Ruhetag und das Tal des Todes
December 10 in Chile ⋅ ☀️ 27 °C
Eigentlich stand heute eine weitere Fahrt ins Hinterland der Atacama Wüste an aber wir hatten beide gestern bereits gemerkt, dass die letzten Tage uns mit Eindrücken derart überflutet haben, dass wir mal eine Auszeit bräuchten bzw. einen nicht so stressigen Tag. Daher ging es heute gemütlich zum Frühstück, brachten danach unsere Wäsche zum Wäscheservice, was per Express 28€ kostete (5kg). Ohne Express wäre es gerade mal 5€ weniger gewesen. Danach ging es ins Valle de la Muerte. Der Nationalpark war ähnlich wie der gestrige, deutlich kleiner aber mit einer längeren Wanderung. Die Schlucht, welche man hindurchfuhr war an vielen Stellen enger aber die Aussichtspunkte weitläufiger. Um die Zeit war so gut wie nix los und wir konnten entspannt die Natur (Steine und Sand) genießen. Zuerst ging es einen steinigen, sandigen Weg mit sachter Steigung nach oben, von da aus konnte man über die Hochebene und Salzflecken schauen. Auch bot der Aussichtspunkt einen guten Ausblick auf San Petro de Atacama. Der Rückweg führte in einem Bogen auf dem Grad des Felsmassivs fort. Wir liefen quatschten und orientierten uns an zwei Französinnen, welche in geringer Entfernung vor uns liefen. Der Weg kam uns langsam etwas lang vor und der Parkplatz geriet in weite Ferne. Ein paar Spuren verrieten, dass an dem Punkt schon welche die Düne runter sind. Wir blieben stehen und die beiden Mädels kamen auch zurück. Wir entschieden die Düne hinab zu gehen, wobei die Französinnen nur Sandalen anhatten. Wir konnten es nicht nachvollziehen aber das sollte sich schnell ändern. Wie wir die Düne herunterliefen, kroch der heiße Sand an die freien Bereiche unsere Beine und das brannte verdammt stark. Durch kleine Pausen konnten wir den Schmerz immer wieder ein wenig abklingen lassen, ehe wir die nächsten Meter machten. S arbeitete wir uns langsam vorwärts. War natürlich super für einen ruhigen Tag, mit anschließender Wegstrecke im sandigen Bereich. Am Auto gab es erstmal was zu trinken und den Sandkasten im Schuh mussten wir auch loswerden.
Für den morgigen Tag müsse wir zum einen sehr früh raus, zum anderen ist die Beschaffenheit der Straße ein großes Fragezeichen, daher entschieden wir dafür eine Stunde zu opfern und fuhren bergauf tiefer in die Anden. Mit positivem Fazit verbrachten wir den Nachmittag in unserer Unterkunft. Caro nutzte die zeit im Traumland, während ich organisatorisches erledigte.
Zum späten Nachmittag schmissen wir uns ins Badeoutfit. Eine halbe Stunde entfernt gab es eine Lagune, welche auch zum Baden genutzt werden konnte. Wir hatten uns im Vorfeld aber zu wenig damit beschäftigt, sodass wir hier leider keinen Platz mehr fanden. Die Nachmittage sind für die Reiseagenturen reserviert und so mussten wir 11km weiterfahren. Da war eine weitere Lagune aber nur zum Beobachten aus der Ferne. Imposant war sie, trotz der vorangegangenen Lagunen. Das türkise Wasser und die große weiße Salzfläche in der Umgebung waren sehenswert. Hatten wir Am Vormittag die große Ebene von oben bestaunt, waren wir jetzt mittendrin. Flamingos sahen wir leider keine.
Danach ging es ans Packen und Präparieren, denn in der Nacht müssten wir 4Uhr aufstehen und alles gleich mitnehmen. Ein kleinen Programpunkt gab es jedoch noch. San Petro de Atacama ist für leuchtenden Sternenhimmel bekannt und dafür brachten wir ein paar Kilometer zwischen die Stadt und uns. Wir stiegen aus, die Augen brauchten kurz aber dann begann der Himmel über uns zu funkeln. Ein Lichtermeer über unseren Köpfen, wo man nicht wusste wo man hinsehen sollte. Danach ging es aber wirklich ins Bett.Read more
Vulkane, ewige Weiten und blaue Lagunen
December 9 in Chile ⋅ ☀️ 13 °C
Heute stand eine längere Fahrt an. Von San Petro de Atacama ging es zu mehreren Nationalparks, der weit entfernteste Punkt war 150km entfernt. Trotz Weckers waren wir etwas spät dran und hatten gerade vollgetankt. Die Tickets haben wir bereits in der Unterkunft online gebucht und alles was wir brauchten befand sich im Auto. Nun ging es quer durch die Atacama Wüste. Im ersten Abschnitt fuhren wir eine Ebene entlang, wo am Horizont etwas verschleiert die Hügelketten erkennbar waren. Die Straße ging geradeaus und verschwand am Horizont. Rechts von uns waren bereits weiße Bereiche in der Ferne erkennbar, die zu Lagunen gehörten, wo sich Salz abgelagert hatte. Diese ewige Weite ist schwer zu beschreiben und kaum fassbar. Selbst die Bilder können es nicht ansatzweiße rüberbringen. Dazu die aneinandergereihten Vulkane welche sich majestätisch emporhoben. Das Farbspiel war ebenfalls bemerkenswert. War die Wüste noch vor kurzem grau und staubig, verwandelte sie sich in kurzen Augenblicken mit gelben Grasbüscheln in verschiedenste Ockertöne, das Gestein in diverse Rottöne und der blaue Himmel von oben. Um den ungewöhnlichen noch die Krone aufzusetzen hörten wir in der Wüste Weihnachtslieder „Let it snow, let it snow, let it…“. Ich mein hier kannst du auch weiße Weihnachten haben, ist dann halt eher salzig…
Unser erstes Ziel hieß Piedras Rojas, eine Lagune auf über 4000Hm über den Meeresspiegel, welche ein imposantes Farbspiel bot. Das rote Eisenoxid der Gesteinsformationen, der türkisfarbene See, sowohl die weißen Salzablagerungen verschaffen diesen Ort eine schillernde Erscheinung. Bevor wir jedoch diesen bestaunen durften, mussten wir unterwegs unser online Ticket in ein geschriebenes Ticket eintauschen und die Lagune selbst durften wir nur auf vorgeschriebenen Wegen und mit bestimmten Restriktionen bestaunen. Wir haben uns diesmal lang angezogen, da die Sonne hier sehr aggressiv ist und wir zudem nicht einen weiteren Sonnenbrand riskieren wollten. Außerdem pfeift hier ein kälterer Wind. Mit der Ankunftszeit hatten wir Glück, denn genau wo wir ankamen, waren so gut wie keine Touristenbusse vor Ort. Vom Parkplatz führte ein Rundweg zur Lagune, welcher circa eine dreiviertel Stunde dauerte. Wir schlenderten den Weg entlang aber merkten beide die Höhe, welche unserer Kondition zusetzte, zudem plagen uns beide immer noch Husten und Schnupfen. Während andere nur vorbeiliefen, versuchten wir die Stimmung aufzusaugen.
Ich war ein wenig genervt, dass alles so limitiert war, denn meine Drohne durfte ich auch nicht benutzen, wofür ich aber Verständnis habe. Die Magie eines Ortes, kann ganz einfach durch ein hochfrequentes Summen ruiniert werden, was ich auch nicht wöllte. Aber, wir waren ja mit einem eigenen PKW unterwegs und fuhren die Straße in Richtung Argentinische Grenze weiter und siehe da, eine weitere türkisfarbene Lagune eröffnete sich vor unseren Augen. Kein Eintritt, keine anderen Leute, nur wir und die wunderschöne Natur.
