• Radhime bis Kalpaki

    November 15, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 9 °C

    Am Freitag, den 15.11.24 geht’s weiter in Richtung Griechenland 🇬🇷. Nach unserem Nachtquartier auf dem Campingplatz Radhima fahren wir auf der kurvenreichen Panoramastraße entlang vieler neuen Yachthafen- & Straßen-Projekte; dementsprechend verdreckt sieht unser MANí aus. In Orikum decken wir uns mit Lebensmittel ein. Ab hier geht’s dann durch den Nationalpark Llogara steil auf die Passhöhe (1027m) hinauf. Oben angekommen genießen wir die grandiose Aussicht auf die Albanische Riviera. In weiter Ferne erkennen wir die Silhouette einer griechischen Insel; wir tippen auf Korfu und ein Blick auf Google Maps bestätigt uns diese Vermutung.
    Auf zahlreichen Serpentinen runter auf knappe Meereshöhe geht’s wieder hinauf über den nächsten, kleineren Pass Qafe e Vishes (375m). An der Bucht von Porto Palermo kommen wir entlang des militärischen Sperrgebiets und haben eine gute Sicht auf den Eingang des 650m langen und 12m hohen U-Boot-Tunnel-Bunkers. Das Gelände ist nicht gesperrt, aber der Tunnel ist durch riesige Eisentore verschlossen. Schade, das wäre interessant gewesen. Wir rasten einige Hundert Meter weiter an der besagten Bucht, wo wir die Festung Porto Palermo besuchen wollen, die im frühen 19. Jahrhundert vom Herrscher Ali Pasha Tepelena ursprünglich auf einer Insel errichtet und erst später über einen Damm mit dem Festland verbunden wurde.
    Eine Legende besagt, dass diese Festung mit Unterstützung französischer Soldaten gebaut wurde. Nach der Fertigstellung ließ der als Tyrann bekannte Ali Pasha allerdings seine Bauhelfer hinrichten. Aber vielleicht ist das ja nur Legende.

    Auf diesem Parkplatz steigt aus einem großen „5-Sterne-WoMo“ aus Schaffhausen 🇨🇭ein Mann mit einem schneeweißen Hund aus. Wir erkennen ihn wieder. Das ist der Hund, der in Radhima auf unserem Campingplatz eine Katze totgebissen hat. Schrecklich, dass wir daran wieder erinnert werden. Aber dieses Mal ist der Hund auch angeleint; gut so!

    Nun aber schnell rein in die Festung. Am Eingang sollten wir 2x300Lek Eintritt zahlen, auf unsere Nachfrage nach Seniorenrabatt, sagt er, diesen gäbe es nur für albanische Rentner; aber mit dem 500-er Geldschein ist er zufrieden und winkt uns rein. Erst später stellen wir fest, dass wir gar keine Tickets bekommen haben.
    Wir sind die einzigen Besucher dieser historischen Anlage. Der Wärter hat offensichtlich Langeweile und spielt uns nach unserem Rundgang durch die dreieckige Festung ein Folklore Video vor und zeigt auf einen der fünf Sänger 👨‍🎤 und sagt: „der bin ich“! Dann telefoniert er mit einem Freund, stellt den Ton auf laut und beginnt zu singen und aus dem Telefon ertönt die Zweitstimme....; das war dann wohl sein Dankeschön für den 500-er Schein an „Schwarzgeld“.....!

    Unsere Route führt uns weiter durch große Olivenhaine. Hier werden die letzten Oliven 🫒 auf die ausgelegten Netze geschüttelt, verdorrte Äste gestutzt, gleich vor Ort „angekokelt“ und später als Brennholz verwendet.

    Wir steuern unsere Schlafbucht am Borsh Beach an. Wir sind hier die einzigen Camper am langen Kiesstrand mit Sicht auf Korfu. Kurz vor Sonnenuntergang machen wir einen großen Spaziergang entlang der verwaisten und während der „Winterpause“ verbarrikadierten Strandbuden. Auch hier entstehen viele neue Anlagen für Badegäste, u.a. ein großer „Radisson-Ferientempel“.

    Nach einer ruhigen Nacht und dem frühen “Weckruf“ um 7h am Samstagmorgen durch die Radisson-Baustelle fahren wir 50 Meter weiter, wo grad nicht gebaut wird und genießen unser Frühstück mit herrlichem Blick auf das Meer und und die Insel Korfu. Mehrere Hunde tummeln sich um unseren MANi, neugierig, gelangweilt, hungrig und Kings of the Beach. Eine Hündin fällt uns auf, abseits der Rotte, verschüchtert und in keinem guten Zustand. Sie bekommt die Reste von unserem Abendessen - Pasta und extra für sie verfeinert mit Salamischeiben. Wau, das schmeckt!!

    Wir brechen auf in Richtung Griechenland, fahren viele Kilometer durch die Berge und dann wieder entlang Tausender Olivenhaine, machen einen Umweg um eine Salzwasser-Lagune, den Butrintsee, der im Süden mit dem Meer verbunden ist.
    Nach kurzer Rast überqueren wir diese Verbindung namens Vivar-Kanal auf einer abenteuerlichen Seilfähre. Auf diese Fähre passen tatsächlich unglaubliche 4 PKW’s. Gut, dass die Überfahrt keine drei Minuten dauert. Et hät noch immer joot jejangen!

    Unser Abstecher entpuppt sich als ein größerer Umweg durch teils enge, beinahe einspurige Straßen. Irgendwann sollten wir auf einer engen 25km langen Schotterpiste das Land durchqueren, haben uns aber für einen weiteren Umweg auf einer großzügig, gut ausgebauten Berg- und Passstraße zur griechischen Grenze entschieden, werden schnell abgefertigt und erreichen endlich unser Nachtquartier im Dorf Kalpaki, das den Wohnmobilisten eine kostenfreie Parkfläche zur Verfügung stellt. Herzlichen Dank dafür! Nach einem kurzen Gang durch das Dorf und Einblick ins einzige (menschenleere) Restaurant am Platz entscheiden wir uns dann doch für ein gemütliches Abendessen in unserem RollingHome!
    Gute Nacht 😴😘💤🌙!
    Morgen steuern wir die Meteora-Klöster an, bleibt dran!
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