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  • Dag 35–37

    Pantanal

    31. januar 2023, Brasil ⋅ 🌧 30 °C

    Die Nacht im Bus ist ziemlich anstregend. Die Klimaanlage ist extrem kalt eingestellt und ungefähr 1 mal die Stunde hält der Bus. Das wird jedes Mal laut angesagt. Einziges Highlight ist der Abendessenstopp irgendwo im nirgendwo wo nachts um halb 12 noch ein all-you-can-eat Buffet an Truckerfahrer serviert wird. Da können wir nicht widerstehen und essen auch nochmal. Um 06.30 Uhr kommen wir in Campo Grande, der Hauptstadt von Matto Grosso do Sul, an. Wir nehmen als erstes ein Taxi zum Flughafen um unseren Mietwagen anzunehmen. Dann geht es weiter in Richtung Pantanal. Der Pantanal ist das größte Binnenfeuchtgebiet der Erde. Er liegt zum größten Teil in Brasilien, aber auch teilweise in Paraguay und Bolivien. Wir müssen etwa vier Stunden fahren, was nach der Nacht eine ziemliche Herausforderung ist. Alle 45 Minuten gibt es deswegen einen Kaffee Stopp. Wir lernen dabei alle Formen der brasilianischen Raststätten kennen: von der skurrilen Rodobar, die eher an einen kitschig dekorierten Kiosk erinnert, über das Ausflugsrestaurant mit Souvenirshop bis hin zum Tank und Rast Pendent. Als wir kurz hinter Miranada nochmal am Straßenrand halten erwartet uns ein Überfallkommando - aus Mücken. Innerhalb von Sekunden sind wir völlig zerstochen und das ganze Auto ist voll davon. Verzweifelt versuchen wir gleichzeitig zu fliehen, sie zu erschlagen und uns einzusprühen. Von außen vermutlich ziemlich witzig, vor allem weil wir fast am Mückenspray ersticken.
    Kurz vor dem Ziel biegen wir auf die Estrada do Parque ein. Die Straße führt direkt durch den Pantanal und ist nicht geteert. Natürlich fängt es an zu schütten, sodass man die Schlaglöcher gar nicht mehr sieht. In regelmäßigen Abständen gibt es Holzbrücken, die aussehen wie Eisenbahnbrücken ohne Schienen. Man muss ein bisschen Zielen um die Spur zu treffen. Es ist trotzdem sehr schön - Tukane fliegen über die Straße und im Straßengraben liegen kleine Kaimane. Kurz bevor wir die Unterkunft erreichen müssen wir über den Passo do Lontra, die einzige große Brücke auf der Straße. Die Armierung der Fahrbahn liegt frei und man muss aufpassen, dass man sich nicht die Reifen aufsticht. Unsere Unterkunft liegt direkt am Rio Miranda. Unser Zimmer hat eine kleine Veranda mit Flussblick und Mosquitonetzen, sodass wir ungestört draußen sitzen können. Der erste Programmpunkt (wir haben zum Zimmer gleich noch Programm gebucht) ist Piranhafischen. Jede Menge Vögel stehe schon bereit um den Fang der Touris zu verspeisen. Mir tut es irgendwie Leid die Fische nur so zum Spaß zu angeln. Ein Regenguss beendet dann das Programm für den Tag. Am nächsten Morgen ist Frühstück um 06.30 Uhr angesagt. Um 07.30 Uhr sitzen wir schon im Safaritruck und fahren die Estrada do Parque weiter. Plötzlich stoppt unser Guide Max das Auto und springt ganz aufgeregt vom Truck. Ohne zu schauen ob wir überhaupt folgen läuft er querfeldein auf eine Weide. Ein großer Ameisenbär, flüstert er. Gegen den Wind pirschen wir uns heran. Die Tiere sehen quasi nichts und so kommen wir ganz nah heran. Sogar Max zückt sein Handy. Große Ameisenbären sind vom Aussterben bedroht, u.a. weil sie nicht schnell genug sind um vor den Buschfeuern zu fliehen. In dieser Gegend gibt es kaum noch welche. Ein Vogel bemerkt uns schließlich und schlägt mit seinem Warnschrei den Ameisenbär in die Flucht. Auf dem Rückweg sehen wir noch ein kleines Gürteltier. Nachmittags fährt Max mit uns den Fluss hinauf und wir lassen uns im Wasser zurück zur Lodge treiben. Gruselfaktor durch Kaimane inklusive. Um 18.00 Uhr machen wir eine Bootstour. Ein paar Tage zuvor war ein Jaguar in der Gegend, morgens haben wir auch Spuren auf der Straße gesehen. Abends suchen wir ihn vergeblich, aber der Sonnenuntergang ist trotzdem sehr schön. Und zum Trost gibt es Affen und Capibaras. Am nächsten Morgen gibt es noch eine Bootssafari. Der Jaguar bleibt verschwunden, aber wir treffen ein paar Riesenotter. Nach dem Mittagessen geht es für uns mit dem Auto schon weiter nach Bonito.
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