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  • Day 19

    Zauber von Galway

    August 1, 2018 in Ireland ⋅ ☁️ 17 °C

    Nachdem wir den Stellplatz am Hafen gefunden hatten, wollten wir unbedingt die Stadt erkunden.
    Also wurde schnell la Bella angeleint, wir haben die Sporen angelegt und los ging’s. Wir sind einfach drauf los gestapft und wollten uns treiben lassen…wir haben unbewusst als erstes die Spanish Arch mitgenommen, sie war dann doch etwas unscheinbarer, aber das Gelände herum ist wirklich schön aufgemacht. Mit Blick auf die Mündung des Corrib River in den Atlantik, hier plantschten bestimmt 30 Schwäne.

    Von dort aus sind wir dem Riverside Walk gefolgt und am schönen Corrib River, dem größten Fluss in Galway, entlang in Richtung Galway Cathedral. Auch wenn es während unserer 3-stündigen Erkundungstour typisch irisch mindestens 5x einen ordentlichen Platzregen gab, war die Runde wirklich schön. Überall fließen kleine oder größere Kanäle oder auch Flüsse in den Corrib, es gibt viele Brücken und für die Lachse das sogenannte Salmon Weir.
    Nach einer Kaffeestärkung ging es weiter durch kleine Gassen, vorbei an der Church of St. Nicholas of Myra, der Hall of The Red Earl und schließlich noch zum Eyre Square. Wenn ich das so schreibe, merke ich, wie viel wir uns eigentlich angeschaut haben. Bis auf die schöne Wasserrunde, fanden wir die Sehenswürdigkeiten zwar nett, aber umgehauen, hat uns nichts so wirklich – ich habe durchaus überlegt, ob wir einfach schon zu übersättigt sind.

    Im Laufe des Abends hat es die Stadt aber definitiv geschafft, uns "aus den Socken zu hauen". Um halb sieben haben wir am Auto ein kleines Päuschen eingelegt, Bella hatte sich ein
    ausgedehntes Nickerchen in Ruhe verdient und Christian und ich sind um halb acht aufgebrochen um etwas zu essen und „einen“ Pub zu besuchen.
    Gegessen haben wir ganz untypisch irisch in dem mexikanischen Restaurant Cactus, das zu Recht sehr gut bewertet ist. Es war sehr lecker und auch das o’Hara Stout und das o’Hara Red Ale sind uneingeschränkt zu empfehlen. Auf dem Weg sind wir das erste Mal in den Genuss typischer irischer Straßenmusik gekommen. Großartig, mit Kontrabass, Akkordeon, Gitarre und Cajon.

    Nach dem Essen haben wir uns ein wenig von der Atmosphäre leiten lassen - hierzu muss man sagen, dass aktuell die Galway Races stattfinden. Eine Woche lang gibt es Pferderennen, die etwas außerhalb der Stadt abgehalten werden und es ist verrückt, wie viele Leute in besonders schicker Aufmachung durch diese kleine, typisch irische Stadt stöckeln. Man kann viel beobachten und kommt mit so vielen aufgeschlossenen Leuten ins Gespräch. Alle sind in Feierlaune und die Stadt pulsiert geradezu.
    Eingekehrt sind wir schließlich in den Tigh Neachtain, einen Pub, der bekannt ist dafür, dass es unbeschreiblich viel zu entdecken gibt. Über 130 Whisky-Sorten, kleine Nischen, Bilder getäfelte Wände und Decken, schachspielende Pärchen und so vieles mehr. Das Einzige, was wir vermisst haben war Live-Musik, also sind wir nach dem Bier weitergezogen um einen Pub zu finden, in dem genau das zu finden ist. Wir sind schließlich im The Quays gelandet.

    Von außen hat man diesem Pub/Restaurant seine Größe nicht ansehen können. Es war gerammelt voll, mehrere riesige Tresen und über zwei Etagen verteilt. Auf einer erhöhten Bühne spielten über den Abend verteilt 2 Live Bands und es war eine unbeschreiblich ausgelassene Stimmung. Die Musik war fantastisch, von Fleetwood Mac, über Bon Jovi, Lionel Ritchi, Electric Light Orchestra, diverse Songs aus dem Soundtrack von Dirty Dancing und vieles mehr... natürlich auch irische Originale, bei denen wirklich alle Iren kaum noch an sich halten konnten.
    Bei dem Stapfmanöver einiger Iren zu einem der Lieder, genannt The Rattlin Bog, musste Christians T-Shirt eine kleine Guinness Dusche aushalten... der junge Mann war so betroffen, dass er uns 20 Euro zusteckte. Insgesamt haben wir für den Abend nur 19 € bezahlt, das Guinness floss, das Mitsingen hat uns fast heiser gemacht, es gab Knutscher auf die Wange wildfremder Frauen und Christian hat für seine Mütze satte 6 Komplimente bekommen.

    Ich weiß, dass die Videos nicht die beste Qualität haben – verzeiht!
    Der Abend war verrückt, als wir uns um ca. 1 Uhr auf den Weg zu Bella gemacht haben, hat sich die Zuckerschnute ein kleines Loch in den Bauch gefreut, als sie aufgewacht ist. Wir haben sie uns geschnappt und haben am Spanish Arch noch eine Zigarre und eine Zigarette geraucht und dachten uns, dass ein kleiner Spaziergang durch die Stadt mit Hund doch nett sei.
    Auf diese Idee sind wir scheinbar pünktlich zur Sperrstunde um 2 Uhr gekommen. Wir wussten allerdings nicht, was Sperrstunde bedeutet. Statt aus dem Pub gesittet nach Hause zu gehen, standen pünktlich zu der Zeit Straßenmusiker in der Fußgängerzone, um den Heimgängern einen weiteren Grund zum Tanzen zu geben. Christian und ich haben uns von den Eindrücken flashen lassen und zusätzlich hat Bella Streicheleinheiten für mehrere Tage von über zwei Dutzend Feierwütiger bekommen. Wir haben den Tipp erhalten, einfach einen Hut für sie hinzustellen, wir hätten einiges an Geld machen können.

    Um 3 lagen wir schließlich glücklich und überschäumend vor Eindrücken im Bett. Fest steht, wir werden wiederkommen!
    Mittwoch haben wir ausgeschlafen und im Hafen noch ein ausgedehntes Spätstück im HaReMo genossen. Dann ging es um halb vier in Richtung Doolin.
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