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  • Day 7

    LaaaaAAAAnge Etappe (und langer Text)

    May 1, 2019 in Spain ⋅ ☀️ 10 °C

    Nichts ahnend startete ich heute meinen Tag. Mein Ziel: zum Gipfelkreuz* gehen 🌄 , den Pass entlang, die steilen, steilen Berge hinunter und dann nach 19-Komma-noch-was Kilometer rasten. Der Anfang war wundervoll: die Berge angestrahlt vom Sonnenaufgang - wow! Und ich hatte keine Schmerzen in den Beinen, also war ich flott unterwegs 🏃🏻‍♀️ Mein 2. Frühstück nahm ich nach 11,1km in einem netten Kaffee mit traumhaften Ausblick ein, in dem ich eine Mainzerin kennenlernte. Aber wir beide wollten alleine heute pilgern, deswegen trug ich auch brav meine Kopfhörer 🎧, damit die gesprächigen Leute direkt sehen: aha, die will nicht kommunizieren ☝🏼
    Hat anfangs gut geklappt bis ich auf einen 64 Jahre alten Dänen traf, der in einem ähnlich schnellen Tempo wie ich unterwegs war und dann neben mir herlief. Ganz so unfreundlich bin ich nun auch nicht, sodass ich mich auf ein kurzes Gespräch einließ 💬 Aus kurz wurde aber leider seeeehr lang! Ich probierte alles mögliche, um ihm abzuschütteln: ich ging schneller, langsamer, schwieg, versuchte - als er eine Pause einlegte - weiterzugehen, ich ging weiter und weiter und suchte mir extra die schäbigste Unterkunft aus (eine kirchliche basierend auf Spendenbasis mit Platz bis zu 140 Leuten). Half aber leider nichts, denn jetzt sind wir zusammen in einem Zimmer. Und das in einer KIRCHLICHEN Herberge ⛪️, wo eigentlich Männlein und Weiblein stets streng getrennt sind 💑✖️ Nichts da! Für zusammen ankommende gibts auch kleinere Vierbettzimmer - Hurra! Na wenigstens traf meine Befürchtung nicht zu, der Wärter hätte mich als kleiner Bub angesehen 😅
    Also um das hier mal alles nicht so dramatisch darzustellen: eigentlich ist Niels ein lieber Kerl 😊, aber ich wollte alleine gehen und eigentlich etwas schneller und ich wollte keine cringigen Gespräche führen, zumal ich bei alten Männern nie so recht weiß (Konstantin versteht mein Problem) 😅 und außerdem äußerte er sich POSITIV gegenüber Bali und NEGATIV gegenüber Sumatra - ich glaub es hakt! 👿
    Nach sage und schreibe 26,7km erreichten wir dann endlich unsere Herberge.
    Danach tranken wir zusammen ein Käffchen (auf meine Kosten 😡) und werden zusammen Dinner haben.
    Manche werden sich fragen: Wieso in Gottes Namen sagt die dumme Lea nicht einfach nein?!!! Die, die mich kennen, wissen, ich bin inkompetent, was Nein-Sagen angeht.
    Also Lektion für mich für den Camino und fürs Leben: SAG NEIN, VERDAMMT NOCHMAL! Das ist dein Leben und du musst niemandem etwas recht machen! Erst recht nicht solchen Fremden Menschen 😑 Ja, ich habe noch viel zu lernen...

    *an selbigen legt man nämlich der Tradition nach einen von zuhause mitgebrachten Stein ab, als Metapher, seine Sünden/Probleme/etc von zuhause abzulegen. Ratet, wer sich aufgrund des Gewichts dagegen entschieden hatte, einen Stein o.ä. mitzunehmen & abzulegen 🙋🏻‍♀️ Kurz dachte ich darüber nach, das Armband von Konstantin, ein anderes Armband oder den Engel von Papa dort hinzulegen, aber dazu hänge ich zu sehr an diesen Dingen (ebenfalls ein Problem, was ich - wortwörtlich - ablegen sollte!) Außerdem gehts mir doch gut zuhause und ich muss gar nichts ablegen 🤷🏻‍♀️😅 Aber es wäre schon echt hammermäßig gewesen, hätte ich einen von Papa‘s Loslass-Steinen dabei gehabt!
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