Kreisstraße mit Steigungen und Abfahrten nach Pampow und Blankensee, wo wir den Radweg verlassen, auf die polnische Seite wechseln; der Grenze entlang bis Buk; nach Dobra und von dort nach Stettin.
Im Fischerdorf Altwarp befand sich in den 30er Jahren ein Truppenübungsplatz der deutschen Wehrmacht. Gleichzeitig war hier eine Außenstelle des Raketenversuchszentrums Peenemünde und ein Lager für Zwangsarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene, von denen zahlreiche unter anderem im Rahmen von Typhusepidemien verstarben und auf dem örtlichen Friedhof begraben sind. Nach 1945 nutzte die NVA das Gelände. Hier befindet sich der nördlichste Punkt der deutsch-polnischen Grenze oder auch der nordöstlichste Festlandpunkt Deutschlands - der nordöstlichste Punkt liegt angeblich auf der Insel Hornis.
Der Naturpark Stettiner Haff ist circa 53 Quadratkilometer groß und liegt südlich des Oderhaffs an der Grenze zu Polen. Es ist eine leichte hügelige Endmoränenlandschaft mit naturbelassenen Haffwiesen, Niedermoorflächen und ausgedehnten Mischwäldern. Bestandteil des Naturparks ist auch die Ueckermünde Heide mit mageren Sandböden und Binnendünen. Der Naturpark ist ein wichtiges Rastgebiet für Vogelzüge auf ihrer Wanderung nach Süden - Kraniche und Wildgänse, aber auch Schwarzstörche und Seeadler können beobachtet werden.
Die ehemalige Hansestadt Stettin, mit 410.000 Einwohnern die Hauptstadt der polnischen Woiwodschaft Westpommern, erhielt 1243 das Stadtrecht. Ihre Bedeutung verdankt sie insbesondere ihrem Hafen an der Oder, über das Stettiner Haff ist sie mit den Weltmeeren verbunden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt zu großen Teilen zerstört. Nach 1945 blieb die am Westufer der Oder gelegene Stadt zunächst deutsches Staatsgebiet und von den Sowjets wurde zunächst ein deutscher KPD Bürgermeister eingesetzt. Im Schweriner Vertrag wurde der Verlauf der Demarkationslinie dann geändert und Stettin dem Land Polen zugeschlagen. Bedeutende Bauwerke sind das Schloss der Pommerschen Herzöge (Pommersch), in den Jahren 1958 bis 1980 schrittweise wieder aufgebaut, die Kirche Peter und Paul, an der Stelle wo Otto von Bamberg bereits 1124 eine hölzerne Missionskirche errichten ließ, die Altstadt mit dem Marktplatz als Zentrum und die nördlich des Schlosses gelegene Hakenterrasse oder Wały Chrobrego an der Oder, das bekannteste Bauensemble Stettins, zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet und nach dem Oberbürgermeister Haken (1828 bis 1916) benannt.
77 Kilometer, 360 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 5
- søndag den 1. maj 2022
- ⛅ 16 °C
- Højde: 10 m
TysklandSchwedt (Oder)53°3’30” N 14°16’12” E
In Nationalpark Untere Oder
1. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 16 °C
Stettin nach Schwedt
Radweg von Stettin nach Stobno; bei Bobolin wieder "Grenzkontakt"; auf polnischer Seite nach Warnik, Barnisław, Smoleçin und Kołbaskowo; bei Rosówek Wechsel auf deutsche Grenzseite; neu gebauter Radweg entlang der Grenze bis Staffelde, der Westoder entlang nach Mescherin; im Nationalpark Unteres Odertal entlang des Flussverlaufs nach Gartz und Friedrichsthal; über die Teerofenbrücke beim Naionalparkzentrum; Deichweg neben der Alten Oder vorbei an Gatow nach Schwedt.
Das Untere Odertal ist ein grenzüberschreitendes Schutzgebiet, Deutschlands einziger Auennationalpark und ein Highlight für Vogelfans.
Gartz bekam 1249 von Barnim I., Herzog von Pommern, das Stadtrecht verliehen. Teile der historischen Stadtmauer sind noch erhalten ebenso das für Radfahrer sehr unangenehme holprige Kopfsteinpflaster.
Die Uckermark ist eine historische Landschaft in Nordostdeutschland, benannt nach dem Land am Fluss Ucker, dessen Bezeichnung wiederum auf den slawischen Stamm der Ukranen zurückgeht. Ab 1235 begann ein deutscher Siedlungsprozess in die Region. Im Vertrag von Landin im Jahr 1250 wurde die Herrschaft der Uckermärkischen Kreise von den Pommernherzögen auf die Markgrafen von Brandenburg übertragen. Endgültig wurde die Zugehörigkeit zu Brandenburg besiegelt mit dem Friedensvertrag von Prenzlau im Jahr 1539. Heute gehört der größte Teil der Uckermark zum Land Brandenburg mit dem Hauptort Prenzlau, ein kleiner Teil liegt im Landesteil Vorpommern des Landes Mecklenburg-Vorpommern.
Schwedt, die größte Stadt in der Uckermark, wurde 1265 erstmals urkundlich erwähnt in einer Schenkungsurkunde der Herzogs Barnim I. von Pommern-Stettin. Der Name kommt aus dem Slawischen und bedeutet "Licht". Die Herrschaft über die Stadt wechselte mehrmals zwischen Pommern und Brandenburg hin und her, bis die Stadt Ende des 15. Jahrhunderts endgültig zu Brandenburg gehörte. Durch eine Hugenottenansiedlung Ende des 17. Jahrhunderts wurde Schwedt eine der größten französischen Kolonien in Brandenburg-Preußen. Seit dieser Zeit entwickelte sich die Region auch zu einem Zentrum der Tabakerzeugung, -verarbeitung und des -handels. 1731 kam es zu einem Zuzug von Salzburgern, die als abtrünnige Protestanten ihre Heimatregion verlassen mussten. Viele von ihnen zogen später von Schwedt weiter nach Ostpreußen. Die mittelalterliche Stadt ging 1945 unter, weil ein SS-Offizier die Stadt zum Brückenkopf erklärte, der unter allen Umständen verteidigt werden musste. In den 1960er Jahren wurde Schwedt zum Zentrum der Petrolchemie. Sachsen, Thüringer, Mecklenburger und Preußen ließen sich hier nieder und fanden Arbeit und Brot. Heute hat die Stadt noch etwa 30.000 Einwohner und ist mit der PCK-Raffinerie und zwei Papierfabriken der größte Industriestandort Brandenburgs. Sehenswürdigkeiten sind der Juliusturm (die erste Kläranlage der Stadt), das Gebäudeensemble am Vierradener Platz in der Altstadt, die protestantische St. Katharinenkirche, das Lustschloss Monplaisir, der Berlischky-Pavillon, in den 1770er Jahren errichtet als Gebetshaus der Nachkommen der 1686 eingewanderten französischen Flüchtlinge.
Schwedt ist über die Erdölleitung "Druschba" physisch mit den sibirischen Ölfeldern verbunden. Sie ist der Puls der Stadt. Vor der Wende arbeiteten 8500 Werktätige in der Raffinerie. Nach dem Ende der DDR schrumpfte die Belegschaft um über 7000. Heute leben noch 30.000 Menschen in der Stadt.
69 Kilometer, 310 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 6
- mandag den 2. maj 2022
- ⛅ 18 °C
- Højde: 23 m
PolenKüstrin52°35’21” N 14°39’5” E
Im Oderbruch
2. maj 2022, Polen ⋅ ⛅ 18 °C
Von Schwedt mach Kostrzyn (Küstrin), Polen
Auf dem Oder-Neiße-Radweg geht es am Ostufer der Alten Oder entlang. Kurz nach Criewen wechseln wir auf einen anfangs geplatteten und später fast durchgehend asphaltierten Dammweg neben der Westoder und der deutsch-polnischen Grenze, der sich später mit dem offiziellen Radweg vereinigt.
