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  • Day 8

    Bennichens Mondfahrt

    February 18, 2022 in Réunion ⋅ ⛅ 16 °C

    Ein weiteres Mal erwies sich Benjamin als kooperatives Reisebaby (zumindest für die erste Tageshälfte…) und wachte wie geplant zwei Stunden früher auf als sonst, damit wir unser besonderes Ziel ansteuern konnten. Es ging nämlich nicht auf den Mond und auch nicht auf den Mars - obwohl es streckenweise durchaus so aussah - sondern zum Vulkan ‚Piton de la Fournaise‘. Dieser ist noch immer aktiv und zuletzt erst kurz vor Weihnachten für etwa drei Wochen ausgebrochen. Die Lavalandschaft darum herum sieht wirklich aus, als wäre man auf einem ganz anderen Planeten gelandet und alles wirkt ganz unwirklich. Dass die ganze Insel mit all ihren Farben und ihrem Pflanzenreichtum aus genau diesem Lavagestein besteht, ist für mich völlig unverständlich. Bis ganz zum Krater haben wir es nicht geschafft, die Höhe wollten wir uns und unserem Kind nicht zu lange zumuten, aber so lang wir dort waren, hat es uns allen gut getaugt. Anschließend fuhren wir auf Xaviers Geheiß noch einen Aussichtspunkt an, von dem aus man auf die bewaldeten Berge der Inselmitte und eine nur über Gondeln erreichbare Siedlung blicken konnte. Während der äußere Ring der Insel nämlich sehr gut erschlossen und mit Straßen befahrbar ist, ist das Innere teils so unwegsam, dass die dort befindlichen Siedlungen nur mit dem Hubschrauber oder eben Gondeln erreichbar sind.
    An besagtem Aussichtspunkt machten wir in einer der eigens dafür aufgestellten Steinhütten ein Mittags-Picknick (Lieblings-Freizeitbeschäftigung hier, wir erinnern uns) und wollten dann eigentlich noch einen großen Schlenker fahren. Dann hätten wir die Ostküste, die zu einem großen Teil von skurrilen Lavagestein-Formationen bedeckt ist, auch noch von unserer Liste streichen können. Benjamin machte uns aber eindeutig klar, dass er keine Lust mehr auf Autofahren hat (von wem er das wohl hat 😇), weswegen wir stattdessen auf schnellstem Weg zurück nach Manapany fuhren. Dort konnte er nach Herzenslust strampeln und sich drehen, während wir versuchten, Elisabeths Lenkdrachen zu entwirren. Zum Abendessen wurden wir von Mamia (vielen Dank!) allesamt ins Restaurant eingeladen, wo es für Christoph Schwertfisch und Wespen (geteilt mit Xavier) und für mich Wokgemüse gab. Ganz witzig irgendwie diese Mischung in der reunionischen Küche 😌
    Morgen Nachmittag soll es hier dann anfangen zu stürmen, da ein Zyklon die Insel streift. Momentan sieht es so aus, als könnte die kommende Woche sehr verregnet werden, es gilt bisher aber nur ‚Alerte jaune‘ (Alarmstufe gelb), weil es wohl lang nicht so schlimm werden soll, wie der letzte Zyklon vor zwei Wochen. Was würdet ihr machen? Bleiben? Heimfliegen?
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