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  • Day 26–30

    Umgewöhnung & Tempel in Siem Reap 🇰🇭

    December 8, 2023 in Cambodia ⋅ ⛅ 32 °C

    (tldr: Mir geht's gut! 🙌🏼)

    Kambodscha here we go! Erster Stopp: Siem Reap und seine atemberaubende Tempellandachaft Angkor Wat. 👀

    Über Siem Reap haben während der Reise einige gesagt, dass es ihnen wie ein kleineres Chiang Mai vorkam und sie sich wirklich wohl gefühlt haben. Das klang erstmal perfekt für mich, da Chiang Mai mir ja tatsächlich etwas zu groß war. Sollte also passen und tat es auch! Siem Reap war ein schöner erster Start in ein neues Land. 🇰🇭

    Überraschenderweise (oder vielleicht auch weniger überraschend) war die Umstellung auf ein neues Land zumindest für einen Tag doch erstmal herausfordernd. Thailand war nach dem Monat zur absoluten Komfortzone geworden und jetzt musste ich mich erstmal neu eingrooven: neue SIM Karte besorgen, mit der Währung zurecht kommen (oder den Währungen, denn hier werden US-Dollar und Riel parallel benutzt, was wirklich nervig ist), Hallo und Danke auf Kambodschanisch lernen und halt so andere Gepflogenheiten. Alles nicht zu tragisch, aber anstrengend nach 22h Busreise. 🥱

    Dazu kam, dass ich in Pai zuletzt so wahnsinnig "social" unterwegs war mit kleiner Backpacker Clique, was mir super gefallen hat. Jetzt war ich wieder völlig alleine, was ich ja während der Reise auch sehr genossen hab bisher und bewusst gesucht hab, aber in Siem Reap musste ich mich verwirrenderweise wieder etwas darauf umstellen.

    Jetzt aber mal zur Stadt selbst! Die hat mir wirklich gut gefallen. Städte, die so große Sehenswürdigkeiten (wie hier eben Angkor Wat) haben, haben oft den unfairen Nachteil, dass man vor allem für die Sehenswürdigkeit kommt und der Stadt weniger Aufmerksamkeit schenkt. Siem Reap lohnt aber auch so! Umso froher war ich, dass ich neben meinem Tempeltag noch Zeit hatte, mich in der Stadt treiben zu lassen (und u.a. auch die coole NGO Apopo mit ihren HeroRats besuchen konnte 🐀).

    Die Tempel wurden natürlich ebenfalls besucht, so wie sich das gehört! Und hier hatte ich ein kleines persönliches Erfolgserlebnis für mein "Ich-lern-mich-auf-Reise-noch-besser-kennen-und-aushalten" Vorhaben. Eine Tempellandachaft wie Angkor bietet im Endeffekt den absoluten Alptraum für FOMO-anfällige Menschen, die Probleme mit Entscheidungen haben. Perfekte Challenge also 🙌🏼. Fazit: Ich hab das trotz allem gut hinbekommen, würd ich sagen (auch wenn der gleich beschriebene Tag ironischerweise völlig verrück und nicht fomo-bekämpfend klingt). 🏅

    Vorab: für Angkor hat man gefühlt 100 Möglichkeiten, die Tempel zu besichtigen (TukTuk, Minivan, Fahrer, mit Guide, ohne Guide, vom Hostel organisiert, außerhalb gebucht, selbst organisiert, mit dem Roller, ja sogar mit dem fucking Fahrrad! - schwitz ja nicht schon genug in Asien - 1 Tag, 3 Tage, eine Woche?, Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Vormittag, Nachmittag, ...). Also eine absolute Herausforderung für Leute wie mich. Und das war auch kurz etwas überwältigend. Aber anders als sonst hab ich vergleichsweise schnell meinen Plan machen können, hab mir nicht zu viele Einzelmeinungen eingeholt und bin nach meinem Bauch gegangen. So wurden aus ursprünglich geplanten 2 Tagen, ein einzelner, um noch Zeit zum Entspannen und für Siem Reap zu haben. Ich hab mir einen Roller gemietet, bin auf eigene Faust los, weil ich mein eigenes Tempo gehen wollte, und zum Sonnenaufgang gestartet (das war btw super schön und special!). Und ja, ich hab mir den Tag absurd übertrieben voll gepackt und war evtl. 15h unterwegs (bis zum Sonnenuntergang, mit 1h Pool Pause). Aber vor allem, weil ich wusste, dass es mich so zufrieden machen würde und ich definitiv so ein Tempo gehen kann (unermüdbarer Jack Russel eben 🚀). Ich hab mich währenddessen nicht to-do mäßig gestresst, sondern hab es genossen. Gleichzeitig wusste ich, dass ich das vor allem so mache (und machen kann), weil ich alleine reise. Mit Reisepartner:in aber ebenso fast völlig FOMO-los Kompromisse eingehen könnte. Man sieht also: Progress 🙌🏼

    Die Tempel an sich waren natürlich auch sehr cool 😄 Sehr beeindruckend, wie viel Geschichte dahintersteckt und was für eine Bauleistung (die sind knapp 1000 Jahre alt). Das ist schon verrückt, zu begreifen. Das muss wahnsinnig überwältigend gewesen sein damals. Ich hab für mich trotzdem festgestellt, dass ich mich für andere Bauwerke (die etwas näher an der eigenen Zeit bzw greifbarer sind) oder Naturwunder noch etwas leichter begeistern lassen kann. Aber das ist eben einfach sehr subjektiv 😊

    🧀 Kleine cheesy Annekdote noch zum Abschluss dieses wirklich langen Eintrags: als ich gestern am Riverside Nachtmarkt (stilgetreu auf 30cm großen Stühlen) an einem familienbetriebenen Stand zum Essen saß, hat die ganze Zeit ein kleines, wahnsinnig süßes (vermutlich 5-jähriges) Mädchen mit mir gescherzt. Und mir ist dann irgendwie der Gedanke gekommen, dass man als Europäer (oder Amerikaner etc.) die Kultur und das Leben in asiatischen Ländern oft anfänglich als Schock empfindet, weil es einem so wahnsinnig anders vorkommt. Gleichzeitig war der Moment aber easy auf zuhause übertragbar. Das ganze Szenario könnte man leicht auf eine bayrische Wirtschaft (oder ein amerikanisches Diner etc.) übertragen, in dem die Kinder der Betreiber mit den Gästen scherzen. Das Setting und die Location ist einfach auf der anderen Seite der Welt und es mag uns vermeintlich so anders vorkommen, dabei ist es 1:1 die gleiche Situation getrieben von den selben Bedürfnissen. Die Erkenntnis war irgendwie schön. So anders sind wir eben nicht, egal woher. Vielleicht mach ich aus dem recht offensichtlichen Gedanken auch einfach zu viel und die wahnsinnig leckeren Yellow Noodles sind mir einfach zu sehr durch den Bauch gegangen, man weiß es nicht 🤷🏼‍♂️.

    Anyway, ich bin jedenfalls heute auf der Weiterreise nach Phnom Penh. Hier erwartet mich erstmal morgen noch ein (wahrscheinlich schwer verdaubarer) Geschichtsexkurs zu den Roten Khmer, bevor es dann für die letzten Tage auf Koh Rong Samloem weitergeht. Ich versprech, der nächste Eintrag wird wieder kürzer. ✌🏼
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