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  • Day 9

    Senggigi Lombok

    September 12, 2019 in Indonesia ⋅ ⛅ 27 °C

    Mit Herzschmerz verlassen wir früh morgens das Uki Village, unsere Unterkunft auf Gili Trawangan. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg zum Hafen und kaufen vor Ort die Publicboattickets nach Bangsal. Deah, der Typ vom Tattoostudio begleitet uns. Die Fahrt ist im Vergleich zur Hinfahrt einiges angenehmer. Das Meer ist ruhig und der Wellengang ist kaum spürbar.
    Vom Hafen aus müssen wir ca. zehn Minuten zu Fuss gehen, bis wir auf Fautzi treffen. Wieder einmal ist es ihm nicht erlaubt, uns direkt beim Hafen abzuholen. Wir laufen die Strasse entlang und bekommen unzählige Transfers angeboten. Auf einmal ruft eine Stimme meinen Namen. Ist schon witzig, man ist irgendwo weit weg von zu Hause und da ruft einer deinen Namen. Es ist Hendrey. Hendrey habe ich vor drei Jahren auf der Gili Air kennengelernt. Wir hatten die Jahre immer wieder mal Kontakt. Gestern kam er extra auf die Gili T um mich zu sehen.

    Zu dritt fahren Nathalie, Deah und ich mit Fautzi nach Senggigi ins Makarma Resort. Dort haben wir für eine Nacht ein Budget Bungalow gemietet, doch das änderte sich schnell. Ich sehe die schönen türkisfarbigen Bungalows, welche direkt am Pool sind und habe mich gleich verliebt. Für uns war schnell klar, dass wir einen solchen Bungalow möchten. Für den Luxusbungalow bezahlen wir nur 300'000 Ruphia pro Nacht, dass sind ca. CHF 20.- pro Nacht. In der selben Minute entschloss ich mich, drei weitere Nächte zu buchen.

    Chandra, dass ist der Bruder von der Resortbesitzerin, hat ein eigenes Auto, ein Cabrio. Er nennt es Lombokghini.

    Zusammen mit Deah mieten wir für 350'000 Ruphia Chandras Auto und machen uns auf den Weg in den Süden Lomboks nach Kuta. In Mataram, die Hauptstadt von Lombok, machen wir einen Stop bei Deahs zu Hause. Er wohnt mitten in der Stadt, jedoch merkt man das nicht. Sein zu Hause besteht aus ein paar Häuschen, es hat einen grossen Vorhof mit spielenden Welpen, krähenden Güggel und ganz vielen Hühner.

    Weiter geht die Fahrt durch Mataram. Das Abenteuer beginnt nun wortwörtlich. Es fängt plötzlich an zu regnen, was sehr untypisch ist zu dieser Zeit. Deah reagiert schnell und mit viel Glück findet er gleich einen Unterstand für uns und das Cabrio. Und siehe an, das Cabrio hat sogar ein Dach, jedoch nicht so komfortabel wie man es kennt.

    Nach 15 minütiger Fahrt, in einer für mich wirklich "bequemen Sitzposition", hört es endlich auf zu regnen und ich werde befreit.

    Nächster halt, nein noch sind wir nicht in Kuta. Wir müssen die Pneus vom Lombokghini in einer Autogarage überprüfen lassen, die bei weitem nicht danach aussieht. Deah und der Mann von der Garage sprechen auf indonesisch, wir verstehen natürlich kein Wort. Plötzlich springt Deah davon und kommt in wenigen Minuten zurück, in seiner Hand Sekundenkleber. Ok, was geht jetzt ab. Sie brauchen unser Wasser. Soviel ich verstanden habe, ist die Lüftung nicht dicht und die Pneus haben bei weitem keinen guten Druck. Der Mann meinte noch es wäre nicht gut so weiterzufahren. Doch Deah sagte uns, es sei alles in Ordnung. Dann vertrauen wir ihm einmal und hoffen, dass alles gut geht.

    Wir kommen heil in Kuta an und besuchen die Bar wo Deah vor 2 Jahren gearbeitet hat. Danach erledigen wir noch ein paar Sachen, wie einkaufen usw.

    Heute ist der letzte Abend, bevor Nathalie wieder zurück in die Schweiz fliegen muss. Ja es ist ein Muss, denn sie würde liebendgerne länger hier bleiben. Wir machen uns auf den Weg Richtung Mataram und stoppen ein weiteres Mal in Deahs zu Hause. Seine Mutter empfängt uns herzlichst, Deah bietet uns Tee und Kaffee an. Wir konnten zuschauen, wie ein Mann der Familie, die mit Palmwein gefüllten Kübel vom Baum nimmt.

    Palmwein ist ein in Tropenländern beliebtes, aus verschiedenen Palmen bereitetes alkoholisches Getränk und wird als gemütsveränderndes Mittel bezeichnet.

    Wir durften den Palmwein kosten. Nach zwei Shotgläsern, fast leerem Magen und unserer Müdigkeit merken wir denn Alkohol schnell.

    Deah kommt zurück, er war bei einem Freund, um das Auto zu checken. Er meinte, es sei besser wenn wir das Auto stehen lassen und mit dem Roller zurück nach Senggigi fahren. Ein Roller, drei Personen. Für mich war das nichts Neues, ich tat dies bereits vor drei Jahren in Myanmar. Deah sitzt vorne, Nathalie in der Mitte und ich hinten. Wie Einheimische fahren wir zu dritt, ohne Helm nach Senggigi. Deah fährt sehr vorsichtig, so dass wir uns sicher fühlen.

    Die Sonne ist schön längst untergegangen, als wir in unserer Unterkunft in Senggigi ankommen. Nach einer erfrischender Dusche fahren wir zu dritt mit dem Roller zu einem einheimischen Restaurant. Dort zeigt uns Deah wie wir Chicken und Reis essen können wie die Einheimischen, von Hand.

    Zurück im Makarma Resort. Chandra wartet bereits mit einer Flasche Reiswein auf uns. Das letzte Mal, als ich mit Debi in Chandras alter Unterkunft war, probierten wir den Reiswein nicht, da man manche schlechte Geschichten davon hört. Doch da ich Chandra bereits drei Jahre kenne, habe ein gutes Gefühl und wir probieren den Reiswein.

    Reiswein ist ein durch die Verzuckerung und alkoholische Gärung von Reis oder Reisstärke hergestelltes alkoholisches Getränk mit einem Alkoholgehalt von 5 bis über 20 %.

    Chandra ist ein super Gitarrist und Sänger. Er erinnert sich schnell daran, dass wir bei unserem letzten Treffen gemeinsam gesungen haben und meint wir sollten es jetzt wieder tun.
    Alle anderen Gäste von der Unterkunft waren bereits im Bungalow, kein Wunder, es ist bereits 01.00 Uhr morgens. Damit wir mit unserem Gesang nicht alle aufwecken, laufen wir einen Hügel hoch, mitten im Jungel, umgeben von kleinen Affen.
    Zu viert, Deah, Chandra, Nathalie und ich geniessen nun den Mondschein mit Blick auf ein Meer voller Palmen, singen Lieder, lachen und trinken Reiswein. Wir haben viele Gründe zu feiern, das Wiedersehen mit Chandra sowie auch dass eher unschöne, den Abschied von Nathalie.
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