Über den Dächern Santiagos
December 2 in Chile ⋅ ☀️ 27 °C
Ein strahlend blauer Tag erwartete uns aber bevor es ans Frühstück ging, musste unsere Schuld für die Unterkunft beglichen werden. Bei der Gelegenheit wollte ich gleich mal fragen, ob Jenny mir bei meinem SIM Karten Problem helfen kann. Nach ein paar Verständigungsschwierigkeiten, hangelte sie sich durch die Hotline, mit der Info, dass die Aktivierung und Prüfung wohl noch Zeit brauchen. Hmm, nicht ganz so zufriedenstellend aber es gab noch ein Plan B (Spoiler: der wird es auch nicht).
Wir wollten heute hoch hinaus, ein rundum Blick über Santiago erhaschen. Ziel war das Sky Costanera, ein Hochhaus mit 360° Aussichtsplattform aber auf unseren Hin- sowie Rückweg lagen ebenfalls das ein oder andere Ziel. Der Weg aus der Wohnung fühlte sich bereits vertraut an und die Orientierung viel nicht schwer. An dem Park, wo wir zuerst hinwollten, waren wir gestern bereits vorbei gegangen aber da war die Zeit zu knapp. Der Cerro Santa Lucia ist eine Stadtoase und Nationaldenkmal. Am Fuße dieses Hügels wurde 1541 Santiago gegründet. Der Park ist geschmückt mit prachtvollen Brunnen, Statuen und gepflegte Parkanlagen. Kleine schmale Wege führen stetig nach oben bis zu einer Aussichtsplattform, welche einen kleinen Vorgeschmack auf den Sky Deck geben sollte. Im gesamten Park waren Wasserleitungen verlegt, welche permanent die Pflanzen mit Wasser versorgten aber ein kühles Klima erzeugten.
Das kühle Klima lag hinter uns und nun war wieder betonierte Fläche unter unseren Füßen. Ein kleiner Schlenker führte uns durch das Stadtviertel Bellavista, welches bekannt für seine Bars und Restaurants ist. Wir bekamen davon nicht viel mit und folgten anschließend den Fluss Rio Mapocho flussaufwärts. Parallel verlief ein kleiner Grünstreifen, den wir dankend folgten. Das Hochhaus rückte nun immer näher und damit auch das größte Shopping Center in Santiago, wo mein Plan B ein weiteres Entel Geschäft zur Lösung meiner SIM Problematik wartete. Die Mitarbeiterin verstand schon einmal ein wenig Englisch und war schonmal bemühter. Ich sollte mir nun eine Guthabenkarte in einer Apotheke/ Drogerie holen. Wir schlenderten durch das weihnachtlich geschmückte Kaufhaus über 5 Etagen und klapperten ein Laden nach dem Nächsten ab. Keine Guthabenkarte war erhältlich. Also wieder zurück, diesmal bei einem anderen Mitarbeiter, der wollte uns wieder zu den gleichen Läden schicken. Mit der Aussage, dass es dort nichts gab, war nun ein großer Supermarkt das Ziel. Ein wenig hatten wir das Gefühl wie bei Asterix und Obelix mit dem Formular Passierschein A38. Im Supermarkt wurden wir Tatsache fündig, naja,… es gab weitere SIM Karten mit sieben Tage Kontingent an Datenvolumen von Entel aber darunter hing noch eine SIM Karte über 30 Tage mit 50GB von Claro. Uns war es nun auch egal, dann halt eine neue SIM Karte und wieder der Aktivierungsprozess aber ich wäre von dem sieben Tages Zyklus von Entel weg. In einem Claro-Geschäft führten wir die Aktivierung durch und nun „sollte“ die Problematik für den Urlaub gelöst sein. Durch das Hin und Her war mehr als eine Stunde den Bach runtergegangen und wir machten uns nun auf zur Aussichtsplattform. Über einen Fahrstuhl ging es nun in die 61 Etage auf 300m. Das Hochhaus ist das höchste Gebäude Südamerikas und bot eine beeindruckende Übersicht über Santiago aber auch die dahinterliegenden Anden.
Nach einer kleinen Stärkung und Bargeldbeschaffung, welche durch die hohen Gebühren schon lästig ist. Maximal kann man 200€ abheben und bezahlt dafür circa 8€. Summiert über den Urlaub wird hier auch eine nicht unerhebliche Summe rauskommen. In Santiago wird noch viel mit Karte bezahlt aber die kommenden Regionen werden da eher Bargeld bevorzugen. Der Rückweg führte uns nicht Flussabwärts, sondern über den Cerro San Cristóbal, ein Berg, welcher durch seine zentrale Lage das Stadtbild prägt. Am höchsten Punkt steht eine 22m Statue der Jungfrau Maria, welcher als Pilgerort bekannt ist. Bevor wir uns allerdings an die Höhenmeter machten, durchquerten wir den luxuriösen Stadtteil, geprägt von teuren Stadtvillen, wo die meisten Zäune, Sicherheitssystem und Gitter an den Fenstern installiert hatten. Zu unserer Überraschung purzelten die Höhenmeter schneller als gedacht und die Komoot Wege waren größtenteils auch kein Problem. In dem Park gab es gut asphaltierte Straßen, welche nicht mit dem Auto genutzt werden durften. Stattdessen waren viele Radfahrer zu sehen, ein wenig hatte man das Gefühl, dass es die Trainingsstätte der Gutbetuchten war. Da wir an diesem Tag schon viele schöne Ausblicke genießen durften, blieben wir nur kurz bei der Jungfrau Maria, stärkten uns und traten zeitnah den Rückweg an. Wir mussten schließlich noch einkaufen und die nächsten beiden Tage planen, denn morgen geht es raus aus Santiago und ab in die Anden.Read more











