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  • Day 281–283

    Trowutta Arch bis Devonport

    February 26 in Australia ⋅ ☀️ 20 °C

    Da ich die letzte Nacht auf einem kostenlosen Stellplatz, welcher zugegeben nicht besonders schön war, mache ich mich früh auf den Weg. Mein erster Stop ist Trowutta Arch. Eine kurze Wanderung durch den üppigen Regenwald führt zu dem riesigen Felsbogen, der wie eine flache Höhle mit einer Öffnung auf beiden Seiten aussieht. Der kleine See in der Mitte schimmert grünlich und gibt ein wirklich tolles landschaftliches Bild ab. Da ich an diesem Tag nicht mehr all zu lange fahren möchte, suche ich mir einen schönen kostenlosen Stellplatz direkt am Meer. Ich verbringe einen entspannten Nachmittag im Van, mit geöffneten Kofferraum und Aussicht aufs Meer, bietet sich die perfekte Kulisse für einen entspannten Lesenachmittag. Leider ist es an diesem Abend an der Küste jedoch wieder super windig und es ist kaum möglich den Gaskocher anzubekommen. Also gibt es kurzerhand Apfel und Erdnussbutter zum Abendessen :D.
    Da es am nächsten Morgen noch immer windig und kalt ist, mir das frische Wetter der letzten paar Tage eine leichte Erkältung beschert hat, gönne ich mir ein leckeres Frühstück in einem tollen Café in Stanley. Das kleineKüstenstädtchen gefällt mir super gut und hat den totalen Fischerort-Charme. Nachdem ich mich mit dem Frühstück gestärkt habe, geht es für mich auf „The Nut“. Die nussförmige Felsformation kann man entweder gegen ein paar Dollar mit einem Sessellift hochfahren oder natürlich laufen. Die Entscheidung fällt natürlich ganz klar auf den Fußmarsch. Circa 800 m geht es steil - wirklich super steil! - bergauf. Ich glaube ich bin in meinem Leben noch nie einen steileren Weg gelaufen und bin ganz schön außer Puste als ich oben angekommen bin. Dort führt ein circa 2 km langer Rundweg einmal rund um The Nut und bietet dadurch eine optimale 360 Grad Aussicht auf die Umgebung. Auch hier lege ich am Nachmittag noch eine entspannte Leserunde im Van am Godfreys Beach ein. Der Strand ist für seine große Pinguin-Population bekannt, welche man abends, ab dem letzten Tageslicht, auf ihrem Rückweg von einer Plattform aus beobachten kann. Da die Campingplätze in Stanley jedoch unverhältnismäßig teuer sind, spare ich mir das und fahre noch am selben Tag weiter in Richtung Burnie. Auf Google Maps sehe ich zufällig, dass es auch hier die Möglichkeit gibt, die Pinguine zu sehen. Also mache ich mir auf dem Campingplatz etwas zu essen, packe mich dick ein und fahre ein paar Kilometer weiter zu der Aussichtsplattform. Hier kümmern sich ehrenamtliche Bewohner um das Wohlbefinden der dort ansässigen Pinguine. Lange war hier überhaupt nicht bekannt, dass Pinguine diesen Strand ihr Zuhause nennen. Vor einigen Jahren wurden allerdings beim Neubau der Uni die Bauten der Little Penguin entdeckt. Da es sich jedoch um ein sehr bebauter Küstenabschnitt handelt, hat man die Pinguinbauten mit einem Zaun vor dem Unigelände abgetrennt. Dies dient vor allem dem Schutz der kleinen Tiere, sodass diese nicht in die Gefahr kommen auf Straßen angefahren zu werden. Bei den Little Penguins handelt es sich mit einer Körpergröße von maximal 35 cm um die kleinste Gattung der Pinguine, welche im südlichen Australien und Teilen Neuseelands zu finden sind. Bevor es an diesem Abend zu den Pinguinen geht, erklären die Ehrenamtlichen einiges zu den interessanten Tieren.
