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  • Day 22

    Salar de Uyuni Tour - Tag 4

    July 30, 2019 in Bolivia ⋅ ☀️ -7 °C

    Heute läutet der Wecker sehr bald, denn wir wollen den Sonnenaufgang auf der Isla Incahuasi, der Kakteeninsel sehen.

    Um 5.30 starten wir. Zuerst macht der Motor, kältebedingt, ein paar Mätzchen, aber zum Glück hat Luis das schnell im Griff und es kann los gehen . Nach nur 5 Minuten Fahrt erreichen wir die Salar de Uyuni. Ab da nur noch weiß - vor uns, neben uns, hinter uns und begleitet werden wir nur von einem wunderschönen Mond. Wie Luis hier den richtigen Weg findet, ist mir ein Rätsel, aber wir düsen mit fast 100 km/h über das Salz. Obwohl es noch finster ist, ist es jetzt schon ein tolles Gefühl, über die größte Salzpfanne der Welt zu brausen.

    Um etwa 6.15 erreichen wir die Kakteeninsel. Es ist noch finster und wirklich eiskalt, gefühlt -15 Grad. Schnell machen wir uns auf zum höchsten Punkt der Insel, um von dort den Sonnenaufgang bestaunen zu können. Nach etwa 15 Minuten bergauf (puh, ich keuche und fleuche ordentlich), haben wir den Aussichtspunkt erreicht. Ein eisiger Wind weht, aber der Sonnenaufgang über der Salar und der Insel ist atemberaubend. Es ist wirklich jedes Minusgrad wert, hier stehen zu dürfen. Die unendliche Weite, die vielen Kakteen und die Sonne, die, je weiter sie steigt, die Salar de Uyuni in unterschiedliches Licht taucht. So was schönes hab ich wirklich noch nie gesehen und trotz der Kälte, kann ich den Anblick in vollen Zügen genießen. Wir verharren etwas mehr als eine Stunde, man kann von dem unwirklich wirkenden Ausblick einfach nicht genug bekommen.

    Als die Sonne dann vollständig aufgegangen ist, mache ich mich auf den Rückweg, zurück zum Auto. Natürlich werden auch jetzt nochmal haufenweise Fotos geschossen, denn die mehr als 2000 Kakteen (die höchsten 12 m hoch - man kann sich vorstellen, wie alt diese sind, wenn man bedenkt, dass sie maximal 1 cm pro Jahr wachsen) auf der Insel bieten ebenfalls eine tolle Fotokulisse.

    Zurück beim Auto gibts erstmal Frühstück. Guadelupe hat Kuchen gebacken, der vorzüglich schmeckt und das wichtigste, es gibt Tee zum Aufwärmen!! Wir sind alle wirklich ordentlich durchgefroren, aber der heiße Tee und die nun stärker werdende Sonne helfen dabei, die eiskalten Zehen und Finger wieder aufzuwärmen.

    Nach dem Frühstück gehts weit rein in die Salar um endlich die heiß ersehnten Perspektivenfotos zu machen. Luis nimmt sich mehr als 2 Stunden Zeit, die coolsten Fotos und Videos zu machen, und das, obwohl es gerade am Anfang sehr kalt ist. Wir haben soviel Spass beim Videodreh und Fotoshooting, dass dann auch noch Guadelupe, unsere Köchin, dazu kommt und schlußendlich auch mitmacht. Wir haben wirklich super geniale Aufnahmen am Handy, was wir hauptsächlich den tollen Ideen von Luis verdanken zu haben!

    Irgendwann ist dann Schluss mit Fotosmachen (obwohl wir alle noch ewig weitermachen könnten) und wir fahren zum ersten Salzhotel Boliviens und der Welt weiter. Heute ist es ein Museum. Vor dem ehemaligen Hotel gibt es viele Flaggen und so machen wir uns daran, die eigene Flagge zu suchen und ein Foto damit zu schießen. Dann statten wir dem kleinen Museum einen Besuch ab. Da an dieser Stelle auch die Ralley Dakar 2016 vorbeiging, steht heute in unmittelbarer Nähe des Salzhotels ein Dakarmonument. Natürlich statten wir auch dem einen Besuch ab.

