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  • Day 4

    Abeokuta - Villa eines Militärführers

    March 20 in Nigeria ⋅ ☁️ 35 °C

    Es gibt nicht die Anzahl an interessanten Orten wie anderswo. Also wird aus jedem halbwegs interessanten Platz eine Sehenswürdigkeit erschaffen und eine Geschichte drumherum gesponnen.
    Das stattliche Haus eines Militärführers aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bietet durchaus berechtigten Anlass dazu.
    Dabei ging es gar nicht so sehr um seine militärischen Leistungen, von denen wir auch nichts erfuhren, sondern um seine Familie. Er lebte nämlich mit 35 Ehefrauen in 90 Zimmern.
    Man aß grundsätzlich zusammen, damit kein Teil der Familie Angst haben musste, vom anderen Teil vergiftet zu werden.
    Dass er bei dieser stattlichen Anzahl von Frauen Vater von „nur“ 35 Kindern war, überraschte dann etwas. Es zeigte aber auch, dass nicht alle Frauen in einer solchen Gemeinschaft tatsächlich das Bett mit dem Ehemann teilten.
    So erfuhren wir, dass mancher, welcher seine Schulden nicht begleichen konnte, eine Tochter als Gegenwert für einen Schuldenerlass hinterließ oder grundsätzlich bestrebt war, eine Tochter dem Hochgestellten und Vermögenden in der Hoffnung zuzuschieben, dass sie dort besser aufgehoben und versorgt würde, um ihr ein gutes Leben zu ermöglichen.
    Bei der Gelegenheit erzählte mir der Sergeant, dass er vier Kinder in einem guten Verhältnis hätte: zwei Töchter und zwei Söhne. Ich verkniff mir die Frage nach der Anzahl der Frauen.

    Eine Lehrerin ließ sich mit mir und mich mit ihren Schülern fotografieren.
    Ich dachte an den Nigerianer, der in Deutschland die Vaterschaft für 24 Kinder in Nigeria anerkannt hat und nun über 20.000 € im Monat kassiert. Ich verwarf den Gedanken aber wieder 😄
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