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  • Day 17

    Cuc Phuong National Park

    April 16 in Vietnam ⋅ ⛅ 31 °C

    Nachdem wir den letzten Roller mit einem Platten abgegeben hatten, bekamen wir heute einen neuen. Eigentliche Absprache, nach dem Frühstück bräuchten wir diesen aber… Dann hieß es, er müsse den noch fertig machen und fing an einen Roller aus der Reihe zu nehmen und diesen zu putzen. Da ich noch in der Gegend fliegen wollte, nutzte ich die Zeit mit der Drohne. Aus der Perspektive wurde das Ausmaß der Baustelle nochmal deutlicher. Ringsherum jedoch herrliche Natur.

    Mit dem neuen Roller ging es eine Stunde in das Hinterland, in den Cuc Phuong National Park. Das ist der größte und älteste National Park, welcher 1962 von Ho Chi Minh zum National Park erklärt wurde. Dafür ließen wir die Kalksteinformationen hinter uns und fuhren durch eine weite Ebene. Die „Straße“ war etwas erhöht, wie als würden wir auf einem alten Eisenbahndamm entlangfahren. Links und rechts wechselten die Bilder von kleineren Städten, riesigen Reisfeldern bis hin zu kleinen Tümpeln. Diese nutzten die Wasserbüffel um sich vor der Hitze zu verstecken. Es schauten nur noch die Köpfe heraus. Heute war der erste Tag mit blauem Himmel aber ein paar Wolken zogen trotzdem ab und zu vorbei. Auf dem Weg wollten wir eigentlich noch am ATM vorbei, da bei uns in der Nähe keiner so richtig war und wir morgen unsere Unterkunft bezahlen müssen. Also aufs Handy geschaut und wie sie sehen, sehen sie nichts. Restore Backup, war das erste was ich wieder lesen konnte und dachte mir bitte nicht. Wir hatten allerdings Glück, nach dem Neustart funktionierte es wieder ohne Probleme. Einmal durften wir noch Maut bezahlen, um über einen kleinen Fluss fahren zu dürfen. Es waren drei aneinander gereihte schwimmende Fundamente. Es war allerdings nicht teuer, deswegen bezahlt und weiter gings. Wir kamen nun wieder in bergisches Gebiet und unserem Ziel immer näher.

    Mit dem Ticket in der Tasche und der Erlaubnis mit der Drohne fliegen zu gehen, schmissen wir wieder den Roller an. In den National Park führt eine Straße circa 18km hinein. Ausgehend von dieser gib es immer kleine Wanderungen, sei es zu Höhlen, besonderen Bäumen oder Aussichtspunkten. Wir entschieden uns bis zum Zentrum zu fahren, da es da die meisten zusammenhängenden Wanderwege gab. Am Eingang wurden wir gleich von einem weißen Spektakel begrüßt und ich spreche diesmal nicht vom Nebel. Im jetzigen Zeitraum schlüpfen tausende von Schmetterlingen und bildeten regelrechte Wolken. Als wir die Straße entlangfuhren, flogen diese wie an einer Schnur aufgezogen an uns vorbei. Die Fahrt durch dichten Dschungel wollte nicht so recht enden und die Größe mancher Pflanzen entlang des Weges war gigantisch. Der Roller stand, die Helme verstaut und auf ging es zur ersten Runde. Diese startete ganz gemächlich mit einem leichten Anstieg, aber die hohe Luftfeuchtigkeit ließ uns schon im Stehen schwitzen. So richtig gut fühlte ich mich allerdings nicht. Niesen, leichter Schnupfen, ein wenig matt. War es eine allergische Reaktion oder doch bei Caro angesteckt. Während Caro links und rechts des Weges aufmerksam schaute, stapfte ich Schritt für Schritt voran. Kleine bis große Spinnen fand man ohne Probleme. Kleine Käfer oder Tausendfüßler waren auch dabei. Man konnte den Weg entspannt entlanglaufen aber über uns schloss der Dschungel die Lücke ohne Probleme. Von der Ausschilderung war der National Park etwas minimalistisch, so waren wir uns nicht immer ganz sicher, wo wir eigentlich waren, zum Glück gab es nicht so viele Kreuzungen. Das erste Highlight war eine Höhle und weil wir vorher bereits gelesen hatten, dass eine Taschenlampe notwendig sei, hatten wir unsere Stirnlampen mit. Das erste Stück am Eingang war sehr glatt, danach ging es in einem größeren Durchgang circa 30 Meter nach Innen. Kurz auf alle viere und mit unseren Stirnlampen nach vorn geleuchtet. Die Fledermäuse hingen von der Decke und flogen teilweise von uns aufgeschreckt umher. Der nächste Abschnitt würde bergauf in einem größeren Zwischenraum führen. Wir entschieden uns jedoch für den Rückweg und den Rundweg weiterzugehen. Recht einsam wanderten wir durch den Dschungel. Große Bäume, mit herabhängenden Lianen, welche circa Faustdick waren säumten unseren Weg. Der Geräuschpegel war manchmal so laut, dass du deine Stimme erheben musstest um sich zu verständigen. Nach der ersten Runde waren wir beide etwas platt. Mir ging es ja sowieso nicht ganz so und Caro war auch nicht zu 100% fit. Damit entschieden wir es bei der einen Runde zu belassen, was glaube auch drei Stunden waren. Wir stärkten uns, bevor wir die Rückfahrt antraten. Die Drohne ließ ich auch nochmal steigen. Ich war gar nicht so weit weg, aber unmittelbar nach dem Videosignal, kam die Meldung Fluggerät nicht verbunden. Kaum hatte ich wieder Kontakt, reduzierte ich lieber die Distanz ein wenig. Als ich gerade zum Landeanflug ansetzte, hörten wir mehrere Affengeräusche, welche ich vermutlich aufgeschreckt hatte. Gesehen haben wir allerdings keinen.