Unser zweites Ziel waren zwei dunkelblaue Lagunen (Miscanti und Minques) zwischen zwei Vulkanen, welche fast auf bis zu 6000Hm reichten. Um zu dem Nationalpark zu gelangen, mussten wir das erste Mal an diesem Nachmittag einen Offroadstraße fahren und ich muss sagen, mit dem Toyota ist es sehr komfortabel. Auch der zweite Nationalpark war sehr beschränkt, so durfte man sich nur mit Auto von Spot zu Spot bewegen und von den Parkplätzen nur kurze vorgeschriebene Wege nutzen. Wir sahen ein paar Lamas, welche uns auch schon auf der Herfahrt hin und wieder am Straßenrand begegnet waren und jüngere Flamingos.
Es war bereits gegen 15:30 Uhr und wir hatten ein letztes Ziel, das Valle de la Luna. Letzter Einlass war 17Uhr und wir schafften es 16:40Uhr da zu sein. Am Eingang bekamen wir jedoch die Information, dass wir vermutlich nicht alles sehen werden, denn 18:30Uhr werden hier alle rausgekehrt. Wir fuhren mit dem Auto durch die Gesteinsformationen, welche abstrakte Gebilde schufen. Es sah wirklich wie eine Mondlandschaft aus, schroffe spitze Felsen, dunkle Dünen erschufen eine lebensunfreundliche Kulisse. Insgesamt gibt es circa sechs Parkplätze an denen man kleine Wanderungen oder die Aussicht genießen kann. Wir entschieden uns für eine größere und eine kleine Wanderung. Aufgrund der Uhrzeit waren wir hier fast allein unterwegs. Im Park selbst gab es auch eine Art Halbbogen, welcher sich nach oben etwas verjüngte. Wenn man leise war, konnte man hier das Knacken der Felsen hören. Bis zum Sonnenuntergang war es nun nicht mehr lang und wir erledigten noch paar Pflichtsachen, ehe wir uns nah der Schnellstraße einen Hügel für den ersten Sonnenuntergang in diesem Urlaub sicherten. Mit einem Eis bewaffnet, beobachteten wir, wie sich der Tag dem Ende näherte. Caro konnte leider den Moment nicht so genießen, denn die Erkältung kam leider wieder zurück, so machten wir uns dann zeitnah auf zur Unterkunft.Read more
Die Misere geht weiter
December 8 in Chile ⋅ ☀️ 26 °C
Drei Mal in Folge haben wir nun die Unterkünfte nach einer Nacht gewechselt und wir sind froh bei der nächsten Unterkunft wieder drei Nächte zu haben. Die jetzige war die luxuriöseste aber nur eine Durchgangsstation. Da der gestrige Tag auch ein wenig Nerven gekostet hatte, machten wir an dem Tag ruhig, Check Out war erst 12 Uhr. Frühstück war in Ordnung, gut geschlafen hatte wir auch und nun wollten wir zur Autovermietung. Hätten wir hier gewusst was kommt, wären wir wahrscheinlich liegen geblieben.
Der Anfang verlief vielversprechend. Wir riefen einen Uber, der uns schnell an die Adresse brachte, welche in den Unterlagen hinterlegt war. Am Ziel angekommen war jedoch keine Autovermietung. Der Uber Fahrer war hilfsbereit und wir riefen zusammen die chilenischen Nummern an aber da kam nur „kein Anschluss unter dieser Nummer“. Er rief auch noch paar Kontakte an, wir fuhren die Straße weiter ab, ohne Erfolg. Folglich kam uns die Idee am Flughafen zu schauen ob Europcar dort einen Stand hat. Also ging es wieder zurück, der Uberfahrer bekam extra Trinkgeld und wir suchten und hatten Tatsache auf dem Parkplatz des Flughafens Erfolg. In einem Container nahmen sie unsere Daten auf und mussten uns mitteilen, dass unser Fahrzeug leider schon weitervermietet wurde. Wir hatten ursprünglich 9Uhr angegeben, es war jedoch bereits kurz vor 13Uhr. Sie hätten wohl zwei Stunden gewartet und danach das Fahrzeug, trotz vollständiger Bezahlung wieder freigegeben. Wir waren bedient und ich versuchte den Kontakt zu Check24 herzustellen. Da wurde klar, dass wir von der Autovermietung kein Fahrzeug bekommen sollten aber Check24 könnte den Mietpreis für uns wiederholen. Nun klapperten wir die restlichen Firmen ab, welche alle kein Allradfahrzeug mehr für uns hatten. Schließlich fanden wir bei Avis online ein 4x4 Pickup und voller Freude Daten eingegeben und gebucht, um später am Schalter mitgeteilt zu bekommen, dass der Wagen nicht zurückgebracht wurde. Den Betrag hatten wir online bereits überwiesen, die Frau am Schalter konnte lediglich die Reservierung stornieren aber das Geld müssten wir über die Hotline wiederholen. Folglich dort angerufen und ein Mitarbeiter dran, welcher nur Spanisch sprach. Es wollte einfach nix mehr klappen.
Durch Zufall sprach mich ein brasilianisches Pärchen an, dass sie eine Mitfahrgelegenheit nach San Petro de Atacama bräuchte. Ich erzählte die Kurzfassung, worauf wir uns wieder verabschiedeten. Allerdings kam mir der Einfall, dass Sie mir vielleicht bei der Hotline aushelfen könnten. Gesagt, getan und angerufen, war leider über die Hotline keiner erreichbar aber trotzdem ein paar Informationen reicher, denn sie übersetzten mir auch ein paar Sachen mit der Avis Mitarbeiterin, welche auch nicht gut Englisch sprach. Zwischendurch hatte sich bei einer andern Autovermietung ein Toyota RAV 4 als Möglichkeit ergeben, wo wir nun zuschlugen und das dritte Auto buchten. Es war kein Allradfahrzeug aber eine Lösung. Dem brasilianischen Pärchen gaben wir als Dank einen kostenlosen Shuttleservice und wir konnten nach 4h Suche ein Fahrzeug, für den benötigten Zeitraum, unser Eigen nennen. Jetzt mussten wir uns nur noch zweimal das Geld wiederholen. Naja, … wir haben halt nicht genügend Erfahrungspunkte fürs Offroadfahren gesammelt, daher hat es nur für ein SUV gelangt.
Die Fahrt von Calama nach San Petro de Atacama ist sehr einfach, eine Straße führt so gut wie gerade 100km in die gleiche Richtung. Aber die Landschaft war bereits surreal. Sehr große Distanzen, welche kaum fassbar waren mit unterschiedlichen Gebilden von Hügeln und Bergen im Hintergrund. Während der Fahrt konnten wir uns mit dem Pärchen ein wenig austauschen, denn sie hatten die Atacama Wüste bereits erkundet. Sie erzählten auch von einem stornierten Flug nach Calama aber bei einer anderen Fluggesellschaft, was uns ein wenig, für die kommenden Flüge Sorgen bereitet. Ansonsten gaben Sie uns aber auch wertvolle Tipps, Highlights, welche Caro dankbar notierte.
Die beiden hatten wir abgesetzt und wir hatten das nötigste im Supermarkt geholt, da waren wir bereits bei unserer Unterkunft angekommen. Endlich alle Sachen raus, ankommen und den Tag abhaken, denn es war bereits kurz vor 18 Uhr. Der Sohn der Vermieterin gab uns die Führung durch das Gelände. Am Ende fragte ich ihn wegen der Avis Hotline Sache nach Hilfe, welche er zum Glück erstmal so hinnahm. Wir versuchten diverse Nummern und hatten irgendwann Tatsache Erfolg. So wie es aussieht, sollten wir das Geld in zwei Tagen wiederhaben, … mal schauen.
