- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 48
- Thursday, December 19, 2024
- ⛅ 18 °C
- Altitude: 97 m
GreecePlatia Exarchion37°59’3” N 23°44’7” E
Vathia > Kagio > Messene >Gythio

19.12. - Weiterreise von Vathia nach Kagio zum südlichen Zipfel vom Mani mit super Schlafplatz direkt an der Küste. Wir erleben heute Abend einen herrlichen Sonnenuntergang über dem Meer, allerdings leicht getrübt durch aufkommende Wolken am Horizont, dafür hat sich der Wind etwas gelegt. Gutes oder schlechtes Zeichen? Sei‘s drum, wir nehmen‘s wie‘s kommt!
Gleich nach dem Frühstück fahren wir ein kurzes Stück weiter, parken MANí an einer Gabelung, von wo wir unsere Wanderung zum südlichsten Zipfel des Mittelfinger Mani des Peloponnes beginnen. Die Wolken vom Vorabend kommen näher, aber wir lassen uns nicht beirren. An der letzten Bucht namens Kap Tainaron, einer Ansiedlung von wenigen Häusern und zwei Bistro/Restaurants, die gerade für die Hauptsaison auf Vordermann gebracht werden, machen wir einen kleinen Schlenker nach links zu einem kleinen Steinhäuschen, das sich bei näherem Hinsehen als Überreste eines „Tempels“ entpuppt. Davor befindet sich eine Statue von Poseidon und in der Nähe ein gut erhaltenes Mosaik. In einer Höhle finden sich neuzeitliche Hinterlassenschaften, mehrere Fotos und geschriebene Zettel/Karten, so eine Art Wunschzettel für das Todesorakel des Poseidon, haben wir später nachgelesen. Es soll ein Ort sein, an dem jeder mit Poseidon kommunizieren kann. Das erklärt die vielen Wunschzettel. Mit uns hat er nicht gesprochen, mmmhhhh ......
Ein Blick in den Himmel lässt uns schnell weiterziehen, um trockenen Fußes am Ziel anzukommen. Doch eine schöne Bucht unweit des besagten „Tempels“ lädt zum Baden ein; Jürgen will‘s wissen und nimmt ein schnelles Bad! Hannes ist eher zögerlich und bleibt trocken.
Dann geht’s weiter zum angepeilten Kap, aber die schwarze Wolkenwand und auch schon die ersten Tropfen ☔️ veranlassen uns zur Umkehr.
Kaum 300m hinter der Häuseransiedlung weint der Himmel stärker und wir werden schnell nass. In Windeseile ziehen wir unsere Regenjacken an, hüllen den Rucksack wasserdicht ein und halten Ausschau nach einem Unterstand. Die zwei schmucken Ferienhäuser am Wegesrand sind mit hohen Zäunen umringt und verriegelte Tore verwehren uns den Unterschlupf unter den üppigen Vordächern .....
Das Schlimmste ist nach zehn Minuten vorüber, jetzt haben wir aber auch keine Lust mehr auf eine Fortsetzung unserer Wanderung.
Wir fahren also wieder nördlich und übernachten unterwegs auf einem weniger idyllischen großen Schotterplatz. Die Nacht bleibt verregnet, Blitz und Donner gesellen sich dazu. Am Morgen danach ist alles vergessen und der Himmel hellt sich zusehends auf.
21.12. Heute fahren wir zur Höhle Vlychada Diros Mani, die Tickets haben wir gestern Abend schon online gekauft. Nebenan in dem kleinen „Kiosk- Café“ gibt’s vorab total leckeren Cappuccino und ein Riesen-Schoko-Croissant! Der Raum hier ist auf mindestens 25 Grad hoch erwärmt, wir entledigen uns schnell der Jacken&Pullover, die wir extra für die Höhle angezogen haben.
Die Damen hinter dem Tresen behalten ihre Wollmäntel an, wir sind eben die kälteerprobten Nordlichter (haha).
