• Mee(h)rkatzen

    September 10, 2024 in Madagascar ⋅ 🌬 27 °C

    Schon vor dem Frühstück ziehen Katja und ich mit Kamera los. Inzwischen wissen wir wo die Lemuren morgens zu finden sind. Katta's und Sifaka's wärmen sich in den ersten Sonnenstrahlen auf und frühstücken. Wir auch.
    Nach Café und Ei fahren wir in einen etwas weiter entfernten Trockenwald. Vorbei an einem Dörfchen mit wackligen Hütten ohne Wasser und Strom, umgeben von einer dicken "Hecke" aus Kakteen - ein Stacheldraht 2.0. Es hat sich nichts geändert. Wasser muss am Fluss geholt werden. Ist dieser trocken, wird in die Tiefe gebuddelt. Die Kanister tragen die Frauen auf dem Kopf und in jeder Hand auch noch einen, auf dem Rücken ein Kind.
    Fahrrad fahren dürfen nur die Männer...
    Der Trocken- und Dornenwald hat es uns angetan. Immer wieder bestaunen wir die Pflanzen und freuen uns über Wieselmaki (diesmal finde ich das Tierchen zwischen den Ästen💪🏾), Katta, Sifaka, Gecko und Chamäeleon
    Genüsslich knabbern die Lemuren die tollen Blüten ab und bewegen sich geschickt durch den stacheligen Wald.
    Nach dem Zmittag treiben wir uns in der grosse Anlage rum. Das kleine Museum bietet in einem muffigen Haus einen kleinen Einblick in die Vergangenheit, welche noch immer Gegenwart ist. Stirbt ein Dorfbewohner, wird dieser ca. ein Jahr lang im Haus gelagert. Währenddessen wird ein Grab gebaut. Sobald der Körper im Grab liegt, wird das Haus angezündet und niedergebrannt. Dann kommen Steine an den ehemaligen Platz des Hauses, da dort niemand mehr etwas einbauen darf.
    Der Tod ist tabu.
    Wir widmen uns nun wieder dem Leben um uns herum.
    Es gibt keine bessere Beschäftigung als die Meerkatzen bei ihrem Treiben zu beobachten.🥰 Unermüdlich versuchen wir, beim sich verändernden Licht, die Erinnerung im Bild festzuhalten.
    Würden gerne das Chamäleon beim Jagen ablichten und legen ihm deshalb eine halblebendige Fliege vor die Nase. 🤭 Ohne Erfolg, Furcifer oustaleti ist nicht interessiert.
    Ein Teenie-Katta knabbert an einem Papier. Um ihn zu schützen, nehme ich ihm vorsichtig das Papier weg. Er würde es gerne wieder haben und versucht ebenfalls sehr vorsichtig an das Papier in meiner Hand zu kommen. Seine Händchen sind fein, flauschig und warm. Zum dahin schmelzen.😍
    Auch nach dem Abendessen machen wir nochmals einen Spaziergang. Das Chamäleon schläft. Tun wir es ihm gleich 😴
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