USA - Wilder Westen

Naturwunder, Weltkulturerbe, Sehnsuchtsort, das sind die Schlagworte für diese 450 km lange und bis zu 30 km breite Schlucht.
Wir starten am Bahnhof, noch ein paar Stufen hoch, noch ahnen wir nur. Meine Hoffnung, lass nicht zu viele Menschen dort sein, sonst sehe ich nichts ... ha, ha, man kann nicht Nichts sehen.
Nun stehen wir davor, überwältigt, berührt, fassungslos, staunend, ergriffen. Die Emotionen so groß, die Eindrücke der letzten Tage so vielfältig, dass wir uns erstmal trennen müssen, damit jeder in seinem Tempo das vor uns liegende Naturspektakel erfassen kann.
Mein Anspruch (an mich selbst) ist ja immer hoch und ich will doch die kompletten 8 km am Rim entlang laufen; das ist für Karl deutlich zu viel ... so geht jeder seine eigenen Wege.
Der Canyon überwältigt in Form und Farbe, in Tiefe und Weite, in Stille und Erhabenheit. Es gibt einen gut ausgebauten Wanderweg, der sogar für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer geebnet wurde. Einige Aussichtspunkte sind mit Mäuerchen versehen und durch Gitter gesichert, der größte Teil ist jedoch gar nicht abgesichert. Unvorstellbar für deutsche Verhältnisse, aber umso spannender. So wird überall geklettert und von jedem noch so gefährlichen Felsvorsprung werden Selfies genommen. Ich finde es gut, dass einem hier viel Freiheiten gelassen werden; kann aber nur hoffen, dass jeder einzelne damit gut umgehen kann. Im Zug wurden wir vor den angriffslustigen Eichhörnchen gewarnt. Einen Keks direkt an der Abbruchkante zu essen kann das Leben kosten, denn die kleinen Tierchen springen einen unvermittelt an und man gerät unweigerlich ins straucheln.
Ich habe vor lauter Entdeckerdrang nicht meine Kilometer geschafft, schließlich wartete der Zug. Unterwegs zum Ausgangspunkt treffen Karl und ich wieder zusammen und die Rückreise kann gemeinsam stattfinden.Читать далее