Bei Hohensaaten beginnt die Oderbruchregion; weiter geht es durch Hohenwutzen und Neuglietzen mit der ehemaligen Zollbrücke; in Groß Neuendorf, der ehemalige Hafen jetzt ein "Kulturhafen" mit Übernachtungsmöglichkeiten in ehemaligen Eisenbahnwaggons. Kurze Kaffeepause im Hafencafe in Kienitz; auf der Höhe von Sophienthal an einer Radwegekreuzung "Von Haerlem Blick" auf die Oder; auf dem Deichweg weiter im Oderbruch nach Nieschen und Bleien; die Auffahrt zur Oderbrücke auf der deutschen Seite in Küstrin ist durch einen Bauzaun versperrt; wir mogeln uns durch die Absperrung und fahren über die Oder ins polnische Kostrzyn (Küstrin) zu unserer heutigen Unterkunft.
Das Oderbruch, etwa 60 Kilometer lang und zwischen 10 und 15 Kilometer breit, eine der fruchtbarsten Ackerbauregionen und der größte Flusspolder Deutschlands, ist eine agrarisch genutzte Aufweitung des mittleren Odertals, ein ehemaliges Binnendelta zwischen Neumärkischer Hochfläche und Barnimer und Lebuser Platte und Teil des in der Weichseleiszeit entstandenen Thorn-Eberswalder Urstromtals.
Bis vor 250 Jahren war das Oderbruch im mittleren Odertal eine Flussauenlandschaft die regelmäßig von der Oder überschwemmt wurde.
Zwischen 1747 und 1753 ließ Friedrich II. eine intensive Trockenlegung vornehmen, mit dem Ziel und Ergebnis dass die Oder höher liegt als ihr nordwestliches Umland, und damit eine Bewässerung leichter möglich ist, Brandenburg agrarische Flächen gewinnt und Siedlungsraum zur Kolonisation zur Verfügung steht. Der Deichinspektor Simon Leonhard von Haarlem wurde von Friedrich II. mit der Trockenlegung und Kolonisation des Oderbruchs beauftragt. Ab 1753 fand eine planmäßige Anwerbung und Ansiedlung von Deutschen statt, nachdem vorher vorwiegend Menschen slawischer Herkunft hier lebten. So entstanden nach der Trockenlegung 40 neue Straßendörfer. 1997 beim „großen Hochwasser“ erlebte das mittlere Odertal den größten Wasserstand in seiner Geschichte und es bestand die Gefahr des Dammbruchs.
Die Neumark ist eine weitgehend östlich der Oder gelegene historische Landschaft und bildete von 1535 bis 1815 neben der Kurmark eine der beiden Landesteile der Mark Brandenburg. Die Region war bis zum 5. Jahrhundert vom germanischen Stamm der Burgunder besiedelt. Im 7. Jahrhundert wanderten slawische Stämme ein und lange Zeit regierten die aus slawischen Wurzeln stammende Fürstendynastie der Herzöge von Pommern. Im 13. Jahrhundert herrschte der brandenburgische Zweig der nordsächsischen Askanier und nach deren Aussterben der Deutschritterorden. 1463 erwarben die Hohenzollern die Neumark, seit 1945 gehört der größte Teil der Region zur polnischen Woiwodschaft Lebus.
Das ehemalige kleine Fischerdorf Kienitz ist historisch bedeutsam weil hier die Rote Armee am 31. Januar 1945 erstmals die Oder überschritt.
Küstrin an der Mündung der Warthe oder Warta, des größten Nebenflusses der Oder, gelegen war der Hauptort der Neumark Brandenburg. Das in Deutschland gelegene Küstrin-Kietz war bis 1945 ein Stadtteil vom heute polnischen Kostrzyn nad Odra. Das Stadtzentrum befand sich auf der östlichen Oderseite innerhalb der Festung Küstrin, dort wo Hermann von Katte 1730 hingerichtet und in der Kronprinz Friedrich von seinem Vater Friedrich Wilhelm I. inhaftiert wurde. Festung und Stadtzentrum wurden 1945 vollständig zerstört, gemäß Potsdamer Abkommen wurde die Westgrenze an die Oder verschoben und aus Küstrin wurde Kostrzyn.
87 Kilometer, 150 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 7
- tirsdag den 3. maj 2022
- ⛅ 18 °C
- Højde: 35 m
PolenSłubice52°21’3” N 14°33’36” E
Im Lebuser Land in der Neumark
3. maj 2022, Polen ⋅ ⛅ 18 °C
Von Küstrin nach Słubice
Wir beginnen den Tag mit einer Besichtigung der Festungsanlage von Küstrin. Erbauer der Festung war der Bruder des Kurfürsten von Brandenburg aus dem Hause Hohenzollern Johann von Brandenburg-Küstrin (1513 -1571). In der Festung wurde 1730 Hermann von Katte auf Veranlassung von Friedrich Wilhelm I. hingerichtet, weil er dem Kronprinzen und späteren König Friedrich bei der Flucht vor seinem gewalttätigen Vater nach England unterstützen wollte. Die Altstadt befand sich vollständig innerhalb der Festungsmauern und wurde 1945 bei verlustreichen Kämpfen und dem sinnlosen Versuch den Vormarsch der Sowjets in Richtung Berlin zu verhindern komplett zerstört. Hatte die Stadt bis 1945 noch 24.000 Einwohner, so lebten 1946 gerade noch 643 Menschen in mittlerweile polnischen Kostrzyn nad Odra. 15 Kilometer westlich von dem später bei der DDR verbliebenen Vororts Küstrin-Kietz ereignete sich im April 1945 die Schlacht um die Seelower Höhen, die als größte und verlustreichste Schlacht des zweiten Weltkriegs auf deutschem Boden gilt. Marschall Schukow durchbrach damals die deutschen Stellungen, besiegelte das Ende der so genannten Ostfront und der Weg nach Berlin war frei.
Über die Oderbrücke fahren wir zurück nach Deutschland und auf dem offiziellen Radweg am Westufer entlang der Grenze bis Lebus. Auf unbefestigten Wegen in das Naturschutzgebiet "Oderberge" mit kurzen Schiebepassagen in den Oderwiesen auf sandigem Untergrund bis zum Gedenkstein "Volkssturm Franken" (das Volkssturmbataillon Franken eines der von den SS Gauleitern zusammengestellten Aufgebote mit dem sinnlosen Versuch der Verteidigung der Ostfront); dort Anstieg zum Naturerlebniszentrum Oderberg; anschließend wieder in den Talwiesen neben der Oder auf Feldwegen und die letzten zwei Kilometer auf einem Deichweg bis nach Frankfurt/Oder und über die Brücke in die polnische Schwesterstadt Słubice.
Der griechische Geograph Ptolemäus hat in seinem Werk „Germania magna“ den die Flüsse benannt, die zur Ostsee fließen, darunter einen namens Viados, andere Schreibweisen sind mit Viadus oder Viadrus überliefert. In einem Dokument von 984 taucht erstmals der Wortstamm Oder auf deutsch (polnisch und tschechisch Odra) auf. Der Name der Universität Viadrina bedeutet also "die an der Oder liegt". Der Fluss entspring in Mähren und fließt anschließend durch Schlesien nach Polen zur Ostsee.
Der Ort Lebus war das Zentrum des Lebuser Landes, ein im 13. Jahrhundert gegründeter und bereits im 16. Jahrhundert wieder aufgelöster Bischofssitz, dessen Name von dem slawischen Stamm der Leubuzzi/Lebuser abgeleitet wurde.
Frankfurt wurde Anfang des 13. Jahrhunderts von deutschen Kaufleuten an einer Oderfurt an einem Kreuzungsort von Handelsstraßen gegründet, erhielt 1253 Stadtrecht, war von 1420 bis 1508 Mitglied der Hanse und ist der Geburtsort von Heinrich von Kleist. 1506 wurde die Landesuniversität Brandenburg gegründet, sie war geistiges Zentrum des Landes. Einer der ersten Studenten war der in Schlüchtern geborene Renaissance-Humanist und Kirchenkritiker Ulrich von Hutten (1483 bis 1523). 1811 wurde die Universität nach Breslau verlegt und 1991 als Europa-Universität Viadrina neugegründet. 1945 fiel die Dammvorstadt an Polen und heißt seinem Słubice.
