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- Day 1
- Friday, September 5, 2025 at 6:08 PM
- ☀️ 9 °C
- Altitude: 1,039 m
AustriaNeustift im Stubaital47°6’1” N 11°16’52” E
Ich packe meinen Koffer...
September 5 in Austria ⋅ ☀️ 9 °C
....und nehme diesmal mit: Opa!🥰
86,5 Jahre Lebenserfahrung, quietschfidel und voller Reiselust - mein Opa Friedel ist einfach eine Marke.
Scheinbar immer gut drauf und auf der Suche nach der nächsten Party, wo er dann seine Vorliebe für Wortspiele und Flachwitze auf die Allgemeinheit los lassen und eben jene anschließend in Grund und Boden tanzen kann. Entsprechend heißt er selbst in meinem Freundeskreis nur noch der "Party-Opa"...(Sic!)🕺🏼💃🏼😅
Von ihm habe ich nicht nur meine Schwäche für möglichst schlechte Kalauer, sondern auch das Reise-Gen und eine große Portion Neugier geerbt. Bis heute fährt Opa nämlich gerne per Bahn durch die Weltgeschichte und zappt sich jeden Abend durch möglichst viele internationale Fernsehkanäle, die er mit seiner beachtlichen Satellitenschüssel-Sammlung gerade noch so erreichen kann.
"Man muss doch schließlich wissen, was so los ist überall", lautet sein Credo dazu. Kann ich total verstehen!☝🏼☺️
Nach jahrelangem Studium des Südtiroler Fernsehprogramms hat sich bei ihm nun ein großer Wunsch entwickelt: Einmal das Ganze live und in Farbe anschauen. Und mal "so richtige" Berge sehen. Vielleicht ja sogar die berühmten Dolomiten...?
Auch hier wieder: Kann ich total verstehen!
Daher habe ich mich mit fast schon pawlowschem Reflex direkt in die Reiseplanung geschmissen, kaum dass die Idee ausgesprochen wurde.
Ergebnis: "Die Enkel" kommen nun einfach mit nach Südtirol, hehe.😁 Die nächsten zwei Wochen verbringen wir mal gemeinsam, mal getrennt in der Gegend um Bozen und Meran. Während mein Opa z.B. alles mit Bus und Bahn erkundet, werden Christian und ich 6 Tage lang den Meraner Höhenweg ablaufen. Danach kommen ein paar Tagesausflüge.
Wir sind mehr als aufgeregt und happy, ihm unsere heiß geliebten Alpen zeigen zu können. Um diese Zeit noch mehr auszukosten, bleibt das Handy diesmal weitestgehend in der Ecke. Der Reisebericht wird dann nachträglich geschrieben, peu a peu.
Also dann. Die Koffer sind gepackt, der Motor gestartet, alle Mann angeschnallt. Auf geht's ins nächste Abenteuer!🚗⛰️🥨🚡🥾🥳Read more
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- Day 2
- Saturday, September 6, 2025 at 12:30 PM
- ☀️ 6 °C
- Altitude: 3,187 m
AustriaSölden46°58’37” N 11°6’36” E
Mission completed im Stubaital
September 6 in Austria ⋅ ☀️ 6 °C
Unser erster Morgen in den Alpen begrüßt uns mit versöhnlichem Strahlewetter.
Perfekt, denn ich habe heute eine wichtige Mission:
Mein Opa soll in möglichst kurzer Zeit möglichst viele Ecken von unserem österreichischem Lieblingstal präsentiert bekommen!
Das sieht dann ungefähr so aus:
1) eine Gletschertour auf über 3.000 Meter
2) einem Mammut Hallo sagen
3) anschließend kurz nach Dresden fahren
4) Sightseeing
Oh, und das alles natürlich noch VOR der Mittagspause. 😇
Leicht verdutzt schaut mich Opa über den Rand seiner Kaffeetasse an, als ich ihm beim Frühstück mit todesernster Miene meinen grandiosen Plan erkläre.
Gletschertour, Dresden...hä?! Das klingt ja schon, hm...ambitioniert? Um nicht zu sagen anstrengend?!🫣
Aber natürlich nehme ich ihn nur ein wenig auf den Arm.
Die "Gletschertour" entpuppt sich als gemütliche Seilbahnfahrt hoch zum Top of Tyrol. Hier steht Opa auf über 3.000 Meter, so hoch wie noch nie in seinem Leben. Gemeinsam bestaunen wir die tapferen Überreste des Stubaier Gletschers und bauen noch schnell den obligatorischen Schneemann☃️.
Das Mammut ist nichts anderes als eine coole Rutsche an der Mittelstation, von der ich mich seit Jahren diskriminiert fühle, weil ich für den Eingang zu groß (oder zu dick) bin. Könnte sie daher maximal von unten nach oben rutschen...
Der Dresdentrip führt uns schlicht zur Dresdener Hütte, die hier samt eigenem Ortseingangsschild am Berg herum steht...
...und das Sightseeing geht auch ganz entspannt von der Terrasse der Grawaalm aus. Der mächtige Grawafall lässt nämlich in Sichtweite ordentlich Wasser ins Tal hinab, während wir uns zum Mittag den immer noch besten Kaiserschmarrn und ein paar leckere Kaspressknödel einverleiben.
Anschließend nutzen wir die in unserer Übernachtung enthaltene Stubai Card weiter aus. Fahren noch mit einer Seilbahn den Berg hoch und via Sommerrodelbahn wieder runter. (Hier mal ohne Opa. Zuzutrauen wäre ihm aber auch das!😅)
Mit dickem Grinsen im Gesicht und italienischen Schlagern auf dem Ohr verlassen wir schließlich nachmittags das Stubaital Richtung Brennerautobahn.
