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- Day 166–167
- July 16, 2024 - July 17, 2024
- 1 night
- ☁️ 21 °C
- Altitude: 11 m
CanadaWreckhouse Brook47°42’31” N 59°18’27” W
Schiff Ahoi!

Ein Platz, der den Tag über viel Schatten verspricht, ist natürlich schon mal ein Anfang. Für einen guten Schlaf kühlt es sich nachts draußen auch noch ab, sodass die Temperaturen in Freddie während der Nacht sinken können. Die aktuelle Hitzewelle macht Letzterem einen Strich durch die Rechnung, sodass wir in der Nacht immer noch knapp 25°C in Freddie hatten.
Trotzdem schaffen wir beide es, in dieser Nacht genug Erholung zu bekommen und schlafen mal wieder recht lange. Das lange Sitzen und Fahren bei den Temperaturen sorgt dann doch für genug Erschöpfung. Mit dem Wachwerden sind wir uns beide aber auch einig, dass wir heute vor der Abfahrt nochmal eine Dusche mitnehmen.
Während Hanna die Morgenrunde mit Bella übernimmt, kümmere ich mich um den Kaffee und räume in Freddie auf. Den Kaffee und einen leckeren Orangensaft können wir am Picknicktisch im Schatten genießen. Unsere Vorfreude auf Neufundland steigt und wir freuen uns vor allem auf die angenehmeren Temperaturen dort. Die hiesigen knapp 30°C würden wir ohne die hohe Luftfeuchtigkeit ohne weiteres gut aushalten können.
Bis zur Fähre müssen wir nur knapp 150 Kilometer zurücklegen und auf dem Weg nach North Sydney halten wir Ausschau nach einer Möglichkeit für ein leckeres Frühstück, bleiben aber erfolglos. Wir machen einen Schlenker über Sydney, auf der anderen Seite der Bucht, und beschaffen uns nochmal einen Eiskaffee bei Starbucks und tanken Freddie ebenfalls noch einmal auf. Schattige Parkplätze finden wir entlang des Weges zur Fähre nicht und so entscheiden wir uns, direkt zum Fähranleger zu düsen. Weiter vor der Zeit, gegen 16 Uhr, kommen wir an und werden einer der vielen Reihen zugewiesen. Mit offenen Türen und einem leicht gespannten Sonnenschutz lässt es sich dank der leichten, aber warmen Brise gut in Freddie aushalten. Kurz bevor es mit dem Befahren der Fähre losgeht, beginnen die Temperaturen in Freddie langsam zu fallen.
Wir gehören zu den ersten, die auf die Fähre fahren dürfen und bekommen nach dem Parken den Tipp, direkt auf Deck 8 zu gehen. Im dortigen Ruheraum sind in der Regel immer Plätze frei und man ist etwas weiter ab vom sonstigen Gewusel. Bella bekommt noch ihre Portion Futter vorbereitet, bevor wir dann die Schiebetür schließen und uns auf den Weg machen.
Wir haben Glück, und im Ruheraum ist es noch sehr leer. Wir entscheiden uns für Fensterplätze auf der rechten Seite. Nachdem wir es uns gemütlich gemacht haben, mache ich mich auf, die Lage zu checken. Vorab war zu lesen, dass es auf dem Schiff ein Restaurant gibt und man dort für umgerechnet 25€ ein Essen inklusive Vor- und Nachspeise bekommen kann. Ich lerne aber schnell, dass das Restaurant für die heutige Überfahrt gar nicht geöffnet hat und stelle mich daher schnell im Bistro in die länger werdende Schlange. Mit zwei Stücken Pizza und zwei Käsebroten bin ich knapp 20 Minuten später wieder zurück bei Hanna.
Diese ist gerade im Gespräch mit einer älteren Dame vertieft, die berichtet, dass sie seit über 30 Jahren das erste Mal wieder auf dem Weg nach „The Rock“ (Neufundland) ist und eigentlich auf „The Island“ (Nova Scotia) lebt. Ein paar Augenblicke später verabschiedet sich die Dame in den späten 70er Jahren mit den pinken Haaren, damit wir in Ruhe essen können. Nach Obst und ein wenig Salzgebäck merken wir beide beim Essen, wie hungrig wir anscheinend gewesen sind.
Es ist mittlerweile fast 21 Uhr, als das Schiff mit knapp einer Stunde Verspätung ablegt und wir feststellen, dass wir entgegen der Fahrtrichtung sitzen – anders würde es aber ohnehin nicht gehen.
Während wir draußen auf das Beladen der Fähre gewartet haben, habe ich noch eine Möglichkeit gefunden, sowohl die Kopfhörer von Hanna als auch meine mit dem Laptop zu verbinden, sodass wir beide, ohne andere Menschen zu stören, Dexter schauen können. Trotz des in den letzten Tagen verschobenen Rhythmus klappen wir nach drei Folgen den Laptop zu und versuchen etwas zu schlafen. Das gelingt mir etwas besser als Hanna, trotzdem ziehe ich nach knapp einer Stunde auf den Boden um und komme dort sogar nochmal etwas besser in den Schlaf. Knapp 90 Minuten vor der Ankunft wird eine Durchsage zur bevorstehenden Ankunft gemacht und die gedimmten Lichter wieder aufgehellt. An Schlaf ist nicht mehr zu denken. Die meisten Mitreisenden sind dadurch geweckt und aus der Stille wird nach und nach ein diffuses Stimmengewirr, das man aus Restaurants oder Kinos kennt. Ich tippe bis zum Anlegen noch einen der Berichte fertig und Hanna schaut verträumt in die Dunkelheit oder liest etwas auf dem Kindle.
Wir sind gegen vier Uhr wieder an Freddie und Bella schaut uns strafend an: Hier sind wir nun die Störenfriede des Schlafs. Das Verlassen der Fähre geht erstaunlich schnell vonstatten und vorab hatten wir uns bereits einen Stellplatz in zwanzig Minuten Entfernung herausgesucht.
Dort angekommen, spazieren wir noch eine Runde mit Bella. Im einsetzenden, kühlen Regen hält sich die Begeisterung in Grenzen und trotz sämtlicher Motivationsversuche geht es unverrichteter Dinge wieder zu Freddie. Im leichten Nebel und der einsetzenden Dämmerung sind kleine Hügel zu erkennen. Hanna und ich lächeln uns zufrieden an: Es ist kühl und gerade fühlt es sich wie eine Mischung aus Irland und Schottland an. Willkommen „zuhause“.
P.S.: Nachdem wir Freddie geparkt haben, möchte ich das kleine gelbe Schild mit der Aufschrift "Animal in car" für die Rückfahrt verstauen. Dazu möchte ich es zu unserem Nationalparkausweis klemmen, der sich in meiner Sonnenblende befindet. Mit Schrecken stelle ich fest, dass der Ausweis nicht mehr vorhanden ist, um im nächsten Moment zu begreifen, was passiert sein muss: Am langen Fahrtag habe ich die Sonnenblende öfter bei geöffnetem Fenster zur Seite gedreht. Diebisch wie eine Elster hat sich der Fahrwind dann wohl am Ausweis bedient. Lachend berichte ich Hanna davon und wir kommen überein, dass sich der Ausweis, den wir von den Kongs geschenkt bekommen haben, wohl auf die gleiche Art und Weise verabschiedet haben muss. Case closed!Read more
Traveler
Oh. :-) fast farblicher Partnerlook.