Kambodscha

December 2016
A 14-day adventure by Justin Read more
  • 5footprints
  • 1countries
  • 14days
  • 29photos
  • 0videos
  • 552kilometers
  • Day 1

    Siem Reap

    December 15, 2016 in Cambodia ⋅ ⛅ 29 °C

    Siem Reap ist wohl einer der touristischsten Städte in ganz Asien. Grund dafür ist natürlich das weltbekannte Angkor Wat. Leider hat Siem Reap ansonsten nicht viel zu bieten. Überteuerte Restaraunts, Hotels und unzählige bunt gekleidete Chinesen prägen das Stadtbild. Mit dem Hintergedanke eine mehrtägige Tour durch Angkor Wat zu machen, haben wir ein Hostel für 4 Nächte gebucht was leider viel zu lange war. Die Tempelanlagen sind bis zu 80km von Siem Reap entfernt, die Hauptanlagen wie zum Beispiel das tatsächliche Angkor Wat gerade mal 10Km. Es gibt verschiedenste Routen diese zu erkunden, wir haben uns für den "Small Circuit" entschieden. Welcher neben Angkor Wat noch 5 weiter Tempel beinhaltet. Für 15$ hat uns ein Tuk Tuk Fahrer von den ganzen Tag von Tempel zu Tempel gefahren. Zunächst ging erstmal Tickets kaufen, 20$ für einen Tag,40$ für Zwei,70 für Fünf.Schon ganz schön happig. Mit personalisiertem Ticket ging es endlich auf das Tempelareal, entlang an mit Wasserrosen bewachsenen Teichen und grünem Wäldern, zog sich die Karawane der Touristen. Zuerst ging es zum Haupttempel Angkor Wat, dort angekommen fühlte man sich zwischen all den Reisebussen und dem Menschenströmen zwar eher wie auf dem Weg zum Fußballstadion aber das war zu erwarten. Der Tempel ist atemberaubend nicht nur die Größe sondern auch die Bauweise ist faszinierend, jedoch nehmen die Tourimassen diesem Ort sein Charme und auch seine Mystik. Leicht Enttäuscht ging es weiter zum Bayon Tempel. Und schon ändert sich alles, das gute an der Größe des Tempelareals ist dass sich die Massen ein Wenig verteilen. Der Bayon Tempel ist berühmt für seine Steintürmen die mit Gesichter verziert sind. Für mich persönlich einer der Highlights. Auch die nächsten Tempel wurden immer leerer und es kam doch noch ein Hauch von Mystik auf. Da ich den Bericht natürlich mal wieder 3 Wochen später schreibe kann ich euch leider nicht die Namen aufzählen. Mein Favorit Ta Prohm stand als letztes auf der Liste, nach 5 Stunden in der Sonne und gefühlten 300 Tempel hatten wir einen kleinen Tempel "Overkill" der Ta Prohm lies das jedoch schnell vergessen. Jahrzehnte vom Dschungel verschlungen verstrahlt der von Moos, Bäumen und Schlingpflanzen bewachsene Tempel richtiges Indiana Jones feeling. Nicht umsonst wurde dort auch für Tomb Raider gedreht. Erschöpft ging es nach einem langen Tag zurück ins Hostel.

    Wir entschieden uns die 20$ für einen weiteren Tag zu sparen und stattdessen die Pubstreet in Siem Reap zu besuchen. Angkor Wat und seine umliegende Tempel sind zwar beeindruckend und auf jeden Fall sehenswert. Doch für meinen Geschmack viel zu überlaufen und überbewertet. Mir hätte auch einer der besichtigen Tempel gereicht wäre er dafür menschenleer gewesen. Stattdessen wird man von einem Tempel zum Anderen gekarrt und darf die chinesische Selfiekultur begutachten.

    Nichts für mich!
    Read more

  • Day 4

    Phnom Penh

    December 18, 2016 in Cambodia ⋅ ⛅ 28 °C

    Phnom Penh in 3 Worten.