Die Mission ist geglückt: Opa hat alles voller Begeisterung aufgesogen und mitgemacht. Eine gute Einstimmung auf Südtirol!Read more
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- Day 2
- Saturday, September 6, 2025 at 5:00 PM
- ⛅ 20 °C
- Altitude: 1,048 m
ItalyRitten46°33’25” N 11°28’57” E
Il mio giorno preferito
September 6 in Italy ⋅ ⛅ 20 °C
Kaum überqueren wir die Grenze nach Italien, schmettert uns auch schon der neueste Italo-Song aus dem Radio entgegen. Eros Ramazzotti. Wie passend!
Diesmal sinniert der gute, alte Eros in bekannt herzvoller Manier über die Liebe (na klar) und über den giorno preferito, seinem Lieblingstag.
Und wenn ich mich sonst musikalisch ja eher anderweitig orientiere: Der Titel passt. Denn heute könnte auch einer meiner absoluten "Giorni Preferiti" sein!😍
Nach dem tollen Auftakt im Stubaital kommen wir am späten Nachmittag in Südtirol an - und werden direkt von der Lage unserer Unterkunft umgehauen. Der Wieserhof liegt verträumt an einem steilen Berghang und GENAU gegenüber des Schlernmassivs. Dieses leuchtet gerade im warmen Spätsommerlicht mit der Sonne um die Wette, während Bienen müßig durch den blühenden Garten summen und Vögel in den Obstbäumen herumwirbeln.
Mehr "Tadaaa" geht einfach nicht. Wie absolut fantastisch, dieses Panorama dann noch vom eigenen Balkon aus bewundern zu dürfen. Wahlweise auch von den verschiedenen Sitzgelegenheiten auf der quietschgrünen Wiese davor.
Zunächst geht es aber noch kurz weiter zum nächsten Ort, denn mal ehrlich: Was wäre ein Lieblingstag ohne Pizza...?🤤🍕
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind wir kugelrund gefuttert auch schon wieder zurück, um schließlich auf einer Bank rosarote Berge im schwindenden Abendlicht anzuhimmeln.
Und wie Opa und ich da so sitzen, passen die letzten Zeilen von Eros' neuestem Werk einfach perfekt zu diesem besonderen, traumhaft schönen Lieblingstag:
"Nimm die Brille und komm runter
Wir werden gemeinsam nach all der Sonne schauen,
Um uns wunderbar zu fühlen
Um uns großartig zu fühlen".
💞🥹🌄
https://open.spotify.com/track/1GNazjkjTfERkACR…Read more
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- Day 3
- Sunday, September 7, 2025 at 8:00 AM
- ☁️ 12 °C
- Altitude: 1,337 m
ItalyTirol46°42’14” N 11°7’59” E
Der Meraner Höhenweg
September 7 in Italy ⋅ ☁️ 12 °C
Im Rother Wanderführer liest es sich so:
"Der Meraner Höhenweg gilt als einer der schönsten und anspruchsvollsten seiner Art in Südtirol. Er erschließt alle Höhenzonen der alpinen Landschaft, vom mediterranen Sonnenhang bis zu gletschernahen Arealen. Der Südabschnitt weist tiefe Schluchten auf, auch eine Hängebrücke wird geboten [...]"
Und damit nicht genug der Superlative. Laut Website gilt dieser Weitwanderweg sogar als der "bekannteste und beliebteste Höhenweg in Südtirol, der jährlich immer mehr Wanderer in seinen Bann zieht."
Kein Wunder also, dass ich ihn bestimmt schon seit 5 Jahren auf dem Zettel habe!
Bevor es endlich los geht, gibt's aber erstmal ein bisschen ZDF (Zahlen, Daten, Fakten) für alle:
Wo: Diese Tour windet sich einmal um die Texelgruppe nordwestlich von Meran.
Wie lang: ca. 93km und 5000Hm
Wie lange: 5-8 Etappen, wobei dank zahlreicher Unterkunftoptionen eine sehr flexible Einteilung möglich ist. Es gibt viele verschiedene Einstiegspunkte.
Apropos: Selten waren wir auf einer Hüttentour so komfortabel unterwegs. Vom DZ mit eigenem Bad bis zur FeWo...nichts ist unmöglich. Wer mag, kriegt aber auch seine Alpenvereins-Hütte mit Matratzenlager.
Wann: Saison ist von Juni bis Oktober, die südseitigen Etappen meist auch länger. Beliebteste Zeit ist der September.
Buchen:
Möglichst früh, auch um sich die o.g. Auswahl zu erhalten. Ich war sogar 8 Monate im Voraus dran, normal ist wohl eher 5-6 Monate. Wir haben aber auch welche getroffen, die mit Geduld und Flexibilität erst 2 Wochen zuvor mit der Planung gestartet haben...
Warum: Wegen all der Superlative, siehe oben. Weil man fern der Zivilisation ist, aber auch nicht zuuu fern. Weil der Weg kaum technische Schwierigkeiten hat, aber auch nicht langweilig wird. Wegen der netten Begegnungun unterwegs, dem leckeren Essen, dem Erholungsfaktor für den Kopf...
Ich könnte noch ewig viele Gründe aufzählen, daher kürze ich's mal ab:
Einfach DARUM. 🥰☺️🥾
Meraner Höhenweg - Offizielle Website | https://share.google/9gNlLc5Cr1BbluG4yRead more
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- Day 3
- Sunday, September 7, 2025 at 10:00 AM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 1,520 m
ItalyVellau46°42’31” N 11°6’43” E
Etappe 1 - von Hochmuth zum Giggelberg
September 7 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C
Nachdem wir uns von Opa an seinem Hotel in der Bozner Altstadt verabschiedet haben, fahren wir weiter zum Ausgangspunkt unserer Hüttentour.
Vom Dorf Tirol aus überschwebt man mit Seilbahn nicht nur bequem die ersten Höhenmeter, sondern es gibt gleich noch einen überdachten Parkplatz an der Talstation (Kostenpunkt: 8€/Tag). Sehr Praktisch.
Dann war's das aber auch schon an Bequemlichkeit. Oben am Gasthof Hochmuth beginnt der Meraner Höhenweg direkt so, wie er die nächsten 15,5 km und 900Hm überwiegend bleiben wird: Stetig auf und ab, und vor allem - stufig!
