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  • Day 36

    "Und sei es unser letzter Tanz"

    August 31, 2019 in Norway ⋅ ⛅ 18 °C

    Heute bricht er nun an, unser letzter Tag in Norwegen. Es war doch erst vor ein paar Tagen als wir Schweden verließen und uns auf die Lofoten machten 🤔...komisch. So ist es aber nun, dem Wetter schien es genau so zu gehen...es regnete. Wir packten nur schnell zusammen und machten uns erstmal auf die Spur zu unserer letzten Station in Norwegen - Kristiansand. Von hier aus wollen wir morgen früh die Fähre nach Hirtshals (Dänemark) nehmen. Aber zuvor haben wir ja noch einen vollen Tag. Unterwegs schnappten wir uns noch etwas zum Frühstück und auf ging es. Die Landschaft schien zum ersten Mal wirklich flach zu sein und zeitweise waren keine Berge mehr zu sehen. Linke Hand waren weite große Felder, rechts von uns der Atlantik. Dann wechselte die Landschaft in eine bereits vertraute Umgebung aus Schweden. Es schien eine Lightversion der Schären zu sein 😊. Noch einmal gingen wir die Stationen unseres Urlaubs durch und hatten wirklich Probleme alles noch zusammen zu bekommen, geschweige den chronologisch. Wieder wechselte die Landschaft, es wurde wieder bergiger und wir mussten noch einmal mehrere Berge passieren und ordentliche Serpentinen fahren. Dann wurde es geschichtlich...wir kamen am Jøssingfjord vorbei. Hier fand am 16.2.1940 die erste Kriegshandlung in Norwegen, während des 2. Weltkrieges statt, bevor 2 Monate später, die Wehrmacht Norwegen besetzte. Das deutsche Versorgungsschiff "Altmark" wurde von Marinesoldaten des britischen Zerstörers "Cossack" geentert. Weiter ging es und das Wetter wurde, je näher wir Kristiansand kamen, immer besser. Bei größtenteils blauem Himmel, Sonne und herrlich sommerlichen Temperaturen, schlenderten wir durch das schöne Zentrum von Kristiansand, am Hafen entlang und tranken ein schönes CB (Christiansand Brewery) in der Sonne. Jaaa...so muss ein leiser Abschied aussehen 😁. Am Abend ging es dann wieder ins Auto und zielsicher auf einen zuvor rausgesuchten Stellplatz in der Nähe der Fähre. Batz...Campen verboten...stand da in großen Lettern 😳. Auch in der Nähe gab es weit und breit keinen registrierten Wildcampingplatz oder offiziellen Campingplatz. Also mussten wir unsere erworbenen und gut trainierten, "In-der-Wildnis-campen-Fähigkeiten" aktivieren und selber suchen...und siehe da, 20min später hatten wir ein ruhiges Plätzchen im Wald gefunden 😊. Hier schlugen wir also unser Lager auf und es gab zum Abschluss noch mal...Nudeln in Tomatensauce mit Kjøttbolla. Schon während des Essens erkannten wir den Haken an unserem genialen Stellplatz...Gnitzen bzw. Knots bzw. Bartmücken. Minimücken welche kaum sichtbar sind und in jede Ritze krabbeln und stechen. Selbst ein Moskitonetz hilft nicht, die Maschen sind zu groß. Ralle und Claudia berichteten uns von diesen Viechern bereits auf den Lofoten. Sie kommen teilweise in solchen Schwärmen, dass einem nichts außer die Flucht bleibt. Es gibt Gebiete, vor allem in Schweden, welche im Sommer von einer dermaßen großen Mückenplage heimgesucht werden, dass sämtliche Aktivitäten drinnen stattfinden und Kinder Hüte mit Fliegennetzen tragen müssen. So schlimm war es bei uns zum Glück nicht, aber es reichte um uns zu wilden Tänzen zu bewegen und uns eher als gewollt, ins Innere unseres Pavels zu befördern. Anne hatte dennoch alles mückenfest gemacht und ein Glück...drinnen hatten wir Ruhe vor den Biestern. Ohne Witz...wenn der liebe Gott keinen Bock mehr auf die Menschheit hat, dann schickt er eine Plage dieser abartigen Viecher los...die Menschheit wird in den Wahnsinn getrieben und löscht sich deutlich schneller aus. Und da hockten wir nun, in unserem Pavel. Kaum zu glauben dass es eventuell die letzte Nacht sein sollte.Read more