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  • Day 162

    Mount Agung Teil 2

    June 18, 2017 in Indonesia ⋅ ☁️ 49 °C

    Auf dem Rückweg schoss ich nun viele Fotos und was mir auf dem Hinweg durch die Dunkelheit verborgen blieb war atemberaubend, Das Tempo was wir hinzu an den Tag (Nacht) gelegt hatten, gingen wir nun herunter. Auch hier dachte ich mir, gelobt seien meine Wanderschuhe. Ich war ja vorher schon gern über Felsen geklettert aber das war eine andere Hausnummer. Jedoch so viel vorab, wir beide rutschten zwar ein paar mal aber der Abstieg blieb ohne Sturz. Teilweise gab es Passagen, die wir herunter rannten und unsere Geschwindigkeit und die Trägheit unserer Masse am nächsten Stein abfingen. Die unter uns liegende Ebene kam nur stückweise näher und wir erreichten unsere Lagerfeuerstelle. Nur war diese nicht verlassen. Da schlief eine Frau namens Hanna aus den USA. Sie hatte den Aufstieg nicht geschafft und war somit zurück geblieben und hatte sich um das Lagerfeuer gelegt. Eine Gruppe hatten wir bereits vom Gipfel aus nach unten überholt. Die Gruppe saß übrigens bei einen anderen Lagerfeuer beieinander und hatte es ebenfalls nicht geschafft. Wir machten eine kleine Pause, ehe wir weitergingen. Da mein Guide kein Englisch sprach, redete ich mit Hanna und reichte ihr ein Snack, welchen ich von Kutuk bekommen hatte. Ein paar Minuten später ging es wieder weiter.

    Konzentration hoch halten und nicht auf den letzten Metern verletzen. Wir machten wieder Meter um Meter aber die Ebene vor uns lag immer noch in weiter ferne. Wir erreichten die Baumgrenze, welches den Weg nicht leichter gestaltete. Überhaupt fragte ich mich, wenn ich den Weg vorher gesehen hätte, ob ich diesen überhaupt gegangen wäre. Und ich stellte wiedermal fest, in der Dunkelheit kommen Abstände weniger lang vor. Ein ganzes Stück lag hinter uns und wir erreichten wieder eine Gruppe mir ihren Guide. Kutuk gab das Zeichen zur Pause und ich kam mit den anderen ins Gespräch. Diese gratulierten mir zum Aufstieg, denn sie hatten es alle leider nicht geschafft. Als ich sagte, dass es ziemlich hart war und ich dachte das ich gut trainiert bin, erwiderten sie das Gleiche für sich selbst. Sie waren ebenfalls im Rahmen des Programms unterwegs und wir tauschten uns ein wenig aus. Ich erzählte ihnen von meinen Erfahrungen von Bali und gab ihnen ein paar Hinweise auf den Weg. Leider sind die Tage in dem Programm ziemlich straff aber manche bleiben darüber hinaus etwas länger. Mein Guide drängte wiedermal zum Aufbruch und nach kurzer Verabschiedung ging es weiter.

    Ich dachte mir nur auf dem Letzten Abschnitt, wann sind wir denn endlich da und meine Oberschenkel brannten. Kurz vor Schluss kam uns ein Guide entgegen und beglückwünscht mich zum Aufstieg. Er meinte auch, dass wir ziemlich schnell gewesen seien. Wir erreichten nach zwei und einer dreiviertel Stunde den Ausgangspunkt. Wir wurden übrigens von zwei Kläffenden Hunden empfangen. Dabei merkte ich, dass ignorieren und weitergehen die beste Lösung ist. Ich schuldete den Guide ja noch die restlichen 300.000 Rupiah was angesichts der Umstände gerechtfertigt ist aber auch für balinesische? Sie hatten es jedenfalls nicht vergessen und plötzlich sollte ich für den Parkplatz ebenfalls eine Gebühr bezahlen. Nach einer kleinen Diskussion kam heraus, dass es sich eher um eine Spende handeln sollte und ich gab ihm die Hälfte der „Parkgebühr“.

    Mein Guide sollte mich nun zum Geldautomaten begleiten, so war es bei der Ankunft vor dem Aufstieg ausgemacht gewesen. Nun hieß es, ich solle allein diesen finden und mein Guide hätte einen anderen Job, welchen er nachgehen müsste. Daraufhin weigerte ich mich, denn der nächste Geldautomat sollte 20 Fahrminuten weit entfernt liegen und ich hatte immer noch nicht die Frage mit meinem Benzin geklärt. Es gab in der Nähe einen Automaten aber dieser akzeptierten kein Visa Karten. Also diskutierten sie ein wenig in ihrer Sprache und letztendlich fuhren wir zum Besakih Tempel, welcher mein nächstes Ziel sein sollte. Dort traf ich den Boss, welcher mich gestern abgefangen hatte. Ich hatte ja immer noch Hoffnung, dass ihnen der Aufwand zu hoch sei und von mir einen geringeren Restbetrag fordern würden aber weit gefehlt. Stattdessen bekam der Guide den Auftrag mich zum nächsten Geldautomaten mitzunehmen. Also erlebte ich die Straßen Balis als Sozius, wobei mir das nicht so lieb war. Er fuhr jedoch ordentlich und ich konnte mein Geld abheben. Als wir wieder beim Besakih Tempel waren zahlte ich den Rest und bekam in schlechten Englisch eine Frage gestellt „What is with I?“. Nach einmal nachfragen fragte ich, ob er Geld haben möchte. Dies bejahte er, welches ich nach den Gesamtpreis von 800.000 Rupiah ein wenig frech fand. Er war nett und hatte mir geholfen aber sprach kein richtiges Wort Englisch, verweigerte sich, mich wie ausgemacht zum Geldautomaten zu bringen und musste angeblich einen anderen Job nachgehen und nun wollte er Trinkgeld haben. Ich muss zugeben der Guide war gerechtfertigt aber mehr konnte er nicht bieten.

