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  • Day 98

    Nambucca Heads

    April 15, 2017 in Australia ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute hieß es mal längerer Zeit mal wieder etwas alleine machen. Angie ist bereits um vier Uhr morgens nach Yamba aufgebrochen und Jerome musste arbeiten. Ich ging frühstücken und ging danach in die Sofalandschaft, um ein paar Informationen über Nambucca Heads zu sammeln und um meine Seite zu aktualisieren. Mein Zug sollte kurz vor elf fahren, ich wäre gern etwas eher gefahren aber das war tatsächlich die erste Möglichkeit. Ich schaute im Netz, ob ich gleich zu dem dahinterliegenden Nationalpark fahren könnte aber da war leider keine Haltestelle. Ich machte mich fertig und schnappte mir mein Zeug. Nambucca Heads gilt ja als eine kleine verschlafene Stadt mit schönen Badestränden und einer eindrucksvollen Flussmündung. Ich packte jedenfalls meine Badesachen, sowie mein Buch mit ein, was aus späterer Sicht ein wenig optimistisch war.

    Ich ging zum Bahnhof, nicht wissend wie teuer es überhaupt ist. Am Schalter gab es die Hinfahrt für gerade mal sieben Dollar, was durchaus vertretbar ist und um einiges billiger als ein Mietauto ist. Ich bekam eine Wagennummer und ein Sitzplatz zugewiesen. Da ich nicht wusste, ob es Probleme geben könnte, war ich ein wenig eher losgelaufen und hatte nun wirklich Zeit mein Buch aufzuschlagen und ein paar Seiten zu lesen. Nicht bekannte Wörter schrieb ich mir heraus und wollte ich später übersetzen. So verging die Zeit recht schnell und schon näherte sich der Zug. Ich setzte mich neben Josh auf meinen Platz. Ein Junge, glaube um die 18 oder 20 Jahre. Er war seit heute früh um sechs Uhr unterwegs und seine Reise sollte bis um zwei nachmittags dauern. Meine dagegen war gerade mal 40 Minuten lang. Josh besuchte seine Mutti über Ostern und bleibt gleich ein paar Tage länger. Wir unterhielten uns, da er ein wenig nuschelte, war es manchmal schwierig ihn zu verstehen aber andererseits ein gutes Training für mich. Zwischendurch machte mich mein Sitznachbar auf der anderen Gangseite darauf aufmerksam, dass ich etwas verloren hatte. Tatsächlich lag meine Karte, mit der ich in das Zimmer im Hostel komme im Gang. Wir fuhren durch abgelegene Gebiete und manchmal überquerten wir ein paar Flüsse, die sich breit durch die Landschaft schlängelten. Es war schön anzusehen aber ich war auch froh in Nambucca Heads aussteigen zu können.