Der Pfad mit der Markierung 24 windet sich erst aussichtsreich und teils ausgesetzt am Hans-Frieden-Weg entlang, führt dann aber schon bald vorwiegend durch Wald. Damit es da nicht langweilig wird, gibt es unterwegs reichlich Einkehroptionen, eine Hängebrücke, einen Aussichtspunkt mit Gipfelkreuz, viele plätschernde Bäche uuund... besagte Stufen.
Mal sind sie plattig,
mal schattig,
meistens eckig,
zuweilen speckig,
mal steinig und schwer,
die Knie finden's nicht fair!
Oft unangenehm steil,
für den Rhythmus nicht geil,
"Stufen gehen", sag ich mir leise,
"Ist ja mal besonders sch....ön."
Und Voilá. Meine Abneigung gegen Treppen sitzt so tief, jetzt ist sogar noch unverhofft ein Vers draus geworden.🙈
Vielleicht spielt aber auch der Rucksack bei meiner dezenten Aversion eine nicht minder dezente Rolle. Ca. 9-10 Kilo Gewicht auf dem Rücken hauen schon rein, wenn man seinen untrainierten Flachland-Kadaver unbedingt den Berg entlang wälzen muss...
Zum Glück wird es mit jeder Snackpause in den nächsten Tagen ein kleines bisschen leichter. Ein tröstlicher Gedanke.
"Snacken" und "Pause" sind ja sowieso sehr wichtige Komponenten des Meraner Höhenwegs.
Leiteralm, Hochganghaus, Tablander Alm, Nassereith Hütte - wie an der Perlenschnur reiht sich eine Futterstation an die nächste und sorgt dafür, dass man auch ja nicht zuuu schnell von A nach B kommt.
Immerhin, heute können wir den Verlockungen der Südtiroler Küche meist (noch) widerstehen.
Wir machen lieber ein paar mehr Trinkpausen und kommen schließlich nach 6 sehr gemütlichen Stunden Gehzeit am ersten Etappenziel an.Read more
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- Day 3
- Sunday, September 7, 2025 at 5:00 PM
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 1,583 m
ItalyRabland46°41’4” N 11°2’44” E
Red moon rising
September 7 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C
Der Berggasthof Giggelberg überrascht. Doppelzimmer wie im Hotel, mit eigenem Bad (UND Dusche!), dazu ein Balkon mit perfekter Aussicht auf Meran und Umgebung...
Soviel Luxus hatten wir wohl noch nie auf einer Hüttentour. Sonst sind wir ja eher knarzige Dielen, knorrige Wirte und knautschige Matratzenlager gewöhnt...wir beschweren uns natürlich nicht.😉
Nach einer heißen Dusche arbeiten wir uns zielgerichtet durch die Speisekarte. Nudeln, Nudeln und noch mehr Nudeln für Christian, für mich Bratkartoffeln mit Spiegelei. Ach ja, und nochmal ein paar Nudeln für Christian...🤭
Der Tag endet ziemlich spektakulär. Vom Balkon aus können wir die Mondfinsternis mit hell leuchtendem Blutmond aus bester Position beobachten. Was für ein Anblick! Und was für ein gutes Timing bitte, dass wir gerade heute genau hier sind?
Schnell wird noch Opa angerufen. Er hat direkt Bozen unsicher gemacht und das örtliche Busnetz ausgiebigst erkundet. Natürlich kennt er jetzt schon fast mehr Ecken in Bozen als die Bozner selbst. Diesen Mann könnte man echt überall auf der Welt aussetzen, und er würde in Rekordzeit die besten Geheimtipps, die nächste Eisdiele (wichtig!) und unterwegs noch ein paar Freunde finden. Auf jeden Fall klingt Opa mindestens genauso happy wie wir, und das macht MICH nochmal eine Schippe happier.
Wie schön, dass wir hier sein dürfen. 🥰Read more
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- Day 4
- Monday, September 8, 2025 at 9:30 AM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 1,486 m
ItalyNaturns46°40’33” N 11°0’57” E
Etappe 2 - Schlucht der 1.000 Stufen
September 8 in Italy ⋅ ☁️ 13 °C
"Boah..."
"Uff!!!!"
"Puuuuuh!"
Seit einer geraumen Weile geht das nun schon so. Wir sind in der Schlucht der 1.000 Stufen unterwegs, die ihrem Namen alle Ehre macht. Direkt vor mir sind zwei junge Kerle, die sich einen besonders steilen Absatz anscheinend nur mit entsprechender Lautuntermalung empor arbeiten können.
"Oida....", sagt der eine irgendwann zum anderen, während er seinen Tourenrucksack ein bisschen fester zurrt,
"...was sind das nur für krass hohe Stufen! Ich meine...ich bin 1,88m groß und muss hier fast KLETTERN!"
"Ja, voll anstrengend", entgegnet der andere schwer atmend, "Wie muss das da bloß für kleinere Leute sein...? "
Konsterniert schaue ich den beiden mit meinen 1,68m hinterher.
Ja, verrückt. WIE muss das bloß sein...? 🤔🫠
Ich verrate mal soviel: Mit kürzeren Beinen wird's nicht leichter...
Nun ja. Stoisch schnaufend hangel ich mich jedenfalls Absatz für Absatz aus der Schlucht heraus. Immerhin, über Nacht hat sich der Körper scheinbar seinem Schicksal ergeben und ist in den Wandermodus geschaltet. Dadurch bin ich heute den Treppen deutlich...gnädiger gestimmt. Aber sind ja auch nur 989 Stufen statt 1.000 - geht also alles noch. 😉
Die 2. Etappe des Meraner Höhenwegs führt nicht nur durch Schluchten, sondern auch über sonnige Hänge und an uralten Bauernhöfen vorbei. Es sieht teilweise so idyllisch aus, dass es schon an Postkartenkitsch grenzt. Da könnte man beinahe vergessen, wie hart und arbeitsreich das Leben auf so einem Berghof sein kann.