    Laut
    Hektisch
    Dreckig

    Für uns war Phnom Penh nur ein Zwischenstopp auf dem Weg nach Sihanoukville. Da jeder der schonmal dort war meinte es würde sich nicht lohnen, haben wir nur eine Nacht in einem ziemlich coolen Hostel gebucht. An unserem einzigen Tag dort besuchten wir die Killing Fields, auf denen Tausende von Menschen ihr Leben verloren. Während der Herrschaft der Roten Khmer wurde Kambodscha zu einem Argrarstaat umgewandelt. Die Bevölkerung aufs Land vertrieben, Banken,Universitäten und religiöse Stätten zerstört. Die Bevölkerung sollte fortan aus ungebildeten wie in der Steinzeit lebende Bauern bestehen. Gebildete Menschen wurden verdächtigt gegen das Regime zu kämpfen und folglich ermordet. Bald reichte es schon wenn man Brilltenträger war um als verdächtig zu gelten, dann wurde nicht nur der Verdächtige ermordet sondern gleich auch seine ganze Familie damit niemand sich rächen konnte. Aus Freunden wurden Feinden, es wurden auch 300 kopflose und uniformierte Rote Khmer Soldaten gefunden. Munition war wertvoll, somit wurden die Menschen mit Bambusstöcken, Macheten und Werkzeugen zu Tode geprügelt. Viele lebten noch als sie in die Massengräber geworfen wurden. Sie starben erst durch die Chemikalien die in das Grab geschüttet wurden um den Gestank zu überdecken. Nach dem Untergang der Roten Khmer und der Befreiung Kambodscha durch die Vietnamesen. Lag Kambodscha in Trümmern.
    - 1/3 der Bevölkerung ermordet
    - Städte verwahrlost und verwüstet
    -jegliche Infrastruktur zerstört
    - beinahe die komplette gebildete Mittelschicht ausgelöscht

    Nach der Besichtigung der Killing Fields sah ich die Khmer mit ganz anderen Augen. Fast jeder wird jemanden verloren oder vielleicht sogar alles verloren haben. Die junge Generation ist die erste seit langen die in Frieden aufwächst. Die Menschen sind freundlich und scheinen trotz der einfachen Verhältnisse in denen sie leben glücklich. Denn sie leben in Frieden.
    Read more

  • Day 5

    Sihanoukville

    December 19, 2016 in Cambodia ⋅ ☀️ 17 °C

    Nach einer Nacht in Phnom Penh ging es weiter nach Sihanouk, nach dem wir es nach fast 2 Stunden Stop&Go endlich aus der Stadt geschafft haben, wollte der Busfahrer die verlorene Zeit auf der "Autobahn" wieder reinholen und fuhr noch lebensmüder als sonst. Eine weiter holprige Stunde verging bis mich plötzlich ein lauter Knall aus meinem Halbschlaf riss. Zuerst dachten wir es hätte eine Kuh oder einen streunenden Hund erwischt. Tatsächlich hat die Hinterachse des überladenem Mini Bus den Geist aufgegeben. Nach einigen hektischen Telefonaten unseres Fahrer, meinte einer der Khmer Mitfahrer zu mir es würden wohl ein anderer Bus kommen der uns mitnehmen würde. Tatsächlich hielt unser Fahrer einfach andere Busse an und fragte ob sie noch Plätze haben. Nach einer Dreiviertelstunde fand sich dann endlich ein Bus in dem wir zu 3. ein Platz fanden. Raf und ich teilten uns zwar in der letzten Reihe die 4 Plätze mit 3 anderen aber das war uns dann auch egal. Angekommen in Sihanouk ging es erschöpft direkt ins Bett. Am nächsten morgen waren wir dann leicht Enttäuscht statt wie erwartet türkisblaues Meer und weißer Sandstrand fanden wir nur ein vermüllten Strand mit nicht wirklich schönen Wasser vor. Abends erklärte sich der Müll am Hauptstrand, nach dem die Sonne untergegangen ist, verwandeln sich die der Strand zu einer lauten Partyszene mit kleinen Bars und Clubs sowie unzähligen Strandständen die von gegrillten Calamari bis Mojito alles verkauften. Die nächsten Tage arrangierten wir uns mit dem nicht ganz so schönen Strand und nutzen abends die unzähligen Happy Hours, Freigetränke und Special Offers der konkurrierenden Bars.Read more