Um den Tag nicht ganz verstreichen zu lassen, präparierten wir uns für nahe Ziele in der Umgebung. Eine Gesteinsformation, welche wie eine Mondlandschaft aussieht, war das erste Ziel aber leider ist das bereits ein Park geworden, der Eintritt kostete und keine Leute mehr hereinließ (da, zu spät). Also ging es zu einem zweiten Ziel namens Magical Bus. Eine Karosserie eines alten Buses, inmitten der surrealen Landschaft. Wir bogen von der Hauptstraße ab und folgten einer Offroadstraße. Die Markierung war bereits erreicht aber kein Bus zu sehen, also fuhren wir weiter. Zwei kleinere Touristenbusse kamen uns entgegen aber wir kamen auch an drei Schildern vorbei, worauf stand, dass die Weiterfahrt verboten sei. Haben wir natürlich nicht gesehen, ich musste ja auf die Straße, Steine und Schlaglöcher achten. Ich war schon kurz davor das Unterfangen abzubrechen, da trotz langer Wegstrecke nichts zu sehen war. Dann trafen wir jedoch eine Bikertruppe und nach kurzer Abstimmung folgte ich denen weiter und siehe da, wir waren am Ziel. Sämtliche Touristenbusse waren bereits verschwunden, nur vier Autos und die Motorräder waren da. Wir machten unsere Bilder und staunten über die Umgebung, verloren die Zeit ein wenig aus den Augen und waren die Letzten, welche die Heimreise antraten. Das Problem, es hatte bereits angefangen zu dämmern und der Rückweg sah plötzlich ganz anders aus. An einer Abzweigung wussten wir nicht mehr weiter und da erschien die Autotruppe, welche sich wohl auch schon verfahren hatte. Wir schlossen uns dehnen an aber die gewählt Strecke passte nicht, worauf wir wieder umdrehten und die richtige Strecke fanden. Etwas später sahen wir die Kolonne wieder, also wäre das auch ein Weg gewesen. Irgendwann kamen wir auf der Hauptstraße wieder an und waren froh nicht bis morgen früh warten zu müssen.
Nun gab es 22Uhr verspätetes Abendbrot ehe Caro sich noch an die Planung für die Careterra Austral machte. Ich sortierte, sicherte Bilder, stellte Berichte online und schrieb den heutigen Tag nieder, der leider etwas anderes als geplant verlaufen war.Read more
Chaotisch aber schön
December 7 in Chile ⋅ ⛅ 20 °C
Chaotisch aber schön, passt heute zu mehreren Themengebieten. Das eine ist ganz klar die Stadt Valparaiso. Der Verkehr, die angelegten Straßen, die gebauten Häuser und vieles mehr. Alles läuft hier etwas anderes. Unsere Gastgeberin hat schon zum Anfang gemeint, entweder man liebt es oder hasst es, wobei wir uns mittendrin einsortieren würden. Die vielen künstlerischen Gemälde, ob die Leinwand ein Haus, der Boden, eine Treppe ist, selbst Hundehütten oder rausragende Rohre sind davor nicht sicher. Wir hatten heute nochmal Zeit bis 15Uhr die Stadt auf ein weiteres zu erkunden. Begonnen haben wir mit dem alten Gefängnis, welches keines mehr ist. Von außen sieht man die hohen Gefängnismauern, die mitten in der Stadt nach oben ragen. Im Inneren steht noch ein altes großes weißes Gebäude mit vergitterten Fenstern. Statt dies dem Verfall zu überlassen, wurde es komplett entkernt und viele Studios integriert, sowie ein kleiner Sportbereich. Als wir gerade hindurchschlenderten sahen wir ein Töpferkurs, andere gingen mit Instrumenten in einen Raum. Der Platz hinter dem Gebäude zu den Mauern hin wurde in eine grüne Oase umgestaltet. Danach machten wir uns in den flacheren Bereich auf, der das ein oder andere imposante Gebäude beheimatete aber die Ansehnlichkeit sichtbar nachgelassen hatte. Unser Weg führte uns nochmal zu der steilen Straße, welche wir bei unserer Ankunft hochgefahren waren und ja, es war nicht nur das Gefühl im Auto gewesen. Heute ist Sonntag, dass merkt man auch in der Stadt, sowie hier, denn die menschliche Ampel hat ihre Arbeit noch nicht wieder aufgenommen. Der Stadtteil unter unserer Unterkunft war somit auch erledigt und wir mit Sinneseindrücken überflutet. Da wir noch Zeit hatten suchten wir uns noch ein nettes Café mit Blick über die Stadt und genossen den Vormittag. Heute war besseres Wetter, die Aussicht war demzufolge sehr gut. Kurzes Fazit zur Sicherheit: Wir haben uns zu keiner Zeit unsicher gefühlt aber haben uns an die Tipps gehalten und bestimmte Bereiche gemieden.
Eine Stunde eher als gedacht traten wir den Weg zum Flughafen an, was sich noch als Glücksfall herausstellen sollte. Der Weg war kein Problem, eine Schnellstraße verbindet Valparaiso und Santiago de Chile. Mit kleinen Mautpassagen hat sich die Strecke in 1:15h erledigt. Chaotisch passt auch zum Fahren auf der Schnellstraße. Nicht nur, dass links wie rechts überholt oder aufgefahren wird heute liefen (eher rannten) auch Menschen einfach so drüber. Der Standstreifen wurde von Fahrradfahrern und Fußgängern genutzt. Zwischen den Leitplanken in der Mitte wurden Marktzelte aufgestellt. Wir wussten nicht was für ein Fest anstand aber wir durften weiterhin 120km/h an allen vorbeifahren.
Das Auto stand vollgetankt auf dem Gelände der Autovermietung und ich hatte die Kaution zurücküberwiesen bekommen. Der Shuttleservice hatte uns am Flughafen abgesetzt, da bekam ich Tatsache die Meldung auf das Handy, dass der Flug gestrichen wurde. Also schnell zum Schalter, welche uns lediglich eine Nummer von der Hotline gaben. Da bei der Hotline immer derselbe Text zu hören war, versuchten wir unser Glück am Ticketschalter. Da könnte man uns helfen aber nur über die Hotline wäre es kostenlos. Auf die Frage wie viel es extra kosten würde, kam nur die Antwort „sehr teuer, da Umbuchung am aktuellen Tag“. Folglich wählte ich mich in die Hotline ein und übte mich in Geduld, während im Hintergrund fröhliche entspannte Weihnachtsmusik dudelte. Vom Ticketschalter hatten wir die Info, das bereits 18Uhr (unsere 19:50hr) eine Maschine über einen Zwischenstopp nach Calama fliegen würde, was uns bis jetzt nicht viel brachte, denn es wollte keiner so richtig am anderen Ende mit uns reden. Als dann doch sich jemand meldete, fragte er nur die Buchungsnummer ab und wir waren in der nächsten Schleife. Beim Nächsten bekamen wir die Option genannt, dass wir doch morgen 6Uhr einen Flug bekommen könnten, mit dem ich nicht einverstanden war. Jetzt war die Info mit dem 18Uhr Flug Gold wert. Ich sprach den Flug gezielt an und siehe da, wir bekamen unseren Flug umgebucht. Die Zeit war gut vorangeschritten und so mussten wir nach Gepäckaufgabe einen kleinen Sprint zum Gate hinlegen. Die Krux war, wir hatten lediglich Stand By Tickets bekommen. Das heißt, nur wenn Sitze frei bleiben können wir zum Schluss mit einsteigen. Der Wartebereich war gut gefüllt und es war schwer abzuschätzen. Die Arbeiter der Fluggesellschaft schauten zu uns rüber, schauten wieder weg aber kamen final doch noch mit zwei Tickets. Nun mussten wir nur noch bangen, ob unser Gepäck mitkommen würde. Denn ein anderer Reisender aus Frankreich sollte sein Backpack lieber perönlich mitnehmen.
