• Bali - Fluch und Segen Teil 2

    8. juni 2017, Indonesien ⋅ ⛅ 22 °C

    Der Regen hörte irgendwann auf und die Wolken öffneten ein Fenster zum Horizont. Ich ging den kurzen Weg zum Gipfel und war anfänglich alleine. Später kamen zwei andere von der Nachbarinsel Java. Der eine konnte Englisch, sodass wir uns unterhalten konnten. Die Beiden sind übrigens ohne Guide hoch :/ aber der Andere wusste den Weg und war zuvor hier gewesen. Wir machten ein paar Bilder und konnten immer mehr von der Aussicht genießen, bis der Vorhang abermals zu ging. Zur Überraschung kamen jetzt Affen, welche nach Resten der Touristen suchten und auch die Opfergaben plünderten. Ich hatte noch zwei Äpfel und gab einen, einen Affen, welcher diesen allein verputzte. Die Affen nahmen mehr und mehr den Gipfel ein, sodass wir uns für den Rückweg entschieden. Ich hatte mit drei Stunden genügend Zeit auf dem Gipfel verbracht. Von oben waren Rauchwolken erkennbar, die aus dem Krater kamen, wir entschlossen uns somit am unteren Kraterrand ein paar Bilder zu machen und ich ging danach alleine den Weg herunter. Übrigens lässt China mal wieder grüßen. Es sind wiedermal zwei Gopro Halterungen gebrochen, welche ich zum Glück nochmal mit habe.

    Auf den Weg herunter traf ich ein paar andere Leute. Als es sachter wurde, war ich wieder fix unterwegs aber unsicher, ob es der richtige Weg war. Ich würde aber egal wie an der unteren Straße heraus kommen und mich wieder orientieren können. Der Hinweg war ja im Dunkeln, weswegen es nicht viele Anhaltspunkte gab, außer einen kleinen Tempel, wo ich wusste ok, du bist richtig. Dann habe ich es trotzdem noch vergeigt und kam zu meiner Überraschung am Parkplatz heraus. Das restliche Stück bis zum Roller wollte ich laufen, da ich dachte, dass es nicht mehr weit sein könnte. Wie ich mich täuschen sollte und der Weg mit dem Roller im Dunkeln kürzer erschien. Ich lief die Straße entlang und kam neben den heißen Quellen vorbei, was mein nächstes Ziel sein sollte. Zwischendurch hielten immer wieder Fahrzeuge an (Roller oder Autos) und fragten mich, wohin es gehen würde. Ich dachte es ist nicht mehr weit und das sollte schon passen. Ich lief und lief und lief. Es waren übrigens zwischen sechs und sieben Kilometer :D Auf meinem Weg traf ich dann einen Hund, welche es nicht lustig fand, dass ich dort entlang lief und kläffte mich an. Dazu gesellte sich ein zweiter, der von vorn über die Straße kam. Da ich nicht wusste, wie ich aus dieser Situation wieder heraus kommen sollte, lief ich etwas schneller, was den Hunden wieder nicht gefiel. Zum Glück kam in dem Moment ein Rollerfahrer und konnte sich somit zwischen die Hunde und mir setzen. In der Formation ging es ein wenig weiter und ich bedankte mich als ich aus der Situation heraus war. Ich lief nun weiter und der Müll am Straßenrand war mein stetiger Begleiter. Ich erreichte nun eine Kurve und sah wieder Hunde, welche bereits auf der Straße standen und zu mir gafften. Nochmals brauchte ich diese Situation nicht und wartete auf das nächste Fahrzeug. Drei Autos in Kolonne fuhren vorbei, später kam aber ein kleiner Transporter welcher mich freundlicher Weise das restliche Stück mitnahm. Ich überglücklich wieder an meinem Roller zu sein und mein Tag vielleicht besser gestalten zu können, als wie der Vormittag verlaufen war.

