• Baile Àtha Cliath (Dublin)

    Jul 28–Aug 13 in Germany ⋅ ☁️ 18 °C

    Während der Starkregen Deutschland beherrscht geht es mit einem Jahr Verspätung endlich auf die grüne Insel. Am Vormittag landen wir im sonnigen Dublin, der Hauptstadt der Republik Irland. Der Inselstaat umfasst fünf Sechstel der Landfläche und grenzt an Nordirland und damit an das Vereinigte Königreich. Eine Insel, eine Sprache, zwei Länder zwei Währungen und ein Brexit.

    Nach der Landung kommt das im Vorfeld gebuchte Taxi. Mohib Sheikh, unser Fahrer, holt uns ab. Er ist vor 18 Jahren aus Pakistan gekommen und fühlt sich hier sehr wohl. Während der Fahrt erklärt er uns die Regeln des Linksverkehrs, auf was man achten muss und wie man mit Hilfe von Google Maps als "Fahranfänger" vom europäischen Festland immer die richtige Spur nimmt.

    Vor 12 Jahren folgte ihm seine Frau und beide wurden sesshaft. Die Kinder gehen hier inzwischen zur Schule, die Familie wohnt in einem Vorort von Dublin mit wachsender Population von Indern und Pakistanis.
    Einzig sein Halal-Essen fehlt ihm. Doch es gibt immer mehr Auswahl durch die steigende Nachfrage.

    Nach kurzer Erfrischung erobern wir die Innenstadt. Wir gehen zur berühmten O'Connell Street. Eine Art Prachtstraße wie der Ku'damm in Berlin. Gesäumt von vielen berühmten irischen Persönlichkeiten.

    Eine der Bronzestatuen zeigt John Grey. Der irische Politiker des 19. Jahrhunderts gilt als Gesundheitsreformer. Zu seinen Verdiensten gehört die Erneuerung der Dubliner Wasserversorgung und die Befreiung der Stadt von der Cholera.

    Jim Larkin's Statue steht etwas weiter südlich. Er war der Gründer der Irish Labour Party, bekannt für seinen Ausspruch „Ein fairer Tag Arbeit für einen fairen Tag Lohn“.

    Ebenfalls in dieser Reihe von Persönlichkeiten sieht man William Smith O'Brien. Er war Mitglied des irischen Parlaments und Anführer der Young Ireland-Bewegung, die die Unabhängigkeit Irlands mit friedlichen Mitteln erreichen wollte.
    Bekannt ist er auch für seine Beteiligung an der Young Irelander Rebellion von 1848, einem gescheiterten Aufstand gegen die britische Herrschaft.

    Und zuletzt noch Daniel O'Connell, dem Namensgeber dieser Straße. Er war ein herausragender Politiker und trug den Beinamen "The Liberator“ (der Befreier). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts setzte er sich vor allem für die Gleichberechtigung der Katholiken und die Aufhebung der Union zwischen Irland und Großbritannien ein.

    Etwa in der Mitte der Straße steht das 120 Meter aufragend neue Wahrzeichen von Dublin „The Spire“.
    Einer Nadel gleich markiert es den geographischen Mittelpunkt Dublins.

    Am Nachmittag besuche ich die Whiskey-Distillery Teeling, Dort habe ich eine Führung mit anschließendem Tasting gebucht. Die Distille befindet sich im Herzen der historischen Liberties, vor dem Hintergrund einer Stadt, die von der Geschichte des Whiskeys durchdrungen ist. Sie wurde 2015 als erste neue Brennerei in Dublin seit über 125 Jahren (wieder-)eröffnet.

    Shona, die unserer Gruppe durch die Destille führt, gibt uns beeindruckende Infos über die Geschichte des Whiskeys in Dublin im Allgemeinen und spezielle Infos zu Teeling. Die beiden Nachfahren Jack und Stephen Teeling gründeten die Distille vor 10 Jahren. Inzwischen gehört sie zur Barcadi Gruppe. Der Ausstoß beträgt 500.000 l Whiskey pro Jahr in unterschiedlichen Ausprägungen. Vom Small Batch über den Single Pot Still bis zum leicht rauchigen Blackpitts Single Malt.
    Im klassischen Tasting gehen wir über die Sensorik der Nase und des Auges, anschließend erleben wir die beschriebenen Geschmacksnoten im Finish beim Abgang. Die Runde lockert auf, man kommt mit den Nachbarn ins Gespräch. So lerne ich ein Paar aus Costa Rica kennen. Wir vergleichen den im Rumfass ausgebauten Whiskey mit den karibischen Rum-Sorten.

    Auf dem Weg zum Hotel passiere ich in Temple Bar fast schicksalhaft einen der größten Whiskeygeschäfte. Ich komme mit einem Mitarbeiter ins Gespräch als ich mir das Innere des Geschäfts ansehe. Ich bin baff erstaunt, als er mir mitteilt, das sie ca. 6.500 verschiedene Whiskys von 1.000 Marken aus aller Welt haben. Wir machen ein kleines spontanes Tasting und ich gehe glücklich mit einer Flasche Redbreast PX ( Pedro Ximénez) Edition* ins Hotel zurück.

    * Der einzigartige Redbreast Pedro Ximénez Edition ist ein Single Pot Still Whiskey, der dreifach destilliert wurde und zunächst in Bourbon- und Oloroso-Sherry-Fässern reifte, bevor er für einen süßen Abgang in köstliche Pedro Ximénez Hogsheads aus der Südspitze Spaniens umgefüllt wurde.
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