• Kreuzungen

    2024年10月27日, スペイン ⋅ ⛅ 14 °C

    Im trägen Schritttempo sinkt die eingeklebte Zahl auf den Wegmarkierungen zusehends nach unten. Was das bedeutet ist ganz klar. Die anfangs unsichere Reise neigt sich nach schon bald mehr als einhundert Tagen allmählich ihrem Ende entgegen.

    In León lockte zunächst noch die Entscheidung, gen Norden auf den ursprünglichsten Jakobsweg auszuweichen und damit näher an den Bergen und imposanten Aussichten zu sein. Von einigen erfahrenen Pilgern wurde mir jedoch davon abgeraten. Das Wetter könnte sich in dieser Jahreszeit in Regengüssen äußern und dichter, klammer Nebel würde einem die Sicht versperren. Sogar Schnee auf den kahlen Köpfen der Berge wäre durchaus möglich.

    Trotz des reizvollen Abenteuers, bin ich längst nicht mutig genug, mich diesem zu stellen. Ich bleibe also vorübergehend auf dem traditionellen Pfad, verlasse eilends León und Astorga und gebe mich derzeit immer wieder der Frage hin, weshalb Spaniens Kirchen entweder verschlossen oder nur zum Preis klimpernder Münzen betreten werden können.

    Unterwegs wird die Landschaft indes etwas abwechslungsreicher. Es geht nach oben, ehe sich in Ponferada eine weitere Möglichkeit auftut, vom betriebsamen Pfad abzuweichen und diesmal ergreife ich die Chance beim Schopfe.

    Ich wechsel auf den Camino Inverno. Wohl auch der Weg, den die Pilger im Winter gewählt haben, da er klimatisch milder sein soll. Nicht der hohe Norden ist am Ende also das Ziel, sondern die gewundene Route durch Höhenzüge und weitsichtigen Täler im Süden.
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