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- Día 164–165
- 14 de julio de 2024 - 15 de julio de 2024
- 1 noche
- ☁️ 29 °C
- Altitud: 4 m
CanadáHillsborough45°55’22” N 64°38’38” W
Atemlos durch die Nacht

Mit den geänderten Plänen haben wir einige Kilometer vor der Brust, und ich werde überraschend um 6 Uhr wach. Motiviert mache ich mich an das Tippen eines längst überfälligen Berichts, den wir die letzten Tage etwas schleifen lassen haben. Es dauert fast bis 7 Uhr, bis der Bericht fertig ist. Passenderweise öffnet jetzt bereits der Walmart, und während ich mich um den Einkauf kümmere, übernimmt Hanna die Runde mit Bella. Der Anblick der Gegend bei Tageslicht zeigt uns mal wieder, wie generisch die Straßen mit den Läden in Vororten in Nordamerika aufgebaut sind.
Ich habe schon fast alles verstaut, als Hanna nach gut 45 Minuten wieder mit Bella an Freddie auftaucht. Auf der Runde hat Hanna noch eine Entsorgungsstation entdeckt, und so entleeren wir hier einmal die Tanks von Freddie. Auch wenn das keine größere körperliche Arbeit ist, schwitzen wir beide schon ordentlich. Kein Wunder bei bereits 27°C um 9 Uhr. So ist es dann auch nicht verwunderlich, dass wir eine Stunde später bei Starbucks neben einem heißen Kaffee auch noch eine kalte Variante dazu bestellen. Auf dem Weg zum Starbucks ist immer wieder der Duft der halben Pizza in die Fahrerkabine geschwappt. Nachdem wir beide in die Luft riechen und uns verschwörerisch zunicken, holen wir diese nach vorne.
Die Fahrzeit bis zum Fähranleger im Norden von Nova Scotia ist mit knapp 20 Stunden angegeben, und ich stelle fest, dass es auch die Möglichkeit gibt, über Quebec bis nach Labrador zu fahren. Dort kann in Blanc-Sablon ebenfalls eine Fähre genommen werden. Die Strecke ist nur unwesentlich länger, dafür ist die Zeit auf der Fähre viel kürzer. Hinzu kommt, dass wir durch Quebec entlang des Sankt-Lorenz-Stroms fahren können. Landschaftlich mit Sicherheit ansprechend, und das Wetter verheißt angenehme Temperaturen um die 20°C (und nicht 30°C wie in Richtung Nova Scotia). Es braucht nicht viel Überzeugungsarbeit bei Hanna, und wir ändern unsere Pläne erneut.
Dass wir hinter Ottawa in Quebec einfahren, merken wir fast direkt an den nur noch französischsprachigen Schildern. Es ist unfassbar warm in Freddie, und besonders Hanna, die die Sonne auf der Beifahrerseite abbekommt, leidet. Wir lassen Montreal ohne einen Stopp hinter uns. Sofern wir diese Pläne nicht auch noch ändern, werden wir auf dem Weg zum Rückflug ohnehin halten. Uns fällt ein, dass wir an der weniger dicht besiedelten Küste und vermutlich auch in Neufundland nicht unbedingt das Futter für Bella bekommen werden. Nach Recherche im Internet halten wir in Quebec-Stadt an einer Tierhandlung. Die Mitarbeiterin ist zum Glück des Englischen mächtig, teilt uns aber mit, dass das Futter seit fast einem Jahr nicht mehr verkauft wird. Sie schaut noch nach Restbeständen in anderen Filialen, letztlich müssen wir aber mit einer anderen Futtersorte von dannen ziehen.
Bevor es weitergeht, werfe ich noch einmal einen Blick auf die Strecke bei Google und stelle mit leichtem Schrecken fest, dass es nach halber Strecke entlang der Küste nur noch per Fähre weitergeht. Eine kurze Recherche im Internet zeigt, dass die Fähren hier auch regelmäßig verkehren. Allerdings werden nur Fahrzeuge mitgenommen, die per Container verladen werden können. Zudem müsste Bella die ganze Zeit in einem Käfig bleiben. Zuviel Gründe, die dagegen sprechen, aber zum Glück haben wir das Ganze noch früh genug entdeckt.
