• Amboró Nationalpark

    July 13, 2019 in Bolivia ⋅ ⛅ 17 °C

    Heute habe ich einen Ausflug in den Amboró Nationalpark gebucht. Um 9.00 ist Treffpunkt bei der Reiseagentur Michael Blendinger, die von einem Deutschen und seiner argentinischen Frau geführt wird.
    Als ich um ca. 10 Minuten vor 9 eintreffe, ist alles noch verschlossen und weit und breit keiner in Sicht. Aber das ändert sich schnell und bald ist die gesamte Truppe (9 Personen - gestern als ich am Nachmittag buchte waren wir noch zu zweit) eingetroffen. Wir sind ein bunter Mix aus Franzosen, Engländern, einer Deutschen, einer Brasilianerin,einem Italiener, einem Argentinier und mir, als Österreicherin.
    Nachdem alles zusammengepackt ist, geht die Fahrt Richtung Nationalpark los. Die Straße dort hin ist eine Sandstrasse mit vielen Schlaglöchern und Kurven und so werden wir ordentlich durchgeschüttelt. Zum Glück dauert die Fahrt nicht all zu lange.
    Kurz vor der Registrierstation kommt noch unser Guide, Santiago, ein gebührtiger Kolumbianer, der schon viele Jahre in Samaipata lebt, hinzu.

    Bevor wir unsere 8 Kilometer lange Wanderung durch den Nebelwald starten, gibt uns Santiago einige Facts über diesen.

    Wirklich interessant ist, dass der Artenreichtum im Nationalpark Amboró (der übrigens bereits seit 3 Millionen Jahren existiert) so gewaltig ist, wie sonst kaum in einer Region auf der Welt. Seine knapp 4.500 Quadratkilometer bieten einen geschützten Lebensraum für rund 3.700 Pflanzenarten, 130 verschiedene Säugetiere und über 100 Reptilien-Arten. Absoluter Spitzenreiter ist der Amboró-Nationalpark bei der Vogel-Vielfalt. Mit über 800 Arten weist der Park mehr Vogelarten auf, als alle Nationalparks in den USA und Kanada zusammen. Nichtsdestotrotz ist es schwer auf der heutigen Tour viele Vögel zu sichten. Unsere Tour geht durch den Nebelwald zu den Riesenfarnen, die hier beheimatet sind.

    Es gibt insgesamt etwas mehr als 400 Farnarten auf diesem Planeten, 90% davon sind im Amboró Nationalpark beheimatet. Auch interessant ist, dass Riesenfarne nur etwa 1 cm pro Jahr wachsen, im Nationalpark gibt es viele Exemplare die 12 Meter hoch sind (höher werden sie nicht) und mehr als 2000 Jahre alt sind.

    Nach dieser Einführung starten wir unsere Wanderung auf knapp 2000 m Höhe. Es geht, teilweise recht steil, die erste Stunde bergauf, dann erreichen wir zum ersten Mal das Gebiet der Riesenfarne. Schon sehr beeindruckend! Weiter gehts dann zu einem kleinen Wasserfall, wo wir eine kleine Pause zur Stärkung mit Früchten einlegen. Anschließend kommt der anstrengenste Teil der Wanderung, den sogenannten Canyon hinauf. Recht steil und rutschig gehts nochmals knapp 1,5 Stunden bergauf, aber der Nebelwald mit seinen Riesenfarnen bietet immer wieder tolle Fotomotive und so gibts immer wieder Pausen zum Verschnaufen. Kurz vor dem höchsten Punkt der Wanderung machen wir ein Picknick. Wir bereiten das mitgebrachte Essen zu (schneiden etc) und jeder kann sich anschließend Sandwiches mit Avocado, Eiern, Käse, Tomaten und Gurken nach belieben belegen. Sehr lecker!

    Nach der etwa 45-minütigen Mittagspause geht es die letzte halbe Stunde bergauf. Am höchsten Punkt angekommen, macht der Nebelwald seinem Namen alle Ehre und man sieht leider nichts der schönen Aussicht. Naja, nicht weiter tragisch und so treten wir dann den Rückweg an.

    Gegen 15.30 sind wir wieder zurück in Samaipata, wo ich erstmal zurück ins Hotel gehe und eine schöne, warme Dusche genieße. Es war ein toller Ausflug mit einer sehr netten Gruppe und einem tollen Guide, der uns sehr viel über die Flora und Fauna erklärt hat!

    Am Abend gehe ich noch ins Tia Maria, einem bolivianischen Restaurant essen. Ich probiere Sopa de Mani (Erdnusssuppe), ein traditionelles bolivianisches Gericht. Schmeckt wirklich gut. Mit einem 0,5 Liter Getränk zahle ich gerade mal BOB 20 (€2,50). Bolivien ist echt das bisher günstigste Land, das ich in Südamerika bis jetzt bereist habe!
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