Der Weg selbst bleibt dagegen über weite Strecken zahm: Vorwiegend Wirtschafts- und Wiesenwege, teils sogar Asphalt, bis auf ein paar kettengesicherte steile Stellen läuft es sich heute ziemlich entspannt daher. Dazu lächelt die Sonne mild auf uns hinab. Ein perfekter Tag zum berühmten "Genusswandern" also. Wie gut, dass bald eine Einkehr in Sicht kommt! 😊🤤Read more

Happy-WomoTolle Tour und eine sehr bildliche Beschreibung 😂👍 Es macht Spaß, virtuell dabei zu sein.

TravelerAuch wieder eine tolle Etappe. Ich glaub das muss ich mir mal genauer anschauen! Ist der Weg auch für Leute Ü60 machbar?

TravelerAbsolut! Wir haben viele Leute im besten Alter getroffen, in einer Frauengruppe auch weit Ü70... Der Höhenweg ist insgesamt sehr flexibel und entspannt zu laufen, können wir nur empfehlen.😊🥾
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- Day 4
- Monday, September 8, 2025 at 1:00 PM
- ☁️ 20 °C
- Altitude: 1,454 m
ItalyStaben46°39’44” N 10°58’45” E
Etappe 2 - der Loipenschreck
September 8 in Italy ⋅ ☁️ 20 °C
Es folgt eine Anekdote mit viel Text und wenig Fotos.
________
Mittags entscheiden wir uns, auf der sonnigen Terrasse des Linthofs einzukehren. Die Liegesessel sehen sehr einladend aus, ein guter Spot für ein Päuschen - denken wir uns.
Während wir da entspannt auf die Bedienung warten, dringt von nebenan ein Gespräch an unsere Ohren. Ein anderer Hüttentourler berichtet den Tischnachbarn gerade angeregt von seinen Abenteuern auf dem Meraner Höhenweg:
"(...) Joar, und morgen, da lauf ich gleich zwei Etappen zusammen! ZWEI! Gleich rüber über's Eisjöchl, bis nach Pfelders. Ist ja schließlich auch die KÖNIGSETAPPE, gell? Na, zum Glück bin ich ja flott unterwegs, haha (...)"
Interessiert hören wir ein wenig zu - weghören ist bei der Lautstärke eh schwierig. Der Mensch scheint von der besonders extravertierten Sorte zu sein. Ungefragt wird der bisherige Lebenslauf unter die Leute gebracht, dabei noch garniert mit dem ein oder anderen Hinweis auf vergangene und noch zu erwartende sportliche Höchstleistungen. Ich bin leicht amüsiert.
Aber wo bleibt eigentlich die Bedienung...?
Hm...🤔
Derweil kommen neue Gäste an einem anderen Nebentisch an. Die Neuankömmlinge werden direkt in den Vortrag hineingezogen:
"Ja, Servus, woher kommt's ihr denn?
*Antwort wird kaum abgewartet*
"Ach, na ICH bin ja gerade auf dem Meraner Höhenweg unterwegs, haha...Und morgen, da laufe ich die KÖNIGSETAPPE! Gleich bis rüber nach Pfelders... (...) "
Danach wird der Lebenslauf nochmal ebenso lautstark wie beifallheischend der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt. Dieser Mann ist eindeutig in Partylaune - denn er feiert jeden. eigenen. Satz.
Mein Amüsement ist nun der Irritation gewichen. Erst jetzt fällt mir auch auf, dass der Herr alleine an einem großen Tisch sitzt, obwohl die Terrasse inzwischen sehr gut gefüllt ist...
Und überhaupt:
Wo bleibt eigentlich (immer noch) die Bedienung...?🤔🤔
Kurz darauf lässt sich endlich eine Kellnerin blicken und nimmt unsere Bestellung entgegen. Aber auch sie wird direkt von unserem Nachbarn vereinnahmt. Geschickt verwebt er seine Bierbestellung mit seiner eigenen, großen Geschichte.
Kein Wunder, dass sie sich nur selten zu unseren Tischen traut! Und wer weiß, wie lange der Kerl da schon sitzt und in Endlosschleife vor sich her plappert...?
_______________________
20 Minuten später.
Wir haben inzwischen gefühlt 6x die Etappenplanung gehört, 5x seinen Herkunftsort (Franken, aber vor 4 Jahren nach Südtirol ausgewandert), ebenso oft den beruflichen Werdegang (macht aktuell in einer Käserei richtig fett Kohle) und 3x von seinen sonstigen Hobbys ("Ich bin so schnell im Skilanglauf, auf der Seiser Alm heiß ich nur noch *der Loipenschreck*, höhöhö...").
Gäbe es ein Bullshit-Bingo, ich hätte haushoch gewonnen.🙈😮💨
Was wir dafür 0x haben:
Unsere Spinatknödel.
Die Tischnachbarn gucken derweil zur Hälfte unangenehm berührt (die, die länger als 10 Minuten da sind) und zur Hälfte amüsiert-belustigt (die, die gerade erst angekommen sind) aus der Wäsche.
Natürlich befeuern letztere das Geplapper dann unwissentlich mit ihren neugierigen, aber ewig gleichen Fragen immer wieder aufs Neue.
Zugleich traut sich dadurch leider niemand, dem Typen einfach mal zu sagen, dass er sein Organ 'ne Schippe leiser drehen soll - schließlich hat man ja eben noch mitunter selbst den Monolog angeschoben.
Die meisten harren also (so wie wir) aus Höflichkeit der Dinge aus und beten insgeheim, dass sich die Bedienung endlich mal wieder hertrauen möge.
Die ganze Situation hat ja schon was von Slapstick. Eigentlich genau mein Humor, jetzt gerade bin ich aber einfach nur erleichtert, als endlich unser Essen kommt.
