• Kalpaki nach Meteora 🇬🇷

    November 17, 2024 in Germany ⋅ ☁️ 4 °C

    Nach einer super ruhigen Nacht genießen wir unser leckeres Frühstück mit Andy‘s köstlicher Johannisbeermarmelade, Hannes macht den MANí startklar und Jürgen bedankt sich mit Hunde-Biscuits bei den zwei Hunden, die uns nachts behütet haben. Dann bewegen wir unser RollingHome noch kurz in die „City“ und decken uns mit köstlichen Leckereien aus der Dorf-Bäckerei/Konditorei ein. Die City von Kalpaki besteht im übrigen aus einem kleinen Supermarkt, zwei Bäckereien/Konditoreien, einem CoffeeShop, einem Restaurant und einem Barber-/FriseurShop, die ihr Angebot alle mehr oder weniger um die einzig große Kreuzung herum feilbieten.
    Nochmals dankend erwähnenswert, dass dieses kleinere Örtchen uns WoMobilisten einen kostenlosen NachtPlatz bietet!

    So, jetzt geht‘s aber auch los in Richtung Meteora-Klöster, wo Hannes vor ca 45 Jahren schon mal war und gespannt ist, was sich seither so alles verändert hat.

    Unser Navi gibt uns als reine Fahrzeit für die 158km von drei Stunden vor; also viel Berg- und Talfahrten liegen vor uns. Unsere Route führt uns wieder durch zahlreiche Olivenhaine, die sich bis weit oben in die Berge fortsetzen. Was für eine Arbeit; denn geerntet wird hier per Hand mit Hilfe ausgelegter Netze. Unseren ersten Stopp machen wir auf einer Anhöhe und genießen den Ausblick auf den Pamvotida-See, eine kleinere Museumsinsel (Ali Pascha und Revolutionszeit) und auf die am anderen Ufer liegende Stadt Ioannina.
    Wir schlängeln uns weiter auf kurvenreichen Bergstraßen in die Höhe, blicken auf der anderen Seite hinunter auf das Nebelmeer, das wir aber links liegen lassen. Später begrüßen uns verschneite Bergkuppen, wir passieren auf über 1000m Höhe eine Skistation mit großem Parkplatz und einer Art Rastanlage mit Restaurant und Hotel. Hier wird wohl im Winter mehr los sein. Unser Navi führt uns wieder runter und bietet uns eine schnellere Route an. Wir akzeptieren und freuen uns. Die Abkürzung scheint keiner zu kennen, wir sind alleine auf der Strasse. Doch dann, zunächst nur einzelne Steine, dann kleine Steinhaufen, immer mehr Geröll auf der Strasse, jetzt vereinzelte Steinbrocken, die bestimmt 70 Kilo schwer sind. Hhhmmmm, die Strasse gehört doch gesperrt, warum sind wir alleine hier unterwegs? Haben wir ein Schild übersehen? Kommen da jetzt gleich noch mehr Felsen von oben? Umkehren? Durchhalten? Wir sind plötzlich sehr angespannt. Und froh als wir am Ende der Strasse angelangt sind. Und wieder gilt: et hät noch alles jut jejangen!!!

    Wir machen ein kurze Zigaretten- & KaffeePause, erholen uns vom Streß und fahren die letzten Kilometer in Richtung Meteora-Klöstern, die wir von einer Anhöhe aus in der Ferne erkennen. Gleich geschafft!
    Direkt unten auf dem Bahnhofsgelände finden wir Platz für unseren MANí, wandern gleich los, um uns einen schnellen Überblick über die Stadt am Hang zu verschaffen.
    Fast menschenleere Straßen führen uns hinauf bis an die steil aufragenden Felsen, worauf die verschiedenen Klöster thronen. Noch bei Tageslicht entscheiden wir uns für ein Restaurant auf, das aktuell gut besucht ist, bekommen einen Tisch fern der Eingangstüre, wo wir glauben, gut geschützt zu sein von der nahenden „kühlen“ Abenddämmerung, die bei jeder Türbewegung ins Lokal dringt.
    Unangenehmer ist allerdings, was wir erst (zu spät) bemerken; zwei Tische weiter feiern zwei junge Großfamilien den 24. Geburtstag eines der drei Männer. Deren drei Kinder spielen und schreien, laufen um die Tische und quer durch das Restaurant und übertönen sogar eine andere achtköpfige, griechische Reisegruppe.
    Irgendwann brechen die dann auch (endlich) auf; es kehren eine gemütliche Atmosphäre und Ruhe ein und wir genießen ab jetzt unseren Aufenthalt hier.
    Nach dem leckeren Essen gehen wir schnellen Schrittes durch die kühle Nacht runter zu unserem rollenden Schlafzimmer.
    Wir freuen uns auf den morgigen Besuch der Klöster! Gute Nacht 💤🌙😴 !