Sighstseeing Tour per Rad durch die Doppelstadt: Friedenskirche, Viadrina, Alte Post - ein neugotischer Backsteinbau, Kleistpark, Marktplatz mit Rathaus.
Die Marienkirche ist die größte mittelalterliche Kirche Brandenburgs; Baubeginn war 1250 in Backsteingotik. 1945 wurde sie durch Brandstiftung zerstört und seit 1976 schrittweise wieder aufgebaut und in den Jahren 2006 bis 2009 die aus Petersburg zurückgekehrten Bleiglasfenster wiedereingebaut.
Rundfahrt auf der Oderinsel Ziegenwerder; in Słubice Plastik Käthchen von Heilbronn.
39 Kilometer, 90 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 8
- onsdag den 4. maj 2022
- ⛅ 19 °C
- Højde: 38 m
TysklandFrankfurt (Oder)52°20’0” N 14°33’13” E
Neißemündung und Lausitzer Neiße
4. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C
Słubice nach Gubin
Auf dem Oder-Neiße-Radweg in Frankfurt über die Insel Ziegenwerder und durch die Gubener Vorstadt nach Güldendorf. Auf einer relativ stark befahrenen Straße den Berg hinauf nach Lossow; ein straßenbegleitender Radweg führt in den Ort Brieskow-Finkenheerd; entlang der Oder und parallel zum Grenzverlauf auf einen Deichweg nach Aurith und vorbei am ehemaligen Kraftwerk in Vogelsang, das nie in Betrieb ging, weil es 1945 im Rahmen von Reparationsleistungen demontiert wurde, nach Fürstenberg, einen Stadtteil von Eisenhüttenstadt. Auf Kopfsteinpflaster Rundfahrt durch Fürstenberg und Überquerung des Oder-Spree-Kanals, auf dem Deichweg zunächst bis zur Abzweigung Neuzelle. Ausflug nach Kloster Neuzelle mit Mittagsrast; zurück auf den Radweg bis zur Neißemündung bei Ratzdorf; Uferweg nahe der Neiße, später auf dem Deich verlaufend und auf den offiziellen Radweg mündend; über Coschen, Bresinchen, Groß Breesen nach Guben und weiter zur polnischen Zwillingsstadt Gubin am Ostufer der Oder.
Das Geburtsjahr von Eisenhüttenstadt war 1961. Damals wurden Fürstenberg, Stalinstadt und Schönfließ zu einer Stadt zusammengelegt. Stalinstadt entstand 1950 als sozialistische Planstadt für das Eisenhüttenkombinat Ost (EKO). Heute ist das ehemalige EKO-Werk unter dem Namen Arcelor Mittal Eisenhüttenstadt GmbH einer der großen Flachstahlproduzenten in Europa, das besonders die Automobilindustrie beliefert.
Das Kloster Neuzelle wurde als Zisterzienserkloster im 13. Jahrhundert vom Haus Wettin gegründet und bestand bis 1817, als es von der Regierung Preußens säkularisiert wurde. Im 17. Jahrhundert wurde die ursprüngliche gotische Hallenkirche St. Marien barockisiert. Auch die protestantische Kirche zum Hl. Kreuz wurde Anfang des 18. Jahrhunderts durch einen barocken Neubau ersetzt.
Guben in der brandenburgischen Niederlausitz war bereits im Mittelalter ein bedeutendes Zentrum der Tuch- und Hutherstellung, ein Handwerk das im 19. Jahrhundert revolutioniert wurde. Von dem Familienunternehmer Wilke wurde in Guben der witterungsbeständige Wollfilz erfunden. Gubener Tuche und Hüte waren weltbekannt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die östlich der Neiße gelegene Altstadt stark zerstört, die östliche Kernstadt mit der Oder-Neiße-Grenzziehung abgetrennt, der Volksrepublik Polen zugeteilt und erhielt den Namen Gubin. Die westliche Zwillingsstadt hießt zu Zeiten der DDR "Wilhelm-Pieck-Stadt Guben", benannt nach dem in Guben geborenen ersten Staatspräsidenten und KPD- Funktionär der DDR, der die Zwangsvereinigung von KPD und SED maßgeblich vorantrieb und zusammen mit Otto Grotewohl 1946 einer der beiden Parteivorsitzenden der SED wurde und bis 1949der einzige jemals amtierende Präsident der DDR war.
Besichtigungstour durch die beiden Städte: Rathaus, Ruine der Stadtkirche, Theaterinsel, Neißeterrassen.
76 Kilometer, 210 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 9
- torsdag den 5. maj 2022
- ⛅ 19 °C
- Højde: 68 m
TysklandSacro51°46’12” N 14°38’45” E
Die Niederlausitz und Cottbus
5. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C
Gubin nach Sacro/Forst, Ausflug nach Cottbus
Auf dem Weg von Gubin auf die andere Uferseite der Neiße passieren wir die Kursächsiche Postmeilensäule, wobei es sich allerdings um einen Nachbau der ursprünglichen Distanzsäule handelt.
Ab Guben folgen wir heute bis auf wenige Abweichungen dem Oder-Neiße-Radweg, der weitgehend in Ufernähe verläuft. Unterwegs mehrere Brückenruinen. Auf dem Rückzug vor der Roten Armee hatte die deutsche Wehrmacht zahlreiche Brücken über die Oder und Neiße gesprengt. Über Klein Gastrose und Albertinenaue nach Grießen, wo wir nach dem Wasserkraftwerk auf steilen Wegen einen kurzen Abstecher in den Ortskern machen, die Wehrkirche besichtigen und weiter zum nahe gelegenen Aussichtspunkt beim Braunkohletagebau Jänschwalde fahren. Die dort gewonnene Braunkohle wird im nahegelegenen Kraftwerk Jänschwalde verstromt. Zurück am Radweg weiter bis Sacro kurz vor Forst. Etwa vier Kilometer zum Bahnhof Forst; mit der Bahn nach Cottbus; Sightseeing per Rad in Cottbus, Abendessen in Cottbus.
Cottbus, niederserbisch Chosebuz ist mit 98.000 Einwohnern nach Potsdam die zweitgrößte Stadt Brandenburgs. Die zweisprachige Stadt ist das politische und kulturelle Zentrum der Sorben in der Niederlausitz, wobei die Sorben tatsächlich nur eine kleine Minderheit der Einwohner ausmachen. Im 3. Jahrhundert siedelten auf dem heutigen Stadtgebiet zunächst germanische Stämme, die im 6. Jahrhundert von slawischen Stämmen verdrängt wurden, die das Gebiet von Elbe, Saale und Oder besiedelten. Im 8. Jahrhundert ließen sich die Lusitzi, eine westslawische Volksgruppe in der Region nieder. 1156 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Die "Herren von Cottbus" waren ein fränkisches Adelsgeschlecht, teilweise wurden sie auch Kotebuz und Kottwitz genannt, die von 1199 bis 1445 herrschten und noch weitere Orte in Sachsen, Schlesien (Chotěvice) und Böhmen gründeten. Seit dem 15. Jahrhundert ist die Stadt durchgängig brandenburgisch bzw. preußisch; seit 2010 ist Cottbus eine Hochburg des Rechtsextremismus.
Die bekannteste Grünanlage in Cottbus ist der Branitzer Park, der 1696 in Besitz der Grafen von Pückler gelangte. Hermann von Pückler-Muskau begann 1845 mit der Anlage des neuen Landschaftsparks, ein international bedeutsames Gartenkunstwerk mit dem Schloß im Zentrum, Wasseranlagen, einer Land-und eine Seepyramide, dem Tumulus, in dem Fürst Pückler und seine Frau begraben liegen.
