- Show trip
- Add to bucket listRemove from bucket list
- Share
- Day 16
- Monday, April 15, 2024
- ☁️ 31 °C
- Altitude: 25 m
VietnamTrại Cấn20°16’46” N 105°52’4” E
Ninh Binh

Caro ging es besser und somit wollten wir den Plan mit der Pagode und dem National Park umsetzten. Das kostenlose Frühstück verdrückt und den Roller von der Unterkunft organisiert, waren wir kurze Zeit später startklar.
Die Pagode war vielleicht 15 Fahrminuten entfernt und durch die Handyhalterung am Roller brauchte ich nicht ständig anhalten, um nach dem Weg zu schauen. Im Vergleich zu Hanoi oder Sapa ist hier nichts auf den Straßen los, welche hier sehr breit angelegt sind. Wir fuhren gemütlich durch die schöne Landschaft, als sich ein großer See vor uns auftat. Auf diesen gab es drei Inseln, wobei auf zwei bereits die ersten Tempel standen. Die Bai Dinh Pagode ist ein buddhistischer Tempelkomplex mit einer Fläche von circa 500 Hektar und hält viele Rekorde, wie z.B. die größte Buddhastatue aus Bronze, die größte Bronze Glocke und so geht es weiter und weiter. Es gibt durchaus neugebaute Gebäude, welche in jüngster Zeit dazu gekommen sind, so zum Beispiel der Bao Thap Turm (2009), welcher 99 Meter hoch ist, über 13 Stockwerke verfügt und buddhistische Relikte von Indien und Burma beherbergt.
Wir fuhren eine doppelspurige Straße an diesem Komplex entlang und bekamen einen ersten Eindruck von der Größe des Tempelkomplexes. In regelmäßigen Abständen gab es Wachposten, welche einen den Weg zeigten, sodass wir irgendwann doch auf dem riesigen Parkplatzgelände ankamen. Der Parkplatz selbst war jedoch kaum gefüllt. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten wir das Ticketbüro und setzten uns danach in ein Elektroauto. Diese fahren hier in großer Anzahl über das Gelände und bringen die Gäste in einer festgelegten Route von A nach B, oder eher … Z. Auf dem Weg zur ersten Station saß ich neben einem Vietnamesen, welcher ausgewandert und das erste Mal nach sechs Jahren wieder in der Heimat war. Es hatte seine Mutter aus Ho Chi Minh City dabei und wollten die Pagode ebenfalls erkunden. Die Fahrt dauerte ein wenig und so kamen wir ins Gespräch, dabei stellte sich heraus, dass er gerademal 15 Tage Urlaub im Jahr hat. Natürlich staunte er nicht schlecht, als ich dann von unserem Urlaub sprach (fast ein wenig unangenehm). Er hatte einen Guide gebucht, sodass er zu seiner Gruppe ging und wir am See mit der Erkundungstour begonnen. Wir hatten ein Ticket ohne Bootstour, deshalb bestaunten wir die Wassertempel nur von der Ferne. Auf ging es durch ein riesiges Tor zum Eingang eines langen Korridors. In diesen waren mehrere steinerne Buddhastatuen nacheinander aufgereiht, wo eine schon mehrere Tonnen wog. Diese Anzahl von Statuen war ein Rekord. Der Korridor führte uns zum ersten inneren Tor von insgesamt drei. Wobei die Tore große Tempel waren. Da es sich hier um eine Anlage der Rekorde handelt, waren die Gebäude dementsprechend riesig. Das hieß nicht, dass sie weniger detailreich waren. Je länger man diese studierte, umso mehr viel einen auf, sei es im inneren oder äußeren Bereich. Die großen Tempelhäuser bestanden aus einem massiven Holzgerüst, der Durchmesser der Holzsäulen war sicherlich anderthalb Meter groß. Die prunkvollen Statuen waren aus Bronze uns besaßen einen Goldüberzug. Statt die elektrischen Fahrzeuge zu nehmen, erkundeten wir das Gelände zu Fuß. Dadurch konnten wir auch die Gartenanlagen besser erkunden. So ging es langsam den Hügel hinauf bis zum letzten großen Tempel. Von diesem war unweit eine kleinere Halle, in die wir nach einem schönen Aussichtspunkt hineinstolperten. Es duftet ein wenig nach Zimt, was wohl auch an ein paar Süßigkeiten gelegen haben kann, welche an einem Tisch zubereitet wurden. Aber da war noch was anderes und schon sahen wir viele Bänke stehen vor diesen jeweils ein Holzbottich stand. Andere Gäste saßen bereits da und hatten ihren Füßen in den Holzbottich gesteckt. Dieser war randvoll mit einem Kräuterbad gefüllt. Also Schuhe und Socken aus und genießen. Anfangs war das Wasser sehr heiß aber daran gewöhnten wir uns schnell. Dazu gab es noch einen Tee und dann hieß es entspannen. Danach gönnten wir uns noch was von der selbstgemachten Süßigkeit. Das war ein süßer, gelartiger Brei mit Nüssen und Ingwer. Dies wurde in Reismehl gewälzt und in Streifen geschnitten. Schmeckte gar nicht schlecht.
