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  • Day 5

    Ranomafana - Fianarantsoa

    December 25, 2019 in Madagascar ⋅ ⛅ 21 °C

    Unser Tag beginnt heute mit einem bescheidenen Frühstück, das Hotel inklusive Restaurant sind leider kein Highlight. Gegen 7.30 wartet schon unser Nationalparkguide, Adrian, auf uns am Parkplatz des Hotels und gemeinsam mit ihm bringt uns Hery zum Eingang des Nationalparks Ranomafana. Eine 4- stündige Wanderung durch den Regenwald um Lemuren und andere Tiere aufzuspüren steht auf dem Programm. Dabei hilft uns noch ein "Animal Spotter".
    Anfangs geht es angenehm bergab, bis wir zu einem Fluß kommen, dessen Brücke wir überqueren. Anschließend geht es Großteils nur noch aufwärts.

    Schon nach kurzer Zeit können wir die erste Lemurengattung, den Golden Bamboo Lemur entdecken. Genüßlich verspeist er seine Lieblingsspeise, jungen Bambus. Da er auf einem Ast, relativ weit herunten sitzt, können wir ihn beim Verspeisen seiner Köstlichkeit gut beobachten.
    Auf der weiteren Tour bekommen wir noch die red bellied, Greater Bamboo und Rufus Lemuren zu Gesicht. Wir können beobachten, wie sie ihr Revier markieren und verteidigen und junge Lemuren mit ihren Eltern spielen. Ein einmaliges, beeindruckendes Schauspiel.

    Nachdem wir den Primärwald verlassen, geht der Rundweg weiter durch Sekundärwald zu einem kleinen Aussichtspunkt. Nachdem Lemuren allerdings nur im Primärwald leben, ist der zweite Teil der Wanderung, bei der es teilweise ordentlich bergauf geht, nicht mehr so spannend (dazu war ich vermutlich schon zu oft im Regenwald). Noch dazu werden wir von jeder Menge Blutegel "attakiert", die zwar nicht gefährlich, dafür aber ekelhaft sind. Zum Glück hab ich den Rat Herys befolgt und mir die Hosenenden in die Socken gesteckt, so haben die kleinen Egel keine Chance bei mir anzudocken.

    Gegen Mittag sind wir wieder zurück beim Auto, wo Hery schon auf uns wartet. Wir ziehen uns noch um, denn in dem feucht-tropischen Klima kommt man ordentlich ins Schwitzen. Dann fahren wir weiter nach Fianarantsoa.

    Schon knapp 1,5 Stunden später erreichen wir die knapp 200.000 Einwohner Stadt. Wir essen lecker zu Mittag, dann beziehen wir unser Zimmer im Hotel Sylvestre. Von außen sieht das Hotel wenig einladend aus, innen ist es dafür umso netter und es gibt wieder mal Wlan, das auch am Zimmer funktioniert (oder besser überhaupt funktioniert). Wir gönnen uns eine kurze Pause, bevor wir einen kleinen Stadtrundgang durch Fianarantsoa machen. Henry organisiert uns einen der vielen Teenager auf der Straße, John, der uns herumführt.

    Als erstes besuchen wir die Kathedrale der Stadt, in der gerade Weihnachtsfeierlichkeiten stattfinden. Wir setzen uns unter die Madegassen und genießen das tolle Ambiente in der Kirche. Es wird gesungen, getanzt, gefeiert - hier sieht Kirche anders aus als bei uns und die Lebensfreude der Einheimischen wird schnell übertragen.
    Wir fallen als Touristen natürlich auf wie bunte Hunde und schon bald scharen sich Kinder um uns, die uns neugierig beobachten. Sie hätten einige Fragen an mich, aber leider kann ich kein Französisch und die Kids kein Englisch. Trotzdem ein sehr schönes Erlebnis.

    Nach etwa einer halben Stunde verlassen wir die Kathedrale wieder und John zeigt uns noch das schönste Viertel seiner Stadt und hat sogar ein paar geschichtliche Fakten parat. In Fianarantsoa gibt es insgesamt 6 Kirchen, einen alten Palast, der heute eine Schule ist, ein paar schöne Häuser und eine Waschstätte für Menschen, die zuhause kein fließend Wasser haben. Gut 1 Stunde führt uns John durch die Gegend, was er wirklich gut macht. Für seine Mühen bekommt er anschließend natürlich auch ein großzügiges Trinkgeld.

    Abendessen gibt es heute im kleinen Restaurant des Hotel und da wir die einzigen Gäste sind, ist es sozusagen ein private Dinner. Es gibt russische Eier als Vorspeise, anschließend Fischfilet mit Gemüse und als Nachspeise Mousse au chocolate. Da uns wieder viel zu viel aufgetischt wird, laden wir die Köchin und die Kellnerin ein, 2 unserer Desserts mit uns zu essen. Mit deren spärlichem Englisch und unserem kaum vorhandenen Französisch fällt die große Kommunikation mit den beiden zwar aus, aber sie freuen sich trotzdem sehr über die kleine Einladung.

    Ein weiterer erlebnisreicher und schöner Tag in Madagaskar geht zu Ende.
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