Die Region Lausitz liegt im Süden von Brandenburg, im Osten von Sachsen sowie teilweise in den polnischen Woiwodschaften Niederschlesien und Lebus. Das Territorium Niederlausitz macht den nördlichen Teil der Region aus, liegt also im Süden von Brandenburg und Norden von Sachsen, während die südlich gelegene Oberlausitz mit dem alten Hauptort Bautzen zu 67% sächsisch, zu etwa 30% polnisch und nur zu 3% brandenburgisch ist. Die Lausitzer Neiße bildet die Grenze zwischen dem deutschen und polnischen Teil der Lausitz. Das Lausitzer Braunkohlerevier hat einen Teil des sorbischen Siedlungsraumes in eine riesige Kraterlandschaft verwandelt und in der Vergangenheit zahlreiche Ortsumsiedlungen notwendig gemacht.
Die Lausitz insgesamt ist die Heimatregion der westslawischen Sorben, auf deutsch oft auch als Wenden bezeichnet, die als nationale Minderheit anerkannt sind mit eigener Sprache, Flagge und Hymne. Nach offiziellen Angaben gibt es rund 60.000 Sorben, von denen etwa zwei Drittel in der sächsischen Oberlausitz leben. Im Mittelalter siedelte ein gleichnamiger Stamm zwischen Saale und Mulde, der mit den Vorfahren der heutigen Sorben, den Lusizern und Milzenern (obersorbisch Milčenjo) nicht identisch ist.
Sightseeingtour in Cottbus: Branitzer Park mit Schloß und Pyramidensee, Goethepark, evangelische Oberkirche St. Nikolai (dreischiffiger Backsteinbau aus dem 14. Jahrhundert), Altmarkt mit Barockhäusern, Staumauer, Spremberger Turm mit Aussicht über die Stadt.
36 Kilometer, 100 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 10
- fredag den 6. maj 2022
- ⛅ 19 °C
- Højde: 145 m
TysklandRothenburg51°20’9” N 14°58’32” E
Auf den Spuren von Fürst Pückler
6. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C
Sacro nach Rothenburg
Entlang der Neiße fahren wir nach Forst. Auch hier mehrere Brückenruinen, unter anderem eine Bahnbrücke, die zum ehemaligem, am östlichen Ufer gelegenen Stadtgebiet führte, das nach der Grenzziehung 1945 auf der polnischen Seite vollständig abgesiedelt wurde. Forst, wie viele Städte im Mittelalter entstanden an einem Kreuzungspunkt wichtiger Handelsstraßen, wurde in der frühen Neuzeit maßgeblich geprägt vom Tuchmacherhandwerk. 1648 kamen die ersten Tuchmacher aus Schlesien und 1744 entstand die erste Tuchmacher- und Leinenmanufaktur. In der Industrialisierung regierte hier die Textilindustrie, bis zu 56 Tuchfabriken waren zeitweilig in der Stadt aktiv.
Auch heute verläuft der offizielle Radweg sehr nahe an der deutsch-polnischen Grenzlinie. Gelegentlich weichen wir aus auf ufernahe Wiesenwege. Zwei Kilometer nach Klein Bademeusel versperrt uns auf einem Feldweg am Neißeufer ein Zaun die laut Komootplanung mögliche Weiterfahrt; wir fahren den Deich hinunter, unterqueren eine Brücke über die A15 und treffen nach der Auffahrt auf den Damm wieder auf den Oder-Neiße-Radweg. Über Bahren gelangen wir zu den Neiße Terrassen bei Zelz, passieren vor Köbeln die Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen und gelangen nach Bad Muskau. Sightseeing Tour durch den Park und die Stadt. Im weiteren Verlauf liegen mehrere serbische Dörfer auf unserer Route: Sagar, Skerbersdorf, Pechern, Werdeck, Podrosche, Klein Priebus. In Lodenau verlassen wir noch einmal den Radweg ehe wir Rothenburg erreichen, eine der ältesten Siedlungen in der Oberlausitz.
Die Lausitzer Neiße entspringt bei Nová Ves im tschechischen Isergebirge, vereinigt sich am Fuße des Gebirges in Liberec mit der Schwarzen Neiße und erreicht über Zittau und Görlitz Bad Muskau, wo sie den Muskauer Faltenbogen durchbricht, auf einer Länge von 16 Kilometer in einem bis zu 20 Meter tiefen Durchbruchtal. Dieser stufenförmige Einschnitt in die Muskauerhochfläche ist durch Überreste mehrerer stufenförmiger Neißeterrassen, die den ehemaligen Flussverlauf aufzeigen, erkennbar. Die Geologen sind uneins darüber, wann dieser Durchbruch stattgefunden hat, in der späten Weichseleiszeit oder bereits in der jüngeren Saaleeiszeit. Der Moskauer Faltenbogen selbst entstand vor etwa 340.000 Jahren in der Elster-Eiszeit, als ein von Norden vorstoßender Gletscher seinen Untergrund zerdrückte, die Gesteinsmassen vor sich herschob und auffaltete. Nach 256 Kilometer mündet die Neiße bei Ratzdorf in die Oder.
Der Name Bad Muskau ist abgeleitet vom sorbischen Wort "muzak" und bedeutet "wilder Mann", entsprechend lautet der sorbische Name der Stadt Mužakow, nämlich Männerstadt. Weltberühmt ist der Fürst-Pückler-Park, benannt nach Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau, Nachkomme des gleichnamigen Reichsgrafengeschlechts, 1785 geboren und nach dem Tod des Vaters 1811 Herr über die Standesherrschaft von Muskau und die Erbherrschaft Branitz bei Cottbus. Seine Leidenschaften waren die Landschaftsgärtnerei und das Reisen in ferne Länder. Er veröffentlichte zahlreiche Reiseberichte, plante und gestaltete zahlreiche Garten- und Parkanlagen, beispielsweise in Weimar-Ettersberg und Potsdam-Babelsberg. Schloss Branitz bei Cottbus war Treffpunkt zahlreicher Künstler wie Clara Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy.
88 Kilometer, 370 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 11
- lørdag den 7. maj 2022
- ⛅ 19 °C
- Højde: 211 m
TysklandGörlitz51°9’4” N 14°59’15” E
Der östlichste Punkt Deutschlands
7. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 19 °C
Rothenburg nach Görlitz
Ein Großteil der heutigen Tour verläuft auf dem Radweg, lediglich in den Flussbiegungen fahren wir auf uferparallelen Wiesenwegen. In der Talniederung nach Nieder-Neundorf verläuft ein Feldweg parallel zur Grenze mit herrlichen Neiße-Ausblicken. An der Kulturinsel Einsiedel vorbei fahren wir nach Zentendorf; ein Wiesenweg führt uns zum östlichsten Punkt Deutschlands, wo wir uns in das "Zipfelbuch" eintragen. Von hier führt ein bei der Trockenheit gut befahrbarer Pfad in der Wiesenaue nach Deschka. In Deschka kurzer Abstecher über die Brücke nach Polen in die niederschlesische Heide. Über Zodel, Geburtsort des Arztes und Botanikers Traugott Gerber (1710), nachdem die südafrikanische Pflanze Gerbera benannt ist, und Ludwigsdorf nach Görlitz. Stadtführung in Görlitz.
Görlitz, die östlichste Stadt Deutschlands und größte Kommune in der Oberlausitz, wurde 1071 am Kreuzungspunkt der west-östliche verlaufenden "via regia" und der von Süd nach Nord verlaufenden "Salzstraße" gegründet, erhielt 1303 die Stadtrechte nach dem Magdeburger Recht, 1525 durch einen Stadtbrand fast vollständig zerstört und anschließend im Stile der Renaissance neu aufgebaut. Der damalige "Ratsbaumeister" Roskopf d. Ältere schuf den so genannten Görlitzer Stil in dem er Elemente des gotischen Hallenbaus integrierte. Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt nahezu unzerstört. und ist damit die Stadt mit dem besterhaltenen historischen Stadtbild Deutschlands. Bei der Grenzziehung 1945 wurde der östlich der Neiße gelegene Stadtteil abgetrennt. Görlitz und die polnische Zwillingsstadt Zgorzelec bilden jetzt eine Europastadt.