  • Day 8

    Trauminsel Koh Rong

    December 22, 2016 in Cambodia ⋅ ☀️ 17 °C

    Vor Sihanoukville liegen zwei Inseln Koh Rong und Koh Rong Samloem. Die letztere ist hauptsächlich mit Luxusresorts bebaut weshalb wir uns für Koh Rong entschieden haben. Auf Koh Rong gibt es keine Straßen und damit auch keine Autos oder Roller. Perfekt um den lärmenden Verkehr mal zu entfliehen. Mit der Fähre dauerte die Überfahrt von Sihanoukville knapp 1 1/2 Stunden. Das Boot hielt am Hauptpier an dem sich ein langer Strand befindet der mit Bars und Gasthäusern besiedelt wurde. Unser Hostel befindet sich in einer anderen Bucht die entweder mit dem Boot erreichbar ist oder durch einen ein stündigen Fußmarsch am Stränden entlang und durch Dschungelpassagen. Um halb 2 kamen wir auf Koh Rong an, um 2 sollte uns ein Boot abholen und uns zum Hostel bringen. Um halb 6 saßen wir immer noch am Hauptstrand und kein Boot in Sichtweite das uns mitnehmen würde. Langsam wurde es dunkel und ein Gewitter zog auf. Nach einem Münzwurf begonnen wir damit unser Rucksäcke aufzuziehen und los zu laufen. Ausgestattet mit Handytaschenlampen liefen wir los in der Hoffnung wir bleiben von dem Unwetter verschont. Nach mehr als einer Stunde erwischte es uns dann als wir gerade einem kleinen Pfad durch den Dschungel folgten. Der Regen war aber mehr eine Erlösung als eine Qual, eine wohlverdiente Abkühlung die den Schweiss von der Haut löst. Angekommen am Strand unseres Hostels war es nicht mehr schwer zu finden da es das einzige war am kompletten Strand. Eingebettet in ein 8er Dorm ging es noch schnell was essen und ab ins Bett. Am nächsten Morgen wurden wir dann endlich für unseren Fußmarsch belohnt und wir fanden ein echten Traumstrand vor. An dem sich am Tag maximal 15 Leute aufhielten, kaum jemand machte sich die Mühe dort hinzulaufen. Die restliche Woche verbrachten wir ausschließlich mit am Strand liegen,Schnorcheln und Essen. Nachts konnte man leuchtendes Plankton im Wasser bewundern, jede Bewegung im Wasser ließ das Plankton neongrün erhellen. Ein echtes Naturspektakel. Wir konnten uns keinen besseren Ort vorstellen um das überhaupt nicht weihnachtliche Weihnachten zu verbringen.

    Bettwanzen!!

    Das Paradies wurde jedoch durch die nächtlichen Besuche von Bettwanzen getrübt. Schon in der ersten Nacht bemerkte ich die kleinen Störenfriede. Am nächsten morgen hatte jedoch keiner von uns Bisse also vertraute ich darauf dass Insektenspray und Hüttenschlafsack sie von mir abhalten würden.

    Fehler!!

    Wie wir später herausfanden kann es bis zu einer Woche dauern bis die Bissen als sichtbare Pusteln auftreten. Am Tag der Abreise dann der Schock. Ich war von oben bis unten gebrandmarkt von Hunderten juckenden Bissen. Nicht mal vor meinem Gesicht machten sie halt. Die kleine Mistviecher beißen einen solang bis sie ein Blutgefäß gefunden haben dafür brauchen sie wohl um die 20 Versuche. Den dauerbekifften Hostelbesitzer interessierte der Bettwanzenbefall auch nur mittelmäßig.

    Hoffentlich meine Erste und Letzte Begegnung mit Bettwanzen!
    Read more

  • Day 14

    Kampot

    December 28, 2016 in Cambodia ⋅ ☀️ 28 °C

    Nach 5 Nächten auf Koh Rong nahmen wir die Fähre zurück nach Sihanoukville. Dort angekommen suchten wir schnell das nächste Reisebüro um noch einen Bus nach Kampot zu bekommen. Was mal wieder überhaupt kein Problem war. Allgemein ist das echt easy hier in Asien, meistens kann man am selben Tag noch ein Bus buchen egal wohin es gehen soll. Mit einem überfüllten Minivan ging es dann nach Kampot. Das kleine Städtchen liegt etwas im Hinterland, ist aber durch einen Fluss mit dem Meer verbunden. Da wir alle geplagt waren von den juckenden Bissen, verliefen die 3 Tage dort relativ ruhig. Als erstes ließen wir unsere kompletten Klamotten und die Schlafsäcke waschen, damit wir die Viecher nicht weiter mit uns rumschleppen. Am zweiten Tag hatte ich dann genug vom Nichtstun, ich benötigte dringend Ablenkung vom unangenehmen Juckreiz. Also mietete ich mir spontan ein Roller und fuhr in den 20 Kilometer entfernten Bokor Nationalpark. Als ich endlich den chaotischen Highway hinter mir gelassen habe, wurde ich mit einer frisch geteerten Straße und unzähligen Kurven belohnt. Bis auf 950 Meter ging es bergauf, dort erreicht man ein Plateau das auf der Küstenseite steil abfällt. Oben kann man neben alten französischen Bauten auch Tempel und Wasserfälle bestaunen. Mein persönliches Highlight war neben der Straße, eine kleiner Felsen von dem man ein atemberaubenden Ausblick auf die Küste hat. Leider war das auch der ereignisreichste Tag in Kampot.
    Schade!
    Read more