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  • Day 12

    Vamos al castillo

    September 20, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 23 °C

    Burgen und Berge haben viel gemein. Sie teilen nicht nur fast den gleichen Wortstamm, oft bestehen auch beide aus Fels, man muss beide gewissermaßen erobern und ist man damit erfolgreich, winkt als Belohnung eine schöne Aussicht.

    Was könnte das noch toppen?
    Klar - die Aussicht von einer Burg, die auf einem Berg liegt!😀
    Die Ruine des Castillo de Alaro thront auf dem Puig Alaro und hat schon seit der Bronzezeit einiges erlebt. Römer, Sarazenen, Muslime, Templer, Geistliche...sie alle reihen sich ein in das historische Kommen und Gehen auf Mallorca. Dank der strategisch guten Lage galt die Burg sogar lange als uneinnehmbar.

    Heute sind die Bedingungen für die "Eroberung " etwas leichter. Es gibt einen befestigten Steig, der zu einer Unterkunft des GR221 oben auf dem Gipfelplateau führt (mit eigenem Eselstall!) und gerade mal eine halbe Stunde Gehzeit und ein paar Höhenmeter tiefer liegt eine nette Einkehroption mit Parkplatz. Sehr praktisch. Das wäre dann aber doch eine zu kurze Nummer für uns heute. Zum Glück führen wieder wie so oft mehrere Wege zum Ziel.

    Wir wählen also eine nette Route vom Sattel des Coll d'Orient, der uns durch uralte Olivenhaine und über Schafterritorium durch einen schönen Wald immer weiter bergauf führt. Die Einkehroptionen lassen wir links liegen, gibt Besseres. Die Aussicht zum Beispiel.

    Von hier aus kann man sehr tief und sehr weit schauen. Die komplette nördliche Tramuntana liegt vor uns und wir lassen Revue passieren, auf und um welche Berge wir so die letzten Tage herum gehüpft sind. Toll. Der Tiefblick ist an dieser Stelle übrigens nichts für Schwindelfreie, die Wände gehen lotrecht nach unten.

    Daher wohl auch der mallorquinische Spitzname dieses Tafelbergs: Backenzahn!
    Ist schon sehr markant, die Form.
    Auf der anderen Seite geht der Blick wieder weit in den Süden bis zum Meer. Gekrönt wird das Ganze von einem seltenen Mönchsgeier, der über uns seine Kreise zieht, aber leider zu weit weg ist für Fotos.

    Wir verbringen den restlichen Tag damit, möglichst jede enge Bergstraße auf Mallorca einmal zu befahren und machen den typischen Anfängerfehler, dabei auch das Dörfchen Deia kurz anschauen zu wollen. Einmal durchfahren und vom Auto aus gucken, dachten wir uns...

    Denn laut Reiseführer soll Deia ein malerisches Dorf sein, traumhaft schön und perfekt gelegen - die Superlative überschlagen sich fast in der Beschreibung. Kann bestimmt auch alles sein, nur wir haben vor lauter Menschen und verrücktem Verkehrschaos nicht viel davon mitbekommen. Oh je. Kommen wir wohl lieber nochmal im Winter her oder um 5 Uhr früh 😅.
    Bloß schnell zurück zur Unterkunft und die Ruhe unseres eigenen schönen Bergdorfs genießen.
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