    Nun stand ich vor dem Besakih Tempel, den bedeutendsten von ganz Bali. Eigentlich hatte ich mich auf dem Weg hochzu bereits davon verabschiedet aber ich fühlte mich nicht müde, weswegen ich diesen unbedingt sehen wollte. Er ist Stück für Stück entstanden und umfasst mehr als 50 Tempel, welche überwiegend private Tempel sind. Den Eintritt mit 60.000 Rupiah fand ich angemessen, da wusste ich nicht, dass man den Muttertempel nicht betreten darf. Stattdessen ging es nur einmal um diesen herum und in ein paar private konnte man eintreten. Ich finde es ja in Ordnung, das es ihr heiligster Tempel ist und das dort die Touristen nichts zu suchen haben. Sie sollen in Ruhe ihren Glauben nachgehen aber für eine Runde drumherum 60.000 Rupiah? Ich bekam kostenlos einen Guide gestellt aber auch nur mit der Ansage, dass ich doch Trinkgeld geben sollte. Dieser erklärte mir die Tempel, die Bauweise und Entstehungszeit, sowie die Symbolik, wie was in welcher Art gebaut wurde. Zugegeben jeden Stufe schmerzte in meinen Oberschenkel aber es war durchaus verkraftbar, da ich nicht wieder den Berg zur Spitze erklimmen musste. Der Guide zeigte mir weiter viele schöne Aussichten über die Tempellandschaft und nach Nachfragen auch ein paar Bilder an manchen Tempeln. Dann kam ein Kind zu mir, welche Postkarten verkaufen wollte. Zur Überraschung konnte es auf Deutsch erklären, wie viel Euro es seien und das die Postkarten meiner Familie gefallen würden. Wenig später, wir hatten die Runde fast abgeschlossen, kam ein weiteres Kind auf ich zu und fragte mit Postkarten in der Hand, wo ich herkommen würde. Als ich mit einer Gegenfrage antwortete, fragte sie mich in verschiedenen Sprachen, wegen den Postkarten. Es war wirklich schwer hart zu bleiben aber es war ohnehin mein teuerster Tag auf Bali.

    Nun war mein Programm wirklich abgespult und ich nun zurück auf meinem Roller. Die Besitzerin des Ladens vor mir pries ihre Sachen an aber in den Moment brauchte ich nur Benzin, welches sie nicht hatte. Als ich verneinte, machte sie mich auf das Parkverbot aufmerksam und dass ich doch was kaufen solle. Ich stieg auf meinen Roller und fuhr weg. Auf dem Weg war zwar keine Tankstelle aber hier gibt es immer wieder Läden, welche in abgefüllten Flaschen Benzin verkaufen. Diese entspricht natürlich nicht der Qualität an der Tankstelle aber es brachte mich später eben zu dieser.

    Auf meinem Weg stoppte ich an einer gewaltigen Übersicht über den See und den Mount Batur, welchen ich in der Dunkelheit nicht sehen konnte. Zudem waren dort ein paar Läden angesiedelt, wo ich mir in Form von Früchten wie Maracuja, Mangostane und Mandarinen Vitamine mitnahm. Danach noch kurz beim Supermarkt was süßes geholt und ich war froh wieder in der Villa zu sein. Ich verschwand gleich in meinem Zimmer, nahm als erstes eine Dusche, aß eine Kleinigkeit und vermutete gleich in den Tiefschlaf zu fallen. Aber nein, eher wälzte ich mich von einer Seite auf die Nächste und wenn es hochkommt hatte ich nur eine Stunde geschlafen. Ich klappte folglich den Laptop wieder auf und schnitt ein paar Fotos vom letzten Schnorchel heraus. Weiter pflegte ich meine Seite und schrieb Bericht. Ich schaute mir auch eine Doku an und später aß ich eine riesige Portion gebratenen Reis mit Gemüse. Dazu gab es einen Cocktail, welchen ich nach diesem Tag brauchte. Zu meiner Überraschung überstand ich ein Telefonat mit Jacky (wegen der Müdigkeit ;) ) und konnte erst gegen elf Uhr abends meine Augen zu machen.
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