    Die gute Nachricht, mein Roller stand an Ort und Stelle. Die schlechte Nachricht, irgendwelche ….. wollen wahrscheinlich den Absatz von Läden ankurbeln, welche Helme verkaufen. An meinen Roller hing zwar ein Helm aber nicht meiner. Stattdessen ein alter, sehr dreckiger abgeranzter Helm, der zudem nicht mehr zuging, da die Schlaufe vom Verschluss auf der einen Seite angerissen war. Im Laden war der ältere Ladenbesitzer von heute früh mit seinem älteren Kumpel. Ich ging mit dem Helm zu denen. Die Beiden hatten bereits gelacht als ich den Helm gesehen hatte und ich wollte nun wissen ob die entweder was damit zu tun hatten oder wussten was geschehen war. Wen überrascht es, sie sprachen natürlich kein Englisch. Da wollte ich meinen Googletranslater nutzen. Indonesisch hatte ich aber nicht offline heruntergeladen, Stattdessen hatte ich eine SMS bekommen und konnte diese nicht lesen und das Internet nicht mehr nutzen. Ich schlussfolgerte, dass mein Guthaben wahrscheinlich leer war und konnte mich folglich nicht verständigen. Ich lief kurz am Straßenrand entlang, auf der Suche nach einem der mir helfen konnte. Da kam einer mit dem Roller vorbei, welcher zum Glück Englisch und ich mein Problem darlegen konnte. Er hatte zum Glück einen Helm irgendwo herumliegen. Dieser sehr alt, etwas dreckig vom herumliegen, welcher aber ähnlich zu meinen aussieht und nach ein paar Handgriffen nutzbar war. Nun wollt er anfänglich 150.000 Rupiah haben. Ich konnte den Preis auf 100.000 Rupiah drücken und hatte keine Ahnung was ein neuer Helm kosten könnte, da ich ja kein Internet hatte. Schließlich wusste er, das ich den Helm brauchte und ich kaufte den Helm für den Preis. Später schaute ich nach und wen überrascht es, die billigsten Helme (neu) kosten hier 90.000 Rupiah. Ich konnte aber weiterfahren und die Ladenbesitzer haben glaube ich etwas komisch geschaut als ich mit dem anderen Helm losgefahren bin.

    Ich dachte mir, nicht beirren lassen und ab zur heißen Quelle. Dort angekommen sollte ich 150.000 Rupiah zahlen, was ich auch gezahlt hätte aber durch den Kauf des Helms hatte ich nicht genug Bargeld einstecken. Läuft also. Ich wieder auf dem Weg zum Roller, wurde abermals von einem Mann angesprochen, welcher mich auf dem Fußweg zum Bad angesprochen hatte. Dieser meinte es gäbe ein weiteres Bad, etwas teurer aber direkt nebenan und es wäre Kartenzahlung möglich. Er begleitete mich mit dem Roller und es sah wirklich gut aus und er tat es aus reiner Höflichkeit. Für 150.000 Rupiah hätte ich zwar bei den anderen Bad ein Willkommenstrunk bekommen und glaube ich noch etwas aber das war mir in diesem Moment egal. Mit dem Eintritt von 180.000 Rupiah war ich zufrieden und kaufte zudem einen Wlancode. Ich bekam mein Handtuch, mein Schließfach und freute mich abschalten zu können. Im Bad bemerkte ich übrigens, dass mein Internet wieder ging, somit war der Wlancode sinnfrei.

    Da es heute nicht so gelaufen war wie ich es mir vorgestellt hatte, scham ich ein paar Bahnen, ehe ich mich in die warmen Becken begab und entspannte. Danach ruhte ich ein wenig auf der Liege und probierte mich durch alle warmen Becken durch. Eines davon liegt direkt am See, mit Blick auf Diesen und dem Mount Agung. Dieser ist wesentlich höher und soll ebenfalls bestiegen werden, er ist zugleich auch meine Hoffnung, doch den Sonnenaufgang von oben beobachten zu können. Nachdem ich heruntergekommen war, kaufte ich mir einen Burger und einen Shake und genoss den Augenblick. Ich verbrachte ein paar Stunden in diesem Bad und probierte das heißeste Becken zum Schluss. Es war wirklich herrlich. Zudem sind am Rand lauter Elefantenstatuen aufgestellt, aus deren Rüsseln noch wärmeres Wasser heraus kommt. Da ich noch ein weiteres Ziel in dieser Gegend hatte, packte ich mein Zeug, lud mir mit dem Wlancode noch die Sprache Indonesisch herunter und ging zur Kasse. Auf diesen traf ich zwei Amerikaner, welchen ich meinen Wlancode anbot und somit ins Gespräch kamen. Die beiden waren heute auch auf dem Berg gewesen und einem war es wie mir ergangen und hatte so ein ranzigen Helm am Lenker. Auf zur Kasse, das Bezahlsystem im Bad funktioniert mit Karte und es wird standardmäßig 100.000 Rupiah beim Kauf des Tickets drauf gebucht. Mein Essen und mein Getränk kamen 70.000 Rupiah und ich sollte bloß 20.000 Rupiah zurück bekommen. Als ich den Kassenzettel vom Lokal anschaute, hatten die mir eine Servicegebühr von 7.000 Rupiah abgezogen. Ich verlangte daraufhin die 23.000 Rupiah zurück und fühlte mich ein weiteres Mal ein wenig verarscht. Es ist nicht viel Geld für uns aber einfach, wie der Tag heute verlaufen ist war nervig.