Wir besichtigen die evangelische Stadtkirche St. Peter und Paul (auch nur Peterskirche genannt) mit der bekannte Sonnenorgel, den Nikolaiturm, den Reichenbach Turm, die Dreifaltigkeitskirche am Obermarkt mit dem barocken Hochaltar, die Schwarze Gasse, das Rathaus, den Untermarkt, den Flüsterbogen, und mehrere historische Hallenhäuser. Die Hallenhäuser, noch 32 gibt es davon in der Stadt, waren die prächtigsten Häuser der Stadt, erbaut von steinreichen Tuchhändlern, die darin ihre Waren verkauften. Nur zahlungskräftige Kunden durften im Mittelalter die Häuser betreten. Das einfache Volk musste in der Vorhalle verbleiben, Johann Wolfgang von Goethe bezeichnete sie deshalb einmal als "Kaufmannsburgen". Die Häuser besitzen Elemente der Gotik, der Renaissance und des Barock.
33 Kilometer, 150 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 12
- søndag den 8. maj 2022
- ⛅ 17 °C
- Højde: 239 m
TysklandZittau50°53’40” N 14°47’49” E
Europatag am Dreiländereck bei Zittau
8. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 17 °C
Görlitz nach Zittau
Von der Innenstadt in Görlitz zum Eisenbahnviadukt über die Neiße. Der Radweg führt durch den Ortsteil Weinhübel am Berzdorfer See entlang nach Hagenwerder; kurzer Abstecher nach Radomierzyce auf der anderen Seite der Neiße; weiter nach Ostritz und zum Kloster St. Marienthal. Zwischen dem Kloster und Rosenthal attraktive, wildromantische Radwegstrecke. Nach Hirschfelde auf ufernahen Feldwegen, vorbei an der Seiferts Höhe, einem Fremdarbeitslager in der Zeit von 1941 bis 1945; im Wiesengrund überqueren wir auf einer Furt einen Nebenfluss der Neiße und kommen nach Drausendorf. Am Ufer der Lausitz entlang durch Zittau zum Dreiländerpunkt an der Mündung der Ullersdorfer Bach (tschechisch Oldřichovský potok, polnisch Lubota) in die Neiße - am gegenüberliegenden Ufer tschechisch-polnisches Europatreffen. Weiter nach Alt-Hartau und zurück nach Zittau.
Das Kloster St. Marienthal wurde 1234 von der böhmischen Königin Kunigunde, eine Gemahlin von Wenzel I. als Nonnenkloster gestiftet und den Zisterziensern zugeeignet, ein Orden der aus der Tradition der Benediktiner entstand und wie diese dem Leitspruch "ora et labora" verpflichtet ist. Nach einem Brand Ende des 17. Jahrhunderts Anfang des 18. Jahrhunderts wieder aufgebaut im Stil des böhmischen Barock unterstand es bis 1783 der Erzdiözese in Prag. Eine Ordensschwester rettete das Kloster 1945 vor der Zerstörung durch die SS, als sie sich dem Befehl widersetzte, das Kloster zusammen mit ihren Mitschwestern zu verlassen.
Nachdem er Görlitz und Bautzen an Brandenburg verpfändet hatte, war die Stadt Zittau für den böhmischen König Ottokar von strategisch wichtiger Bedeutung. Sie lag in der Nähe der "Böhmischen Straße" , einer der wichtigsten Handelsstraße im Mittelalter. Ottokar verlieh ihr deshalb 1225 das Stadtrecht. Salz, ein wichtiges Handelsgut des Mittelalters wurde im 1511 erbauten Salzhaus gelagert, eines der größten Speicherhäuser Deutschlands. Wichtige Säule der Zittauer Wirtschaft war die eigene Tuch- und Leinenherstellung.
Berühmt sind die Zittauer Fastentücher. Das Große Zittauer Fastentuch, ein 6,80 x 8,20 m großes Leinentuch, wurde 1472 angefertigt und 1997 in der Schweiz restauriert, nachdem es 1945 von sowjetischen Soldaten zerschnitten und zum Abdichten einer provisorischen Waldsauna verwendet und erst Jahrzehnte später zufällig wieder gefunden wurde. Der sowjetische Teil der Geschichte wurde in der DDR zunächst verschwiegen. Es ist das einzige erhaltene bebilderte Feldertuch und befindet sich im Museum Kirche zum Heiligen Kreuz. Auf insgesamt 90 Feldern in 10 Reihen werden biblische Szenen aus dem Neuen und Alten Testament dargestellt. Mit Fasten- oder Hungertüchern wurden in evangelischen und katholischen Kirchengebäuden zu Beginn der Fastenzeit die Altäre bis Ostern verhängt. Ein Brauch der zurückgeht auf den im Neuen Testament im Zusammenhang der Kreuzigung Jesu mehrfach erwähnten jüdischen Tempelvorhang.
Besichtigungstour durch Zittau: Pop-Art-Viertel Mandauer Glanz (ein Innenstadtquartier bei dem die Fassaden der Wohngebäude aus den 1980er Jahren 2009/10 durch den Berliner Künstler Sergej Alexander Dott gestaltet wurden),
Rathaus, Salzhaus, Blumenuhr, Museum Kirche zum Heiligen Kreuz, Franziskanerkloster.
56 Kilometer, 210 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 13
- mandag den 9. maj 2022
- ⛅ 19 °C
- Højde: 373 m
TjekkietLiberec50°46’25” N 15°3’22” E
Neißequelle und Liberec
9. maj 2022, Tjekkiet ⋅ ⛅ 19 °C
Nová Ves nach Liberec (Reichenau)
Mit dem Zug fahren wir von Zittau über Liberec zur Bahnstation von Nová Ves nad Nisou (Neudorf an der Neiße). Von hier steiler Anstieg zum Dorf und weiter zur Quelle der Lausitzer Neiße (Pramen Nisy). Der tschechische Teil des Oder-Neiße-Radwegs folgt nur sehr selten dem Flussverlauf. Nach der Quelle zunächst noch sehr reizvolle Strecke mit Ausblick auf das umgebende Isergebirge und auf das im Tal gelegene Jablonec (Gablonz), früher und auch heute noch ein Zentrum der Schmuckherstellung und der Glasperlenproduktion mit einer Tradition die bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts zurückreicht, als sich deutsche Glasmacherfamilien hier niederließen. Anschließend zahlreiche unattraktive Wegabschnitte mit zahlreichen Steigungen, oft auf Verkehrsstraßen verlaufend. Über Dobrá Voda, Rychnov, Rádlo, Dlouhý Most (deutsch Langenbruck), Minkovice und Horn Hanychov geht es in das Zentrum von Liberec.
Liberec, das ehemalige deutsche Reichenberg mit dem Jeschkenturm als Wahrzeichen ist die größte Stadt Nordböhmens, in einem Kessel zwischen dem Isergebirge und dem Jeschkenkamm gelegen. Eine erste Siedlung wird geschichtlich erstmals 1392 erwähnt und gehörte zur Friedländer Herrschaft der Bibersteiner, die im 16. Jahrhundert ausstarben. 1577 wurde Liberec von Kaiser Rudolf II zur Stadt erhoben. Im Anschluss war es ein wichtiges Zentrum der Textilerzeugung. Unter Albrecht von Waldstein (Schillers Wallenstein) wurde Reichenberg ein bedeutendes Handwerks- und Handelszentrum. Eine neue Glanzzeit erlebte die Stadt Ende des 18. Jahrhunderts mit der Bahnanbindung 1859 und der Weiterentwicklung der Textilindustrie. Damals war Liberec die zweitgrößte Stadt Böhmens und reihte sich gleich hinter Prag ein. Mit dem Münchner Abkommen von 1938 wurden die sudetendeutschen Gebiete und damit die hier lebenden 2,9 Millionen Deutschen und 0,7 Millionen Tschechen wieder dem Deutschen Reich zugeschlagen. 1939 schufen die Nazis den Reichsgau Sudetenland mit der Hauptstadt Reichenberg. Ab Mai 1945 gehörte die Stadt zur wiedergegründeten Tschechoslowakei, die deutschsprachige Bevölkerung wurde bis auf einige als „Antifaschisten“ klassifizierte Personen enteignet und vertrieben. Durch das Beneš-Dekret wurde das private und öffentliche Vermögen der deutschen Bevölkerung konfisziert, das Vermögen der evangelischen Kirche durch das Beneš-Dekret 131 liquidiert, das der katholischen Kirchen in der kommunistischen Ära enteignet.