Die Flüge waren relativ schnell. In La Serena landeten wir nach einer dreiviertel Stunde, eine Küstenstadt welche von einem Hügelmeer zum Landesinneren umgeben ist. Wir blieben im Flieger sitzen und wenig später hoben wir nach Calama ab. Währenddessen erlosch das Tageslicht, erst färbte sich die Landschaft rot ein, ehe die schwarze Nacht einzog hielt. Am Flughafen konnte wir trotz Bedenken unsere großen Rucksäcke abholen und bekamen gleich einen Uber zum nahegelegenen Hotel. Der Flug mit der Airline war chaotisch aber schön, da es doch noch heute geklappt hat und wir waren eine Stunde eher als gedacht da. Nach einem kleinen Snack im Restaurant und einem Willkommensgetränk machten wir uns schließlich nach dem chaotischen Tag, auf ins Bett.Read more
Auf zur kunterbunten Stadt am Meer
December 6 in Chile ⋅ ☁️ 19 °C
Wir öffneten die Holztür von unserer kleinen Hütte und es war ruhig, nichts zu hören. Waren wir immer noch allein? Wir beschlossen zuerst das Waschprogramm durchzuziehen, ehe wir uns Frühstück machten. Entspannt saßen wir auf unserer kleinen Terrasse und hörten den Wind durch die Tannen wehen und die Vögel zwitschern. Durch die Abgeschiedenheit, war nichts anderes zu hören. Nach dem Frühstück wollte ich ein wenig Sachen am Laptop erledigen, als Caro meinte, wir müssten 11Uhr raus. Ich dann, „Wie spät ist es?“,… „äh, um 11Uhr“. Also schnell unsere Sachen gepackt und ins Auto verfrachtet. Übrigens mussten wir uns heute nicht einschmieren, denn es war komplett bewölkt, was uns und unseren Sonnenbrand ein wenig erfreute.
Heute geht’s nach Valparaiso, eine Küstenstadt, die vor dem Bau des Panamakanals eine wichtige Hafenstadt war. Heute ist sie besonders für ihre Kunstszene bekannt und ist UNESCO Kulturerbe. Das Stadtgelände ist auf circa 44 Hügeln erbaut, das heißt in der Stadt geht es sehr steil hoch und runter. Außerdem ist hier der Sitz des chilenischen Parlaments.
Um die Strecke nicht nur Stumpf nach oben zu fahren, nutzen wir eine kleinere Straße, die hin und wieder ans Meer führt. Wir erhaschten schöne Ausblicke aber gelohnt hatte es sich so mittel, weswegen wir 14Uhr bereits bei unserer neuen Unterkunft aufschlugen. Außerdem regnete es immer wieder zwischendurch. Um zur Unterkunft zu gelangen, ging es in dichten Stadtverkehr, irgendwie waren wir beide von einer kleinen süßen Hafenstadt ausgegangen aber weit gefehlt. Die Unterkunft hatte mir vorher noch geschrieben eine Straße für die Anfahrt zu meiden aber ich hatte nicht nochmal nachgeschaut. Folglich trafen wir genau auf die. Eine steile Straße, welche sich über mehrere Kurven schlängelte, aber wirklich steil ist. Ich wollte diese gerade in Angriff nehmen, da sprang eine Frau auf die Straße und zeigte mir die rote Seite ihres Schilds. Eine lebende Ampel, weil die Straße eng und steil war. So konnte ich erst nach den von oben kommenden Autos nach oben fahren. Erster Gang und genau in der Kurve rutschten mir die Vorderräder weg, welche sich zum Glück wieder fingen und wir uns weiter nach oben kämpften. Alle Autos sind hier so geparkt, dass als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme, die Vorderräder zum Bordstein eingeschlagen sind, um ein Wegrollen zu verhindern. Wir sind mal wieder in einem Hostel, mit einer chaotischen Geschichte der Eigentümer. Die Mutter von unserem Gastgeber (geboren in Venezuela), kann ganz gut deutsch sprechen und hat auch eine Schwester in Deutschland. Ihre Mutter kommt wohl aus dem Schwarzwald, wobei es bedingt durch den zweiten Weltkrieg verschiedene Herkunftsländer gab. So fand sie auch mal Tschechien und Österreich heraus. Valparaiso ist eine multikulturelle Stadt, nach dem Goldrausch sind viele hiergeblieben, welche nicht mehr zurückwollten, weshalb man hier verschiedenste Baustile findet. Was man hier auch findet, sind bunte Graffitis und das überall, selbst der Gehweg oder ein Rohr was an der Seite rausschaut, nichts ist vor den kreativen Köpfen sicher. Was auch nicht sicher ist, ist die Stadt selbst. Unsere Gastgeberin, zeigte uns relativ sichere Bereiche und mahnte mehrmals zur Vorsicht und wir sollten nichts Wichtiges mitnehmen. Am Tag sind viele Taschendiebe unterwegs und in gewissen Stadtteilen kann es auch unbequem werden, besonders wenn die Stadt den Abend zu geht.
Die Rucksäcke waren im Zimmer, das Auto stand sicher und wir, mit dem Nötigsten und wertvollen Tipps bewaffnet, machten uns auf zur Stadterkundung. Zuerst ging es nach oben, um einen Überblick zu bekommen, was aber immer wieder nur Ausschnitte sein konnten. Man sah, die bunten Graffitis überall aber auch den Kontrast zwischen Arm und Reich, manchmal Slum ähnlich. So viele Eindrücke, leider auch öfter durch die Nase, eher die unschönen Gerüche der Stadt. Wir klapperten unsere Ziele nach und nach ab, kleinere Treppenpassagen hielten als Kunstsammlung her und waren besonders gefragt. Wir verirrten uns nach einer Zeit in eine kleine Gasse, keine dunkle, dreckige, sondern schön dekoriert. Die Treppe selbst waren die Sitzplätze von einem kleinen Café, wo wir einen Milchshake schlürften. Danach machten wir uns auf zum Hafen. Auf dem Weg sahen wir noch den Big Ben von Valparaiso und schon sahen wir uns im Boot zur Hafenrundfahrt wieder. Vor Anker lag gerade ein riesengroßer Frachter, welcher beladen wurde. Weiter fuhren wir an ein paar Marineschiffen vorbei, ehe wir ein paar Seelöwen auf einer Boje sahen, welche als Touristenhighlight herhielten. Anschließend traten wir wieder den Rückweg an, wo wir kurz vor Ankunft noch ein kleines Fest in einem Park lauschten. Dort heizte eine Band die Masse ein, welche fröhlich mitmachten.
Kurz entspannten wir uns auf dem Zimmer, ich am Schreiben und Caro am Lesen, ehe wir uns zum späten Abendbrot im Restaurant Hotzenplotz einfanden. Es war nur die Straße runter und die zählt zu den sicheren um die Uhrzeit. Das Restaurant wurde vor 10 Jahren von Hannes, einem Deutschen eröffnet, welcher aber an dem Abend ein anderes Restaurant eröffnete. Ein anderer Deutscher seit 22 Jahren in Chile beliefert ihn mit selbstgebrauten Hefeweizen, was wir natürlich kosteten. Wir saßen draußen, quasi auf der Straße, da drinnen kein Platz mehr zu finden war. Zu Essen gab es eine Leberkässemmel mit Pommes. Ein altgedienter Hund lag zu unseren Füßen und passte auf, dass alles seine Ordnung hatte und bellte folglich das ein oder andere Auto mal an. Wir hatten den Tag nicht viel gegessen und trinken ist auch nicht unsere Stärke gewesen, weshalb das Bier gut anschlug. Zur späteren Stunde ging es unseren Berg hinauf und wir kamen sicher in der Unterkunft an.Read more
Aus den Bergen an den Pazifik
December 5 in Chile ⋅ ☀️ 26 °C
Ein weiteres Mal zauberte uns Eduardo ein leckeres Frühstück, ehe wir unsere Sachen packten. Noch ein paar nette Worte und die Unterkunft bezahlt, saßen wir im Auto. Genau in dem Augenblick schrieb mir die nächste Unterkunft die Anreiseinformationen und eine Wegbeschreibung, top timing. Link geöffnet und ehmm, nee,… da stimmt was nicht. Ursprünglich hatten wir eine Weinverkostung in Casablanca geplant, damit wir danach nicht mit dem Auto fahren müssen, hatten wir dort eigentlich eine Unterkunft gebucht gehabt. Der Link zeigt allerdings an die Westküste, 45min Autofahrt entfernt. Nach kurzem hin und her beschlossen wir unseren Plan festzuhalten aber die neue Unterkunft zu inkludieren.
