• Ha Giang Loop - 400km mit dem Motorrad

    3–6 feb., Vietnam ⋅ ☁️ 19 °C

    Als letztes großes Highlight stand in Vietnam der Ha Giang Loop auf dem Programm. Der Ha Giang Loop ist eine berühmte Route im äußersten Norden Vietnams (einer der ärmsten Gegenden nah an der Grenze zu China), bekannt für seine unglaublichen Berge, atemberaubenden Landschaften und reiche Kultur sowie das wechselhaften Wetters. Während sich Tommy schon seit Wochen darauf freute, war ich doch eher etwas skeptisch, was das wohl werden wird - 400 km auf drei Tage verteilt auf dem Motorrad eines Easy-Riders (so heißen die Fahrer) und das bei bitterkalten Temperaturen.

    Einen Tag bevor das große Abenteuer starten sollte, kamen wir mit dem Bus in Ha Giang (Start und Ziel der Tour) an und konnten umsonst im Dorm der Agentur, über die wir Tour gebucht haben, schlafen. In der sehr provisorischen Unterkunft kamen mal wieder so so richtige Low-Budget-Hostel-Gefühle auf. Abends sind wir noch etwas durch den eher kleineren Ort gelaufen, in dem wir dann durch Zufall super süße und gepflegte Hundewelpen streicheln konnten - Tommy hätte nicht glücklicher sein können.

    Am nächsten Morgen ging es recht früh los mit einem Frühstück, der Gruppenzuteilung und einer Einweisung über das Programm.
    Mit unserer Gruppe hatten wir leider nicht so viel Glück, da wir neben einem super netten niederländischen Pärchen, noch eine spanische Familie dabei hatten, mit den die Kommunikation nicht so einfach war. Insgesamt waren 8 Personen mit jeweils einem Fahrer. Während Tommys Fahrer mit 24 Jahren noch eher jung, aber super bemüht und kommunikativ, habe ich mit meinem Fahrer die drei Tage kein Wort gesprochen, da die meisten Fahrer kein Wort Englisch sprechen. Auch wenn das die Kommunikation erschwert, fanden wir es super, dass die Agentur Locals einstellt anstelle von super englisch sprechenden Vietnamesen aus den größeren Städten.

    Nun sollte es also endlich los gehen und auch wenn es zu Beginn etwas ungewohnt war, war uns bereits nach dem ersten Stopp (die zum Glück regelmäßig nach max. 30-45 Minuten) eingelegt wurden, klar, das hier wird etwas ganz besonders, was wir nicht so schnell vergessen werden. Zum einen hatten wir richtig Glück mit dem Wetter und zum anderen kann man gar nicht in Wort fassen wie unglaublich schön und abwechslungsreich diese einzigartige Landschaft hier ist. Die Bilder und Videos geben das nicht wirklich ansatzweise wieder, wie man sich auf dem Motorrad bei der Aussicht gefühlt hat. Es war ein Gefühl von Freiheit, Faszination und Begeisterung gemischt mit dem Bewusstsein, dass nur eine doofe Kurve und falsche Bewegung auch schnell sehr gefährlich werden kann. Dieses unvergessliche Gefühl hat sich die ganzen drei Tage durchgezogen.

    Ich glaube mit allem was wir erlebt haben, könnte ich noch drei Seiten füllen, hier nur einmal in deutlich verkürzter Fassung, wie die Tage so aussahen. Also wir haben an allen Tagen regelmäßige Stopps bei tollen Aussichtspunkten eingelegt, um den Po etwas zu entlasten, eine Kaffee zu trinken oder irgendwelche Spiele zu spielen. Die Fahrer haben in den Pausen meist Karten gespielt, was immer mehr als unterhaltsam war, ihnen dabei zu zuschauen. Es gab außerdem immer sehr leckeres Mittag und Abendessen bei den Stopps oder in der Unterkunft. Am ersten Abend haben wir mit einer der anderen Gruppe, mit der wir uns sehr gut verstanden haben, den Abend erst mit einheimischen auf dem Markt und dann bei einer wilden Karaoke Nacht mit einer Menge Happy Water verbracht. Der zweite Abend im Homestay war dann ruhiger bei Karten Spielen und natürlich wieder Happy Water 🙈🤣. Neben den Stops an den View Points gab es dann noch kleine Wanderungen, der Besuch eines traditionellen Hmoung Dorfes, eine Bambusboottour und Baden im Wasserfall (was uns definitiv zu kalt war 🤣). Nachdem wir am 3. Tag wieder zurückgekommen sind, sind wir noch mit einigen Leuten der anderen Gruppe und dem niederländischen Pärchen aus unserer Gruppe noch was essen, bevor es mit dem Nachtbus zurück nach Hanoi ging für die letzten beiden Tage in Vietnam.

    In Summe haben wir so viel erlebt und gesehen auf dem Loop, dass wir von all den Eindrücken am Ende sehr erschöpft waren und auch jetzt noch nicht so richtig verarbeiten konnten, was wir da eigentlich alle erlebt haben. Alles in allem, war es für uns beide definitiv mit das größte Highlight auf der Reise.
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