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt: Schloss Liberec (bei unserem Besuch im Schlosspark Ausstellung des deutsch/tschechischen Europäischen Wertewanderwegs), Rathaus im Neorenaissancestil, der Marktplatz, die Antonius Kirche, die Kreuzkirche als wertvollstes Barockgebäude der Stadt, die Wallenstein-Häuser, zwischen 1678 bis 1681 erbaute Fachwerkhäuser.
Albrecht Wenzel Eusebius von Waldstein (tschechisch Valdstejna), 1583 in Hermanitz an der Elbe (Heřmanice nad Labem (cze)) geboren und 1634 in Eger ermordet, war im Dreißigjährigen Krieg der bekannteste Feldherr auf Seiten der katholischen Liga und wurde in Schillers Drama dichterisch verewigt.
Der Name Sudetenland leitet sich ab vom Gebirgszug der Sudeten, der das Erzgebirge mit den Karpaten verbindet, insgesamt 310 Kilometer lang und bis zu 50 Kilometer breit ist. Die Sudeten liegen in Deutschland, Tschechien und Polen, bilden die nordöstliche Umrahmung des Böhmischen Becken und gliedern sich in mehrere eigenständige Gebirgsgruppen von denen das Riesen- und das Altvatergebirge die bedeutendsten sind. Die höchste Erhebung ist die Schneekoppe im Riesengebirge mit 1603 m. Die Namensgebung ist wahrscheinlich abgeleitet von Soudeta ore (deutsch Wildschweinberge), erstmals vom griechischen Geographen Ptolemäus verwendet als Bezeichnung für die Gebirge die im heutigen Norden von Tschechien liegen.
35 Kilometer, 520 Höhenmeter, maximale Höhe 670 mLæs mere
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- Dag 14
- tirsdag den 10. maj 2022 kl. 20.24
- ☁️ 16 °C
- Højde: 526 m
TysklandJohannisstein50°50’3” N 14°43’33” E
Höhenluft im Zittauer Gebirge
10. maj 2022, Tyskland ⋅ ☁️ 16 °C
Liberec bis Hain (Lückendorf)
Ab Liberec verläuft der Radweg weitgehend in der Nähe der Neiße, oft auf asphaltierten Nebenstraßen. Nach Machnín (Machendorf) führt ein angenehm fahrbarer Waldabschnitt vorbei am Bahnhalt Burg Hamrštejn (deutsch Hammerstein). Wir stellen die Räder ab, ein kurzer Anstieg führt zur Ruine der 1350 von den Bibersteinern erbauten Burg. Über Chrastava (Kratzau), Bílý Kostel nad Nisou (Weißkirchen an der Neiße) mit der Weißen Kirche und Chotyně (Bad Ketten), oberhalb davon liegt Hrad Grabštejn (Burg Grafenstein), eine der ältesten Burgen Nordböhmens nach Hrádek nad Nisou ( Grottau) im Dreiländereck und hier über die Grenze nach Hartau. Wir nehmen den Richtung Jonsdorf ausgeschilderten Radweg. Nach dem Parkplatz Eichgraben auf der Straße ein langer und teilweise steiler Anstieg. Am höchsten Punkt Abzweigung Richtung Lückendorf. Vor dem Luftkurort faszinierende Aussichtspunkte - der "Sudetenblick" reicht bis zum Jeschkenrücken bei Liberec und weiter. Am Ende einer steilen Abfahrt mit ebenfalls beeindruckenden Fernblicken erreichen wir den Kelchstein, ein pilzförmiger Kreidefelsen, Teil des Naturdenkmals Kelchsteine im Zittauer Gebirge. Kurz vor Oybin noch einmal ein kurzer, knapp ein Kilometer langer Anstieg mit teilweise 10%iger Steigung zu unserem heutigen Etappenziel in Hain, unmittelbar an der tschechischen Grenze gelegen. Abendspaziergang entlang des Grenzverlaufs.
Das Zittauer Gebirge, früher auch Lausitzer Kamm genannt, mit einer Maximalhöhe von 792m im SO von Sachsen gelegen gehört zu den Sudeten und ist der deutsche Teil des Lausitzer Gebirges, das sich beidseits der sächsisch-böhmischen Grenze erstreckt.
42,6 Kilometer, 600 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 15
- onsdag den 11. maj 2022
- ⛅ 24 °C
- Højde: 298 m
TysklandSohland51°2’37” N 14°25’34” E
Entlang der Spree
11. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 24 °C
Hain bis Sohland an der Spree
Nebenstraße nach Johnsdorf. Abstecher zur Jonsdorfer Felsenstadt, ein Sandsteinfelsengebiet und Kletterparadies. Ab hier folgen wir dem Sächsischen Mitttelgebirgsradweg nach Waltersdorf und Großschönau, an der Deutschen Fachwerkstraße gelegen mit zahlreichen Umgebindehäusern. Der Mandau (tschechisch Mandava) entlang fahren wir durch Tschechien nach Varnsdorf und weiter nach Seifhennersdorf, wieder in Deutschland. Grenznahe Wege mit Steigungen bis zum 474 m hohen Hutungsberg, eine Kuppe auf dem Neugersdorfer Lössrücken in der Östlichen Oberlausitz. Dort unmittelbar an der Grenze zu Tschechien einer der zahlreichen Bismarcktürme in Sachsen. Entlang der Grenze zur Spreebrücke bei Ebersbach und auf dem Spreeradweg über Neusalza-Spremberg und Taubenheim/Spree zum Zielort Sohland.
Die Spree (sorbisch Sprjewja) entspringt aus drei Quellen im Lausitzer Bergland in der Nähe der tschechischen Grenze, fließt im Oberlauf kurz durch den nördlichsten Teil Tschechiens, bildet zwischen Neugersdorf und Ebersbach für einige hundert Meter die deutsch-tschechische Grenze, fließt durch die Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Berlin und mündet in Berlin-Spandau nach 400 Kilometer in die Havel. Der Name Spree leitet sich ab aus der germanischen Grundform spreu̯- ,stieben, säen, sprengen, spreizen, sprühen‘. Der germanische Name Sprēw- sei dann als Sprěva oder Sprěv’a in das Slawische übernommen worden, worauf wiederum die deutsche Form Spree zurückgehe (laut Wikipedia). In der Regel wird der Name als ,die Sprühende‘ gedeutet. Allerdings ist die Spree nicht unbedingt "sprühend", sondern ein ziemlich träge dahinfließender Fluss.
Das Umgebindehaus ist ein besonderer Haustyp, der in Niederschlesien, der Oberlausitz, Nordböhmen und im Elbsandsteingebirge vorkommt, eine Kombination aus Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise. Das Obergeschoss des Hauses ruht mit dem Dach auf einem hölzernen Stützgerüst aus Holzständern (den Umgebindejochen), das sich im Außenbau als typische Rundbögen zeigt.