Vor uns wartete eine 3:30h Autofahrt. Durch die zahlreichen Serpentinen konnten wir uns in aller Ruhe von dem Ort verabschieden. Wobei ich mich schon stark nach vorne beugen musste, um etwas zu sehen, denn eine Höhenverstellung hatte der Sitz nicht. Nach der Bergregion schlossen sich das Land- bzw. Vorortleben von Santiago an, ehe wir auf die Schnellstraße abbogen. Eigentlich hatten wir ohne Mautstraßen eingegeben aber landeten doch auf einer. 700 CLP (0,70€) buchte es am Anfang ab (Tracker im Auto), und dann kamen nach regelmäßigen Abständen Checkpoints, wo unser Tracker immer wieder piepte und weitere Beträge zubuchte. Wo wir die Mautstraßen umgingen, waren die Tunnel. Das brachte uns nicht nur eine Ersparnis, sondern wunderschöne Ausblicke auf die Landschaft. Über Serpentinen schraubten wir uns hoch und wieder runter aber insgesamt haben wir dadurch nur eine halbe Stunde mehr gebraucht. Außerdem war es nicht so stressig wie auf der Schnellstraße, wo dann in einer 80er Zone die großen LKW`s auf der linken Fahrbahn mit circa 110km/h vorbeisausen.
Bereits vom letzten Hügel hatten wir in der Ferne die ersten Großplantagen an Weinstöcken gesehen, welche nun links und rechts von uns lagen. Ein Weingut nach dem anderen ließen wir hinter uns, denn wir wollten zum Weingut Vina Casas del Bosque. Dort hatten wir bereits einige gute Rezensionen gelesen und es machte einen guten Eindruck. Die Einfahrt war bereits imposant. Erst mussten wir an einer Schranke halten, ehe uns der Pförtner hereinließ. Danach fuhren wir eine fein hergerichtete Allee entlang, wo wir zum Hauptgebäude, mit vorgelagerten Springbrunnen kamen. Das Auto war rechterhand auf dem Parkplatz abgestellt und wir hatten schnell eine Tour in einer Stunde gebucht. Tscha,… so richtig waren wir aber für so ein Event nicht ausgerüstet. Sehr fein gekleidete Leute in edlem Restaurant und Gartenbereich. Wir ganz normal gekleidet, kurze Hosen, Standard T-Shirt, Flip Flops, Caro in Wanderschuhen. Wir entschieden uns dann für den Außenbereich und nutzten die Zeit für organisatorisches. Unsere Gruppe war nicht groß, zwei Britten, deren Guide und wir. Bei dem Weingut handelt es sich um ein mittleres Unternehmen, im regionalen Vergleich. Im nationalen, eher als kleineres zu zählen. Hauptsächlich werden hier Weißweine angebaut und Rebsorten, welche bei den kühleren Meeresklima gut gedeihen. Durch den Klimawandel werden jetzt schon von großen Weingütern im Süden Gebiete gekauft, welche in den kommenden Jahren die jetzigen ablösen könnten. Zuerst bekamen wir ein paar Erläuterung an der Rebe, bevor wir einen kurzen Eindruck zur Abfüllung und Lagerung bekamen. Abschließend folgte eine Weinverkostung mit zwei Weiß- und zwei Rotweinen. Wir lauschten den Erzählungen von unserem Tourguide aber selbst was einbringen war mit unserem Kenntnisstand schwierig. Die Weine waren lecker aber gingen auch etwas in den Kopf, wir hatten bis dahin nur Frühstück gegessen. Der Tourguide war bereits verschwunden und wir tauschten uns mit den anderen Teilnehmern noch ein wenig aus.
Wie durch Zauberhand sind wir dann am Supermarkt im Zielort gelandet und konnten uns für den nächsten Tag eindecken. Ich fühlte mich nicht beschwipst aber Null Prozent hatte ich definitiv nicht. Wir holten uns einen kleinen Snack, setzten uns ans Meer und genossen den Ausblick. Ich finde es unvorstellbar, welche Weite über dem Pazifik überwunden werden muss, ehe man wieder auf Land stößt. Anschließend ging es in 15min zur Unterkunft, wo wir zwei Tore passieren mussten, damit die freilaufenden Hunde nicht stiften gehen konnten. Wir können diesmal ein kleines Holzhäuschen unser Eigen nennen, in dem nur ein Bett Platz hat. Küche, Duschen und Toilette ist ein anderer Holzverschlag. Das Gelände ist liebevoll gestaltet mit diversen Aktivitätsmöglichkeiten, Billiard, Dart, Slag-line, Volleyball, Bademöglichkeit,… Wir haben kurz überlegt eine weitere Nacht hier zu bleiben aber haben uns dann dagegen entschieden.Read more
Leider heute allein unterwegs
December 4 in Chile ⋅ ☀️ 12 °C
Caro hatte sich heute geopfert und wollte das Gewicht der Backpacks ein wenig optimieren. Als erstes mussten eine ganze Reihe Taschentücher dran glauben, was Sie mit einer roten Nase im späteren Tagesverlauf unter Beweis stellte. Auch die Medizintasche sollte ihre Daseinsberechtigung bekommen, daher war Caro heute im Schlaf-Lese-Rhythmus gefangen.
Das Frühstück hatten wir für halb neun geordert und es war sehr lecker. In einer kleinen Pfanne, total verbeult, gab es Rührei mit Schinken und Käse, dazu ein selbstgebackenes Brötchen und leckeren Kaffee. Das war schonmal ein guter Start in den Tag, mit schönem Ausblick auf das benachbarte Bergmassiv. Die geplante Tour verlief im benachbarten Tal und führte über eine Route von circa 18km und 1000Hm zu einem kleinen Gletschersee. Bei der Hitze und Caros Zustand wäre das für den Genesungsprozess nicht wirklich förderlich gewesen.
Daher ging es für mich heute alleine in die Berge. Ob es bereits zu spät war, würde sich zeigen, denn ich kam erst 10:15Uhr los. Um in das Nachbartal zu kommen, musste ich wieder den Stadtflizer über die Offroadstrecke quälen, was er ein weiteres Mal gut hinnahm. Zum Glück war es diesmal nur die Hälfte der Distanz. Beim Abzweig ins Nachbartal und über den Tag wurde mir nochmal klar, wie massiv die Gefährdung durch einen Steinschlag in diesem Gebiet ist. Überall liegen diese großen Brocken, die sich mit der Zeit vom Felsmassiv gelöst haben. Die Leitplanke war quasi nicht mehr vorhanden, teilweise standen nur noch die Pfeiler, an denen diese montiert war oder sie war arg deformiert. Auch heute auf der Wanderung waren immer wieder das Scheppern und Donnern zu hören aber zum Glück in gewisser Entfernung.
