- Reise anzeigen
- Zur Bucket List hinzufügenVon der Bucket List entfernen
- Teilen
- Tag 3
- Dienstag, 2. April 2024
- ☀️ 36 °C
- Höhe über NN: 35 m
VietnamNgọc Lâm21°2’17” N 105°51’43” E
Hanoi, ich zu dick und Caro zu freizügig

Die Überschrift sagt doch schon alles oder? 😊 Erstmal hieß es raus aus den Federn oder vielleicht doch nicht? Denn wir schliefen heute bis 12 Uhr, ehe wir einen Fuss aus dem Bett bekamen. Das tat uns beiden zwar gut aber kostete uns auch ein wenig Zeit für unseren Städtetag.
Vielleicht noch ein kurzer Nachtrag. Booking teilte mir gestern Abend noch mit, dass unsere Unterkunft in Hanoi storniert worden ist. Das passt in die Geschichte von unserem Vermieter, der nach angesprochenem Sachverhalt uns erstmal ins Gesicht log. Der Hintergrund ist der, dass er überall eine 10 Sternebewertung hat (bei 3 Bewertungen). Damit wir ihn nicht bewerten können, storniert er auf Grundlage, dass er die Anzahlung laut Booking zwar haben will aber nach Absprache mit ihm es vor Ort ausreicht. Naja gewusst wie…
Schließlich brachen wir verspätet auf und unsere erste Anlaufstelle war ein ATM, sowie ein Kleidungsgeschäft, was wir gestern noch gesehen hatten. Auf der Einkaufsliste stand ein Tshirt, eine lockere lange Hose und vielleicht eine kurze Hose. Jetzt kommen wir wohl dazu, dass ich zu dick bin 😊 Die Kleidungsgröße kletterte bei mir über die L hinweg zu XXXL und selbst die passten nicht optimal. So gingen wir etwas deprimiert aus dem Laden raus und ich strich den Gedanken hier etwas zu finden. Unser nächstes Ziel war das Ho Chi Minh Mausoleum. Der Weg führte uns vom Stadtzentrum weg in ein Villenviertel, welches ziemlich gut bewacht wurde. Vor den Eingangstoren befanden sich kleine Kabinen mit abgedunkelten Scheiben, wo gerade ein Wachmann Platz hatte. Gelegentlich stand dieser mit einem Maschinengewehr vor der Brust davor. Ich denke das war sicherlich das Regierungsviertel. Als wir nun auf das Gelände des Mausoleums wollten, lasen wir uns die Vorschriften für dieses Gebiet durch und ich ahnte was kommen wird. Ich schrieb eine Nachricht auf dem Handy, lies diese übersetzen und zeigte diese dem Wachmann. Dieser zeigt auf Caro und auf die Knie. Caro war zu freizügig unterwegs, denn die kurze Hose reichte nicht aus. Damit verschoben wir den Programmpunkt auf den nächsten Tag.
Da wir bis dahin nichts gegessen und auch nicht wirklich was getrunken hatten, steuerten wir wenig später ein Restaurant an. Naja wirklich gut war es nicht aber es sollte zum Abend hin reichen. Bestellt hatten wir gebratenen Reis mit Eiern bzw. mit Rinderfleisch. Gestärkt machten wir uns auf dem Weg zur Long Bien Brücke. Vorher stießen wir auf einen abseits gelegenen Markt, wo wir eine riesige Drachenfrucht und Papaya ergattern konnten. Die Brücke ist eine 1902 erbaute Stahl-Fachwerk-Brücke und ist 1700m lang. Unter ihr fließt der Fluss Song Hong. In der Mitte verläuft eine Eisenbahnspur, links und rechts davon sind kleine Fahrspuren (wir würden sagen Fusswege) für Roller. Ganz am Rand lagen kleine Betonplatten mit ein paar Schlitzen an den Stirnflächen was nun wirklich den Gehweg darstellte. Sehr vertrauenserweckend war der Weg nicht, denn die Brücke hatte schon bessere Tage erlebt. Viele rostige Stellen, bzw. das Geländer wurde an schadhaften Stellen einfach überlackiert und mit jeder Rollerwelle vibrierte der Boden. Wir liefen nun am Rand entlang, die Landschaft änderte sich von dem Verkehrschaos in ein kleines Slumgebiet, an welches sich ein grüner Streifen und anschließend Bananenplantagen anschlossen. Wir gingen soweit, bis wir circa das erste Drittel des Flusses überquert hatten. Hier hatte man einen sehr schönen Ausblick, welchen wir kurz genossen, ehe wir wieder zurück gingen. In der Zeit hielt ein Rollerfahrer mit Sozius nicht weit von uns. Die Frau packte eine Tüte aus und dort, wo gerade noch zwei Personen geschwommen sind, ließ sie mehrere Lampen in den Fluss fallen, als wäre es das normalste der Welt.
Wieder festen Boden unter den Füßen schlenderten wir durch quer das Old Quarter von Hanoi, wobei dieses mit unserem Verständnis von einer Altstadt nicht viel zu tun hat. Wir kamen an vielen Verkaufsständen vorbei, sei es Kleidungsstücke, Spielwaren, Nüsse, getrockneter Fisch, Hühnerfüsse oder rohes Fleisch, selbst Gehirn von einem Tier wurde angeboten. Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem alten Haus, welches als Kulturgut gehandelt wurde, stattdessen fanden wir ein sehr schönes Restaurant mit gemütlichem Balkon. Hier gab es für die trockenen Kehlen, einen leckeren Eiskaffee und einen Smoothie, das gesuchte Haus befand sich gegenüber. Die Zeit verrannte und so wurde es schon langsam dunkel und die vielen Lichter erhellten die Straßen. Für unseren eigentlichen Plan waren wir zu spät aufgestanden, so sicherten wir uns nur noch die Karten für die morgige Vorstellung im Wasserpuppen-Theater. Zum Abschluss suchten wir uns noch eine Roof Top Bar am Hoan Kiem See, na gut vielleicht auch zwei (in der ersten Bar gab es nur Kaffee, Shakes und Säfte) 😊, genossen den Ausblick und beobachten das rege Treiben auf der Straße. Zurück in der Unterkunft vernichteten wir noch die gekauften Früchte und tranken noch ein Bier.
Ganz erfolglos sind wir heute beim Shoppen doch nicht geblieben. Caro hat sich einen neuen Tagesrucksack (17€) geholt, ich habe noch zwei Tshirts (9€ jeweils) und eine kurze Hose (9€) ergattert. Für die Marke „The North Face“ doch gar nicht so schlecht und bestimmt original 😊Weiterlesen