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  • Day 18–19

    Quebrada de los Cuervos

    January 14, 2023 in Uruguay ⋅ ⛅ 29 °C

    Am Wochenende nutzen mein Freund und ich die Vorlesungsfreie Tage für einen Ausflug ins Inland. Unser erstes Ziel ist die Quebrada de los Cuervos, ein Naturschutzgebiet im Departamento Trienta y Tres mit dem tiefsten Canyon Uruguays. Das Abenteuer beginnt gleich hinter der Stadtgrenze von Rocha: 70 km nicht Schotterpiste liege vor uns. Es ist so wenig Verkehr, dass die vorbeireitenden Gauchos freundlich den Hut zum Gruß heben - mehr Klischee geht kaum. Nachdem die Schotterpiste hinter uns liegt müssen wir feststellen, dass die asphaltierte Landstraße noch schlimmer ist. Sie besteht nämlich aus mehr Schlaglöchern als Asphalt. Erst kurz vor Trienta y Tres wird es besser. Ziemlich fertig kommen wir in dem sehr verschlafenen Nest an. Wir finden einen offenen Supermarkt in dem wir fast die einzigen Kunden sind und kaufen Proviant für die nächsten Tage. Für eine Flasche Wein, Käse, Bier, etwas Brot und Oliven zahlen wir umgerechnet 50 Euro - Uruguay ist kein billiges Reiseland. Kurz hinter Trienta y Tres müssen wir nochmal 25 km Schotterpiste absolvieren. Langsam lernen wir es schätzen, dass wir statt des gebuchten Kleinwagens von der Autovermietung einen Möchtgern-Pickup, einen Fiat Strada Freedom, bekommen haben. Er ist zwar untermotorisiert und treibt einen auf guten Straße in den Wahnsinn, auf Schotterpisten entfaltete er aber sein volles Potential. Die Landschaft im Abendlicht ist wunderschön und wir sehen sogar ein paar Nandus. Unsere Unterkunft El Capricho ist eine einfache Posada mit kleinen Hütten und einer tollen Aussicht über den Park. Vor dem Abendessen machen wir noch einen kleinen Sonnenuntergangsspaziergang. Im Restaurant der Posada gibt es dann Lamm vom Nachbarn und kaltes Bier. Am nächsten Morgen machen wir uns auf zum Canyon. Am Eingang muss man sich beim Parkranger registrieren und wird über die "Gefahren" aufgeklärt. Der Canyon stellt sich dann als, nun ja etwas tiefer eingeschnittenes Tal mit einem kleinen Bach heraus. Schön ist es aber trotzdem nur sehr heiß. Über uns kreisen schwarze Geier, die der Schlucht ihren Namen geben (Cuervo bedeutet Rabe). Es gibt einen 3 km langen Rundweg für den man angeblich 3 Stunden braucht. Wir wagen es trotzdem. Der Pfad windet sich langsam in das Tal hinab zum Bach und folgt ihm ein Stück. Nach einem Picknick am Bach erklimmen wir die letzte Station den Aussichtspunkt fliehen aber vor der Hitze schnell ins Auto - es sind 36 Grad und kein Schatten weit und breit. Eine Parkrangerin empfiehlt uns zur Abkühlung die Cascadas y Laguna de los Oliveros. Ein See und ein kleiner Wasserfall in denen man baden kann. Sie liegen auf privatem Farmland und die Anfahrt ist relativ skurril. Von der Straße fahren wir fast 20 Minuten über die Weiden der Familie Oliveros, vorbei an Pferden und Schafen, die entsetzt vor dem Auto fliehen. Immer wieder muss man aussteigen um Tore aufzumachen. Ohne den Tipp der Rangerin wären wir nie auf die Idee gekommen, dass man hier überhaupt durchfahren darf. Wir sind erneut extrem dankbar für unser Auto. Angekommen am Haus der Familie bezahlen wir 70 Peso (etwa 1,70 Euro). Da wir eine Camioneta (Pick-up) haben können wir noch weiter fahren. Ab hier gibt es nicht mal mehr einen Feldweg sondern nur noch ab und zu eine Fahrspur. Aber am Ende erwartet uns ein gekennzeichneter Parkplatz und eine "Routenbeschreibung" auf Spanisch und Englisch. Der See ist schnell erreicht zum "Wasserfall" sind es nochmal 15 Minuten. Aber tatsächlich kann man sehr schön baden und wir sind vor allem ganz allein. Auf dem Rückweg schwimmen wir noch eine Runde im See.Read more