• Ein ruhiger Samstag

    24–25 lut 2024, Stany Zjednoczone ⋅ ☀️ 16 °C

    Es ist Samstag und wir wachen in einem richtig gut temperierten Freddie auf. 17 Grad um 9 Uhr, herrlich. Hier bei den Hosts haben wir vorne zwei Fensterbleche an Fahrer- und Beifahrertür befestigt und die Dachluken aufgehabt. Perfekt, damit Freddie morgens nicht so schnell aufheizt. Auf normalen Parkplätzen von öffentlichen Gebäuden mögen wir uns aber nicht so offensichtlich als Camper outen.

    Es ist total schön einen ganzen Tag ohne jegliche fixen Pläne vor der Brust zu haben. Der Internetempfang ist so lala, aber das soll uns nicht stören. Ich mache erst mal Kaffee und Christian baut Tisch und Stühle auf und stellt sie in den schmalen Schatten, den Freddie wirft. In der Sonne ist es schon ordentlich warm und wir sind froh um das Fleckchen Schatten. Bella schnüffelt sich durch den Garten und erledigt ihre Geschäfte. Natürlich sammeln wir auf, was aufzusammeln ist. Es ist herrlich, dass sie sich auf dem Gelände frei bewegen kann. Während wir unseren Kaffee genießen wechselt sie immer wieder zwischen Schatten- und Sonnenplätzchen, in der Sonne fängt sie nach kurzer Zeit an zu hecheln und im Schatten scheint es ihr schnell zu kalt zu werden. Lustig anzuschauen.

    Christian bekommt während des Kaffee Trinkens Hummeln in de Fott und zaubert aus Freddie die neue Antenne hervor, mit der er seit Beginn des Sabbatical versucht in abgelegenen Gegenden Empfang zu bekommen. SIM-Karte wird eingelegt, Antenna angeschlossen und - Huch, was ist denn da los?! - bei Versuch 97 klappt es und der Router findet Netz. Das scheint ein Zeichen dafür zu sein, dass Christian endlich die Antenne auf Freddies Dach anbringen kann, die Leitungen ordentlich über eine schick eingezogene Kabelführung zu verlegen und unter unserem Bett ordentlich zu verstauen. Der planlose Tag scheint gerettet, Christian hat eine Werkel-Aufgabe gefunden.

    Ich richte mir in dem wandernden Freddie-Schatten ein kleines Büro ein und nehme mir vor die Blog-Beiträge der letzten zwei Tage zu verfassen. Neben unserem Wunsch, euch durch den Blog an unserem Abenteuer teilhaben zu lassen, wollen wir für uns eine lebhafte Erinnerung schaffen. Durch die detaillierten Tageszusammenfassungen und Fotos und Videos, tauchen wir schon beim Schreiben nochmal in den vor Kurzem noch durchlebten Tag ein. So ziemlich wie Tagebuch schreiben, ich habe mir extra ein neues besorgt, aber durch den Blog nur ganz am Anfang in Washington etwas darin festgehalten. Aber auf diese Weise ist es doch super. Ihr bekommt unser Abenteuer mit und wir schaffen unvergessliche Erinnerungen für uns. Und es macht Spaß in die Gefühlswelt der letzten Tage und all die Bilder im Kopf und lustigen oder auch herausfordernden Momente nochmal einzutauchen.

    Bis so ein Blogbeitrag fertig ist vergeht aber ordentlich Zeit. Wenn ich's nicht fühle, kann ich's nicht beschreiben und so vergeht der Tag tatsächlich im ich weiß nicht wo. Ich schreibe, dann zeigt mir Christian etwas, dann Frühstücken wir, ich schreibe wieder, Christian hat sich mittlerweile im Keller verzogen und wurschtelt begeistert vor sich hin, ich sonne mich ein wenig (Natürlich immer schön mit Lichtschutzfaktor 70 in gefühlt Fingerdick aufgetragen), dann kuschel ich mit Bella, dann probiere ich ein wenig mit meiner Kamera herum, schreibe weiter und so zieht die Sonne über Freddie, der Schatten wandert weiter und wir genießen die Freiheit den gesamten Tag an der frischen Luft zu sein.
    Die Antenne ist mittlerweile auf dem Dach montiert und Christian hat alles so gut wie es geht abgedichtet und wieder Ordung geschaffen. Der Empfang ist aber trotz des Aufwandes nicht vorhanden.

    Von den Hosts sehen wir den ganzen Tag nichts, doch als Linda um sechs nach Hause kommt, tauschen wir kurz einen Gruß aus, aber wir drehen uns auch ohne Probleme um uns selbst. Kurz vor Sonnenuntergang nehmen wir noch das Angebot von Van an, unser Wasser nochmal aufzufüllen. Das haben wir zwar vor kurzem erst gemacht, der Tank ist auch noch recht voll, aber wenn wir die Möglichkeit haben, nehmen wir das gern an. Wir verschätzen uns ein wenig und merken zu spät (weil wir nicht früh genug auf die von Christian programmierte Anzeige schauen), dass unser Tank voll ist. Nach einem hektischen Stopp, Stopp, Stopp, der Tank ist schon bei 100%, ziehe ich schnell den Stecker, aber zu spät. Einiges an Wasser gluckert in den Tank zurück, aber ein guter Teil läuft unter unserer Küchenzeile in den Wohnraum. Wir starten also eine kleine Wischorgie und müssen ganz schön über uns lachen. Super wenn man die Technik hat, sie aber nicht nutzt.

    Als die Sonne weg ist, wird es frisch und wir verziehen uns in unsere Höhle. Wobei Christian geht noch eine Runde mit Bella. Ich fange in der Zeit an zu kochen. Wir müssen uns noch ein wenig daran gewöhnen, dass Gas und Wasser zwar nur in Maßen vorhanden sind, dass wir aber auch nicht total übersparsam damit umgehen müssen. Also gibt es heute Kartoffelauflauf. Die letzten Kartoffeln des netten Fischers (es sind immer noch ganz schön viele) koche ich ab und nehme einen Teil davon für einen Auflauf mit noch anderem leckeren Gemüse. Wir benutzen den Omnia "Backofen" super gern, weil man hier von Auflauf über Pizza bis hin zu Kuchen alles mögliche, was sonst nur im Ofen zubereitet werden kann, auf einem simplen Camping Gasherd zaubern kann. Aus dem Rest der Kartoffeln machen wir morgen schön Kartoffelsalat.

    Nachdem Essen probiert es Christian nochmal mit der Antenne und dem Router und hat aber keinen Erfolg. Gerade abseits von großen Städten gibt es schnell nur noch eingeschränkten Empfang. Zudem scheint unser europäischer Router auch nicht für die amerikanischen Frequenzen ausgelegt zu sein. Aber auch das ist langfristig kein Problem: eine weitere Zustellbenachrichtigung von Amazon ist vorhin eingetroffen - da gibt es dann einen neuen Router inklusiver weltweiter Unterstützung.
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