56 Kilometer, 470 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 16
- torsdag den 12. maj 2022
- ⛅ 21 °C
- Højde: 123 m
TysklandKirnitzsch50°55’2” N 14°9’11” E
Durch die Sächsische Schweiz
12. maj 2022, Tyskland ⋅ ⛅ 21 °C
Sohland an der Spree bis Bad Schandau
Auf einer Nebenstraße nach Wehrsdorf, vorbei an der "Steinvilla", ehemalige Fabrikantenvilla der Textilfirma Richter; ein langer Anstieg bis auf 500m üNN auf einer stark frequentierten Verkehrsstraße mit anschließender Abfahrt nach Langburkersdorf (Schloss und Rittergut); bergauf bis Rugiswalde, von dort ausgeschilderter, meist geteerter Radweg hinunter nach Sebnitz (Besichtigung katholische Kirche Kreuzerhöhung, Marktplatz, "buntes Haus"). Auf dem Sächsischen Mittelgebirgsweg nach Saupsdorf und grenznah weiter bis Hinterhermsdorf, direkt an der Grenze gelegen. Hier trifft unser Radweg auf den aus Tschechien kommenden Rübezahlweg, der uns ab jetzt bis kurz vor Bad Schandau begleitet. Lange Abfahrten ins Kirnitzschtal und entlang der Kirnitzsch in der Kernzone des Nationalparks Sächsische Schweiz bis nach Bad Schandau mit kurzen Stopps in der Neumannsmühle und am Lichtenhainer Wasserfall.
Die Neumannmühle - ein technisches Denkmal am Eingang der Großen Zschand - ist die älteste Säge- und Holzschliffmühle im Kirnitzschtal. Mit dem Schliff wurden Fasern zur Papierproduktion gewonnen. Das Verfahren der Papierherstellung aus Holzfasern wurde von Friedrich Gottlob Keller entwickelt und patentiert, der es dem Wabenbau der Wespen abgeschaut hatte. Der talentierte Erfinder verbrachte seinen Lebensabend unter kargen Verhältnissen in Krippen bei Bad Schandau.
Der große Zschand ist mit sechs Kilometer das längste Trockental der Sächsischen Schweiz und verläuft von der Neumannmühle bis in die Böhmischen Schweiz. Vor der Erschließung des Elbsandsteingebirges war das Tal wegen seiner geringen Wasserführung eine wichtige Handelsverbindung zwischen Sachsen und Böhmen.
Der Nationalpark Sächsische Schweiz wurde 1990 gegründet, umfasst eine Fläche von 93,5 km² in den rechtselbischen Kerngebieten des Elbsandsteingebirges im Freistaat Sachsen und findet seine Fortsetzung auf tschechischer Seite im Nationalpark Böhmische Schweiz.
Das Elbsandsteingebirge erstreckt sich beiderseits der Elbe zwischen der tschechischen Stadt Děčín (Tetschen) und dem sächsischen Pirna. Der höchste Berg ist mit 723 Metern der Děčínský Sněžník (Hoher Schneeberg) im tschechischen Teil des Gebirges, die höchste deutsche Erhebung ist der Große Zschirnstein (561 m). Das Charakteristikum der Region sind die stark zerklüfteten Felsenlandschaften. Die wilde Naturschönheit stand bei den Romantikern für ein intensives Gefühlsleben. In der Ära der Romantik war Dresden die Heimat der deutschen Kunstwelt. Von der Kulturmetropole aus unternahmen die Künstler Ausflüge in das Elbsandsteingebirge. Hier entstanden Gemälde wie "Der Wanderer über das Nebelmeer" von Caspar David Friedrich (1818) und auch Ludwig Richter holte sich im Felsenmeer Inspirationen. Richard Wagener bringt 1850 Teile seiner Oper Lohengrin zu Papier und Carl Maria Weber 1821 den Freischütz.
59 Kilometer, 820 Höhenmeter, Maximale Höhe 500 mLæs mere
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- Dag 17
- fredag den 13. maj 2022
- ☁️ 21 °C
- Højde: 115 m
TysklandBad Schandau, St. Johannis50°54’60” N 14°9’19” E
Ausflug in die Böhmische Schweiz
13. maj 2022, Tyskland ⋅ ☁️ 21 °C
Ausflug zum Prebischtor (Pravčická brána)
Entlang der Elbe über Schmilka nach Hřensko; an Touristenständen vorbei in die Böhmische Schweiz. Die letzten zwei Kilometer Wanderung zum Naturdenkmal Pravčická brána, das größte natürliche Sandsteintor Europas und das populärste und am intensivsten erforschte Objekt im tschechischen Teil des Nationalparks, gebildet von zwei Felsen, die sich gegenseitig stabilisieren.
Auf dem Rückweg Stopp in Schmilka und dem historischen Personenaufzug in Bad Schandau aus dem Jahr 1904. Von der Aussichtsplattform beeindruckende Aussicht auf die Stadt und das Elbtal.
23 Kilometer, 150 HöhenmeterLæs mere
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- Dag 18
- lørdag den 14. maj 2022
- ☁️ 18 °C
- Højde: 371 m
TysklandForst Reichstein50°50’10” N 14°2’55” E
Im Reich der Felsentürme
14. maj 2022, Tyskland ⋅ ☁️ 18 °C
Bad Schandau bis Ottomühle
Über die Elbbrücke auf den rechtsseitigen Elberadweg bis zur Abzweigung in den Hirschgrund auf den Fernradweg Sächsisches Mittelgebirge; auf einem asphaltierten Rad- und Wanderweg mit Steigungen bis maximal 20 % und mehreren nicht ungefährlichen Straßenabbrüchen nach Schöna. In Schöna weiter bergauf bis auf 420 m Meereshöhe. Dort Ausblicke auf die Schrammsteine, eine stark zerklüftete Felsformation des Elbsandsteingebirges östlich von Bad Schandau, und den Zirkelstein. An einer Weggabelung auf einem Forstweg unterhalb des Großen Zschirnstein wählen wir einen grenznahen Weg zum Taubenteich und weiter zum Fuchsteich; an der tschechischen Grenze entlang zum Grenzübergang Eulenthor. Von dort zweigen wir ab ins Tal der Dürren Biela. Hier geht es vorbei an beeindruckenden Felsentürmen durch die Felsenstadt bis zum Weiler Ottomühle, ein Ortsteil von Rosenthal-Bielatal.
Der Name Sächsische Schweiz wurde von den beiden Schweizer Malern Adrian Zingg und Anton Graff geprägt. Beide wurden im Jahr 1766 als Professoren an die Dresdner Kunstakademie berufen. Als sie das Elbsandsteingebirge sahen und dort wanderten fühlten sie sich an ihre Heimat – die Schweiz und das Jura-Gebirge – erinnert. In ihren Briefen an Verwandte in der Heimat verwendeten sie den Ausdruck „Sächsische Schweiz“ als Bezeichnung für das Elbsandsteingebirge.
Durch die aufkommende Romantik verbreitete sich der Ausdruck „Sächsische Schweiz“ weiter. Viele Romantiker erlebten hier Ideale, die ihnen an anderen Orten fehlten. Sie mochten die Landschaft, die Berge, Wände, Türme, Bäche, Flüsse und Wälder. Für den spirituellen Caspar David Friedrich (1774 bis 1840) war die Natur göttliche Schöpfung. „Der Maler sollte nicht nur malen, was er vor sich sieht, sondern was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er zu malen, was er vor sich sieht.“
37 Kilometer, 670 Höhenmeter, Maximale Höhe 490 m üNN, maximale Steigung 20%Læs mere
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- Dag 19
- søndag den 15. maj 2022
- ☀️ 17 °C
- Højde: 626 m
TysklandKurort Bärenfels50°47’44” N 13°40’18” E
Im Osterzgebirge
15. maj 2022, Tyskland ⋅ ☀️ 17 °C
Ottomühle bis Kurort Bärenfels
Der Sächsische Mittelgebirgsweg führt gegenüber der Ottomühle im Glasergrund bergauf bis zum Zeisigsten (551m); auf dem Gipfel ein 360 Grad Blick. Leicht bergab geht es nach Hellendorf und von dort auf einem asphaltierten Weg wieder bergauf. Auf der Anhöhe verlassen wir den ausgeschilderten Fernradweg und fahren Richtung Grenze hinab nach Bienhof im Oelsengrund, wo uns ein erneuter beschwerlicher Anstieg auf Feldwegen mit vereinzelten Schiebepassagen erwartet, bis auf eine Höhe von 590m üNN. Eine kurze Abfahrt bringt uns nach Oelsen. Wieder geht es kurz bergauf und anschließend eine kurze Strecke dem Bach Gottleuba genau an der deutsch-tschechischen Grenze entlang. Nach der Autobahnunterführung treffen wir wieder auf dem Fernradweg. Nach Geising verläuft der Radweg auf einer stark frequentierten Straße bergauf bis Altenberg. Von dem Wintersportort Altenberg sind es dann noch acht Kilometer zu unserem Übernachtungsort Bärenfels, vorbei an den Speicherseen Galgenteich und durch den Ort Schellerhau.