    Der Rückweg führte uns nach Ninh Binh hinein, denn wir brauchten noch einen ATM. Also eine Bank eingegeben, mit der wir bis jetzt gute Erfahrungen gemacht hatten und siehe da Automat außer Betrieb. Der zweite Versuch war dann immerhin ein Treffer. Um unseren morgigen Tag etwas zu entzerren, wollten wir zu dem Dam sen Hang Mua Aussichtspunkt. Der eigentliche Plan war zum Sonnenaufgang die Aussicht zu genießen, aber zum Sonnenuntergang war auch recht. Bis zum Sonnenuntergang war noch ein wenig Zeit und die Fahrzeit etwa eine viertel Stunde. Deswegen starteten wir optimistisch, aber wir hatten die Berge nicht einkalkuliert. Als wir auf die Zielstraße einbogen, stellte sich plötzlich eine Frau auf die Straße und stellte mit ihren Worten und Gesten unmissverständlich klar, wir sollen doch bei ihr parken. Wir hatten davon gelesen und weiter vorn sollen wohl günstigere Parkplätze sein. Die Frau ließ mir keinen Platz zum Vorbeifahren. Zu meinem Glück kam ein Motorradfahrer hinter mir, welchen Sie auch erwischen wollte. Sie machte einen Schritt zur Seite und ich konnte schnell an ihr vorbei, das Spiel noch einmal und dann konnten wir ganz nach vorn und vermutlich günstiger parken. Schnell noch das Ticket für den Aussichtspunkt gelöhnt. Das Gelände um den Aussichtspunkt entpuppte sich als eine kleine eigene Welt, mit Holzstegen über Reisfelder (in Form einer Rose), kleinen Hütten, verspielten Brücken über einen kleinen Bach und vielen Restaurants. Wir wollten allerdings nichts dergleichen nutzen, denn wir mussten uns beeilen, die sehr steilen Treppen zu erklimmen. Manche Treppenstufen waren um die 30cm bis 40cm hoch, sodass kleine Zwischenstufen auf einer Fläche von 15cmx15cm eingebaut wurden. Ich lief voraus und Caro kam nach aber leider waren wir zu spät. Die Sonne war bereits hinter den Bergen verschwunden, sodass wir nur die letzten Verfärbungen am Himmel sahen, welche trotzdem schön anzusehen waren. Es gab zwei Aussichtspunkte auf diesem Berg und wir waren auf dem niedrigeren. Deshalb nochmal kurz die Treppe hinab und auf zum höchsten Punkt. Von da aus eröffnete sich einem der Blick in eine Schlucht, zu dessen Füßen auf beiden Seiten Reisfelder zu sehen waren und in der Mitte ein Fluss verlief. Im Dunkeln ging es dann die schwach beleuchtete Treppe langsam nach unten.

    Mit dem Roller fuhren wir nun unsere letzte Station an, ein veganes Restaurant, unweit der touristischen Meile von Ninh Hai. Es war sehr gut besucht, sodass wir uns bei einem anderen Pärchen mit an den Tisch setzten. Ich hatte immer noch keinen so richtigen Hunger und bestellte mir schließlich eine Schokoladen Bowl mit Früchten. Für Caro gab es Tempeh mit Erdnusssoße und ihren lang gewünschten StickyReis mit Mango.

    Der Nachhauseweg verlief diesmal ohne Probleme, nur die Motorkontrolllampe leuchtete ununterbrochen. Ich war schließlich froh, die Beine hochzulegen und Caro lass noch ein paar Seiten.
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