    Früh werden wir geweckt vom Autoverkehr und einer Diesel-Rangierlock, die sich minutenlang warm läuft. Also geht Hannes kurz über die vierspurige Straße zum Bäcker, kauft leckere Sonnenblumenkern-Stangen und ein Riesen-Croissant ein, wir machen MANí reisefertig und fahren zu den Klöstern hoch.
    Die ersten Sonnenstrahlen erwärmen nicht nur unser Herz, sondern lassen das erste Kloster Agia Triada in einem warmen Licht erscheinen, was für ein Anblick! Dieses Kloster öffnet erst um 9:30h, also bleibt uns noch genügend Zeit; wir parken vor dem „Holy Monestry of St.Stephan“ und frühstücken erst mal in Ruhe. Dieses Kloster bleibt heute am Montag geschlossen.
    Danach laufen wir zu unserer ersten Kloster-Besichtigung, steigen hinunter zum Eingang, wo vor Jahren ein langer, steiler Treppenaufgang in den Felsen geschlagen wurde. Früher wurden die Besucher*innen über einen Flaschenzug nach oben geholt. Am Treppenaufgang werden wir von einem weißen Kater begrüßt. Er begleitet uns bis kurz vor dem eigentlichen Klostertor. Wir warten gemeinsam auf der Treppe bis die Uhr nun endlich 9:30h schlägt. Das Torschloß wird bewegt, der Kater hat wohl nur auf dieses Geräusch gewartet, springt sofort vom Hannes Schoß auf; weg ist er! Schönen Dank! Aber genau deshalb liebt Hannes die Katzen so sehr, die wissen, was sie wollen und tun‘s auch.
    Wir sind also die ersten Besucher an diesem Morgen. Neugierig auf das Innere des Klosters geht’s durch einen kurzen Treppenaufgang vorbei an einem kleinen dunklen mit Wandfresken geschmückten Gebetsraum in ein größeres Gebäude.
    Zu unserer Linken erkennt Jürgen schnell den Holzvorbau mit Seil-/Flaschenzug und meint: hier wurde doch ein Bondfilm gedreht! Richtig, einer der wohl bekanntesten Felsen in Meteora ist dieser mit dem Kloster „Agia Triada“; denn dieser diente bereits (trotz Widerstand von Seiten der Mönche) als Drehort für den erfolgreichen James Bond Film „In tödlicher Mission“ mit Roger Moore aus dem Jahr 1981.
    Auf unserem Rundgang entdecken wir die Klosterkapelle. Unter der hohen Kuppel und an den Seiten erzählen viele einzelne Wandmalereien von biblischen Geschichten. Filigran geschnitzte Bilderrahmen schmücken kleinere und große Bilder mit goldenem Hintergrund. Goldene Weihrauchgefäße und ein großer, goldener Kerzenleuchter pendeln von der Decke und strahlen eine friedliche Wärme und Ruhe aus. Wir verweilen hier eine ganze Weile bis ein erster weiterer Besucher die Klosterkapelle betritt.
    Auf dem höhergelegenen Felsen im Innenhof haben wir einen Überblick der stattlichen Größe des Klosters mit mehreren Räumlichkeiten, einem Gemüse- und Blumengarten und Wohnräumen, die alle nicht besichtigt werden können.
    Von hier oben sind die Klöster St.Stephan, Varlaam und zwei weitere gut zu erkennen.
    Fazit: „Kloster Agia Triada“ bietet sich ideal für einen frühen Besuch an. Zudem wird dieses nicht von großen Busunternehmen angefahren, weil zu klein im Verhältnis zu zwei/drei anderen und weil der Auf- und Abgang zu mühsam und daher zeitaufwendig sind.

    Beim zweiten Klosterbesuch, dem „Varlaam Kloster“ mit einfachem deutlich kürzeren Treppenaufgang, ist bereits eine große Zahl an vielen Besucher*innen vor Ort, große Gruppen blockieren ganze Räume und Plätze, so dass wir immer wieder die einzelnen „Lücken“ für unsere Besichtigung nutzen. Sehr gut, dass wir nicht während der Hauptsaison hier sind....! Highlights sind die Klosterkapelle, das Klostermuseum und die tolle Aussicht auf die umliegenden Felsen.
    Aber ganz ehrlich: das kleinere „Kloster Agia Triada“ war dagegen für uns eine wohltuende Ruhe-Oase und eigentlich ist der Anblick der einzelnen Kloster-Felsen und die Felsgruppe als Ganzes ein Natur-Phänomen.

    Hannes hat seinerzeit ein anderes Kloster besucht und wurde auch per Flaschen-/Seilzug in einem Netz mit Stehfläche für maximal vier Personen hochgezogen. Es gab wohl eine Maximal-Besucheranzahl, die gleichzeitig oben verweilen, so dass du erst hochgezogen wurdest, wenn Besucher*innen runter fuhren. Du wurdest am Eingang persönlich begrüßt und eigener Traubensaft und Selbstgebackenes wurde uns angeboten. Die tägliche Besucher*innen-Anzahl war damals im Mai lange nicht so groß wie heute in der Nebensaison.

    Wir verzichten auf weitere Besichtigungen und fahren in Richtung Delphi los!
    Bleibt dran!
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