Altenberg, ein staatlich anerkannter Kurort im Osterzgebirge mit knapp 8000 Einwohner, ist vor allem als international bedeutender Wintersportort bekannt und verdankt seine Gründung wahrscheinlich dem Zinnbergbau. Bereits im 12. Jahrhundert wurde hier mit dem Abbau von Zinnseifen begonnen.
In der Dresdner Straße steht eine kursächsische Postmeilensäule aus dem Jahr 1772. Die Aufstellung dieser Distanzsäulen befahl August der Starke (1670 - 1733), Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen und gleichzeitig König August II. von Polen, um den Handel zu fördern und das Verkehrswesen zu modernisieren. Sie standen an den Poststraßen des damaligen Kursachsens. Es wurden Viertelmeilen-, Halbmeilen- und Ganzmeilensäulen aufgestellt. Die verwendete Maßeinheit für die Entfernungsangaben war die Wegstunde (1 Stunde war eine halbe Postmeile und entsprach 4,531 Kilometer). Während die Straßensäulen nur mit den lateinischen Initialen des Landesherren versehen waren (AR für Augustus Rex), prangten an den Obelisken in den Städten auch die kursächsischen und polnisch-litauischen Doppelwappen mit der polnischen Königskrone als Zeichen der sächsisch-polnischen Union von 1697 bis 1763.
47 Kilometer, 1020 Höhenmeter, maximale Höhe 720 m üNNLæs mere
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- Dag 20
- mandag den 16. maj 2022
- ☁️ 21 °C
- Højde: 596 m
TysklandAbendstein50°44’5” N 13°35’15” E
Auf dem Kamm des Erzgebirges
16. maj 2022, Tyskland ⋅ ☁️ 21 °C
Bärenfels nach Holzhau
Vom Hotel zurück nach Schellerhau. Teilweise auf Schotterwegen geht es kontinuierlich bergauf bis zum Gipfel des Kahlebergs, mit 905 m die höchste Erhebung auf deutscher Seite des Osterzgebirges. Traumhafte Fernblicke bis ins Dresdner Elbtal, die Sächsische Schweiz und das Böhmische Mittelgebirge.
Abfahrt nach Zinnwald-Georgenfelde, unmittelbar an der Grenze der höchstgelegene Ort im Osterzgebirge und aus der Zusammenlegung von mehreren bergmännischen Siedlungen entstanden. Die erste Besiedlung auf der Suche nach Zinnvorkommen fand wahrscheinlich im 13. Jahrhundert statt. 1728 emigrierten 800 Protestanten (Exulanten) aus dem böhmischen Teil von Zinnwald (heute Cínovec), in das sächsische Zinnwald. In Georgenfeld wurde 1904 die Exulantenkirche erbaut. Seit 2019 ist der Zinnwalder Zinnerzbergbau Bestandteil des Unesco-Welterbes Montanregion Erzgebirge.
Die Montanregion Erzgebirge/Krušnohoří ist eine seit dem 11. Jahrhundert entstandene Bergbaulandschaft im Erzgebirge, beiderseits der sächsisch/böhmischen Grenze. Sie ist von einer Vielzahl historisch weitgehend original erhaltener technischer Denkmäler sowie zahlreicher mit dem Montanwesen in Verbindung stehender Einzeldenkmale und Sachgesamtheiten geprägt. Seit 2019 gehört sie zum UNESCO-Welterbe.
Das Wort Exulant ist das Partizip Präsens des Verbs exulare (exsulare), welches wiederum aus ex für "aus oder heraus" und solum für "Boden oder Land" entstanden ist. Exulanten sind also die "außerhalb ihres Landes Lebenden". Exilant ist dagegen eine neuere Wortschöpfung die von exsilium (ebenfalls vom Wortstamm exul abstammend) abgeleitet wurde. Die Geschichtswissenschaft bezeichnet mit Exulanten die protestantischen Glaubensflüchtlinge, die im 16. bis. 18. Jahrhundert wegen ihres religiösen Bekenntnisses aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Als Exulantenkirchen werden Kirchen in Exulantensiedlungen bezeichnet, die von böhmischen Exulanten in ihrer neuen Heimat errichtet oder genutzt wurden. Die Protestanten aus Böhmen wanderten größtenteils ins benachbarte Kurfürstentum Sachsen, nach Franken oder in die Mark Brandenburg aus. Dort wurden sie in den bestehenden Gemeinden integriert oder sie bildeten eigene Exulantengemeinden.
Vorbei am Georgenfelder Hochmoor geht es parallel der Grenze auf dem Kammweg bergauf bis zu einer Höhe von 890 m. In Neu-Rehefeld kurzer Abstecher über die Grenze. Die Abfahrt nach Neuhermsdorf verläuft teilweise auf der aufgelassenen früheren Eisenbahnlinie; wir passieren den alten Bahnhof Neuhermsdorf-Rehefeld. Ganz in der Nähe liegt auf tschechischer Seite die Quelle der Moldau (Moldova).
Hinter Neuhermsdorf sehr idyllische neben der Grenze verlaufende Wegstrecke im Wiesengrund bis Teichhaus. Wir befinden uns auf dem Glasmachersteig Osterzgebirge. Neun Glashütten stehen in und um die Orte Moldavia/Moldau, Holzhaus und Hermsdorf. Entstanden sind sie seit dem 14. Jahrhundert als neue Siedlungen angelegt wurden und dadurch bei den Rodungen riesige Holzmengen anfielen, die in den Glashütten verarbeitet wurden.
Hinter Teichhaus steiler Anstieg neben der Steinkuppe zum Ort Hoch-Holzhau. Der Fernradweg Sächsisches Mittelgebirge verläuft geradlinig auf einem geteerten Forstweg. Bei der Ringelhütte biegen wir ab auf die Verkehrsstraße hinunter nach Rechenberg von der auf halber Höhe wiederum der "Kammweg" abzweigt, der uns dann in den Ort Rechenberg führt. Auf einer Ortsverbindungsstraße sind es noch drei Kilometer nach Holzhau. Morgen werden wir vom Bahnhof Holzhau zurück nach Berlin fahren.
41 Kilometer, 640 Höhenmeter, maximale Höhe 905 üNNLæs mere

































































































































































































































































































































































