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  • Day 12

    Im Herzen der Insel

    February 22, 2022 in Réunion ⋅ ☁️ 19 °C

    Nach der ernüchternden Nachricht, dass die Route de Cilaos gesperrt worden war, hatten wir die Hoffnung schon fast aufgegeben, noch in die Inselmitte fahren zu können. Wir gestalteten unseren Vormittag also gemütlich, besuchten den Obst- und Gemüsehändler unseres Vertrauens und schnippelten Ofengemüse fürs Mittagessen. Als ich gerade bei den Auberginen angelangt war, wurde die Sperrung doch wieder aufgehoben und wir konnten doch den Weg nach Cilaos antreten! Juhuuu!
    Während Benjamins Mittagsschlaf machten wir uns also auf und fuhren die sehr abenteuerliche Straße in die Inselmitte. Mal fuhren wir eng an schroffen Felsen entlang, mal durch Wasserrinnsale, die sich nach dem Regen der letzten Tage den Weg ins Meer bahnten, mal öffnete sich vor uns der Blick auf die bewaldeten Berge, mal fiel neben uns eine steile Klippe in die Schlucht ab. So schlängelten wir uns immer tiefer ins Herz der Insel bis wir schließlich, auf 1200 M in Cilaos angekommen waren. Cilaos trägt seinen Namen entweder aufgrund eines älteren Worts, das so viel bedeutet wie: „diesen Ort verlasse ich nicht“ oder es wurde von einem Sklavereiflüchtling mit demselben Namen gegründet, da sind sich die Historiker uneinig. Es ist jedoch belegt, dass jene Menschen auf der Flucht vor den Sklaventreibern die ersten waren, die die ehemaligen Vulkankrater („Cirques“) entdeckten und bewohnten. Heute erinnert absolut nichts mehr an die vulkanische Vergangenheit der Gegend, so üppig ist das Grün und die vielen Wasserfälle haben mit Lava auch nicht viel gemeinsam. In unsrer Freude darüber, dass wir doch hinfahren können, hatten wir zwar warme Sachen und Regenkleidung für Benjamin eingepackt, uns selbst aber völlig vergessen. Meine Regenjacke war zum Glück noch im Auto, Christoph war unter dem Poncho gut geschützt und beim Laufen gewöhnten wir uns auch schnell an die „frostigen“ 20 Grad - lediglich passenderes Schuhwerk hätte ich gern gehabt. Macht nichts, denn auch so stapften wir fröhlich durch die kleine Ortschaft und erkundeten die Pfade oberhalb, die durch den Wald zu den anderen Cirques führen. Wir sahen aber recht schnell ein, dass der Zustand der Pfade, die nach dem Zyklon noch nicht wieder instand gesetzt worden waren, eine größere Tour verhinderte. Trotz Regen und Wolken war es eine schöne Zeit da oben und allein wegen der atemberaubenden Aussichten bei der Hin- und Rückfahrt hat es sich schon gelohnt.
    Morgen machen wir dann noch ein Stück Ostküste und dann sind wir wirklich ziemlich rumgekommen auf der Insel 😌
    Der Countdown läuft!
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