    Die australischen Zwergpinguine sind tagaktiv und verbringen wie viele Pinguinarten den größten Teil des Tages schwimmend und auf Nahrungssuche im Meer. Während der Brut- und Aufzuchtsaison verlassen die Tiere ihr Nest bei Tagesanbruch, verbringen den kompletten Tag im Wasser auf Nahrungssuche für ihre Jungen, und kehren dann bei Einbruch der Dunkelheit in ihr Nest zurück. Da die Pinguine lichtempfindlich sind, ist an der Plattform nur rotes Licht erlaubt und die ehrenamtlichen Mitarbeiter händigen jedem, der möchte, rote Folie aus um Taschenlampen zu bedecken. Schon bereits auf dem Weg zur Plattform kann man die Pinguine an ihrem Rufen hören und tatsächlich sehen wir zahlreiche der kleinen Tiere die Felsen aus dem Wasser hinausklettern auf dem Weg zu ihrem Nestern.
    Den kommenden Morgen fahre ich voller Erwartungen an einen Fluss in Burnie, welcher super für die Sichtung von Schnabeltieren sein soll. Ich verbringe einige Zeit an dem Flusslauf, werde aber leider nicht fündig. Zufällig stoße ich bei Google Maps auf einen Ort ganz in der Nähe von Devonport, welcher angeblich der beste Ort in ganz Tasmanien sein soll, um die faszinierenden Schnabeltiere in freier Wildbahn zu sehen. Das Schnabeltier ist ein eierlegendes Säugetier, welches einzig und alleine in Australien zu finden ist. Schnabeltiere sind nachtaktive Einzelgänger. Sie können ausgezeichnet schwimmen und verbringen den Großteil ihres Lebens unter Wasser. Diese Bedingungen erschweren natürlich die Chance darauf die einzigartigen Tiere anzutreffen. Jedoch sollen die Bewertungen bei Google Recht behalten und ich kann mich nur anschließen, dass dieser Ort perfekt für eine Schnabeltier-Beobachtung ist. Immer wieder tauchen die Tiere kurz an der Oberfläche auf. Leider sind sie meist auch wieder super schnell verschwunden. Einmal habe ich jedoch sogar das Glück, dass eines der Tiere direkt vor mir am Ufer ganz kurz auftaucht und man das Tier wirklich aus nächster Nähe bestaunen kann.
    Zufrieden trete ich nach einer ganzen Weile die Fahrt nach Devonport an. Hier schaue ich mir noch den Leuchtturm an, bevor ich zum Hafen fahre. Denn heute muss ich mich leider von Tasmanien verabschieden und ich nehme den Van mit der Fähre zurück aufs Festland nach Victoria. Zugegeben bin ich etwas aufgeregt, denn ich bin selbst noch nie mit einem Auto auf eine solch große Fähre gefahren und einigen Berichten zufolge, kann der Seegang in der Nacht ziemlich unbequem werden. Dafür bereite ich mich natürlich mit Tabletten gegen Seekrankheit vor und hoffe, dass ich eine einigermaßen ruhige Nacht auf dem Schiff habe. Der Check-In Prozess ist recht unkompliziert und geht schnell, allerdings warte ich fast 2 Stunden im Auto in der Schlange, bis wir endlich boarden können. Den Van sicher an Board geparkt mache ich mich auf den Weg zu meinem heutigen „Bett“. Die Kabinen sind natürlich super teuer, weshalb ich heute auf einem Liegestuhl übernachten werden. Wobei es sich unbequemer anhört, als es eigentlich ist, denn die Stühle sind gut gepolstert und lassen sich an der Lehne und an einer Fußstütze verstellen. Da ich total müde bin, fällt es mir glücklicherweise nicht schwer einzuschlafen. Allerdings werde ich einige Male in dieser Nacht durch den starken Seegang wach. Die Tabletten helfen jedoch super gut und ich kann immer wieder ohne Übelkeit einschlafen, bevor wir am folgenden Morgen um 7 Uhr in Geelong im Hafen einlaufen.
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