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  • Day 11

    Sucre - Foodtour and Cooking Class

    July 19, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 9 °C

    Heute stand wieder einiges am Programm und so vergeht ein Tag schneller als der andere. Für heute habe ich eine Food & Markettour als auch einen Kochkurs bei Boca del Sapo gebucht.

    Um 8.00 treffe ich mich mit Moises, dem Besitzer der Touragentur, am Plaza 25 de Mayo. Wir verstehen uns von Anfang an gut und Moi spricht gut Englisch, was das ganze heutige Vorhaben ein wenig für mich erleichtert.

    Als erstes fahren wir mit dem öffentlichen Bus (für mich ein neues Erlebnis) etwas raus aus dem Stadtzentrum um zuerst bei einem traditionellen Frühstücksstraßenstand Halt zu machen. Es gibt Tojori (warmes Mais-Kondensmilch- Gemisch) mit Pastel con queso, einer Art Krapfen mit Käse gefüllt. Beides schmeckt überraschend gut und für 5 BOB echt erschwinglich, vorallem weil es eine wirklich große Portion ist.

    Nach diesem ersten Frühstück gehts weiter zum Mercado Campesino, einem Markt Sucres, den nur wenige Touristen besuchen. Der Markt ist riesig und zieht sich über mehrere Häuserblocks. Moi erklärt mir geduldig alles, was ich wissen möchte und wir spazieren durch verschiedene Sektionen des Marktes (Paprikasektion, Kartoffelsektion etc).

    Gegen 10.00 gibt es in Bolivien traditionell ein zweites Frühstück und auch Moi lädt mich ein, dieser Tradition zu folgen. Wir wählen hierfür einen gut besuchten Straßenstand.
    Frühstück 2 ist für den europäischen Magen etwas gewöhnungsbedürftig, denn es gibt Wilafari (gekochtes Blut mit Kartoffeln gemischt) dazu Chanfaina (gekochter Kuhmagen) und Mote (gekochter Riesenmais). Ja, richtig gehört, all das auf einem Teller um 10.00 morgens!! (Und falls ihr euch fragt, warum die Speisen so komische Namen haben: hier in Sucre wird neben Spanisch auch von einem Großteil der Bevölkerung Quechua gesprochen und viele Speisen tragen den Namen in ebendieser Sprache).

    Ich will ja kein Spielverderber sein und koste alles brav, das gekochte Blut geht ja noch einigermaßen, aber der Kuhmagen ist wirklich gar nicht mein Geschmack und so überlasse ich den Großteil der Portion Moi, dessen Magen solche Speisen eher gewohnt ist als meiner 😊.

    Nach diesem kulinarisch interessanten Frühstück, zeigt Moi mir noch den Indoor Market, der ebenfalls sehr interessant ist. Wir verköstigen noch ein Chorizo Sandwich und gehen anschließend gut gesättigt zurück ins Zentrum.
    Ich verabschiede mich von Moises und gehe noch Richtung Central Market, wo ich zufällig auf 2 Schweizer treffe, die gestern auch bei der Citytour dabei waren. Wir quatschen ein Weilchen und beschließen dann den Food Corner im Central Market aufzusuchen. Dort gibt es ebenfalls typisch bolivianisches Essen zu Spottpreisen (ein Mittagessen kostet zwischen 10 und 15 Bolivianos). Obwohl ich noch überhaupt nicht hungrig bin, probiere ich Mondongo, eine traditionelle Speise Sucres. Das Essen schmeckt erstaunlich gut (auch wenn ich nur ein paar Bissen runterbringe) und es ist ausgesprochen nett, mit dem schweizer Pärchen,die 10 Monate um die Welt reisen, zu plaudern und Erfahrungen auszutauschen.

    Gegen 14.00 trennen sich unsere Wege dann leider wieder, denn die 2 verlassen Sucre am Abend und haben noch einiges zu erledigen. Ich setze mich noch kurz auf den Hauptplatz ( ich möchte mir nämlich das Casa Libertad ansehen, das hat aber Mittagspause bis 14.30), gönne mir einen frisch gepressten Orangensaft (1/2 Liter 10 BOB) und erlebe meinen ersten Streik hier in Bolivien mit. Traditionell gewandete Männer und Frauen blockieren sitzend alle Zufahrtsstraßen zum Hauptplatz. Warum genau gestreikt wird, finde ich nicht heraus, aber streiken scheint eine der Lieblingsbeschäftigungen der Bolivianer zu sein!

    So vergeht meine Wartezeit schnell und um 14.30 begebe ich mich in das Casa Libertad, eines der historisch bedeutensten Gebäude in Bolivien. Hier wurde 1825 die Republik Bolivien mit der Unterzeichnung der Unabhängigkeitserklärung geschaffen. Das Museum ist gut aufbereitet und man lernt über die Geschichte Boliviens.

    Um 16.00 beginnt dann noch mein Kochkurs mit Moises. Als ich bei ihm zuhause ankomme, ist in seiner sehr schöne Küche schon alles vorbereitet um Sopa de Mani (Erdnusssuppe) und Mocochinchi (Getränk bei dem getrocknete Pfirsiche, Zucker, Canela, Zimt und Nelken aufgekocht werden) zuzubereiten. Bevor wir zu schnippeln beginnen, zeigt Moi mir noch verschiedenste in Bolivien heimische Kartoffelsorten, erklärt mir alle Zutaten und die einzelnen Schritte, die benötigt werden, um eine gute Sopa de Mani zu kochen.

    Die gesamte Kochvorbereitung und Kochzeit dauert etwa 3 Stunden. Es macht wirklich viel Spass, das Essen zuzubereiten und ich lerne viel über die traditionellen Koch- und Essensweisen der Bolivianer.

    Als alles angerichtet ist, gesellen sich noch 2 Engländer zum Essen dazu. Die beiden übernachten in einem der Zimmer, die Moi anbietet und wir verstehen uns auf Anhieb gut. Der Abend endet mit netten Gesprächen, gutem Essen und jeder Menge Spass. Schlußendlich bleibe ich viel länger als gedacht.

    Ein weiterer sehr schöner Tag im wunderschönen Bolivien geht zu Ende und wiedermal erschlagen von den vielen Eindrücken falle ich todmüde ins Bett!

    Hasta mañana!!
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