• Von Braunschweig nach Schottland...

    15–16 jul. 2024, Canadá ⋅ ☀️ 29 °C

    Die Nacht über hat Freddie sich nur bedingt abgekühlt. Durch die vielen Kilometer der letzten Tage haben wir beide dennoch gut geschlafen und wachen recht entspannt und ausgeruht auf. Wahnsinn, dass es bereits fast 30°C draußen hat. Christian macht sich auf zu einer Runde mit Bella, und ich baue alles soweit um.

    Wir machen uns recht flugs nach dem Gassigang gemeinsam auf, um dem ortsansässigen „Cinnamon Soul Café“ einen Besuch abzustatten. Wir hoffen auf eine überdachte, schattenspendende Veranda, wo wir mit Bella sitzen und einen Kaffee sowie einen kleinen Snack genießen können. Das Café liegt nur ein paar hundert Meter die Hauptstraße hinauf; auf dem kurzen Weg passieren wir einige wunderschöne, teilweise leerstehende Villen, die von der langen Geschichte des Ortes zeugen. Gestern musste ich auch wieder an Diana Gabaldons "Outlander"-Romane denken, als wir in Hillsborough, New Brunswick (auf Deutsch übrigens Neu-Braunschweig), waren. Obwohl die Haupthandlung später in North Carolina spielt und es dort ebenfalls ein Hillsborough gibt, werden die Orte wohl unterschiedlich sein.

    Im Café finden wir einen schattigen Platz. Christian genießt kurz darauf einen Eiskaffee und ein Panini mit Chips, während ich mir einen Latte Macchiato und einen Salat gönne. Das Café selbst ist sehr belebt. Es ist wunderschön eingerichtet und das Angebot ist klein, aber fein. Ein solches Café hätte auch seinen Reiz, denke ich. Wir wissen aber beide, dass ich mir oft viel vorstellen kann, wenn es um unsere Zukunft geht. Christian schreibt solche wilden Ideen mittlerweile auf eine imaginäre Liste.

    Nach der Erfrischung kehren wir zu Freddie zurück. Christian tippt noch ein wenig am Laptop herum, bevor wir uns entscheiden, vorerst nicht weiter Richtung Nova Scotia (Neu Schottland) aufzubrechen, sondern einen kleinen Abstecher nach Süden zu planen. Gut 20 Fahrminuten von Hillsborough entfernt befindet sich der Hopewell Rocks Provincial Park, der auf den Fotos in Maps sehr sehenswert aussieht. Dort gibt es Gesteinsformationen, die durch Küstenerosion bei Ebbe am Strand sichtbar werden. Der Weg führt entlang des Petitcodiac Rivers, und wir nähern uns der Bay of Fundy im Süden, bekannt für ihren extrem hohen Tidenhub von bis zu 21 Metern. Als wir auf dem Besucherparkplatz ankommen, stellen wir jedoch fest, dass der Parkplatz des Provincial Parks überfüllt ist. Wir sind nicht die einzigen, die auf diese Idee gekommen sind. Nach einem Blickaustausch und einem kurzen Wortwechsel beschließen wir, nur eine Runde über den Parkplatz zu drehen und dann wieder gen Norden zu fahren. Auf nach Nova Scotia. Vielleicht machen wir uns in ein paar Wochen, wenn wir zum Flughafen in Montreal müssen, erneut auf den Weg zu den Hopewell Rocks.

    Unser Plan für heute ist es, bis kurz vor den Fähranleger zu fahren, von dem aus wir morgen Abend nach Neufundland aufbrechen werden. Die Temperaturen bleiben den Tag über hoch, und wir fahren mit heruntergelassenen Fenstern durch die Hitze, die bis zu 36°C im Fahrerhaus erreicht. Nur für Pinkelpausen und einen Eiskaffee von Starbucks machen wir Halt. Nach insgesamt 444 km erreichen wir den Whycocomagh Provincial Park in Nova Scotia. Schon bei der Buchung der Stellplätze konnten wir auf der Parkseite sehen, ob der Platz schattig oder sonnig ist. Perfekt für solche heißen Tage. Außerdem gibt es hier eine Dusche für uns.

    Nach einem Sandwich-Abendessen, Duschen und Abwaschen geht es recht schnell ins Bett für uns.
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