Dieses schlingen wir im "Loipenschreck"-Geschwindigkeit hinunter - eine 7. Beschreibung der KÖNIGSETAPPE brauchen wir nun wirklich nicht...🫣
Schließlich verlassen wir den Linthof noch VOR diesem kommunikativen Gesellen und hoffen einfach, dass er uns in seinem blitzartigen Tempo schnell "über alle Berge" davon spurtet.
_______________
Nachtrag:
Es wird für uns tatsächlich die erste und letzte Begegnung bleiben.
Andere hatten da nicht soviel Glück: Während wir im Obervernatschhof einen tollen Abend verbringen, hat Mr. Loipenschreck nur ein paar Höhenmeter tiefer im UNTERvernatschhof eingecheckt. Puh...😮💨 Einen ganzen Abend mit ihm hätte ich wohl nicht ausgehalten, ohne eine Schreiattacke zu bekommen - Höflichkeit hin oder her.
Sein Auftreten hat ihm übrigens einen gewissen Ruf beschert... selbst Tage später begegnen wir immer noch Leuten, die uns halb fassungslos von "so nem Typen" berichten, der einfach nicht aufhörte zu reden. Fast jeder wusste, woher er kam und was er so arbeitet...😅🙈
Fazit: Scheinbar ist der Loipenschreck zugleich auch ein "Hüttenschreck".
Und wenn er nicht irgendwo in einer Einkehr hängen geblieben ist, dann durchquert er die Alpen in atemberaubenden Königsetappen wohl noch heute. 😁✌🏼🍻⛰️🏃🏼🌪️🥾Read more
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- Day 4
- Monday, September 8, 2025 at 4:00 PM
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 1,566 m
ItalySchnals46°41’36” N 10°56’35” E
Etappe 2 - Giggelberg - Obervernatschhof
September 8 in Italy ⋅ ☁️ 21 °C
Irmi ist die Bäuerin vom Obervernatschhof und eine Seele von Mensch.
Eine von denen, die immer ein Lächeln auf den Lippen haben und sich stets Zeit für ein paar herzliche Worte nehmen - egal wie lang die To-do-Liste im Hintergrund auch sein mag.
Und die erscheint bei ihr rekordverdächtig: Großer historischer Hof mit Viehwirtschaft, Gastwirtschaft mit 5 Zimmern für 10+ Gäste, 4 sehr identisch aussehende, aber unterschiedlich alte Söhne (der jüngste ist 6)...und trotzdem macht sie sich gerne die Zusatzmühe für einen Kaiserschmarrn, wenn Gäste vom Untervernatschhof hoch kommen und lieb danach fragen.
Als wenn das alles noch nicht genug wäre, setzt sie sich nach einem 14-Stunden-Tag abends in die historische Stube und erzählt ihren Gästen etwas über den ca. 750 Jahre alten Obervernatschhof und wie das Leben früher so war. Hofforschung ist nämlich ihr Hobby.
Über Jahre hinweg hat Irmi akribisch alle Ritzen, Ecken und Böden des Hofes nach "Schätzchen" abgesucht und so nach und nach eine beachtliche Sammlung geschaffen. Diese kann nun sogar in einem eigenen kleinen Museumskeller bewundert werden.
Und was da nicht alles zusammen gekommen ist! Münzen aus allen möglichen Jahrhunderten, Werkzeuge, Schmuck, irritierend viele Löffel...und sogar menschliche Haare und ein Fingerknochen sind dabei.🫣
Erklärung: Damals waren die Menschen sehr abergläubisch, und um Unglück fernzuhalten, musste beim Bau eines Hauses ein "Bauopfer" her. Laut Legende sollen mancherorts auch Kinder eingemauert worden sein. Lebend. Dagegen geht so ein halber kleiner Finger ja fast...😳
Wir hängen Irmi bei all den Geschichten so an den Lippen, dass wir die Zeit und unsere Müdigkeit total vergessen. Der Hof ist übrigens mindestens seit dem Jahr 1630 in Familienbesitz, ein echter Südtiroler Erbhof.
Inzwischen selten, sowas.
Der Obervernatschhof ist für uns ein absolutes Highlight auf dem Meraner Höhenweg.
Die Zimmer sind liebevoll und gemütlich eingerichtet, das 3-gängige Abendessen (Nudelsuppe, Käseknödel, Apfelstrudel) ein Gedicht. In der urigen Stube haben wir viele nette Leute kennen gelernt und die Irmi mit ihrer tollen Führung ist einfach eine Klasse für sich.
Ach ja, das alles gibt's für unschlagbare 60€/Nase inkl. Halbpension.
https://obervernatschhof.wordpress.com
Ein kleiner Einblick in die Hoftour:
https://www.instagram.com/reel/DMAixO5tk99/?igs…
Man kann übrigens am Obervernatschhof freiwillig mithelfen:
https://www.bergbauernhilfe.it/Read more
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- Day 5
- Tuesday, September 9, 2025
- 🌧 11 °C
- Altitude: 2,069 m
ItalySchnals46°45’9” N 10°58’12” E
Etappe 3 - Obervernatschhof - Eishof
September 9 in Italy ⋅ 🌧 11 °C
Auf der heutigen Etappe führt uns der Weg ins alpinere Gelände bis zum Eishof. Dieser liegt auf 2.076 Metern Höhe und ist fast sowas wie eine Institution - schließlich wurde er schon um 1290 urkundlich erwähnt. Zudem galt er zeitweise als die höchstgelegene Dauersiedlung in den Ostalpen. Bei der Lage kein Wunder - der Eishof liegt wunderschön in einem Hochtal, eingebettet zwischen mächtigen Bergspitzen.
Aber es waren nicht die historischen und geografischen Faktoren, die mich diesen Hof aus der Vielzahl an Übernachtungsmöglichkeiten auswählen ließ, sondern... die Küche.😇 Natürlich. Nicht nur mit Auszeichnungen prämiert, hat es sich auch so unter den Wanderern herum gesprochen: Das Essen soll hier ganz vorzüglich sein!
