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  • Day 36

    Tag 5 Mimizan

    September 20, 2019 in France ⋅ ☀️ 26 °C

    Als wir gestern von unserem “Dinner by the River” wiederkamen, entschlossen wir direkt noch weiter zu fahren. Wir wollen nach Mimizan. Aber wir finden bei Google Maps noch einen Stellplatz an einem See (Name unbekannt) auf unserem Weg. Wir kommen also mitten in der Nacht an. Ein weiteres Zuhause auf 4 Rädern steht auch da. Es brennt noch Licht. Als wir uns daneben stellen, rennt er wie wild zum Fenster und dunkelt sie ab. Mmh wobei wir ihn wohl gestört haben...
    Wir tun es ihm gleich und legen uns kaputt vom Tag ins Bett.

    Am Morgen des 20. September wache ich auf, Kevin ist bereits am See. Dafür bewundere ich ihn ja. Wenn er was will dann eben auch der frühe Fisch, der den Wurm fängt.
    Mit Proviant im Rucksack mach ich mich auf die Suche nach meinem Freund.
    Lio macht derweil Bekanntschaft mit einem überaus dicken Berner Sennenhund. Und er kommt aus dem Van, der vor uns stand. Sein Herrchen ist der mit dem “ Ich hoffe ihr wisst nicht was ich gestern gemacht habe” - Gesicht und ruft ihn wie wild zurück. Der dicke Hund ist auch noch taub und wackelt uns hinterher.
    Ich treffe einen alten Mann am See, der da sitzt als hätte man ihn da hingesetzt und nicht wieder mitgenommen. Als ich auf ihn zukomme reagiert er erst nicht. Erst nachdem ich mit meinem Scheibenwischer- move ihn aus seinem Traum reiße. “No English” wehrt er mich ab. “ Hast du gesehen , großer langer Mann? “ ( aus irgendeinem Grund erwische ich uns oft, wie wir mit Ausländern, die weder deutsch noch englisch verstehen dann im gebrochenen Deutsch sprechen... völlig bekloppt ;) )
    Er schüttelt mit dem Kopf und ich muss wohl alleine nach dem ( meinem) langen Mann Ausschau halten. Nach einer Weile finde ich Kevin. Lio freut sich als hätte er ihn 10 Jahre nicht gesehen.
    Wir essen am See. Ich darf die Angel auch mal halten. Aber nix. Nun geben wir auf und Lio darf ins Wasser, der sofort wie wild hinein springt. Eine Slow- Motion Aufnahme eines Sprunges meines Hundes macht mich irgendwie unglaublich stolz. Da fliegt der Lio.
    Wir packen zusammen und machen uns auf nach Mimizan. Kevin weiß, dass dort ein surf camp ist. Er wollte da schon immer mal hin. “Mit 36 mach ich’s endlich.”
    17.00 kommen wir in Mimizan an.
    Mich erinnert der Ort irgendwie an Californien. Ein bisschen wie Monterey- ein Fischerort und bekannt für Meeresbiologie am Highway Nr. 1 bloß ohne Ami -schnick Schnack.
    Wir finden einen Traumstellplatz. Direkt am Strand. Und kostenlos.
    Jetzt los zum Strand. Wir gehen einen Holzweg. Aber uns erwartet nichts Schlechtes. Vor uns liegt er, der Atlantik. Da wir auf einer Düne stehen, liegt er uns fast zu Füßen. Atemberaubend. Wir verharren und sind begeistert. Von oben sehe ich ein wenig Menschen. Neben ihnen rennen die Hunde. Frei. Yesss. Ein Paradies auch für Lio. Hier sind wir richtig.
    Lange sitzen wir hier und schauen.
    “Heute für Sie, das Meer” wie Robinson Crueso junior sagen würde.
    Vereinzelt beobachten wir Surfer. Ein Profi aber auch viele Anfänger. Hier wollen wir das erste Mal in unserem Leben also surfen.

    Langsam trudeln auch Angler ein, die sich auf einer Mauer platzieren. Und einer direkt neben uns. Kevin ist nun auch vollkommen im Paradies angekommen. Während ich mit Lio in den Wellen spiele, versucht er auch sein Glück und schaut sich einiges ab.

    Dann haben wir einen mega Sonnenuntergang. Unbeschreiblich. Die Sonne so rot und so groß, verlässt sie unseren Teil der Erde. Irgendwo anders geht sie jetzt auf. Wir genießen den Moment.

    Wir entscheiden abends essen zu gehen. Ich möchte Muscheln. Hab ich lange nicht gegessen. Kevin, der eigentlich lieber einen Burger möchte, geht für mich mit in ein Restaurant, wo es mein Wunschessen gibt.
    Kevin bestellt ein Menü. Der Kellner versucht uns irgendwie vor irgendwas zu warnen.
    Aber da wir nicht so zimperlich sind, nicken wir einfach ab. “Nehmen wir .”

    Dann wissen wir was das Gezappel vom Kellner sollte. Kevin bekommt als Vorspeise... ( er dachte er bekommt einen Salat mit Rindfleisch oder so) schwabbelstückchen mit einem in 20 Stücken zerteilten Blattsalat.
    Wir wissen erst nicht was es ist. Dann stellt sich heraus. Das pure Fett. Das pure Schwibbel -Schwabbel- Fett. Würg.
    Vorsichtig.. und in unterwürfiger Haltung kommt der Kellner vorbei. Wir schütteln nur den Kopf. Er lacht. Sehr witzig.

    Meine Muscheln schmecken. Der Rest von Kevins Menü so lala.

    Nun ja, ein Burger wäre in dem Fall wohl die bessere Wahl gewesen. Naja. Hätte, wäre, wenn. War halt nicht so.

    Wir gehen zurück zu Ulli und legen uns schlafen. Vielleicht reiten wir morgen schon unsere erste Welle.
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