• Hostel change + Maze bar

    22 Maret, Vietnam ⋅ ⛅ 26 °C

    Das Tigon Hostel ist ein junges Hostel und ich glaube, dass sie ältere Leute manchmal dulden, aber nicht unbedingt als Klientel favorisieren. Jetzt, wo es auf das Wochenende zugeht, wollen sie mich loswerden. Ich hatte zwar gefragt und bestätigt bekommen, ob, bzw. dass ich noch 2 Nächte bleiben kann, aber einem Gefühl folgend, frage ich nach dem Aufstehen nochmal nach. Und siehe da. Um 10 vor 11 wird mir mitgeteilt, dass sie überbucht sind und ich ausziehen muss.
    Da kann man nichts machen und ich packe meinen Koffer.
    Beim Auschecken steht ein älterer Mann vorm Tresen, der ab morgen 2 Tage gebucht hat. Er ist Franzose und sein Englisch ist nicht das beste, also versuche ich beim Verständnis zu helfen.
    Der Rezeptionist bestätigt seine Buchung ab morgen, aber heute geht nix mehr.
    Ich sage zu Gerard - so heißt er - Du brauchst eine Unterkunft, ich brauche eine, lass uns doch zusammen was suchen. Er stimmt zu. Wir quatschen und googeln nach Hostels und er ist echt funny und sympathisch. Wir entscheiden uns für ein kleines Homestay in der Stadt und nehmen ein Grab (Taxi mittels Grab-App) zum Tiny Tigers Homestay.
    Tschüß Tigon.
    Nachdem wir dort in einem 6er Dorm untergekommen sind, laufen wir durch die Stadt und ich zeige Gerard ein paar Ecken, die ich schon erkundet habe. Er genießt die kleine Stadtführung sehr, denn er ist seit 3 Wochen alleine unterwegs und hat bis jetzt keine Leute kennengelernt. Ich kann es kaum glauben, ich bin die Erste. Er ist um die 60, aber eine echt coole Socke. Es liegt wohl daran, dass er immer in Hotels abgestiegen ist und da trifft man weniger auf gleichgesinnte Reisende, als in Hostels.
    Ich zeige ihm die Maze Bar. Die coolste Kneipe, die ich in meinem Leben gesehen habe. Maze heißt ja Labyrinth und das ist Programm. Wenn man reinkommt kauft man sich ein Getränk und geht dann auf Erkundungstour. Es erinnert vom Design stark an das Crazy House und könnte von der gleichen Architektin entworfen worden sein (ist es aber nicht). Der Eingangdbereich ist vielleicht 5m breit, aber je weiter man in den Laden eindringt, desto breiter wird es.
    Alle Gänge und Treppen (und davon gibt es viele) sind eng und gewunden und man arbeitet sich durch zahlreiche unterschiedliche Kammern und Bereiche immer weiter nach oben, bis man in einem verrückten Garten landet (mittlerweile ist es hier 10-15m breit), der dann auch nochmal 5 Etagen hat. Total verrückt. Verabredet man sich mit Leuten in der Maze Bar, findet man sich garantiert nicht so einfach. Ich brauche schon 10Min um das Klo zu finden. Aber mir gefällt das verrückte Konzept total gut. Auf der obersten Terrasse lassen wir uns nieder, genießen einen Rotwein und den Ausblick über die Stadt, der noch vom Sonnenuntergang gekrönt ist. Ganz fantastisch.

    Dann gehen wir auf den Nachtmarkt um was zu essen. Hier gibt es alles Mögliche und vor allem viele Menschen. Der See nebenan spiegelt die bunten Lichter von angestrahlten Bäumen am Ufer und der allgegenwärtigen Laternen wider.

    Am Abend bekommt Gerard eine Email vom Tigon Hostel, dass seine Buchung storniert wurde. Ich denke das Hostel macht etwas age-bashing. Es lehnt ältere Reisende ab. Aber irgendwie kann ich es verstehen. Wenn so ein Hostel die Wahl hat einen 20jährigen oder einen 60jährigen abzulehnen, würde ich wohl auch den 60jährigen nehmen. Trotzdem schade so ein Konzept.

    Daraus folgt, dass Gerard die nächsten 2 Nächte noch im Tiny Tigers bleibt, so wie ich auch. Wir unternehmen morgen den Tag dann nochmal gemeinsam, denn wir verstehen uns gut.
    Baca selengkapnya