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  • Day 20

    Salar de Uyuni Tour - Tag 2

    July 28, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 -7 °C

    Die Nacht war kalt, saukalt um genau zu seien. Ich schätze in unserem Zimmer hatte es ca -10 Grad. Ich hatte 4 Decken, 2 Schlafsäcke und 1 Wärmflasche, daher war die Kälte gut auszuhalten. Nur die Höhe (4200m) hat mir ein klein wenig zu schaffen gemacht. Beim Einschlafen hatte ich ein wenig das Gefühl, nicht ordentlich Luft zu bekommen und wenn ich geschlafen habe, hatte ich ganz wirre Träume, scheinbar auch eine "Nebenwirkung" der Höhe. Aber ein paar Stunden Schlaf habe ich trotzdem abbekommen und so bin ich halbwegs fit für den heutigen Tag 😊. (Ich habe das Aufstehen in Eiseskälte überlebt, schlimmer, vom Kälteempfinden, kann es eigentlich nicht mehr kommen).

    Um 7.00 gibt es Frühstück. Einfach, aber es gibt heißes Wasser, das ist das Wichtigste! Um etwa 8.00 brechen wir auf. Es ist immer noch eiskalt, Luis vermutet -15 Grad. Gut, dass ich gut eingepackt bin.

    Unseren ersten Stopp machen wir bei einer Herde Llamas, wo wir coole Fotos mit ihnen aus der Nähe schießen können. Sind schon witzige Tiere und ihr Fell ist unglaublich dick und flauschig. Kein Wunder, dass die in dieser unwirtlichen Gegend gut überleben können. Etwa 20 Minuten sind wir den Llamas ganz nahe, manchmal bin ich sogar von ihnen umzingelt, denn es sind irrsinnig neugierige Tiere. So kann ich viele schöne Fotos machen und vergesse dabei sogar die Kälte!😊.

    Nächster Stopp bei sogenannten Bofedales. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich würde sagen, es ist eine Art See, mit ganz vielen kleinen Inseln aus gelbem Gras, umgeben von rötlichen Felsen. Es sieht unwirklich aus und ist wunderschön anzusehen. Am besten ihr seht selbst bei den Fotos! Die Sonne ist jetzt schon ziemlich intensiv und endlich wird es wärmer! Da wird man schnell zum Sonnenanbeter und es tut so gut, wenn man seine Hände und Füße wieder einigermaßen spürt 😊.

    Nach kurzer Fahrt kommen wir zur ersten Lagune des heutigen Tages, der Laguna Hedionda Sur. Weißer Schwefel (asufre) lagert sich an dessem Ufer ab und bietet ein tolles Farbenspiel. Dafür riecht es nach totem Fisch. Gleich darauf kommen wir zur Laguna Kollpa, wo wir von der Ferne aus auch einen Schwarm Flamingos entdecken können. Die Lagune ist ganz weiß, hier wird Borax, das z.B.auch zur Herstellung von Seife verwendet wird, abgebaut. Der ganze See ist weiß, entweder vom Borax oder von Eis, denn große Teile des Sees sind aufgrund der eisigen Temperaturen in der Nacht zugefroren. Wir haben Zeit, die Hälfte der Laguna abzugehen und da die Sonne jetzt schon sehr kräftig ist, ist es auch endlich angenehm warm!

    Als nächstes fahren wir zur Salar de Chalviri, einem See, der 30% Salzgehalt hat und wiederum auch über Borax verfügt. Das lässt den See an vielen Stellen in weiß erscheinen und bietet einen tollen Kontrast zum blau des restlichen Sees und zum rot der dahinterliegenden Berge. Wir machen von einem Aussichtspunkt Fotos und fahren dann ohne Pause weiter zu einem Thermalbad. Das Wasser hat zwar 38°, ich bevorzuge es aber anstatt baden zu gehen, die Flamingos, die im See dahinter ganz nahe am Ufer sind, zu beobachten. Das Wasser ist zwar warm, aber es weht ein kalter Wind und irgendwann muss man wieder raus aus dem Wasser. Diesen Kälteschock will ich mir ersparen und so fotografiere ich lieber dick eingepackt die anderen und die schöne Landschaft!

    Nach dem Baden gibt es Mittagessen. Rindfleisch mit Saft, Nudeln, Kartoffeln und Gemüse. Es schmeckt wieder vorzüglich und gut gesättigt brechen wir anschließend auf zur Laguna Verde.

    Wir durchqueren die Dali Wüste, die so heißt, weil die Landschaft aussieht, als wäre sie von Dali gemalt worden. Er selbst war nie hier. Bevor wir zur Laguna Verde kommen, fahren wir noch die Laguna Blanca entlang. Vom Aussichtspunkt kann man dann beide Lagunen sehen, der Ausblick ist wunderschön, da im Hintergrund auch noch der Vulkan Licancabur mit 5950 m emporragt. Ein unvergesslicher Anblick und obwohl hier ein eiskalter Wind weht, verweilen wir fast 20 Minuten um die Lagunen und den Vulkan zu bestaunen. Außerdem läuft uns noch ein Andenfuchs über den Weg. Jetzt haben wir schon eine beträchtliche Anzahl an hier lebenden Tieren gesehen und es ist noch nichtmal Tag 2 vorbei!

    Wir fahren knapp eine Stunde, dann haben wir die 5000m Marke erreicht und können den Sol de Mañana bestaunen. Hier gibt es jede Menge sprudelne Schlammlöcher und Dampflöcher. Der Dampf schießt aus dem Boden wie ein Gysier. Ein sensationelles Naturschauspiel. Man kann zwischen den dampfenden und sprudelnden Löchern durchspazieren und tolle Fotos machen. Begleited wird man von einem Schwefelgeruch, der aber gut auszuhalten ist. Nur der penetrante Wind stört das tolle Ambiente hier etwas, aber an den werde ich mich einfach gewöhnen müssen, denn er ist unser ständiger Begleiter 😊.

    Zum Abschluss des Tages statten wir noch der Laguna Colorada einen Besuch ab. Heute jagt wirklich wieder ein Highlight das andere. So viel Naturschönheiten auf einen Haufen ist wirklich einzigartig. Wir haben knapp 1 Stunde Zeit, den Rundweg zu gehen. Die Lagune erstrahlt in den Farben rosa, blau, weiß und teilweise am Ufer gelb. Darin tummeln sich haufenweise Flamingos. 3 verschiedene Arten: der Andenflamingo, der chilenische und der James Flamingo. Ein unglaublicher Anblick! Wiedermal schieße ich hunderte von Fotos, weil ich es auch nicht glauben kann, dass ein See so schön sein kann.

    Gegen 18.00 treten wir den Rückweg zu unserer Unterkunft an. Wieder sehr einfach, wieder sehr kalt! Aber, vor dem Abendessen heizt Luis einen kleinen Holzofen an, der zumindest beim Abendessen ein wenig Wärme spendet. Zum Abendessen gibt es wieder eine wärmende Suppe und anschließend Fleisch mit Zwiebeln und gekochte Eier, dazu selbstgemachte Pommes. Kochen kann sie wirklich, unsere Guadalupe.

    Um 21.00 fallen wir alle müde ins Bett. Es war wirklich wieder ein sehr erlebnisreicher Tag mit vielen, vielen Naturschönheiten!

    Morgen heißts wieder bald aufstehen, ein weitere Tag voller Erlebnisse steht auf dem Programm!!
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