Der Weg zum ersehnten Futterplatz zeigt sich heute gnädig. Allerdings müssen wir etwas umdisponieren, denn ein Teil des Meraner Höhenwegs ist wegen Steinschlag gesperrt. Alternativen sind entweder ein kilometerlanger Hatscher über die Straße, oder....ein Shuttle.
Nach Analyse der Straße (Galerien, enge Brücken, einiges an Verkehr) entscheiden wir uns für den Shuttle. Sicher ist sicher.
Insgesamt ist diese Etappe bisher die leichteste. Nur die Umleitung beinhaltete einen längeren und kniefordenden Abstieg, ansonsten wieder: Gemütlich, aussichtsreich, in regelmäßigen Abständen eine Einkehr. Schön.
So kommen wir überpünktlich schon um 14 Uhr am Eishof an. Nach und nach trudeln dann auch bereits bekannte Gesichter vom Obervernatschhof ein: Caro und Eric mit Hundedame Kaisa, Dominic und Chiara und später noch Petra und Harald.
Im geselliger Runde verbringen wir den gesamten Nachmittag mit allerbestem Hüttenprogramm. Lustige Gespräche, ausgiebiges Nichts-Tun und noch ausgiebigeres Testen der Speisekarte.
Ja, apropos... und wie ist das Essen auf dem Eishof nun?
Kurz und knapp - Volltreffer. Der Kaiserschmarrn kommt sogar fast (!) an meinen persönlichen Allzeit-Favoriten ran, und das will was heißen. Beim 3-gängigen Abendessen bin ich erst skeptisch (Zucchini-Suppe, Karotten-Risotto...hm...🤔), dann zunehmend begeistert. Christian ebenfalls, wenn auch eher aus anderen Gründen: Er bekommt unaufgefordert riesige Portionen Nachschlag...😁
Was dann wiederum zu kollektiver Erheiterung bis hin zu abgeschlossenen Wetten führt: Wie viele Portionen passen heute rein? Und ab wann hat man sich eigentlich das Prädikat "Büffetfräse" verdient...? Die Vielfraß-Qualitäten meines Mannes sorgen einfach immer wieder für Unterhaltungswert.
Letztendlich werden es "nur" 2,5 große Teller Risotto nebst Suppe und Dessert...aber war ja auch die 4. Mahlzeit des Tages. 🤭😅
Frage: Wie viele Etappen müssen wir eigentlich ran hängen, bis all die Kalorien wieder abgelaufen sind....?
😋🥨🍳🧀🥗🍚🍰🍫🍩🍎🥪🥕🍴Read more

TravelerPrädikat Büffetfräse! Ich lach mich immer schlapp ab euren Berichten! Klasse! 🤣🤣
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- Day 6
- Wednesday, September 10, 2025
- 🌧 10 °C
- Altitude: 2,069 m
ItalySchnals46°45’9” N 10°58’12” E
Etappe 4: vom Eishof nach Pfelders
September 10 in Italy ⋅ 🌧 10 °C
Erkenntnisse des Tages:
- Wenn dir auf der Etappe schon Namen wie "EIShof" und "EISjöchl" begegnen, dann wunder dich nicht, wenn es...kalt wird.
- Regenschirme am Rucksack sind ziemlich unsexy - bis man sie tatsächlich mal braucht.
- Wenn man keine Pause macht...ist man schneller da.
- Müsliriegel mit steif gefrorenen Fingern essen macht keinen Spaß, sieht aber lustig aus.
- Große Portionen Schokokuchen helfen beim Auftauen.
Am Tag 4 steht die Etappe an, auf die ich mich am meisten gefreut habe. Es geht durch alpines Gelände bis zum höchsten Punkt des Meraner Höhenwegs, zum Eisjöchl und der Stettiner Hütte auf ca. 2.900m. Danach folgt ein langer Abstieg auf der anderen Seite ins Pfelderer Tal. Der Wanderführer verspricht tollste Landschaften, beste Aussichten, reinstes Wandervergnügen.
Bloß gut, dass es da GENAU HEUTE regnet. Den ganzen Tag. Bei 3 Grad am Berg. Tja...🤷🏼♀️
Aber wir nehmen es sportlich. Schlechtwettertage gehören für uns zu einer Hüttentour schon fast dazu - von tagelangem Dauerregen bis zum plötzlichen Wintereinbruch haben wir alles schon mal gehabt. 🌪️🌧️🌡️☀️🌩️☃️ Und immerhin ist der Rucksack schön leicht, wenn fast jedes einzelne Kleidungsstück am Körper klebt. Zudem können wir uns in allgemeiner Bewunderung sonnen, weil wir die einzigen sind, die gleich zwei große, stabile Regenschirme dabei haben. Aber alles nur Erfahrungswerte, kein Ausdruck besonderer Intelligenz...🤓
Stoisch stapfen wir also durch das Schietwetter. Der Aufstieg ist technisch leicht, gut ausgebaute Serpentinen führen aufwärts. Dies erklärt vielleicht auch, dass wir überproportional viele Mountainbiker sehen, die ihr Fahrrad den matschigen Berg hoch- und auf der anderen Seite wieder runterschieben. Der Reiz dieser Unternehmung erschließt sich mir nicht ganz - fairerweise könnte man das aber auch über uns selbst sagen. Stundenlang mit null Sicht, eisigem Wind und von vorne peitschendem Regen durch die Gegend zu latschen wirkt schon reichlich sinnbefreit, wenn man stattdessen in einer kuschelig warmen Hütte sitzen und sich mit hochkalorischen Schmankerln mästen könnte...
Von diesem Gedanken getrieben legen wir in der 2022 neu errichteten Stettiner Hütte eine lange Aufwärmpause ein. Ein Heißgetränk und ein absurd großes Stück Schokokuchen helfen, sich für die verbleibenden 11km und 1.200Hm Abstieg zu motivieren.
