• Wanderhumor

    Aug 17–18 in Vietnam ⋅ ☁️ 17 °C

    Es geht auf eine (kleine) Reise. Mein Guide (ich habe leider seinen Namen vergessen 🫠) holt mich im Hostel ab und wir steigen zusammen in einen schwarzen SUV, welcher uns bis an den Start des Berges bringt. Eigentlich hatte ich gehofft, dass sich noch andere Menschen dieser Tour anschließen, aber dem war nicht so. Die erste Etappe dauert knapp zwei Stunden, in welcher wir wir mal durch mehr oder weniger festes Terrain laufen, das Wetter ist noch stabil für mein grau-meliertes Sportshirt. Beim ersten Wasserstop treffen wir auf eine Gruppe von Franzosen (👺). Wir essen zusammen, während sich draußen die Kühe raufen. Die drei kommen aus Straßburg und studieren Medizin und sind eigentlich für ein Praktikum im Universitätskrankenhaus in Hanoi.
    Wir üben uns in unseren Sprachkenntnissen (Schimpfwörter und Schnitzel) und machen uns gemeinsam weiter auf den Weg. Von hier an mit gelegentlichem Regen. Wir kommen gut voran, die Steine sind nass aber überraschenderweise nicht rutschig. Mit dem laufen durch nicht tiefes Gewässer verhält es sich wie mit meinem Humor: Flach auftreten kann ich.
    Früher als geplant erreichen wir unsere Unterkunft für die Nacht. Meine nass-kalten Füße sind froh, über den Tee, den wir bei der Ankunft in die Hand gedrückt bekommen. Das "Dorf" besteht aus genau zwei Häusern, in dem einen schlafen wir und in dem anderen werden wir geräuchert. Es wird über dem Feuer gekocht, in der spärlichen Küche und im Nebenzimmer wird das Essen geschnittem und zubereitet. Eine knappe Stunde später sitzen wir vor 8 Plaatiktellern mit wunderbar duftenden Speisen, Fleisch, Tofu und gekochtem Bambus (überraschend lecker).
    Am Tisch nebenan feiern die Bewohner den Geburtstag der Dorfältesten und es fließt viel selbstgebrannter Reiswein. Wir sitzen fast drei Stunden zusammen mit den Guides und sherpas zusammen und unterhalten uns, lachen viel. Meine soziale Batterie ist schon lange leer alsnochbin mein Schlafsack steige. Die Nacht ist kalt und vor meinem Fenster fällt ein Regentropfen immer wieder laut. Die Dorfkatze terrorisiert mich und ich schrecke mehrmals auf, wenn ich etwas haariges neben mir spüre.
    Niemand aus der Gruppe schläft gut, und das einzige, was mich am Morgen motiviert ist der Gedanke an Kaffee um 5:30 Uhr. Unser eigentlicher Plan schon zum Sonnenaufgang oben zu sein fällt sowieso ins Wasser, da es zu neblig ist.
    Ich spüre den fehlenden Schlaf und den gestrigen Tag in der ersten Stunde besonders intensiv.
    Der erste Freudenschrei entfährt mir kurz vor acht als das erste Cable Car durch dem Nebel über uns hinwegschwebt. Doch von der ersten Sichtung moderner Zivilisation bis zum Gipfel vergehen noch über 25 Minuten, unzählige Treppenstufen, die auch einmal runter führen, bevor wir wieder nach oben gehen. Am Ende sind wir die einzigen, die vor der kleinen Pyramide stehen. Es werden zahlreiche Fotos gemacht, Medalien und wertlose Zertifikate verliehen.
    Runter nehmen wir die Seilbahn. Die umgerechnet 25 Euro sind jeden vietnamesischen Dong wert. Nicht nur, weil ich die 6 Stunden runter nicht mehr schaffen würde, sondern auch wegen der Fahrt über die grün-gelb gewellten Reisfelder, die wir nach dem durchbrechen der Wolken zu sehen bekommen
    Noch ein bisschen benommen kommen wir an der Talstation an wo unser Taxi schon aus uns wartet. Ich nehme mir für diesen Tag ein Einzelzimmer (mit der Hoffnung auf ejne dickere Matratze), eine Dusche und schlafe.
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