    Da es bereits Mittag ist, fahren wir in einen Ort namens Colchani, wo wir erst noch Souveniers kaufen können (ich kaufe ein paar Magnete aus Salz zur Erinnerung an diese geniale Zeit) und anschließend unser letztes Mittagessen (Brathühnchen mit Quinoa und bolivianischen Süßkartoffeln, sowie Raunasalat) als Gruppe einnehmen. Schon ein wenig traurig, immerhin gewöhnt man sich in 4 Tagen ja an die Leute! Aber nach dem Mittagessen heißt es noch nicht Abschied nehmen, denn wir besuchen noch den Zugfriedhof Uyunis. Hier stehen ausrangierte, mittlerweile zum Teil verrottete und verrostete Zugganituren und bieten ein paar nette Fotomotive. Nach all den Highlights der letzten Tage kann uns das aber nicht mehr zu 100% überzeugen. Trotzdem erkunden wir das Areal, machen noch ein paar Schnappschüsse und dann steigen wir zum letzten Mal in den Jeep. Luis fährt mich sogar noch zu meinem Hotel, das Magica Uyuni. Dann heißt es wirklich "time to say goodbye". Der Abschied ist sehr herzlich, wir haben alle Nummern ausgetauscht und versprechen in Kontakt zu bleiben. Es waren wirklich grenzgeniale 4 Tage (ich habe knapp 1200 Fotos gemacht, das alleine beweist schon, wie toll es war), die ich auch dieser tollen Gruppe zu verdanken habe! Aus heutiger Sicht bin ich echt froh, dass sich für Sonntag keine Tour ergeben hatte, denn sonst hätte ich diese netten Menschen, mit denen ich so viel Spass und so eine gute Zeit hatte, nicht kennengelernt!

    Im Hotel werde ich sehr herzlich vom Rezeptionisten empfangen, der mir gleich mein Zimmer zeigt. Es ist kühl, aber er verspricht, dass ab 17.00 die Heizung eingeschalten wird, denn auch die Nächte in Uyuni werden kalt. Ich nehme erstmal eine heiße Dusche, das tut unheimlich gut. Dann bringe ich die Schmutzwäsche zur Rezeption, denn im Hotel kann man waschen lassen (zwar ein wenig teurer als sonst, aber so erspare ich mir die Suche nach einer Lavanderia).

    Geduscht und etwas müde, mache ich mich mal daran, Fotos zu bearbeiten, meine Mails und Whatsapp Nachrichten zu checken und so ist es schneller 17.00 als erwartet. Da ich mich noch ein wenig in Uyuni orientieren möchte, mache ich noch einen Spaziergang zum Casa de Sal, dem Hotel, indem ich morgen übernachten werde. Sieht schön aus! Anschließend befrage ich Trip Advisor noch nach guten Lokalen in der Nähe und stoße auf eine Pizzeria, die ihren Teig aus Quinoamehl herstellt. Klingt spannend und so suche ich die Pizzeria Donna Isabella auf. Die guten Bewertungen sind nicht umsonst, auch mir schmeckt das Essen dort sehr gut. Gegen 20.00 bin ich wieder zurück im Zimmer, die Heizung läuft auf Hochtouren, aber wirklich warm ist es nicht, denn das große Fenster im Zimmer schließt nicht richtig und so zieht es wie in einem Vogelhaus. Gut, dass ich es jetzt gewohnt bin, kein superwarmes Zimmer zu haben.

    Da der Tag heute sehr lang und erlebnisreich war, werde ich etwas früher schlafen gehen und morgen kann ich ausschlafen. Juhuuuu!!
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