Wir ändern also das Ziel im Navi wieder auf das Städtchen North Sydney. Die Fahrzeit wird mit knapp 14 Stunden angegeben. Bedingt durch einen Zeitzonensprung könnten wir am nächsten Morgen gegen 7 Uhr dort sein. Die Website des Fährunternehmens zeigt an, dass noch Plätze auf der Fahrt am nächsten Tag um 12 Uhr verfügbar sind. Alles in allem also machbar! Wenn also alles nach Plan liefe, könnten wir schon am Montagmittag auf Neufundland ankommen – also fast eine ganze Woche eher, als wenn wir das Konzert in Toronto mitgenommen hätten. Perfekt!
Uns macht die Hitze beiden ordentlich zu schaffen, und der Fahrtwind erinnert bis in den frühen Abend an einen Fön. Trotzdem kommen wir gut voran. Der Highway ist die ganze Zeit gut befahrbar, der Verkehr ist übersichtlich, und wir machen gute Fortschritte. Da bei uns beiden auch gegen 18 Uhr noch keine Verschleißerscheinungen einsetzen, gehen wir in die Essensplanung über und finden ein Sushi-Restaurant, welches auf dem Weg liegt. Praktischerweise kann online zur Abholung vorbestellt werden. Wir haben am Anfang Schwierigkeiten, uns zu entscheiden, dafür klingen die meisten Gerichte einfach zu lecker. Am Ende wird es dann eine Sushi-Platte, eine Sommerrolle und eine Mini-Bowl. Hanna muss nur kurz in den Laden hüpfen, und so sind wir nach einem kurzen Abstecher nach Riviere-de-Loup schnell wieder auf dem Highway.
Auf dem mittleren Sitz haben wir seit geraumer Zeit einen Sitz-Organizer mit einem festen Deckel, und dieser ist mal wieder bestens als kleiner Tisch geeignet. Da es weiterhin keinen nennenswerten Verkehr gibt, die Straße in gutem Zustand und sehr geradlinig verläuft, gelingt es mir, sowohl die Sommerrolle als auch das leckere Sushi mit Stäbchen beim Fahren zu futtern. Lediglich bei meiner Hälfte der wirklich kleinen Bowl bin ich auf eine Fütterung durch Hanna angewiesen.
Auch nachdem die Sonne untergegangen ist, werden wir nicht müde, und so heißt es weiterhin Volldampf voraus. Während wir uns bis Mitternacht noch mit dem Hörbuch ablenken, verquatschen wir uns danach über alle möglichen Dinge. Wir gehen beide der spannenden Frage der allerersten Kindheitserinnerung nach, können uns beide aber nicht wirklich festlegen.
Bei einem der kleinen Stopps stellen wir fest, dass wir zeitlich immer noch auf Kurs sind und mit einer Pause von einer Stunde immer noch genug Reserve hätten, um vor dem Check-In-Zeitpunkt am Fährterminal anzukommen. Wir entscheiden uns daher, die Fähre zu buchen, müssen aber feststellen, dass diese mittlerweile ausgebucht ist, ebenso wie die beiden Fahrten danach.
Etwas versteckt auf der Internetseite finden wir dann eine Statusinformation, dass die Fähre aufgrund eines mechanischen Defektes erst am Dienstagabend wieder in See stechen wird. Wie schon am Mittag hält sich unser Kummer darüber in Grenzen: fahren wir halt etwas später.
Komplett ohne Zeitdruck entscheiden wir uns dann dafür, innerhalb der nächsten Stunde einen Stellplatz zu finden. Dank iOverlander ist das Ganze kein Problem, und im Örtchen Hillsborough, welches sich in der Provinz New Brunswick befindet, kommen wir gegen 4 Uhr morgens auf einem offiziellen und kostenlosen Stellplatz der kleinen Gemeinde an. Hanna bereitet umgehend das Bett vor, Bella und ich spazieren noch ein wenig die Straße entlang. Wieder in Freddie buche ich zur Sicherheit noch die nächste verfügbare Überfahrt. Am Dienstagabend um 20 Uhr geht es also nach Neufundland.
Bevor ich die Augen schließe, werfe ich noch einen Blick auf unseren GPS-Tracker. Seitdem Morgen haben wir 1350 Kilometer zurückgelegt und waren zweimal tanken, bei einem Verbrauch von etwas über 8 Litern auf 100 Kilometer.Leer más
ViajeroEin Lob an Euren treuen Freddie !!
Das waren mal ein paar Kilometer und ein paar Routenänderungen. Ein Hoch auf Internet und Co......wenn es dann funktioniert. [Petra]
ViajeroGut dass ihr beide gelernt habt flexibel zu sein. 🤗