• Ein Gartentraum 🌹🌹🌹

    September 18 in Italy ⋅ ☀️ 12 °C

    Der Masaré-Klettersteig gilt als einer der schönsten Klettersteige in den Dolomiten. Teils luftig und abwechslungsreich schlängelt sich die Route zwischen den Zacken, Türmen und Spalten des Rosengartenmassivs hindurch.

    Auch wir sind Fans. Inzwischen ist es schon eine ganze Weile her, seitdem wir ihn das erste Mal durchkraxelt haben (2018). Danach gab es mehrere Wiederholungsanläufe, irgendwas war aber immer - Wetter, Zerrung, Urlaub zu kurz...

    Bis heute. Denn HEUTE ist es endlich soweit, alles passt!🥳😀 Früh brechen wir auf zum Paolina-Sessellift am Karerpass. Wenn wir flott durch kommen, wollen wir danach auch noch den leichten Rotwand-Klettersteig mitnehmen.

    Hochmotiviert flitzen wir also los. Allein der Zustieg ist wieder mal ein landschaftlicher Traum. Nicht umsonst gehört der Rosengarten zu unseren liebsten Wanderecken!
    Eine Aussicht ist besser als die andere. Das Licht zaubert schöne Strukturen in den Fels. Bunte, saftige Wiesen locken zum Hineinlegen. Die Sonne kitzelt in der Nase. Murmeltier pfeifen den Weg.
    Unsere Garmin-Uhren müssen uns bald immer wieder ans Weitergehen erinnern, weil wir sonst ewig wie die Ölgötzen im Weg rumstehen und halb entzückt, halb entrückt....nun ja, große, leuchtende Steine anstarren würden.

    So wird das nichts mit der Zeitplanung! Wir zwingen uns weiter und kommen nach 500Hm am Einstieg an. Der Masaré-Klettersteig wird meist von links nach rechts begangen. Machen wir auch, um Stau durch Gegenverkehr zu vermeiden.

    Ergebnis: Wir stehen extrem viel im Stau. Scheinbar hatten heute fast alle die Idee, die Tour auch mal andersherum zu laufen....Tja. 🤷🏼‍♀️ Immer wieder kommen uns große Gruppen entgegen, mit denen wir teils skurril anmutende Verrenkungs-und Umhängeaktionen durchführen müssen. Arm durch Arm, Bein über Bein...es ist fast wie das Spiel "Twister", nur am Berg - und mit teils mehreren 100 Metern Luft unterm Hintern...😅🙈

    Auch hier wieder: So wird das nichts mit der Zeitplanung! Gedanklich verabschieden wir uns da bald von der Rotwand. Das erscheint uns sonst ein bisschen knapp mit der Seilbahn später... Und Hektik und Zeitdruck sind keine guten Begleiter am Berg.

    Wir nehmen es also, wie es kommt, und genießen den Masaré gaaaanz in Ruhe.

    Immerhin können wir dadurch wieder ewig wie die Ölgötzen am Weg herum hängen und entzückt weiter... große, leuchtende Steine anstarren.
    Auch gut. 😁👏🏼🙌🏼

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    Der Rosengarten verdankt seinen Namen übrigens einer alten Sage, die ich sehr schön finde. Wer hier schon mal das Alpenglühen bestaunen durfte, wird wissen, was gemeint ist.

    Wikipedia:
    "....Nach der volkstümlichen Überlieferung lag [...]hier der wunderschöne Rosengarten des Zwergenkönigs Laurin. Als der König an der Etsch seine schöne Tochter Similde vermählen wollte, wurden alle Adeligen der Umgebung zu einer Maifahrt eingeladen, nur König Laurin nicht. Dieser beschloss daraufhin, mit Hilfe seiner Tarnkappe als unsichtbarer Gast teilzunehmen. Als er Similde sah, verliebte er sich sogleich in sie, setzte sie auf sein Pferd und galoppierte mit ihr davon.
    Sofort zogen die Recken aus, geführt von Dietrich von Bern und seinem Waffenmeister Hildebrand, um Similde zurückzuholen, und standen kurz darauf vor dem Rosengarten. König Laurin band sich einen Wundergürtel um, der ihm die Kraft von zwölf Männern verlieh, und stellte sich dem Kampf. Als er sah, dass er trotz allem verlor, zog er sich die Tarnkappe über und sprang, unsichtbar wie er nun zu sein glaubte, im Rosengarten hin und her. Die Ritter aber erkannten an den Bewegungen der Rosen, wo der Zwergenkönig sich verbarg. Sie packten ihn, zerstörten den Zaubergürtel und führten ihn in Gefangenschaft. Laurin aber drehte sich um und belegte den Rosengarten, der ihn verraten hatte, mit einem Fluch:

    Weder bei Tag noch bei Nacht sollte ihn jemals mehr ein Menschenauge sehen. Laurin hat aber die Dämmerung vergessen, und so kommt es, dass der Rosengarten beim Sonnenauf- und -untergang blüht."

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