Ich war an der Schranke zum Nationalpark angekommen. Nach kurzer Rücksprache mit dem Park Ranger (der zum Glück Englisch konnte) ließ ich das Auto dort stehen und startete meine Wanderung von da. Mit drei Litern Wasser, einen Apfel und zwei Riegeln ging es los. Meine Drohne hatte ich auch dabei und die Erlaubnis vom Park Ranger war eingeholt. Die erste Strecke ließ die Höhenmeter etwas schwinden aber war ansonsten unattraktiv. Der Weg führte gerade nach oben und umging die Serpentinen, welche die Autos nehmen mussten. So kreuzte ich die Straße um das ein oder andere Mal und war froh, als der Teil hinter mir lag. Nun führte ein Schotterweg stetig nach oben und bot die ersten Eindrücke vom umliegenden Felsmassiv, welches in den verschiedensten Farben zur Geltung kam, ocker, grün, braunrot, sind nur ein paar. Der nächste Abschnitt war sehr gediegen, leichte Steigung bei einem guten Weg, ließ die Wegstrecke dahinschmelzen. Das Tal, in dem ich lief war etwas breiter und ein Bach brauste von den oberen Schneefeldern nach unten. Ein paar wilde Pferde standen auf der Wiese und schauten mich verdutzt an, denn andere Leute suchte man vergebens. Die ersten sah ich erst viel später und außer der Gruppe war ich immer allein unterwegs. Die Pferde scheinen hier auch eine beliebte Alternative zum Auto zu sein. Bereits gestern fuhren wir an ein paar Reitern vorbei und als wir gestern von der Unterkunft zum Auto liefen, verliesen gerade drei Leute ein Lokal auf ihrem Pferd. Ich versuchte mein Tempo zu halten, denn die Info vom Park Ranger war, dass der Nationalpark zwischen 18Uhr und 19Uhr geschlossen wird. Nachdem die sachte Passage sich dem Ende näherte und das Tal in einer leichten Rechtskurve die ersten Blicke auf die schneebedeckten Gipfel freigab, wurde das Terrain steiniger und unbequemer. Die Steigung nahm zu und permanent drückte die Sonne von oben. Man hatte ja den ersten Sonnenbrand aber an was hatte man nicht gedacht, ein Langarmshirt oder vielleicht eine Sonnenbrille? Zudem gab es weit und breit keinen Schatten, erst weiter oben nutzte ich einen größeren Felsbrocken als Schattenspender. Die ersten Schneefelder lagen hinter mir und der Abschlussanstieg, welcher nochmal ein paar Höhenmeter abverlangte, war geschafft, auch wenn das Tempo sehr darunter gelitten hatte. Vor mir erstreckte sich nun der Gletschersee und der Gletscher selbst hing weiter oben zwischen zwei Bergspitzen. Ein paar Wasserfälle schossen nach unten und das umliegende Bergpanorama war sehr beeindruckend. Viel Zeit zum Genießen gönnte ich mir nicht, denn ich wollte zeitnah aus der Sonne raus und zum anderen noch Zeit mit Caro verbringen.
Der Rückweg zog sich aber war keine Herausforderung mehr, nur das Wasser wurde langsam knapp und rationierte ich mir nach Teilabschnitten. Am Auto angekommen (16:40Uhr), unterhielt ich mich noch kurz mit dem Park Ranger, ehe ich den Rückweg antrat.
In der Unterkunft angekommen und eine Dusche später, liefen wir noch eine kleine Strecke durch den Ort, ehe wir abermals ein leckeres Abendbrot von Eduardo serviert bekamen. Anschließend ging es noch mit einem Getränk auf die Terrasse, wo ich den Tag niederschrieb und Caro sich den Tolino schnappte.Read more
Offroad durch die Anden
December 3 in Chile ⋅ ☀️ 13 °C
Raus aus der hektischen Großstadt und rein ins Gebirge. Bis es soweit war, mussten wir ein paar Kilometer hinter uns lassen. 100km klingen nicht viel aber warum wir 2:30 Stunden dafür aufwenden mussten, erschließt sich später. Der heutige Tag sollte eigentlich ein Wandertag werden aber die abendliche Planung kam zu einem anderen Schluss. Zwei Ziele weit voneinander entfernt und die eigentlich Wanderroute verworfen ließen den Tag zu einem Roadtrip werden. Der anfangs träge Stadtverkehr trug seinen Teil dazu bei, dass die Fahrzeit etwas länger wurde, aber war nicht der Übeltäter. Die Vororte lagen vergleichsweise schnell hinter uns. Ja, das Kurvengeschlängel durch die Täler war sicherlich auch ein Faktor aber der Hauptgrund war der letzte Teil der Strecke, welcher komplett offroad durch die Berge führte. Ich hatte mir vorher die Strecke auf googlemaps angeschaut und auch die Bilder, um zu schauen mit welchen Autos das Ziel erreicht worden ist und ja, man schafft es mit einem Suzuki Swift aber schön,… ist was anderes. Zweiter Gang, Erster Gang, das Ausweichen eines Schlaglochs führte ins Nächste. Unser Cityflitzer wurde hart auf die Probe gestellt aber überstand den Tag sehr gut. Der Ausblick auf die mächtigen Felswände war mehr als nur ein Ausgleich dafür.
Unser erstes Ziel waren die heißen Quellen von Valle de Colina, welche im Cajón del Maipo liegen. Verantwortlich für das Austreten der heißen Quellen ist der Vulkan San José. Das Wasser durchläuft mehrere natürliche Becken, ehe es wieder im Gestein verschwindet. Das oberste Becken, was wir nicht getestet hatten, soll eine Temperatur von 60°C besitzen. Über die verschiedenen Beckenstufen kühlt es sich auf bis circa 25°C ab. Die Badesachen waren schnell angezogen und beim Eintritt bekamen wir den Tipp uns langsam nach oben durchzuarbeiten aber wir wussten es besser um dann aber doch zeitnah wieder in ein kühleres Becken vorzuziehen. Die Beine nach oben treibend genossen wir die Kulisse. Das Wasser war milchig, hellblau und der Rand weiß von Mineralien. Wieder war keine einzige Wolke am Himmel und die massiven Felswände ragten in die Höhe, in weiterer Entfernung mit weiß bedeckten Gipfeln. Wir im mollig warmen Wasser, ließen die Beine nach oben treiben, genossen den Moment und so verging die Zeit wie im Flug (wobei unser letzter Flug nicht gemeint sein kann).
Da wir die Zeit etwas aus den Augen verloren hatten, beschlossen wir gleich zum zweiten Ziel zu fahren und nicht erst in der Unterkunft einzuchecken, an der waren wir bereits vorbeigefahren. Der Weg zum Embalse el Yeso war zwar auch nur über eine Offroadstraße erreichbar aber diesmal deutlich besser. Der Embalse el Yeso ist ein Stausee, welcher zur Sicherung des Trinkwassers für Santiago de Chile dient. Die Wasserkapazität beträgt 250 Millionen Kubikmeter und er ist bekannt für sein türkisblaues Wasser und ein imposantes Bergpanorama und ja, wir sollte nicht enttäuscht werden. Am Stausee war rechts eine Offroadstraße aus dem Felsen geschlagen, welche wir nutzten und fast zu dessen Ende fuhren. Genutzt wurde diese auch von riesigen Lastern, wobei ich mit dem Gewicht da nicht langfahren würde. Sicherheitselemente gab es nicht, gibt die Straße nach, bist du im Wasser. Am anderen Ende hatten sich aber auch vereinzelt Camper am See niedergelassen.