    Mein Ziel war eingegeben, es sollte zu einen der höchsten Tempel Balis gehen, zum Pura Puncak Penulisan. Dieser liegt auf der gleichen Höhe wie der heutige bestiegene Vulkan. Ich weiß nicht was das für ein Weg sein sollte aber dies war er sicher nicht, was Google mir da vorschlug. Ich fuhr durch das Hinterland von Bali und die Straße war ein Feldweg, aus welchen überall Steine hinausschauten und das nicht nur einen Zentimeter. Ich würde denken, dass ich auch durch die Armenviertel hindurchfuhr und kam am ersten Aufstieg an. Da die Straße schlimmer wurde und der Anstieg zunahm, würde ich denken, dass selbst Geländewagen es nicht leicht gehabt hätten. Mein Gewicht reichte schließlich nicht mehr aus und der Schlupf zwischen meinen Hinterrad und der Straße war zu groß. Folglich hieß es absteigen und neben dem Roller herlaufen. Endlich erreichte ich wieder die richtige Straße und konnte den Ausblick genießen und mich wieder schneller meinem Ziel nähern. Bereits da wusste ich, morgen bleibst du zu Hause und genießt einen Tag in der Villa. Ich traf meine Wolken auf entsprechender Höhe wieder und wusste das ich keine gute Sicht haben würde. Das war mir vorher klar aber ich wollte nicht wegen dem Tempel abermals in die Ecke Balis fahren. Dort angekommen warf ich mir meinen Sarong um und ging die etwas über zweihundert Stufen nach oben. Auf dem Weg gingen immer wieder Plattformen ab, welche von Balinesen wieder neu aufgebaut wurden.Oben am Tempel angelangt, war dieser eher klein und war rundherum in Wolken gehüllt. Ich sprach mit einem Balinesen, welcher gerade zum Beten hergekommen war und ging danach meine Runde. Der Tempel war somit in wenigen Minuten erkundet.

    Nach einem langen Tag, sollte es nach Hause gehen, bis ich durch Zufall an einem großen bunten Tempel vorbei kam. Schnell angehalten und nachgeschaut, es war der zweitwichtigste Tempel Balis. Daraufhin nahm ich die Gelegenheit war und bekam zu meinen Ticket ein Fruchtshake, welchen ich dankend annahm und danach den Tempel erkundete. Er war ziemlich verlassen und der große Tourischwung bereits vorbei. Ich war der einzigste Touri, was mich nicht störte, so konnte ich schöne Aufnahmen machen. Einzig die dunkle Wand hinter dem Tempel machte mir ein wenig sorgen in Bezug auf die Heimfahrt. Es war der bis dahin größte Tempel und auch der schönste. Viele bunte Statuen und Schreine. Viele Höfe und Plätze. Übrigens gab es auch hier wieder viele Hunde, welche die Opfergaben plünderten. Da ich heute einen etwas längeren Tag hinter mir hatte, ging ich etwas schneller hindurch und wurde von einer Frau auf dem Weg zum Roller abgefangen. Sie zeigte mir noch einen privaten kleinen Tempel hinter dem Großen. Natürlich war dies nicht ohne Eigennutz. Sie malt Bilder mit Vulkansand. Dazu nimmt sie Vulkangestein zermahlt dieses, bringt Kleber auf das Papier und streut diesen Sand darauf. Sie macht dies mit unterschiedlichen Farben und die waren echt schick aber ich denke, dass ich mir es nirgendwo hinstellen würde. Ich fragte sie ein wenig über ihre Kultur und danach sollte es nach Hause gehen.

    Ich kam wieder durch den Nieselregen von heute früh und stoppte an einem Laden für paar Süßigkeiten. In der Villa legte ich mich auf mein Bett und wollte kurz entspannen. Ich knabberte mein Zeug und schlief gegen acht Uhr ein. Das Nächste mal war ich gegen Mitternacht wach, ich machte nur das Licht aus und schlief weiter.
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