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  • Day 70

    Hakone

    January 11, 2018 in Japan ⋅ ☀️ 3 °C

    Heute haben wir uns von der Großstadt in die Berge aufgemacht – von Tokio Richtung Fuji ging es mit dem "Shikansen", dem japanischen ICE, nach Hakone. Hakone ist ein sehr beliebtes Ausflugsziel für Städter aus Tokio und Touristen gleichermaßen, da es sowohl ein schönes Bergpanorama als auch heiße Quellen und traditionelle, japanische Bäder (Onsen) zu bieten hat. Auch die atemberaubenden Blicke auf den heiligen Berg der Japaner, den Fuji und der Besuch des Hakone Schreins am Ashi-See sind ein guter Grund die Region zu Besuchen.
    Gleich nach Ankunft in unserer Unterkunft (dazu später mehr) sind wir mit dem Bus in Richtung des Ashi-Sees gefahren. Die letzten 3 km dorthin haben wir dann per Pedes auf einer jahrhundertealten japanischen Straße (d. h. ein kopfsteingepflasterter Wanderweg) zurückgelegt. Zwischendurch haben wir in einem urigen Teehaus halt gemacht, um uns aufzuwärmen, denn Temperaturen unter 0 °C sind wir gar nicht mehr gewöhnt.
    Am See angekommen, gab es als Belohnung einen tollen Blick auf den Fuji sowie ein geschmackloses Ausflugsboot, dass ein Piratenschiff darstellen sollte und unter Pseudo-Segeln über den See gefahren ist – mit Motor. Wir haben uns davon natürlich nicht verleiten lassen, sondern haben uns lieber den rot bemalten Hakone-Schrein am Ufer des Sees angeschaut. Danach sind wir mit dem Bus auf einer gewundenen Straße auf den Hakone gefahren – das ist nämlich nicht nur die Gegend, sondern auch der namensgebende Berg bzw. genauer gesagt ein aktiver Vulkan. Da die Seilbahn aufgrund der vulkanischen Gase nicht fuhr, mussten wir auf den Bus ausweichen. Auf dem Hakone angekommen erwartete uns ein weitere fantastischen Aussicht auf den Fuji – ein wirklich beeindruckender Berg – sowie der Blick auf eine Schwefelmine.
    Oben auf dem Vulkan haben wir die berühmten Onsen-Eier gekauft, die in einer heißen Quelle hart gekocht werden und ganz schwarz sind (die Schale verfärbt sich aufgrund des hohen Schwefelgehalts des Wassers). Die Legende um die Quelle besagt, dass jedes der Eier das Leben um drei Jahre verlängert, nachdem man es gegessen hat. Wie diese Spezialität schmeckt wissen wir morgen beim Frühstück.
    Danach ging es zurück in die Unterkunft, die heute in dem Sinne besonders war, als dass sie ein traditionelles Ryokan (wörtlich: Reisegasthaus) war – ein traditionell eingerichtetes japanisches Hotel. Geschlafen wird nicht in Betten, sondern auf Futons, die auf den Tatami-Matten liegen, aus denen der Fußboden gemacht ist. Noch heute werden japanische Wohnungen/Häuser übrigens nicht in qm2 gemessen, sondern in der Anzahl an Tatami-Matten, die auf diese Grundfläche passen.
    Um uns von dem anstrengen Tag zu erholen, sind wir nach dem Abendessen (Suppe mit Soba-Nudeln in einem urigen Restaurant) noch in ein japanisches Onsen-Bad gegangen, das aus einer heißen Quelle des Vulkans gespeist wird. Streng nach Männlein und Weiblein getrennt konnte man dort in diversen warmen bis sehr warmen Becken mit Blick auf den Sternenhimmel entspannen. Ein toller Abschluss für einen schönen Tag.
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