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- День 43–45
- 6 февраля 2025 г. - 8 февраля 2025 г.
- 2 ночи
- ☁️ 19 °C
- Высота: 30 м
ВьетнамĐền Ngọc Sơn21°1’58” N 105°51’4” E
Goodbye Vietnam

Nach dem einzigartigen Erlebnissen auf Ha Giang Loop ging es für uns erstmal zurück nach Hanoi. Hier hatten wir nochmal zwei Nächte in der wunderschönen Unterkunft (in der wir vor 1,5 Wochen schon mal waren) gebucht um uns zu sammeln und nochmal ein wenig durchzuatmen.
Ganz ehrlich - nach dem Ha Giang Loop gab es sehr viel zu verarbeiten. Was wir in den drei Tagen erlebt hatten, ist nicht einfach einzuordnen und fiel uns alles andere als leicht. Der Mix aus wunderschöner Landschaft (die von Sekunde zu Sekunde surrealer wurde), den unfassbar lieben Menschen (Easy Rider und andere Reisende), dem tollen Essen, den rustikalen aber gemütlichen Unterkünften und auf der anderen Seite der brutalen Armut der Region. Wir haben Dinge gesehen und erlebt, die wir so vermutlich nicht nochmal erleben werden. Die Bedrohung von Armut und Klimawandel sowie Krieg war teilweise enorm real und sichtbar.
Die kurzen Unterhaltungen mit unseren Easy Ridern haben uns mit sehr gemischten Gefühlen zurück gelassen. Insbesondere Tommy hat das einige Tage noch sehr beschäftigt und er musste oft an seinen Fahrer denken. Quoc ist 24 und fährt jeden Tag (!) mit dem Motorrad durch die Berge. Er hat seit 4 Monaten eine Freundin und bringt sich Englisch nur durch Gespräche mit Touristen bei. Das ist unglaublich beeindruckend. Er kommt aus einem kleinen Bergdorf, in dem es einen einzigen Wasserbüffel gibt. Das hat er ganz stolz erzählt. Wir vermuten, dass er dennoch ein gutes Einkommen hat, durch das Fahren und das Trinkgeld, aber er riskiert halt jeden Tag sein Leben in den Bergen.
Daher kam Hanoi zur richtigen Zeit um das sacken zu lassen. Wir hatten keine Pläne für die zwei Tage und wollten uns einfach treiben lassen und ein kleines Resume zu Vietnam ziehen, da auch unsere letzten zwei Tage in diesem Land angebrochen waren.
Um ehrlich zu sein, trifft der oben beschriebene Widerspruch des Loops auch auf das Land Vietnam zu. Als wir anfangs ankamen, haben wir uns nicht wirklich wohl gefühlt und brauchten einige Zeit um uns „einzuleben“. Nach knapp zwei Wochen waren wir dann auch geistig hier und haben diese großartige Chance verstanden, die wir hatten, um hier umher zu reisen.
Es ist natürlich nicht alles schön, auch wenn wir hier in dem Blog viele schöne Bilder und tolle Erlebnisse zeigen.
Zur Wahrheit gehört, dass man in den Straßen der Städte und Dörfer sehr viel Armut sieht und Menschen die jeden Tag unfassbar hart arbeiten. In Vietnam gibt es keine Wochenenden, keine Arbeitszeitregelungen, Kündigungsschutz usw. Hier wird täglich von mindestens 6 bis 20 Uhr gearbeitet, bei sehr geringem Gehalt und danach noch um andere Dinge gekümmert
Im Norden des Landes haben wir viele Kinder arbeiten sehen. Ob auf dem Feld oder in der Stadt zum Verkaufen von Schmuck. Das bricht einem das Herz, wenn man sieht, dass 6-Jährige, sichtlich todmüde Mädchen auf dem Night Market sitzen, um Armbänder zu verkaufen.
Die Kinder zur Schule zu schicken (wenn es denn eine gibt), lohnt sich für die Familien nicht. Kinder sind eine Arbeitskraft die man zum überleben brauch.
Außerdem wird der anfallende Müll (davon gibt es viel) meist direkt an der Straße verbrannt, in große Löcher geschüttet oder in den Fluss geworfen. Es gibt keine Müllabfuhr auf den Dörfern oder kleinen Städten.
Aus unserer West-europäischen Sicht leben hier viele Menschen in Armut und unter scheinbar furchtbaren Lebensumständen.
ABER das sehen vermutlich auch nur wir so. Die Vietnamesen sind unglaublich fleißig, freundlich, liebevoll und offenherzig. Wir haben so viel Menschlichkeit und Freude gesehen und erlebt. Man kommt mit den einfachsten Dingen klar. Ob es zwei Kinder in SaPa sind die stundenlang mit einem kaputten Fahrrad über den Feldweg am Berg fahren und sich jedesmal darüber freuen als wäre es ihr Geburtstag oder ein kleines Mädchen das einen Luftballon bekommt und lange und ausdauernd damit spielt.
Wie ihr merkt ist es nicht einfach ein „Fazit“ zu ziehen oder gar eine Bewertung zu machen. Das wollen wir auch nicht. Wir wollen nur die ganze Wahrheit erzählen. Es ist nicht immer alles schön und einfach. Das macht das Reisen ja auch aus. Man vergisst es nur, wenn man darüber schriebt manchmal.
Am Ende unserer Zeit in Vietnam fällt es uns sehr sehr schwer von hier fort zu gehen. Wir saßen lange in Hanoi und haben darüber gesprochen und rekapituliert was in den letzten 6 Wochen passiert ist. Verstanden haben wir es nicht so ganz und werden es vermutlich auch nie so ganz verstehen.
Aber eine Sache ist doch ganz klar - Vietnam hat unser Herz gewonnen und wir sind mit ganz schweren Herzen abgereist. Es fühlte sich komisch schwer an, was wir als sehr gutes Zeichen deuten.
Jetzt geht es weiter nach Thailand und die letzten drei Wochen unserer Reise brechen an. Wir schauen mal was das nächste Land für uns bereit hält.Читать далее