Caro ging es über den Tag mit Schnupfen leider immer schlechter, sodass wir nun den Weg zur neuen Unterkunft in Angriff nahmen. Diese erreichten wir gegen viertel sieben. Eduardo, der Besitzer des Hostels begrüßte uns freundlich und mit der Übersetzungsapp konnten wir uns recht schnell austauschen. Die Rucksäcke waren verstaut und unser erster Sonnenbrand (leider) behandelt, fanden wir uns auf der Terrasse ein und genossen den Ausblick. Das Hostel hat einen sehr einfachen Standard, aber Eduardo und auch wie das Hostel gestaltet ist, verschaffen dem Ort eine urige Seele und man fühlt sich super wohl. Wir sind derzeit die einzigen beiden Gäste und bekamen für einen schmalen Taler ein leckeres Abendbrot zubereitet.Read more
Über den Dächern Santiagos
December 2 in Chile ⋅ ☀️ 27 °C
Ein strahlend blauer Tag erwartete uns aber bevor es ans Frühstück ging, musste unsere Schuld für die Unterkunft beglichen werden. Bei der Gelegenheit wollte ich gleich mal fragen, ob Jenny mir bei meinem SIM Karten Problem helfen kann. Nach ein paar Verständigungsschwierigkeiten, hangelte sie sich durch die Hotline, mit der Info, dass die Aktivierung und Prüfung wohl noch Zeit brauchen. Hmm, nicht ganz so zufriedenstellend aber es gab noch ein Plan B (Spoiler: der wird es auch nicht).
Wir wollten heute hoch hinaus, ein rundum Blick über Santiago erhaschen. Ziel war das Sky Costanera, ein Hochhaus mit 360° Aussichtsplattform aber auf unseren Hin- sowie Rückweg lagen ebenfalls das ein oder andere Ziel. Der Weg aus der Wohnung fühlte sich bereits vertraut an und die Orientierung viel nicht schwer. An dem Park, wo wir zuerst hinwollten, waren wir gestern bereits vorbei gegangen aber da war die Zeit zu knapp. Der Cerro Santa Lucia ist eine Stadtoase und Nationaldenkmal. Am Fuße dieses Hügels wurde 1541 Santiago gegründet. Der Park ist geschmückt mit prachtvollen Brunnen, Statuen und gepflegte Parkanlagen. Kleine schmale Wege führen stetig nach oben bis zu einer Aussichtsplattform, welche einen kleinen Vorgeschmack auf den Sky Deck geben sollte. Im gesamten Park waren Wasserleitungen verlegt, welche permanent die Pflanzen mit Wasser versorgten aber ein kühles Klima erzeugten.
Das kühle Klima lag hinter uns und nun war wieder betonierte Fläche unter unseren Füßen. Ein kleiner Schlenker führte uns durch das Stadtviertel Bellavista, welches bekannt für seine Bars und Restaurants ist. Wir bekamen davon nicht viel mit und folgten anschließend den Fluss Rio Mapocho flussaufwärts. Parallel verlief ein kleiner Grünstreifen, den wir dankend folgten. Das Hochhaus rückte nun immer näher und damit auch das größte Shopping Center in Santiago, wo mein Plan B ein weiteres Entel Geschäft zur Lösung meiner SIM Problematik wartete. Die Mitarbeiterin verstand schon einmal ein wenig Englisch und war schonmal bemühter. Ich sollte mir nun eine Guthabenkarte in einer Apotheke/ Drogerie holen. Wir schlenderten durch das weihnachtlich geschmückte Kaufhaus über 5 Etagen und klapperten ein Laden nach dem Nächsten ab. Keine Guthabenkarte war erhältlich. Also wieder zurück, diesmal bei einem anderen Mitarbeiter, der wollte uns wieder zu den gleichen Läden schicken. Mit der Aussage, dass es dort nichts gab, war nun ein großer Supermarkt das Ziel. Ein wenig hatten wir das Gefühl wie bei Asterix und Obelix mit dem Formular Passierschein A38. Im Supermarkt wurden wir Tatsache fündig, naja,… es gab weitere SIM Karten mit sieben Tage Kontingent an Datenvolumen von Entel aber darunter hing noch eine SIM Karte über 30 Tage mit 50GB von Claro. Uns war es nun auch egal, dann halt eine neue SIM Karte und wieder der Aktivierungsprozess aber ich wäre von dem sieben Tages Zyklus von Entel weg. In einem Claro-Geschäft führten wir die Aktivierung durch und nun „sollte“ die Problematik für den Urlaub gelöst sein. Durch das Hin und Her war mehr als eine Stunde den Bach runtergegangen und wir machten uns nun auf zur Aussichtsplattform. Über einen Fahrstuhl ging es nun in die 61 Etage auf 300m. Das Hochhaus ist das höchste Gebäude Südamerikas und bot eine beeindruckende Übersicht über Santiago aber auch die dahinterliegenden Anden.
Nach einer kleinen Stärkung und Bargeldbeschaffung, welche durch die hohen Gebühren schon lästig ist. Maximal kann man 200€ abheben und bezahlt dafür circa 8€. Summiert über den Urlaub wird hier auch eine nicht unerhebliche Summe rauskommen. In Santiago wird noch viel mit Karte bezahlt aber die kommenden Regionen werden da eher Bargeld bevorzugen. Der Rückweg führte uns nicht Flussabwärts, sondern über den Cerro San Cristóbal, ein Berg, welcher durch seine zentrale Lage das Stadtbild prägt. Am höchsten Punkt steht eine 22m Statue der Jungfrau Maria, welcher als Pilgerort bekannt ist. Bevor wir uns allerdings an die Höhenmeter machten, durchquerten wir den luxuriösen Stadtteil, geprägt von teuren Stadtvillen, wo die meisten Zäune, Sicherheitssystem und Gitter an den Fenstern installiert hatten. Zu unserer Überraschung purzelten die Höhenmeter schneller als gedacht und die Komoot Wege waren größtenteils auch kein Problem. In dem Park gab es gut asphaltierte Straßen, welche nicht mit dem Auto genutzt werden durften. Stattdessen waren viele Radfahrer zu sehen, ein wenig hatte man das Gefühl, dass es die Trainingsstätte der Gutbetuchten war. Da wir an diesem Tag schon viele schöne Ausblicke genießen durften, blieben wir nur kurz bei der Jungfrau Maria, stärkten uns und traten zeitnah den Rückweg an. Wir mussten schließlich noch einkaufen und die nächsten beiden Tage planen, denn morgen geht es raus aus Santiago und ab in die Anden.Read more
Erste Eindrücke und ein paar Hinternisse
December 1 in Chile ⋅ ☀️ 28 °C
Noch etwas geschafft vom Anreisetag, ließen wir den Tag entspannt angehen. Ich war bereits um 7 Uhr das erste Mal wach aber beim nächsten Mal stand eine 12 als erstes. Die erste Idee war bis 13 Uhr in den Tag zu starten und danach Organisatorisches zu erledigen aber auch die Stadt zu erkunden. Diesmal machte uns die Unterkunft einen Strich durch die Rechnung. Bei Caro reichte das Wasser noch aus aber danach versiegte jede Wasserquelle in der Wohnung. Der Kommunikationsweg mit der Vermieterin war einseitig geprägt und hier konnten wir leider keine neuen Infos bekommen. In Gedanken wollten wir bereits nach einer neuen Unterkunft suchen, bis dann endlich doch wieder Wasser aus den Leitungen kam, nur war es dann schon 14Uhr.