Dann geht’s los, erst werden wir von einem jungen freundlichen Mann per Boot durch die teils engen, labyrinthähnlichen Gänge gefahren. Oft müssen wir uns vorbeugen, weil einige Durchgänge wegen des hohen Wasserstandes infolge der letzten Regentage recht niedrig sind. Das ist auch der Grund, warum wir nicht die gebuchte, größere Tour machen können. (Ticket-Reduzierung wurde uns zurückerstattet)
Es ist ein Traum von Unterwelt - in einer Schönheit, die wir bislang so noch nicht gesehen haben. Stalagmiten und Stalaktiten in allen Größen und Variationen. Wir legen an einer Stelle an, steigen aus dem Boot und sollen uns dann alleine dem vorgegebenen Pfad zu Fuß die 300m entlang zum Ausgang bewegen. Der junge Mann fährt zurück. Normalerweise dürfen maximal 20 Besucher*innen pro Stunde die Tour machen, heute in unserem gebuchten Zeitfenster sind wir die Einzigen. Wir genießen die Höhle so ganz ohne weitere Touristen und Aufpasser. Einfach unbeschreiblich schön. Wir gehen mehrfach den Weg wieder zurück, dann nach vorne und noch einmal zurück, wie es uns halt gerade in den Sinn kommt. Phantastisch!!!
Am Ausgang geht’s auf dem Pfad am Felsen entlang zum Parkplatz. Aber der Weg wird immer wieder von den hohen Wellen der stürmischen See überspült; also checken wir die Lage in Richtung des Pfades ab und warten den richtigen Moment ab. Aber ganz unerwartet prasselt plötzlich eine riesige Fontäne von hinten über unsere Köpfe hinweg. Das Meerwasser läuft uns vom Nacken her den Rücken runter! Hannes dreht sich zu Jürgen um, der dort etwas perplex und pudelnass steht. Dann lachen wir uns beide über unsere Schusseligkeit kaputt und rennen los.
Statt zum MANí, steuern wir das völlig überheizten Kiosk-Café an, hängen unsere patschnasse Kleidung über die Stühle und wärmen uns auf .....! Was für ein toller Tag.
Einigermaßen getrocknet setzen wir unsere Tour nordwärts fort. Nach drei Stunden erreichen wir einen Vorort von Kalamata, wo wir am Meer entlang spazieren und die paar wenig geöffneten Restaurants näher in Augenschein nehmen. Im Ergebnis wollen wir definitiv lieber im RollingHome dinieren. Die Nähe der Küstenstraße verspricht nicht wirklich eine ruhige Nacht.
22.12. Am Morgen danach fahren wir durchs Landesinnere nach Messene zum großen Ausgrabungsgelände. Im Reiseführer steht: „das antike Messene ist eine der aufregendsten und am besten erhaltenen antiken Stätten Griechenlands und verbindet die Größe von Delphi mit der Schönheit von Olympia“. Dem widersprechen wir nicht! Wir sind begeistert und wollen uns nun kurz vor Torschluss noch das angeschlossene Museum besuchen.
Klein aber fein, was wir im Obergeschoss zu sehen bekommen! Das Untergeschoss und der Garten sei in der Nebensaison nicht zu besichtigen, sagt uns die Dame an der Kasse auf Nachfrage. Schade.
Den Abend und die Nacht verbringen wir zwischen Olivenbäumen und Sträuchern auf dem Parkareal vor dem Ausgrabungsgelände. Zwar weisen Verbotsschilder drauf hin, dass Campieren verboten sei, auch sollen in der Vergangenheit PKWs und WoMo aufgebrochen worden sein. Aber wie Stefan und Karin (die beiden vom Katamaran vor Poros) meinen, sind solche Verbotsschilder in der Nebensaison eher als Aufforderung - es gerade trotzdem zu tun - zu verstehen. Dieser Interpretation folgen wir dann einmal. Zwei weitere WoMo-Reisende bleiben auch und wir alle verbringen eine gute, ruhige Nacht ohne jegliche Zwischenfälle.
23.12. Aufgrund der drohenden Regenperiode für die nächsten Tage fahren wir zurück zum Campingplatz in Gythio, wo wir schon mal standen. Dort gibt’s die allerbesten Sanitäranlagen, einen tollen Strand und in Gythio (5km) selbst eine Nahversorgung.Read more