    Das Problem als ich ausstieg war, der Weg bis zum Strand oder dem Stadtzentrum war ein wenig weit entfernt. Ich entschied mich zuerst zur Touristeninformation zu laufen, welche ein wenig Flussaufwärts lag. Ich lief durch die Wohngebiete, wo man sonst nicht lang kommt und bekam manchmal schon einen Blick aufs Meer geboten, da Nambucca Heads schon sehr Hügelig ist. Nach 40 Minuten Fussmarsch erreichte ich diese und organisierte mir eine Karte, zudem bekam ich von der nette Frau noch ein paar Tipps. Sie bot mir noch ein dickeres Heft mit umfassenderen Informationen an aber die Karte reichte mir zu und ich verabschiedete mich und startete meine Erkundungstour, welche zuerst entlang des Flusses bis zur Flussmündung führte. Der Weg war sehr schön, stellenweise führte ein Holzsteg am Ufer entlang und eröffnete schöne Aussichten. Eine Insel im Fluss fungierte als Golfplatz, wo ich mich kurz umsah und nach ein paar Fotos wieder weiter ging. Der Weg zur Flussmündung war gespickt mit kleineren Parks, wobei eine Strecke entlang der Straße ging, was nicht weiter schlimm war. Den ich musste ein paar Meter machen. Meine Rückfahrt war bereits 15:20Uhr und ich musste noch zurück laufen. Ein wenig Zeitdruck hatte ich damit schon. Der nächste Zug würde erst gegen acht Uhr abends kommen, was mir zu spät war. Ich lief auf einen Holzsteg entlang und konnte im klaren Wasser viele Fische erkennen, von sehr kleinen bis größeren war alles dabei. Kein Wunder, dass ich so viele Angler sah. Die Flussmündung näherte sich und nun war der Uferbereich durch viele Felsen gesichert. Das ist ja sonst auch normal aber diese waren allesamt bunt bemalt. Jeder konnte sich auf den Felsen durch Malerei oder ein paar Sätze verewigen. Genannt wird der befestigte Abschnitt die V-Wall. Es war schön anzusehen und im Hintergrund wurde der Fluss immer breiter und hatte zudem ein paar Sandbänke, wo der Fluss entlang floss. Schlieslich erreichte ich die breite Flussmündung mit einem tollen Panoramaausblick. Das Wasser war klar. Rechts von mir die Mündung mit einen anschliesenden langen Sandstrand, linker Hand ein kleiner Sandstrand, welcher durch einen vorgelagerten Felsen, welcher durch das Meer interessant geformt wurden ist begrenzt. Nun konnte ich mich entscheiden, zwischen einen Weg entlang der Küste, das hieß über die Felsen oder ein kleiner Walktrack etwas landeinwärts. Ich entschied mich zuerst für den Uferbereich und merkte als ich den Felsen betritt, dass die Felsen doch schon scharfkantig waren und nahm dann doch den kleinen Wanderpfad. Dieser führte mich auf die gegenüberliegende Seite, der größeren Landzunge zum Shelly Beach. Dort ging ich die Straße entlang zum Captian Cook Lookout. Von diesem erhöhten Punkt hatte man eine tolle Aussicht auf die Flussmündung aber auch auf den Shelly Beach. Leider konnte ich es nicht so richtig genießen, denn die Zeit drängte. Kurz auf die Karte geschaut, der nächste Lookout auf den Mainbeach war gefunden. Ich hatte noch 20 Minuten bevor ich meinen Rückweg antreten wollte, für diesen hatte ich 40 Minuten eingeplant aber die Entfernung war ein wenig weiter als der Weg zur Touristeninformation. Weiter ging es durch einen kleine dichtbewachsene Uferlandschaft ehe ich wieder an einer Straße herauskam und dieser ein wenig bergauf folgen musste. Vom Lions Lookout erstreckte sich der Mainbeach bis an den Horizont. Ein paar Leute nutzten das sonnige Wetter zum Baden, dafür hatte ich leider keine Zeit mehr. Stattdessen studierte ich kurz meine Karte und suchte den kürzesten Rückweg. Nun ging es im Stechschritt Richtung Bahnhof. Da die Zeit schneller verstrich, als meine zurückgelegte Strecke, entschied ich mich immer wieder kleinere Strecken zu joggen, was sich am Ende als richtige Entscheidung heraus sollte. Denn ich war fünf Minuten vor der Abfahrtszeit am Bahnhof. Der Zug verspätete sich zwar um paar Minuten aber darauf sollte man ja nicht hoffen. Ich war zwar rechtzeitig da aber konnte kein Ticket kaufen, da der Schalter bereits geschlossen hatte. Der Zug kam und ich ging gleich zur Schaffnerin, welche mich zum Essenswagon weiter verwies, wo es möglich war, Tickets zu kaufen. Mit diesem setzte ich mich etwas geschafft auf einen Platz, machte Musik an und ruhte ein wenig. Der Schaffner weckte mich schlieslich, denn ich saß auf einen reservierten Platz, was ich nicht wissen konnte und suchte mir einen neuen.

    Coffs Harbour war wieder erreicht und ich am Hostel angekommen. Dort legte ich nur mein Zeug ab und stopfte ein paar Kekse für neue Energiereserven in mich rein und machte mich nach zehn Minuten schon wieder auf zur Murtonbird island. Heute wollte ich den Sonnenuntergang von Anfang an erleben. Hinter mir stand die Sonne bereits tief aber ich hatte ausreichend Zeit bis zur Insel zu laufen und meine Gopro zu positionieren. Ich wurde gleich von einem anderen, der ebenfalls mit einer Kamera ausgestattet war und von Brisbane kommt gefragt, wo ich denn das neue Stativ her hätte. Wenig später kam dann noch Katy aus dem Hostel, welche zufällig den selben Plan hatte. So sahen wir uns den Sonnenuntergang gemeinsam an und quatschten auch das erste mal miteinander. Sie reist mit ihrer besten Freundin schon eine ganze Weile. Sie waren zuvor schon ein wenig in Europa unterwegs und Australien bereisen sie mittels Couchsurfing und per Anhalter, Sie kommen aus Polen und bekommen kein Working Holiday Visum, weswegen sie ziemlich aufs Geld achten müssen. Erleben aber dadurch viel mit Locals und können so ganz andere Erfahrungen sammeln. Den Sonnenuntergang genoss ich in vollen Zügen, danach gingen wir zum anderen Ende der Insel, da sie diese noch nicht gesehen hatte. Es waren viele Leute unterwegs, welche die Dämmerung für einen abendlichen Spaziergang nutzten. Wir entschieden uns nach einer Weile für den Rückweg. Ich machte mir etwas zu Essen und surfte danach etwas im Netz und bearbeitete das Video von Cairns. Manche gingen noch aus, ich war jedoch zu müde und wollte mich nur kurz hinlegen. Aus dem kurz hinlegen wurde dann lang bis zum nächsten Morgen.
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