Leider müssen wir uns hier von einem Teil unserer Gruppe auch schon wieder verabschieden - die anderen bleiben über Nacht oben. Schön und lustig war's mit euch! 🫶🏼☺️
Der Abstieg ist dann steil, läuft aber erfreulich *flüssig* (haha). Nach insgesamt 7 Stunden kommen wir so in Pfelders an. Pünktlich zu unserer Ankunft hört es auch plötzlich auf zu regnen - ist klar...
Weitere Überraschung: Beim Check-in im Thomashof wird uns gleich eine ganze Ferienwohnung zugeteilt. Gegen eine Zusatzgebühr gäbe es sogar eine Sauna!
Und damit nicht genug - zwei Straßen weiter entdecken wir einen kleinen, aber feinen Lebensmittelladen...
Damit kommt es, wie es kommen muss:
Der Tag endet mit einem seligen Christian, der sich seine heiß geliebten Barilla-Nudeln in rauen Mengen einverleibt...und dann bald ins Spaghetti-Koma fällt. 🍝🍝🍝☺️🤭
Die heutige Etappe ist vielleicht anders als erhofft... hat aber trotzdem ihren eigenen, ganz besonderen Charme. 👏🏼🌧️☂️☺️
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TravelerAuf jeden Fall! Wie heißt es so schön "Humor ist der Knopf, der verhindert, dass uns der Kragen platzt" 😉😁 und bei Kälte sollte man sich gut zuknöpfen...

TravelerGenau! Wir hatten wirklich schon einen Plan B in der Tasche für einen Abbruch, insofern waren wir happy, dass es den Tag "nur" geregnet hatte. 😊
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- Day 7
- Thursday, September 11, 2025
- ☀️ 16 °C
- Altitude: 1,108 m
ItalySt. Martin in Passeier46°47’7” N 11°12’43” E
Etappe 5 - von Pfelders zum Valtelehof
September 11 in Italy ⋅ ☀️ 16 °C
Es scheint, als wenn das Universum heute für ausgleichende Verhältnisse sorgen will.
Statt Dauerregen gibt es Dauersonne, statt anstrengender Aufstiege nur sanftes Auf und Ab, und das bei abwechslungsreicher Wegführung durch beschauliche Idylle. 😍☀️🌼
Bei solchen Bedingungen fließen die knapp 19 km Strecke nur so unter den Schuhsohlen hinweg. Unser Wandertempo ist erstaunlich flott. Gerne würden wir uns einreden, dass das ja ausschließlich auf unsere physische Topform zurückzuführen ist...🙂↕️💪🏼
Wahrscheinlicher ist jedoch, dass die leicht zu laufenden Abschnitte über befestigte Wege mit eine klitzekleine Rolle spielen.
Wenn überhaupt, gelangt man auf dem Meraner Höhenweg dank deftiger Alpenküche wohl maximal in TOPF-Form, hehe...🤷🏼♀️🍲 😋. Alles, was ich tagsüber raus schwitze, kommt spätestens mit der nächsten Einkehr wieder zurück. Auch hier regelt das Universum also.
Was auf dieser Etappe allerdings erstaunlich unterreguliert erscheint, sind... Sitzgelegenheiten.
Sonst treffen wir ja fast alle 50 Meter auf eine Bank, einen Rastplatz oder wenigstens einen Baumstumpf. Heute aber, wo die Bedingungen so richtig schön zum Trödeln einladen, laufen wir fast 3 Stunden am Stück, ohne auch nur ein gutes Plätzchen zum Pause machen zu finden. (Die eine halb verrottete Bank mit nur noch einer Sitzstrebe und Blick auf einen Strauch lass ich mal nicht gelten.)
Und dann, als endlich doch noch etwas Passendes in Sicht kommt, ist es wie beim Parkplatz suchen in der Berliner Innenstadt:
Vor uns niemand, hinter uns niemand, wir eilen der Bank freudig entgegen.... noch 20 Meter...noch 10 Meter...fast da...
Und plötzlich raschelt es im Dickicht direkt HINTER der Bank und zwei ältere Damen tauchen wie aus dem Nichts auf.
"Ach, schau mal, Inge, hier ist ein Bankerl!"
"Na, ENDLICH....!", sagt Inge. "Mir tun schon die Füße weh!"
Was zur Hölle.
Wo kommen die denn her...?!😳
Wie es scheint, will uns eine höhere Macht auch hier etwas sagen. Diesmal wohl sowas wie: "Lauft endlich weiter, ihr Spacken! Alter vor Schönheit, muahahahaha...😈🤡"
Höflich lächelnd nicken wir Inge und ihrer Begleiterin also zu und setzen innerlich grummelnd unseren Weg fort. Im nächsten Dorf pflanzen wir uns dann etwas störrisch vor einer Scheune ins aufgeweichte Gras und verdrücken den letzten Apfel und ein paar Nüsse. Immerhin, Rucksack wieder ein Mü leichter.
Nach einer weiteren Stunde Gehzeit erreichen wir schließlich unser Ziel, den Valtelehof. Hier erwarten uns bereits Chiara und Dominik aus unserer Gruppe der letzten Tage.
"Boah, waren wir schnell heute!", begrüßen sie uns direkt. "Aber haben auch kaum Pause gemacht. Sagt mal, habt IHR eigentlich irgendwo eine Bank gesehen....?"
Tja....🤷🏼♀️😅
Wir verbringen wieder einen geselligen und sehr lustigen Abend mit den beiden. Das Paar aus dem Südschwarzwald und wir sind voll auf einer Wellenlänge, es gibt viel zu erzählen.