Eingecremt und mit Mückenschutz bewaffnet trauten wir uns nach draußen. Die Sonne drückte von oben und es waren warme 26°C (schönen Gruß nach Hause). Wir haben nur eine Bettdecke und Caro ist da etwas egoistisch in der Nacht veranlagt aber selbst in der Nacht ist es recht warm, sodass man auch ohne Decke schlafen kann. Wir waren nun auf dem Weg mir eine SIM-Karte von Entel zu besorgen und sammelten die ersten Eindrücke der Stadt. Der Verkehr kämpfte sich zäh durch die Straßen, die Hochhäuser ringsherum waren grau und die Substanz war nicht mehr die Beste. Viele Wege waren bereits beschädigt und wir waren schon auffällig mit unserem mitteleuropäischen Teint. Bei Entel angekommen mussten wir den nächsten Rückschlag in Kauf nehmen. Alle Prepaid Karten waren ausverkauft und wir sollten woanders schauen. Nach kurzer Recherche im Internet suchten wir die Einkaufspassagen ab, aber konnten an keinen Laden, die bekannten Anbieter finden. Letztendlich gingen wir in ein Handyreparaturgeschäft und Tatsache, ich konnte nun eine Entel Sim-Karte mein Eigen nennen. Muss ja nur noch aktiviert werden. Da kamen wir zum nächsten Hindernis, was ich nicht so arg erwartet hatte. Mit Englisch kommt man hier nicht weiter, von der Autovermietung durften wir uns auch schon einen Spruch anhören, dass hier Spanisch gesprochen wird. So war der Aktivierungsprozess in Spanisch und mit Caros Handy übersetzten wir jede Seite und scheiterten trotzdem an dem Videoverfahren. Weil wir hierfür Zeit brauchten, hatten wir uns in ein kleines Restaurant zurückgezogen, wo es die erste Stärkung des Tages gab. Käse-Empanadas und ein leckeres Sandwich landeten schnell in unseren Mägen. Nun ging es abermals zu Entel, wo nach erfolgter Registrierung die Benachrichtigungen eintrudelten und wir dachten einen Haken dran machen zu dürfen.
Nachdem wir den gestrigen Tag im Sitzen verbracht hatten, suchten wir uns einen entfernteren Park aus. Die meiste Zeit folgten wir einer Hauptverkehrsstraße, welche einen schönen Grünstreifen mit Brunnen, Statuen und schön gestalteten Parkflächen beinhaltete. Was mir jedoch auch aufgefallen ist, viele Obdachlose und auch sicherheitstechnisch war die Polizei sehr präsent. Selbst in normalen kleinen Supermärkten sah man voll ausgerüstete Security (Schutzweste, Helm) mit vermummtem Gesicht. Viele Wohnanlagen waren durch extra Zäune gesichert und die Fenster im Erdgeschoss vergittert. Nach einer längeren Wegstrecke erreichten wir unser Ziel und dachten schon wir würden nicht mehr reinkommen, denn dieser war ebenfalls gut gesichert. Durch zwei mächtige Stahltüren gelangten wir schließlich ins Innere. Der Park war sehr gepflegt, obwohl an vielen Ecken auch hier die Substanz sich dem Ende näherte. Palmen, blühende Sträucher und ein keiner See schufen eine Oase vom hektischen Stadtleben.
Aufgrund von Zeitmangel konnten wir nicht allzu lang verweilen und traten den Rückweg an. Im Zentrum selbst bestaunten wir noch bedeutende Gebäude, welche auch recht eindrucksvoll und im großen Kontrast zu den umliegenden Gebäuden standen. Auch hier sind die Weihnachtsvorbereitungen im vollen Gange. Weihnachtsbäume und -lieder gab es hier und da zu hören. Auf dem Rückweg ging es noch zu einem Supermarkt, wo wir uns für die nächsten Tage eindeckten und schließlich auf unseren kleinen Balkon den Tag ausklingen lassen konnten.
Beim Versuch die Entel App auf meinem Handy einzurichten, zeigte es mir an, dass die SIM nicht korrekt aktiviert wurde. Den Zugang brauch ich aber um weiteres Datenvolumen zu kaufen, denn das jetzige würde nur sieben Tage reichen aber die Geschichte geht morgen weiter.Read more
Auf nach Chile
November 30 in Chile ⋅ ☀️ 25 °C
Unsere nächste Reise hat begonnen und diesmal geht es nach Chile. Ein Land was sich entlang der Anden von Nord nach Süd auf etwa 4200km erstreckt. Für fünf Wochen ein nicht so einfaches Unterfangen. So gab es im Vorfeld immer wieder Änderungen der Reiseroute und Verschiebungen der Prioritäten. Letztendlich fügten sich die Puzzelteile aneinander und dieses Gesamtbild, freuen wir uns erkunden zu dürfen. Im Gegensatz zu sonst, haben wir auch bedingt durch die Hauptreisesaison, alle Unterkünfte, Flüge und Mietwagen, sowie einen Camper vorher gebucht. Das reduziert die Flexibilität aber schafft auch mehr Zeit, da aufwendige Recherchearbeiten bereits im Vorfeld erledigt wurden. Und trotz der zeitlichen Eingrenzung haben wir und noch genügend Freiheiten offengelassen.
Aber was haben wir genau vor? Wir starten in Santiago de Chile, so ziemlich in der Mitte des Landes. Will man hierhin reisen, dann fliegt man aus internationalem Luftraum erstmal hierin. Bleibe werden wir aber nur wenige Tage. Die Stadt selbst aber auch das Umland und ein Kurztrip ans Meer steht auf unserer Agenda. Danach geht es in staubiges Gelände in die Atacama Wüste. Mit einem Allradfahrzeug gehen wir auf die Jagd nach Flamingos, surrealen Landschaften und wunderschönen Oasen. Anschließen geht es auf die Carretera Austral, eine berühmte Panoramastraße und dafür haben wir 14 Tage eingeplant und einen Camper, na gut Camperchen gemietet. Hier erwarten uns traumhafte Landschaften, Fjörde, Berge, Gletscher,… und vieles mehr. Als Abschluss geht es in den Süden, nach Punta Arenas. Ein paar ruhigere Tage mit vornehmen Tieren im Frack aber vielleicht auch ein paar Kolossen der Meere.
Heute, … nun ja, ein notwendiges Übel. Start 3:10Uhr in Oranienburg ging es per Zug zum BER und anschließend per Flugzeug über Madrid (Flugzeit 3:15h) nach Santiago de Chile (Flugzeit 13:20h). Mit den Flügen hat alles soweit geklappt, nur die lange Flugzeit und das ewige Sitzen waren dann doch etwas lästig. Mit circa 850km/h ging es über den Atlantik, wo uns ein paar Turbulenzen hin und wieder durchschüttelten. Die schweißigen Hände und das unwohlsame Behagen verschwand jedoch nach einiger Zeit. In Santiago angekommen warteten leider die ersten Herausforderungen auf uns, die etwas unbequem waren. Gepäck und Passkontrolle waren noch recht schnell abgehakt aber unsere Autovermietung HERTZ war leider nicht am Flughafen ansässig. Ein Taxifahrer zeigte sich hilfsbereit aber witterte wohl eher seine Chance. Nach Aussagen einer anderen Autovermietung vergreift der sich wohl gerne an den Kreditkarten. Trotz, dass wir nicht bei ihm ein Auto gemietet hatten, half er uns weiter und kontaktierte Hertz. Wir waren eine halbe Stunde zu spät, die Aussagen reichten von „ ihr könnt das Mietauto morgen abholen“ oder „wollt ihr ein anderes haben“ war vieles dabei. Aber letztendlich kam unser Shuttle und brachte uns da hin, wo wir hin wollten. Nach 15 min konnten wir auch einsteigen und zur Unterkunft fahren. Weit gefehlt, denn Caros E-Sim war zwar für Chile aktiviert aber konnte mir kein Hotspot geben. Zum Glück hatte ich noch ein Tab im Handy auf, wo ich die Adresse fand. Nach einer halbstündigen Fahrt durchs dunkle Santiago fanden wir unsere Unterkunft recht schnell. Das Auto konnten wir in der Tiefgarage abstellen und wir verschwanden nach 27h im Bett.Read more










































































































