Weiter ging es zu ein paar kleineren Tempeln und Höhlen einen Kalksteinfelsen hinauf. Es sollten nur 300 Stufen sein, aber irgendwie sonderten wir heut mehr Wasser ab als sonst. Statt der gepflegten Tempelanalagen gingen die Treppen im Dschungel entlang. Lianen ragten von den Bäumen und die Palmen bzw. auch der Bambus verdichtete die Zwischenräume. Die Treppe war eine urige Steintreppe, uneben und mit verschieden großen Steinen gebaut. Als wir an der ersten Höhle ankamen, zündeten gerade drei Vietnamesen ihre Räucherstäbchen an, welche gleich die Luft mit dem Geruch füllten. In der Höhle selbst waren Opfertische aufgebaut, wo Snacks, Bier und andere Dinge dargeboten wurden. Diese wurden neben kleineren prunkvollen Buddhastatuen drapiert.
Unter anderen kamen wir an einen Brunnen vorbei mit einem Durchmesser von über 30 Meter. In dessen Wasser schwammen riesige Goldfische, bis zu 40 cm schätzungsweise. Der Brunnen ist der größte Vietnams und über 1000 Jahre alt. Nach einer kurzen Pause mit Erfrischung und einem kleinen Snack (ein Dumpling gefüllt mit einer süßen Bohnenpaste) ging es nun zu dem vorher genannten Bao Thap Turm. Wir waren ganz glücklich, dass wir statt den Treppen den Aufzug nehmen konnten. Oben angekommen gab es eine Brüstung, welche ein 360° Blick über die Umgebung und die Tempelanlage selbst zuließ. Wahnsinn, sehr imposant. Auf dem Weg zum Ausgang kamen wir noch an einem Teich vorbei, wo angestellte Essensreste ins Wasser warfen. Die Fische, welche in verschiedenen Farben strahlten, kämpften förmlich um die leckersten Stücke. Es waren so viele, dass Stelleneise kein Wasser mehr sichtbar war.
Statt jetzt weiter in den Nationalpark zu fahren, haben wir uns für unsere Unterkunft entschieden. Dafür gab es zwei Gründe. Der erste Caro war noch nicht zu 100% fit und war etwas fertig und wir hatten bereits viereinhalb Stunden auf dem Gelände zugebracht, sodass die restliche Zeit etwas knapp gewesen wäre. Mit dem Roller waren wir ruckzuck zurück. Caro im Bett und ich draußen bei einem Kaffee klappte den Laptop auf und schrieb unsere Erlebnisse nieder.
Den Abend verbrachten wir in einem touristischen Teil von Ninh Binh, im Gebiet Ninh Hai. Dort liefen wir eine gemütliche Runde um den See. Von hier aus starten viele Bootsfahrten, die schiere Anzahl von Ruderbooten ließ nur erahnen, welch reges Treiben tagsüber hier stattfindet. Als wir bei einem Kokosnusskaffee ein paar der heimkommenden Ruderboote beobachteten, konnten wir die Technik der Vietnamesen bestaunen. Statt ihre Arme nutzen diese gekonnt ihre Beine. Weswegen wir auch hier waren, war das Abendbrot. Nun wollten wir nochmal Ziege probieren und wurden nicht enttäuscht. Caro hatte bei Pinterest ein Restaurant gefunden und somit gab es eine Pho Nudelsuppe mit Ziege und gebratene Ziege, welche man selbst in Reispapier mit Zucchini, Ananas und Reis wickelte. Es war ein Gedicht und um einiges leckere als bei uns in der Unterkunft. Während wir am Tisch saßen, brach ein Unwetter herein und ließ literweise Wasser niederregnen, begleitet von Blitzen und Donner. Zu unserem Glück ging es später in leichtes Nieseln über, denn wir mussten 25 Minuten zurück zur Unterkunft fahren. Nachdem wir beim Essen genauer über Caros Erkältungssymptome nachdachten, könnten es auch von einem Mückenstich und einer eventuellen Übertragung des Denguefiebers kommen. Caro hat am Bein einen Mückenstich, welcher nicht so richtig weggeht und ein wenig angeschwollen ist, zudem hat sich ein blauer Fleck gebildet. Naja, so richtig werden wir es wohl nicht herausfinden.
Als wir nach Hause fuhren, pendelte bei circa 45km/h plötzlich mein Hinterrad hin und her und war sehr schwammig. Ok, etwas heruntertouren lassen, Aquaplaning sollte jetzt vorbei sein. Wieder Gas geben und wieder zog das Hinterrad von links nach rechts und von Spurführung konnte nicht mehr recht die Rede sein. Ich fuhr an die Seite und ahnte es bereits, wir hatten einen Platten. Also hieß es die letzten Meter schieben. Was unser Glück war, wir brauchten dafür nur 20 Minuten. Was uns aber bewusstwurde und uns ein wenig ärgerte. Der Vermieter prüfte bei Herausgabe des Rollers mit den Händen den Luftdruck des Hinterreifens und heute bei unserer Pause in der Unterkunft war ein Mechaniker da. Ein paar Leute im Betrieb diskutierten und zeigten auf unseren Roller. Mit anderen Worten, das Problem war mit Sicherheit bekannt. Morgen bekommen wir einen anderen Roller. Nun ging es ab ins Zimmer und Füße hoch.Read more