Vielleicht, so denke ich mir nach ein, zwei Lillets, ergeben die fehlenden Bänke ja doch noch einen Sinn:
Das Universum wollte einfach, dass wir uns so früh wie möglich mit Chiara und Dominik wieder treffen. Um zu quatschen, gemeinsam die Aussicht zu genießen und vor allem: Um an unserer Topfform zu arbeiten. 😇
Und mit dieser einleuchtenden Erklärung fallen wir müde und zufrieden ins Bett.Read more

TravelerImmer wieder schön, einen Text mit Emotionen zu lesen. Toller Kontrast zu den trocken politisch korrekten Footprints, die wie KI generiert scheinen 😅😅😅

TravelerHaha, vielen Dank 😁 Na vielleicht sind andere nur umsichtiger. So ein Einblick in den eigenen Kopf braucht ja schon etwas Vertrauen... Gerade wenn man bedenkt, was online an Engstirnigkeit und schlechtem Leseverständnis zusammen kommen kann... Fazit: Ich bin wohl einfach sehr naiv und vertrauensselig...🤷🏼♀️😅🙈
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- Day 8
- Friday, September 12, 2025 at 9:00 AM
- ⛅ 15 °C
- Altitude: 697 m
ItalyTirol46°41’47” N 11°9’8” E
Etappe 6 - zurück zum Anfang
September 12 in Italy ⋅ ⛅ 15 °C
Das letzte Stück auf dem Meraner Höhenweg laufen wir zusammen mit Dominik und Chiara. Zumindest teilweise - sie haben an einem anderen Einstieg begonnen und noch eine weitere Tagesetappe vor sich.
Auch heute ist wieder alles dabei: Regen, Nebel, später Sonnenschein. Waldsteige, Forstwege, Waalwege, Wiesen, Wasserfälle, Asphalt, Aussichtspunkte, Höfe, Obstplantagen, tierische Begegnungen, menschliche Shoppingstände. Und sogar Bänke.👍🏼😀
Letztere benutzen wir aber kaum. Große Teile der Strecke werden nämlich schlichtweg verquatscht. Wir tauschen uns aus über vergangene und geplante Wanderabenteuer und legen spontan noch eine kleine Flachwitz-Challenge ein. Je schlechter, desto besser. Ein Auszug:
Wie heißt ein blondes Mammut?
- Hellmut.
Was ist weiß und rollt den Berg hoch?
- Eine Lawine mit Heimweh.
Was beginnt mit Y und bellt?
- Yvonnes Hund.
Was ist gelb und kann nicht schwimmen?
- Ein Bagger.
Warum?
- Hat nur einen Arm.
[...]
Das Niveau geht zunehmend genauso abwärts wie der Weg. Wie schön.😁😂
So fliegt die Zeit davon und wir sind umso überraschter, als wir uns schließlich wieder trennen müssen. Chiara und Dominik zieht es weiter zum Berggasthof Walde, wir hingehen wählen den Abstieg ins Tal.
Damit verlassen wir den offiziellen Meraner Höhenweg etwas früher, sparen uns aber einige Höhenmeter und 20€ für die Talfahrt mit der Seilbahn.
Tschüss, ihr beiden, es war uns ein Fest! Nummern sind ausgetauscht, vielleicht treffen wir uns ja bald mal wieder.😊🫶🏼
Die nächsten Kilometer führen uns durch sehr steilen Wald. Natürlich haben wir uns die schmalsten und am wenigstens begangenen Pfade raus gesucht. Irgendwann lichtet sich das Dickicht endlich und wir treffen auf weitläufige Apfelplantagen und hübsche Bergbauernhöfe. Mehrere Verkaufsstände laden zum ausgiebigen Shoppen ein: Apfelsaft to go, Apfelessig, Gemüse, Schmuck, Seife, handgestrickte Socken...echt gute Auswahl.
Wir bessern das Taschengeld von "Sarah & Julia" etwas auf und knuspern frische Südtiroler Äpfel, während wir passenderweise auf dem "Apfelweg" die letzten Meter zum Dorf Tirol laufen.
Schließlich kommen wir nach 96 km und 4.800 Hm wieder dort an, wo wir gestartet sind. Waren das wirklich nur 6 Tage? Wir haben so viel erlebt und gesehen, es kommt mir deutlich länger vor. Ein sehr gutes Zeichen.
Insgesamt können wir diese Tour voll und ganz empfehlen. Durch die vielen Übernachtungsmöglichkeiten auf Bauernhöfen ist es keine klassische Hüttentour, aber sehr komfortabel.
Technisch insgesamt eher leicht, Kondition für 6-8 Stunden Gehzeit sollte man schon mitbringen. Es sei denn, man plant einfach ein paar Etappen mehr ein.
Der Kopf ist wieder richtig schön frei geworden. Der Kalorienspeicher hingegen... eher nicht.🙈 Dafür ist der Meraner Höhenweg aber auch nicht ausgelegt.
Zum Glück haben wir jetzt noch über eine Woche Urlaub vor uns - genug Zeit, um den Körper wieder an normale Portionen und ausgewogenere Kost zu gewöhnen. Ab morgen.
Denn erstmal....gibt's zum Abschied noch ein großes, schmackofatziges Eis. 🍦🍦🍦 😇😋Read more

TravelerAuch die letzte Etappe wieder ein Genuss 👏. Schön dass ihr uns mitgenommen habt und ich hab mir die Tour auch schon angeschaut... Vielleicht planen wir die ja auch bald mal ein 😉
























































































































































































































































TravelerGroßartig, das mit so einem tollen Opa erleben zu dürfen😘
TravelerJa, ein echtes Privileg🥰
Traveler
Kommt auf die Suppenkelle an 😅😉😂
TravelerHahaha, meine Rede!😂😂😂